Trajan
Aktives Mitglied
Ave Zusammen,
@Cato:
Der erste Satz enthät schon den casus knacktus: Kalkriese ist allein schon aus statistischen Gründen NUR der Varusschlacht zuzuordnen! Das gibt selbst Wolters zu. Diesen um etliche Grössenordnungen herausragenden augusteiischen Fundort wegzudiskuttieren erfordert etliche nicht nachvollziehbare Annahmen, die ich ja vor kurzem mit Wolters Worten noch einmal aufgeführt habe. Wer auch immer Kalkriese als Varusschlachtort in Frage stellen will, der MUSS sich intensiv und nachvollziehbar mit dem statistischen Argument befassen.
Genau, der ist nicht nur naheliegend, der ist auch im Grundsatz richtig. Zumal pikanterweise ja gerade die Vertreter der PLH einen dicken Fehler bei der Beschreibung des Emstreffens durch Tacitus geltend machen müssen, um mit ihrer Argumentation weiter zu kommen.
Was ohne weiteres möglich ist, und was Timpe in dem von Dir angeführten Zitat ja auch anmerkt. Aber in der Tat gibt es noch genug zu klären, nämlich z.B. die Frage „Wie kam Varus nach Kalkriese ?“. Und die Antwort auf diese Frage ist dann wirklich richtig interessant.
@atlantis3345:
Ach.
Na sowas. Die "Sachargumente" wurden schon reichlich diskuttiert. Letzlich führt kein Weg an Frank Berger vorbei, er ist nunmal der Oberguru in dem Fachbereich FMRD / SFMA und da kann ihm kaum einer das Wasser reichen. Das MUSS man akzeptieren. Berger und andere Numismatiker seines Kalibers haben sich intensiv mit den vorgetragenen Hochdatierungsargumenten beschäftigt, da wurde nichts unterschlagen oder frisiert. Alle Versuche den Horizont von Kalkriese hochzudatieren kann man getrost als gescheitert ansehen. Man muss sich solchen Fakten stellen, wenn man die Realität als solche noch wahrnehmen möchte.
Was man aus solchen Realitäten macht ist dagegen eine ganz andere Frage! Und da gibt es durchaus auch etwas Spielraum für Aussenseitermeinungen und advocati diaboli.
Ignoranz dagegen ist ein miserabler Wegweiser!
Netter Euphemismus. Knapp vor Spruchkammer würde ich sagen.
Kritik darf man bezüglich des PR- und Freizeit-/Museeumsbetriebes in Kalkriese anmelden. Für die archäologische Forschung war das wohl wirklich keine so gute Idee, denn die redliche Arbeitsweise der Forscher verträgt sich nicht mit Marketingzwängen eines touristischen Betriebs. Das muss man aber ganz streng von einander trennen und nicht unzulässig vermischen!
Bestimmt nicht, denn einmal wird Berger unterstellt wissenschaftlich unlauter ("kreativer Münzinterpret") zu sein, was aufgrund seines unbestrittenen internationalen Renomees als Fachmann auf diesem Gebiet eine substanzlose Ehrverletzung darstellt, und dann wird Rost sogar einer Straftat bezichtigt ("Leiter eines Zitierkartells"). Das hat nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun.
Na, wenn es um Deine eigene Person geht wirst Du aber empfindlich. Als welcher Art von Münzfachmänner darf man denn Euch bezeichnen, welchen Ausdruck darf man für die gezielte Beeinflussung von Politikern und Medien verwenden, was lässt Du da denn da noch "durchgehen"? Was ich nicht will dass du mir tust, dass füg auch keinem andern zu.....wage ich nur an die Kinderstube zu erinnern. Zumal ihr Euch mit eurer Schrotschussmethode selbst keinen Gefallen tut, denn die vielleicht vorhandenen guten Ideen werden dadurch praktisch entwertet, ihr werdet dann gar nicht mehr ernst genommen. An der Diktion Eurer Sache müsst Ihr schon noch einiges tun.
