Gemeinsamkeiten bei der Entwicklung beider deutscher Staaten

Das ist doch auch nicht vielsagender.

http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/kul/2638.html
http://www.wdr.de/tv/nachtkulturundgeschichtszeit/nkfolgen.html
http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=k&ressort=k&id=597762

Und wem das noch nicht 'viel sagt', dem möchte gerne eine Auswahl folgender Publikationen unter den Weihnachtsbaum legen.

http://www.bstu.bund.de/cln_043/nn_...e/analysen-und-dokumente__node.html__nnn=true
http://www.bstu.bund.de/cln_043/nn_...ationen/bf-publikationen__node.html__nnn=true

Fakt ist, dass sogar die DDR-Führung die Proteste als immanente Bedrohung auffasste und darauf reagierte. Als Beweis über das Ausmaß des Protestes müsste das wohl reichen, es sei denn man wirft jetzt der DDR vor, sie hätte mit Kanonen auf Spatzen geschossen. :D
 
für den Bezirk Halle gibts auch eine Detailuntersuchung über Reaktionen auf die Biermann-Ausbürgerung:
http://www.zeit-geschichten.de/visuals/b_th_06.pdf

die Bedeutung der Künstlerpetitionen zeigt sich auch darin, dass Werner Lambertz- 1976 Mitglied des Politbüros und ZK-Sekretär für Ideologie (auch als möglicher Honecker-Nachfolger gehandelt)- mit einigen der Künstler darüber beriet, ihre Petition zurückzuziehen. Die Parteiführung hat das also durchaus ernst genommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
und das macht den Akt der Ausbürgerung Biermanns damit besser und den Protest dagegen unverständlicher, oder wie darf ich das verstehen?
Das ist Deine Meinung. Ich finde Ausbürgerung nie gut. Mir geht es auch nicht um Biermann, der ist ein kleines mßbrauchtes Licht. Mir geht es um angeblich DDR-weite Proteste, die es nicht gab. Und um die Beeinflussung der DDR-Meinung durch Westmedien - die es gab.

Aus Popes link:
Für ein paar Tage schien die DDR-Regierung den Boden unter den Füßen zu verlieren. Der Staatsapparat versuchte, zunächst mit Samthandschuhen, später mit rigoroser Härte und zunehmender Hysterie, der ausufernden Protestbewegung Herr zu werden.
Das ist doch reines Wunschdenken. Außerdem sind sämtliche links keine Quellen sondern Kommentare. Und alle wurden nach 1990 geschrieben bzw. verfaßt. Nur weil es 1990 noch kein Internet gab und die DDR nicht mit eben jenem ihre Informationen verbreiten konnte, muß das, was man jetzt darin findet, richtig sein? Na, da bin ich aber kritischer erzogen worden.
 
Was daraufhin folgte, war die größte kulturpolitische Protestkampagne in der Geschichte der DDR. 8quote]
Das hat Fuß und Kopf aus dem DiePresseLink. Fehlt nur die Bemerkung, dass diese auch von Kultur getragen wurde.

Und Timotheus, der Zeitraum ist dadurch nicht klar. Waren die feindl Aktivitäten vom 13 november bis 15 dezember?? Das steht da nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum link von timotheus:http://www.jugendopposition.de/index.php?id=16

Da zeigt sich schon sehr schön, daß man auf Staasi-Unterlagen zurückgreifen muß, um ein genaues Bild zu bekommen, wie groß das Ausmaß einer Protestbewegung war. Es hat sich ja auch niemand getraut, darüber auch noch Buch zu führen. Und wenn da z. B. steht- Vorkommnisse: Leipzig 44, Potsdam 32, Frankfurt/Oder 19 ..., dann stellt sich mir die Frage, ob man das überhaupt als Bewegung bezeichnen kann, oder ob es nicht eher Einzelaktionen aufgebrachter Bürger bzw. keinerer Gruppen waren. Aber daß nicht mehr los war, ist auch kein Wunder - der Schock von 1953 saß noch lange sehr tief. Meine Eltern rieten mir im September 1989 noch ab, einen Protestbrief an die Regierung zu schreiben. Ich hab es trotzdem getan - sicher auch so ein "Vorkommnis".
=)
 
dann stellt sich mir die Frage, ob man das überhaupt als Bewegung bezeichnen kann, oder ob es nicht eher Einzelaktionen aufgebrachter Bürger bzw. keinerer Gruppen waren.
Daß es eher Einzelaktionen waren, wird auch durch die geringe Zahl der aufgeklärten Fälle gestützt, die teilweise unter 10% lag. Man scheint sich nicht besonders darum gekümmert zu haben. Wirkliche Kriminalität zeigte in der DDR ganz andere Aufklärungsquoten.
Aber daß nicht mehr los war, ist auch kein Wunder - der Schock von 1953 saß noch lange sehr tief.
An den Zusammenhang glaube ich weniger. Beide Ereignisse hatten unterschiedliche Ursachen und betrafen unterschiedliche Personenkreise.

