Aber es ist nun mal eine Sache über die Rechtsvorstellungen vergangener Zeiten seinen Zynismus auszubreiten und eine andere dem Anspruch zu genügen, über eine rechtsgeschichtliche Frage zu "diskutieren".
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Zynismus, Rechtsvorstellungen vergangener Zeiten.
Mal sehen.
Stichwort Korfu-Konflikt.
Die Vorgänge wurden schon dargestellt, eine ital. Kommission die den Grenzverlauf zw. Griechenland und Albanien festlegen sollte, wurde auf griech. Gebiet ermordet. Der frisch an die Macht gekommene Duce ließ drei Tage später, nach einem einleitenden Luftangriff auf die Inselhauptstadt, die griech. Insel Korfu besetzen.
Nansen, (der von der Fram und dem Pass) als Norwegens Vertreter beim Völkerbund, macht sich zum Sprecher der kleineren Nationen die diesen Rechtsbruch Italiens nicht hinnehmen wollen. Es gelingt ihm auch England auf seine Seite zu ziehen.
Italien muss Korfu wieder räumen, erhält aber natürlich Entschädigung für die getöteten Offiziere, die die Griechen hätten schützen müssen.
Es ist also keineswegs so, dass der Völkerbund diesen Rechtsbruch hinnahm, sondern Italien wurde gezwungen ihn komplett, ohne wenn und aber, rückgängig zu machen.
Die "Zwangsmaßnahme unterhalb der Schwelle eines Krieges" hatte deshalb keine weiteren Folgen für Italien. Auf gar keinen Fall aber kann daraus abgeleitet werden, dass solche "Zwangsmaßnahmen" zukünftig geduldet werden würden. Sondern das glatte Gegenteil, dass solche Maßnahmen auch Seitens der Großmächte nicht hingenommen werden würden.
Ich denke Nansen würde sich im Grabe umdrehn, wenn er die von Gandolf vertretene Interpretation lesen würde.
Grüße Repo