Ob identisch oder nur angeknabbert kann ich ja erst sehen, wenn ihr Euer Buch raus habt. Ihr dürft ruhig ggf. von mir eingebrachte Ideen zitieren, dafür sind sie ja da, wenn ihr sie nicht sinnentstellt oder beleidigend verwendet und jedenfalls korrekt zitiert, z.B. „www.geschichtsforum.de, user Trajan, Thread xxxx vom soundsovielten“. Ggf. können wir uns über PN oder Telefon darüber unterhalten. Wenn Euer Buch aber in dem selben Ton wie die Streitschrift abgefasst wird, dann will ich da lieber nicht in irgendeinen Zusammenhang erscheinen.
Was die neuen und alten (Gegen-)Hypothesen angeht, bestimmt an die 1000, da findet man logischerweise immer was. Es nützt aber nichts, die 1001-te zu fabrizieren. Nur Funde helfen weiter. Und da gebe ich Euch schon mal einen Tip: Ihr müsst die Fundberichte wie z.B. die Bodenaltertümer Westfalens u.a. durchstöbern, da wird man auch ohne eigene Spaten fündig. Die Varusschlacht war nämlich so exorbitant verlustreich, Abertausende Gefallene und schätzungsweise 5000 Tonnen augusteiischen Materials wurden in das sonst wenig tangierte Westfalen schlagartig freigesetzt, dass hinterlässt Spuren, die auch nach 2000 Jahren gelegentlich und ganz zufällig noch auftauchen. Diese Funde landen dann in irgendeinem Fundbericht irgendeines zu der Zeit und örtlich zuständigen Archäologen (manchmal noch nichtmal ein solcher Fachmann) und werden dann regelmässig weder im Zusammenhang gesehen noch richtig eingeordnet mangels zugehöriger Theorie.
Diese Fundberichte sind über hunderte z.T. schwer zugänglicher Veröffentlichungen verstreut, manchmal sogar schon wieder verschollen, insbesondere die Funde selbst, hinzu kommt noch die fürchterliche Zersplitterung in Bundes-, Landes- und Kreiszuständigkeiten bzgl. der Archäologie bei Behörden, Universitäten, Museen, Vereinen, Sammlungen etc.pp.. Die Folge ist, dass man nur in Verbindung mit einer leistungsfähigen Unibibliothek und der DigiBib in monatelanger Sysiphusarbeit an diese Daten, und auch immer wieder nur teilweise, herankommt. Gäbe es landesübergreifende, einigermassen vollständige, zugängliche und leistungsfähige Funddatenbanken, diese Arbeit wäre an wenigen Tagen zu schaffen und viele noch unentdeckte Zusammenhänge wären auffindbar. An diesem Kleinkrämertum müsste sich noch einiges ändern um wirklich effektiv forschen zu können. So aber geht eine unglaubliche Zeit für Fundrecherchen verloren. Am einfachsten ist dass noch für Fundmünzen, hier insbesondere auch der akribischen Arbeit von Berger zu verdanken, für andere Fundarten wird es schon viel verzwickter.
Aber es lohnt sich.
Beste Grüße, Trajan
@Cato:
Cato schrieb:.... Denn das Problem ist folgendes:
Cato schrieb:Die Region, die aufgrund der historiographischen Quellen als potentieller Schlachtort favorisiert wird, d.h. der Lipper Raum, hat nur sehr geringe archäologische Befunde zu bieten. Der Ort, an dem eine große Fülle an archäologischen Funden zu Tage trat, d.h. Kalkriese, passt dagegen leider nicht in die literarischen Überlieferungen....