Wogegen hast Du denn bei der Regierung protestiert?
 
Der Schock über das weitgehende Schweigen in der DDR über den Einmarsch der NVA in der CSSR 1968 saß tief. Ein Grund 1976 nicht zu schweigen.
Die heute zugänglichen Stasi-Unterlagen sprechen doch eine deutliche Sprache.
Natürlich kann man das schönreden.
 
Man sagte mir, ich solle es gut sein lassen; und ich wollte mich daran halten, aber es wird einem leider eben nicht so einfach gemacht.
Deswegen an der Stelle jetzt lediglich noch ein abschließender Kommentar...

@Wieger:
Du liest bei derartigen Themen immer wieder recht selektiv in den verlinkten Texten.
Aus dem Kontext - Zitat: ... einen ersten Überblick über die "feindlichen Pläne, Absichten und Aktivitäten im Zusammenhang mit den Vorgängen um Biermann, Havemann u.a."... - dürfte doch mit nur wenig Nachdenken klar werden, daß sich dies nur auf den Zeitraum ab Mitte November 1976 beziehen kann.

@Saxo:
Es gab keine Proteste an mehreren Orten des gesamten Staatsgebiets der DDR?
DDR-weit heißt nun einmal "an mehreren Orten des gesamten Staatsgebiets" der DDR - egal, wie hoch die Zahlen im Einzelnen sind...
Abgesehen davon hätte ein Blick in das von Saint-Just verlinkte Dokument genügt, um festzustellen, daß sich die Zahlen nicht so einfach herunterspielen lassen - und darin hast Du sogar DDR und MfS Quellen anstatt der von Dir kritisierten "westlichen" Kommentare!

@Barbarossa:
Klar muß man auf die Stasi Unterlagen zurückgreifen - worauf denn sonst?
Und in dem von Saint-Just verlinkten Dokument steht ganz gut nachvollziehbar, was hinter den Zahlen steckt...

Da es anscheinend untergegangen ist oder nicht von allen gefunden wurde, erlaube ich mir, das betreffende Dokument noch einmal zu verlinken:
http://www.zeit-geschichten.de/visuals/b_th_06.pdf

Damit klinke ich mich aus der Diskussion aus und sage in diesem Sinne: Ende der Durchsage...
 
Der Schock über das weitgehende Schweigen in der DDR über den Einmarsch der NVA in der CSSR 1968 saß tief. Ein Grund 1976 nicht zu schweigen.
Die heute zugänglichen Stasi-Unterlagen sprechen doch eine deutliche Sprache.
Natürlich kann man das schönreden.

Die NVA ist doch gar nicht in der CSSR einmarschiert.
 
Das sehe ich auch so.
Im Osten hatte Biermann so gut wie keine Bedeutung.
Dem Biermann hat man im Westen doch schon immer viel mehr Bedeutung angedichtet,wie er eigentlich hatte.
Kein Wunder.
War ja auch ein gefundenes Fressen für den Westen.
Sowas muß man doch ausnutzen.

@ Saxo
Mir geht es um angeblich DDR-weite Proteste, die es nicht gab. Und um die Beeinflussung der DDR-Meinung durch Westmedien - die es gab.

Ist ja auch kein Wunder, das Westfernsehen war die einzige Informationsquelle, der man irgendwas geglaubt hat, glauben konnte. Die "Nachrichten" der Ostsender waren reine Propagandaveranstaltungen. Im Westen dagegen hat man ja wenigstens Schwächen des eigenen Sytems eingestanden, bei uns nicht.
 
