Hallo Zusammen,
ich halte es für eine Schnapsidee, sich darüber Gedanken zu machen, welche Truppenstärke oder der Zustand des britischen Heeres nach der Evakuierung vom Festland Juni 1940 hatte, im Bezug auf eine deutsche Invasion.
Und selbst ungeachtet des wichtigen Aspekt der Luftherrschaft über den Invasionsgebiet gibt es doch immernoch eine Grundlegende Hürde für die Anlandung der deutschen Wehrmacht auf den britischen Inseln zu sein.
Das Meer, was die britischen Inseln umgibt!!!!!!!!!
Bisher habe ich es als Scherz dargestellt, doch um alle Eventualitäten zu entkräften, über einen Landkampf beider Armeen, ohne Berücksichtigung der Problematik um die Luftherrschaft im Bereich des britischen Kanals nachzudenken, sollte erst einmal geklärt werden, wie die deutschen Truppen auf die britische Insel kommen sollten.
Die deutsche Kriegsmarine war zu beginn des Krieges 1939 der Royal Navy hoffnungslos unterlegen.
Das betrifft nicht nur den Bestand an großen und offensiv Kriegsschiffen, sondern noch größer war die Kluft an Material bei den Zerstörern und an defensiven schwimmenden Material.
Zu betrachten wäre, dass die RN nicht das gesamte Schiffsmaterial um die britischen Inseln in Stellung hatte, doch selbst nur die Hälfte an Kriegsschiffen jeder Klasse hätte ausgereicht, um die KM Handlungsunfähig zu machen.
Dennoch muß erwähnt werden, daß die KM mit den geringen Mitteln den Seekrieg besser meisterte, als seinerzeit die kaiserliche Marine. Das offensive Vorgehen der wenigen Streitkräfte ab 1939 brachte auch einige Erfolge, die bei der RN Vorsicht verursachten. Doch hier handelte es sich immer in erster Linie um Aktionen, die keinen offensiven Kampf gegen gleichwertige Gegner darstellten bzw. resultierten aus Unternehmungen gegen die britische Handelszufuhr.
Wie schnell die KM ihren Aufgaben nicht mehr gewachsen war, zeigte sich schon April 1940, bei Landung in Norwegen. An fast allen Landepunkten mußte die KM schwere Verluste hinnehmen, die auch auf die schnelle nicht mehr ersetzt werden konnten. Dabei war m.E. Der Verlust von 10 Zerstören der schwerwiegendste.
Bei einem Landungsunternehmen spielt die Schiffsklasse eine der wichtigsten Rollen, in der Nahsicherung der Truppentransporte sowie der Sicherung der Anlandezone. Große Kriegsschiffe spielen in der Fernsicherung eine große Rolle, die aber auch hier bei der KM kaum vorhanden waren.
Nach Weserübung standen der KM an gr. Kriegsschiffen nur die beiden Schlachtschiffe bzw. Schlachtkreuzer Gneisenau und Scharnhorst zur Verfügung.
An schweren Kreuzern hatte die KM noch die Admiral Scheer, Lützow sowie die Admiral Hipper und an leichten Kreuzern die Köln, Nürnberg und Emden zur Verfügung.
Für die Nahsicherung eines Anlandeverbandes standen nur 10 Zerstörer sowie 15 Torpedoboote zur Verfügung.
Wie soll mit diesem Schiffsmaterial die Anlandung gedeckt werden sowie in Weiterführung einer Invasion der Seeweg für den Nachschub gegen die britischen Inseln?
Allein bei der Operation Weserübung hat die KM 50% ihres offensiv Schiffsbestandes verloren und dabei war die RN nicht einmal mit 100% an einer Abwehr beteiligt. Angesichts der Menge an offensive Streitkräften der KM würde diese in wenigen Stunden bei vollen Einsatz der RN aufgerieben werden. Vielleicht hätte in der Zeit ein kleiner Teil Truppen angelandet werden können, aber diese wären innerhalb eines Tages vom Nachschub abgeschnitten und selbst bei einer schwachen britischen Armee zu Land, hoffnungslos verloren.
Ohne einer starke KM wäre so eine Invasion unmöglich, ich betone, unmöglich gewesen, unabhängig von der Qualität der Wehrmacht oder der Luftherrschaft über dem Invasionsgebiet.