Hans forscht
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Was in der Zucht geschieht, bewegt sich notwendiger Weise im Rahmen des biologisch möglichen. An Zuchtsituationen können wir also sehen, welche Veränderungen an den Eigenschaften einer Art möglich sind, wenn die Umstände hierauf drängen. Dieses Drängen kann in Selektionsvorteilen bestehen, es kann in Inseleffekten bestehen. Die Zucht ist deshalb wie eine experimentale Anordnung zu betrachten, mit dem Vorteil, dass wir uns den großen Aufwand für das Experiment sparen können, weil wir es auch so beobachten können.
Wenn wir in der Tierzucht den allerneusten Zeitraum einmal wegdenken, in dem das künstliche Einbringen von Sperma in den Reproduktionsapparat eines Weibchens möglich und üblich geworden ist, war Zucht immer auf die Möglichkeiten beschränkt, wo noch ein Männchen mit einem Weibchen Geschlechtsverkehr hatte. Vermutlich wäre es vor 200 Jahren nicht möglich gewesen, eine Rehpinscherin von einem Bernardiner decken zu lassen. Da würde ich ein mechanisches Problem vermuten. Alles was Züchter tun konnten, war einen künstlichen Inseleffekt zu erzeugen, indem sie ein Männchen und ein Weibchen zusammengesperrt und andere Männchen ausgesperrt haben.
Inzwischen können Menschen sogar direkt in die DNA eingreifen. Das ist dann aber auch nicht mehr Zucht, da hier Effekte erzielt werden, die durch geschlechtliche Fortpflanzung nicht erzielbar gewesen wären. Wenn ich den Vergleich zur Zucht aufmache, meine ich Effekte die unter der Voraussetzung entstehen, dass letztlich ein Männchen ein Weibchen befruchtet und dadurch gemeinsame Nachfahren entstehen.
Natürlich sind Vergleiche zu Hundezucht und anderen Tierarten sinnvoll und nötig. Menschen sind eine Tierart. Wir unterliegen denselben biologischen Gesetzmäßigkeiten wie alle anderen Tiere. Dafür ist es auch völlig unerheblich, ob wir uns nun für einzigartig begabt und überhaupt ganz toll befinden mögen. Religiöse Gefühle und Vorstellungen haben nun einmal im wissenschaftlichen Diskurs nichts verloren.
Danke, @Silesia, für den Beitrag zu Paabös Haltung zum Thema. Es ist doch interessant, dass er eine Artschranke zwischen HSS, HSN und Denisowa ablehnt und nur aus opportunistischen Gründen einen Artnamen für den Denisowa-Menschen bestimmt hat. Was er sagt muss nicht richtig sein, aber ich denke schon, dass er viel von dieser Fragestellung versteht, so dass seine Meinung erhebliches Gewicht hat.
Ich meine, es spricht viel dafür, dass sich Menschenpopulationen aufgeteilt, getrennt weiter entwickelt und später wieder vermischt haben. Hinsichtlich des Aufteilens gibt es ja auch gar keinen Dissens. Wer würde schon bestreiten, dass all die Hominiden "-Arten" eng miteinander verwandt sind? Es stellen sich doch im Grunde nur die Fragen, wer mit wem biologisch fortpflanzungsfähig war und wer räumlich und zeitlich die Gelegenheit dazu hatte. Gelegenheit macht Liebe.
Im konkreten Fall des Neandertalers liegt es aber auf der Hand, dass eine Vermischung stattgefunden hat.
Und ja, ich denke man muss das dann auch mal weiter denken. Womöglich sind wir alle homus erectus. Die wesentliche Motivation das rundweg abzulehen, sehe ich in narzisstischen Motiven.