Der erste Satz enthät schon den casus knacktus: Kalkriese ist allein schon aus statistischen Gründen NUR der Varusschlacht zuzuordnen! Das gibt selbst Wolters zu. Diesen um etliche Grössenordnungen herausragenden augusteiischen Fundort wegzudiskuttieren erfordert etliche nicht nachvollziehbare Annahmen, die ich ja vor kurzem mit Wolters Worten noch einmal aufgeführt habe. Wer auch immer Kalkriese als Varusschlachtort in Frage stellen will, der MUSS sich intensiv und nachvollziehbar mit dem statistischen Argument befassen.
Cato schrieb:.... Naheliegend wäre nun der Schluss, dass diese Überlieferungen aufgrund verschiedener Umstände derart fehlerhaft sind, dass sie nicht zur wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung herangezogen werden können. ....
Genau, der ist nicht nur naheliegend, der ist auch im Grundsatz richtig. Zumal pikanterweise ja gerade die Vertreter der PLH einen dicken Fehler bei der Beschreibung des Emstreffens durch Tacitus geltend machen müssen, um mit ihrer Argumentation weiter zu kommen.
Cato schrieb:....Die große Aufgabe der Althistoriker wäre es nun, Quellen und Fundort Kalkriese (zumindest ungefähr) miteinander in Einklang zu bringen.......
Was ohne weiteres möglich ist, und was Timpe in dem von Dir angeführten Zitat ja auch anmerkt. Aber in der Tat gibt es noch genug zu klären, nämlich z.B. die Frage „Wie kam Varus nach Kalkriese ?“. Und die Antwort auf diese Frage ist dann wirklich richtig interessant.
@atlantis3345:
atlantis3345 schrieb:....mir fiel gerade ein, dass ich hier noch einen Account habe....
Ach.
atlantis3345 schrieb:....Ich finde es interessant, dass die Sachargumente ..... inhaltlich völlig unbeachtet bleiben, während man lieber Formalien diskutiert. Das haben wir in der Streitschrift ja schon exakt so prognostiziert ...
Na sowas. Die "Sachargumente" wurden schon reichlich diskuttiert. Letzlich führt kein Weg an Frank Berger vorbei, er ist nunmal der Oberguru in dem Fachbereich FMRD / SFMA und da kann ihm kaum einer das Wasser reichen. Das MUSS man akzeptieren. Berger und andere Numismatiker seines Kalibers haben sich intensiv mit den vorgetragenen Hochdatierungsargumenten beschäftigt, da wurde nichts unterschlagen oder frisiert. Alle Versuche den Horizont von Kalkriese hochzudatieren kann man getrost als gescheitert ansehen. Man muss sich solchen Fakten stellen, wenn man die Realität als solche noch wahrnehmen möchte.
Was man aus solchen Realitäten macht ist dagegen eine ganz andere Frage! Und da gibt es durchaus auch etwas Spielraum für Aussenseitermeinungen und advocati diaboli.
Ignoranz dagegen ist ein miserabler Wegweiser!
atlantis3345 schrieb:....Die ursprüngliche Version der Schrift von Anfang Dezember war nach meinem Geschmack etwas zu persönlich formuliert, ...
Netter Euphemismus. Knapp vor Spruchkammer würde ich sagen.
atlantis3345 schrieb:....Das ändert nichts daran, dass wir die Lagetheorie "Kalkriese" als absichtliche Irreführung der Öffentlichkeit ansehen. ...
Kritik darf man bezüglich des PR- und Freizeit-/Museeumsbetriebes in Kalkriese anmelden. Für die archäologische Forschung war das wohl wirklich keine so gute Idee, denn die redliche Arbeitsweise der Forscher verträgt sich nicht mit Marketingzwängen eines touristischen Betriebs. Das muss man aber ganz streng von einander trennen und nicht unzulässig vermischen!
atlantis3345 schrieb:....Dass man die handelnden Personen in diesem Forum beim Namen nennt, kann nur recht sein. Das ist mit Sicherheit, auch in der schärferen Fassung, durch Freiheit von Forschung und Lehre sowie Meinungsfreiheit gedeckt....
