thanepower
Aktives Mitglied
Derzeit befasse ich mich mit der Hinrichtung Ludwigs XVI. Mir geht es um die Frage, wie an dem Ereignis der Bruch in der revolutionären Bewegung sichtbar wird.
Die These, dass es einen "Bruch" gegeben hätte, ist m.E. nicht plausibel.
Es gab zu keinem Zeitpunkt eine einheitliche Sicht auf die Ziele der Revolution, sondern viele Sichten. Diese wurden durch den Verlauf, auch durch die externe Bedrohung radikalisiert.
Bei Tackett, um mal einen neueren Deutungsansatz ins Spiel zu bringen, findet sich eine psychologische Ausdeutung der Situation, die einen "paranoiden Zustand" (in Anlehnung an R. Hofstadter) der Politik diagnostiziert. Die Ursachen lagen in einer konspirativen Ausdeutung der Situation durch führende Personen der Revolution und verschärften die Sicht auf politische Gegner.
In diesem Kontext akzentuierten sich die politischen Sichtweisen und die unterschiedlichen moralisch definierten Charaktere traten greller zu Tage.
Die "öffentliche Meinung" bzw. die "veröffentlichte Meinung" multiplizierte die individuelle Radikalisierung in die revolutionäre Bevölkerung hinein und somit gab es in Teilen der Bewegung eine Spirale der Eskalation der Radikalität.
Aber auch gegenläufige Sichten, die sich gegen die Hinrichtung aussprachen
https://books.google.de/books?id=VGDFBgAAQBAJ&printsec=frontcover&dq=the+coming+of+the+terror&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=the%20coming%20of%20the%20terror&f=false