DDR-weit heißt nun einmal "an mehreren Orten des gesamten Staatsgebiets" der DDR - egal, wie hoch die Zahlen im Einzelnen sind...
Das finde ich eigentlich gar nicht egal. Es kommt immer darauf an, von welche Warte man das sieht. Beispiel: In der DDR gab es immer so um die 2 % Neinstimmen bei den Wahlen. Bei vielleicht 11 Millionen Wahleberechtigten (hab die genaue Zahl nicht), wären das 220 000 Bürger. Eine gewaltige Zahl. Zwei Großstädte voll mit Feinden des Sozialismus! Wenn ich jetzt nicht sage, woher ich die Zahl habe, kann ich wunderbar damit arbeiten, den Grund in der schwachen Volkswirtschaft oder im falschen undemokratischen System suchen, ja sogar das baldige Ende der DDR voraussagen (die 220 000 brauchten sich ja nur noch zu organisieren - oder waren sie es gar schon?). Und doch ist es nur Polemik. 2% ist NICHTS. Die BRD würden einen Freudensprung gemacht haben, wenn z. B. 1976 nur 2% ihrer Bürger gegen das System in der BRD gewesen wären.
 
@Wieger:
Du liest bei derartigen Themen immer wieder recht selektiv in den verlinkten Texten.
Aus dem Kontext - Zitat: ... einen ersten Überblick über die "feindlichen Pläne, Absichten und Aktivitäten im Zusammenhang mit den Vorgängen um Biermann, Havemann u.a."... - dürfte doch mit nur wenig Nachdenken klar werden, daß sich dies nur auf den Zeitraum ab Mitte November 1976 beziehen kann.
Ich werde erklären, warum mich das stutzt! Die Havemannaffäre ist nicht zeitgleich mit der Biermann-affäre. Havemann hat zwar in diesem Zusammenhang Hausarrest bekommen, aber war er schon früher im Kreuzfeuer. Und das u.a. Was ist damit gemeint? Einfache Quellenkritik. Und die Fragen wurden mir nicht beantwortet.
 
Wogegen hast Du denn bei der Regierung protestiert?
Eigentlich habe ich für etwas protestiert, aber da muß ich etwas weiter ausholen. ich glaube, es war im September ´89 oder so, da kam in den Nachrichten die Meldung, daß sich eine Bürgerrechtsbewegung mit dem Namen "Neues Forum" geründet hat und den Antrag auf Zulassung gestellt hat. Dieser Antrag wurde aber abgelehnt, mit der Begründung es gebe "keine gesellschaftliche Notwendigkeit" für eine Neugründung. Da auch schon bald die ersten Demos in Berlin und Leipzig waren, hielt es mich auch nicht mehr ruhig auf dem Sofa. Da hab ich mich an die Schreibmaschine gesetzt und hab meinen ersten Protestbrief geschrieben - für mehr Pluralität.
Ich selbst war übrigens nie im Neuen Forum, aber ab Februar 1990 im Demokratischen Aufbruch.
 
Affären

Die Biermann- Affäre ist eine von mehreren Affären , welche zwar allgemein
wahrgenommen (durch Westfernsehen) und auch unter Bekannten kurz
besprochenen Ereignisse. Aber im Fussvolk hatte es keinen grossen
Empörungswert.
Ich würde es in der Qualität wie Bahro und Brüsewitz einordnen wollen.

Natürlich gab es Proteste.
Aber kaum aus der "normalen" Bevölkerung heraus , sondern aus dem Kreis
der sog. " Kulturschaffenden " vor allem .
Hart möchte ich sagen , man rechnete Biermann zum Kreis der ohnehin
Privilegierten und ihm passierte nun ja auch nicht das "Übliche" bei
sog. staatsfeindlichem Handeln.
Einige Künstlerkollegen , welche es zu weit trieben , erhielten ebenfalls
die Ausreise - ich meine , auch Manne Krug.
Aber ob sie es nicht genau darauf abgesehen hatten , weiss niemand.

Der Auslöser der Bürgerbewegung 1989 war ganz anders - von den
zusehend schlechteren Lebensumständen war fast jeder betroffen.
 
Die Einschätzung von mir, der Protest gegen die Ausbürgerung Biermanns, sei eine west-östliche Gemeinsamkeit, wird unterschiedlich beurteilt.
Kehren wir zum Thema zurück:
Gesucht werden Gemeinsamkeiten.
 
Kehren wir zum Thema zurück:
Gesucht werden Gemeinsamkeiten.
Ich weiß noch eine Gemeinsamkeit - und zwar das Verhältnis aller Deutschen, hüben wie drüben, war das gleiche. Sie wurden und werden gehegt und gepflegt. Das zeichnet (fast) alle Deutschen aus (jedenfalls die Mehrheit, da Verallgemeinerungen immer schwierig sind). Stimmts?
 
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