@Steffen: Ich habe eben mal die entsprechenden Wiki-Seiten auf Deutsch und Englisch gelesen. Davon, dass alleingelassene, reinrassige Hundepopulationen über die Generationen zu Pariah-Hunden in einem typologischen Sinne würden, steht jedenfalls auf Wiki gar nichts. Im Gegenteil. Es wird dort zwischen Hunden, die ihrer Abstammung und Ihrem Typ nach als Pariah-Hunde bezeichnet werden und solchen, die ihrem Verhalten und ihrer Lebenssituation nach so gesehen werden, unterschieden.
Wenn wir in der Tierzucht den allerneusten Zeitraum einmal wegdenken, in dem das künstliche Einbringen von Sperma in den Reproduktionsapparat eines Weibchens möglich und üblich geworden ist, war Zucht immer auf die Möglichkeiten beschränkt, wo noch ein Männchen mit einem Weibchen Geschlechtsverkehr hatte. Vermutlich wäre es vor 200 Jahren nicht möglich gewesen, eine Rehpinscherin von einem Bernardiner decken zu lassen. Da würde ich ein mechanisches Problem vermuten. Alles was Züchter tun konnten, war einen künstlichen Inseleffekt zu erzeugen, indem sie ein Männchen und ein Weibchen zusammengesperrt und andere Männchen ausgesperrt haben.
Inzwischen können Menschen sogar direkt in die DNA eingreifen. Das ist dann aber auch nicht mehr Zucht, da hier Effekte erzielt werden, die durch geschlechtliche Fortpflanzung nicht erzielbar gewesen wären. Wenn ich den Vergleich zur Zucht aufmache, meine ich Effekte die unter der Voraussetzung entstehen, dass letztlich ein Männchen ein Weibchen befruchtet und dadurch gemeinsame Nachfahren entstehen.
Natürlich sind Vergleiche zu Hundezucht und anderen Tierarten sinnvoll und nötig. Menschen sind eine Tierart. Wir unterliegen denselben biologischen Gesetzmäßigkeiten wie alle anderen Tiere. Dafür ist es auch völlig unerheblich, ob wir uns nun für einzigartig begabt und überhaupt ganz toll befinden mögen. Religiöse Gefühle und Vorstellungen haben nun einmal im wissenschaftlichen Diskurs nichts verloren.
Danke, @Silesia, für den Beitrag zu Paabös Haltung zum Thema. Es ist doch interessant, dass er eine Artschranke zwischen HSS, HSN und Denisowa ablehnt und nur aus opportunistischen Gründen einen Artnamen für den Denisowa-Menschen bestimmt hat. Was er sagt muss nicht richtig sein, aber ich denke schon, dass er viel von dieser Fragestellung versteht, so dass seine Meinung erhebliches Gewicht hat.
Ich meine, es spricht viel dafür, dass sich Menschenpopulationen aufgeteilt, getrennt weiter entwickelt und später wieder vermischt haben. Hinsichtlich des Aufteilens gibt es ja auch gar keinen Dissens. Wer würde schon bestreiten, dass all die Hominiden "-Arten" eng miteinander verwandt sind? Es stellen sich doch im Grunde nur die Fragen, wer mit wem biologisch fortpflanzungsfähig war und wer räumlich und zeitlich die Gelegenheit dazu hatte. Gelegenheit macht Liebe.
Im konkreten Fall des Neandertalers liegt es aber auf der Hand, dass eine Vermischung stattgefunden hat.
Und ja, ich denke man muss das dann auch mal weiter denken. Womöglich sind wir alle homus erectus. Die wesentliche Motivation das rundweg abzulehen, sehe ich in narzisstischen Motiven.
@Steffen: Ich habe eben mal die entsprechenden Wiki-Seiten auf Deutsch und Englisch gelesen. Davon, dass alleingelassene, reinrassige Hundepopulationen über die Generationen zu Pariah-Hunden in einem typologischen Sinne würden, steht jedenfalls auf Wiki gar nichts. Im Gegenteil. Es wird dort zwischen Hunden, die ihrer Abstammung und Ihrem Typ nach als Pariah-Hunde bezeichnet werden und solchen, die ihrem Verhalten und ihrer Lebenssituation nach so gesehen werden, unterschieden.