Bestimmt nicht, denn einmal wird Berger unterstellt wissenschaftlich unlauter ("kreativer Münzinterpret") zu sein, was aufgrund seines unbestrittenen internationalen Renomees als Fachmann auf diesem Gebiet eine substanzlose Ehrverletzung darstellt, und dann wird Rost sogar einer Straftat bezichtigt ("Leiter eines Zitierkartells"). Das hat nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun.
atlantis3345 schrieb:....Natürlich lassen wir uns gerne belehren, verbessern und ergänzen. Wenn es also zu den Sachfragen (s.o.) andere oder ergänzende Auslegungen gibt, so will ich das gerne diskutieren oder entsprechende Argumente mit berücksichtigen und in der Zwischenzeit in unserem Blog einfügen: Dort kann man auch Kommentare hinterlassen. Natürlich lasse ich nicht jede wüste Beschimpfung durch, Sachargumente nehme ich jedoch gerne auf, auch wenn sie kritisch sind.....
Na, wenn es um Deine eigene Person geht wirst Du aber empfindlich. Als welcher Art von Münzfachmänner darf man denn Euch bezeichnen, welchen Ausdruck darf man für die gezielte Beeinflussung von Politikern und Medien verwenden, was lässt Du da denn da noch "durchgehen"? Was ich nicht will dass du mir tust, dass füg auch keinem andern zu.....wage ich nur an die Kinderstube zu erinnern. Zumal ihr Euch mit eurer Schrotschussmethode selbst keinen Gefallen tut, denn die vielleicht vorhandenen guten Ideen werden dadurch praktisch entwertet, ihr werdet dann gar nicht mehr ernst genommen. An der Diktion Eurer Sache müsst Ihr schon noch einiges tun.
atlantis3345 schrieb:....Einer der Posts ging in die Richtung, dass unsere Hypothese mit seiner Theorie identisch wäre. In der Tat ist unsere Gegenhypothese ja nicht neu, sonderen genau genommen - alt. Insofern hatten schon viele die richtige Idee. Wer sich also mit unserer Theorie identifizieren kann, den bitte ich um entsprechende Mitteilung, denn wir zitieren entsprechende öffentliche Meinungsäußerungen gerne und wollen auch gar niemandem seine Theorie streitig machen. Das Manuskript lässt solche Änderungen noch zu. ....
Ob identisch oder nur angeknabbert kann ich ja erst sehen, wenn ihr Euer Buch raus habt. Ihr dürft ruhig ggf. von mir eingebrachte Ideen zitieren, dafür sind sie ja da, wenn ihr sie nicht sinnentstellt oder beleidigend verwendet und jedenfalls korrekt zitiert, z.B. „www.geschichtsforum.de, user Trajan, Thread xxxx vom soundsovielten“. Ggf. können wir uns über PN oder Telefon darüber unterhalten. Wenn Euer Buch aber in dem selben Ton wie die Streitschrift abgefasst wird, dann will ich da lieber nicht in irgendeinen Zusammenhang erscheinen.
Was die neuen und alten (Gegen-)Hypothesen angeht, bestimmt an die 1000, da findet man logischerweise immer was. Es nützt aber nichts, die 1001-te zu fabrizieren. Nur Funde helfen weiter. Und da gebe ich Euch schon mal einen Tip: Ihr müsst die Fundberichte wie z.B. die Bodenaltertümer Westfalens u.a. durchstöbern, da wird man auch ohne eigene Spaten fündig. Die Varusschlacht war nämlich so exorbitant verlustreich, Abertausende Gefallene und schätzungsweise 5000 Tonnen augusteiischen Materials wurden in das sonst wenig tangierte Westfalen schlagartig freigesetzt, dass hinterlässt Spuren, die auch nach 2000 Jahren gelegentlich und ganz zufällig noch auftauchen. Diese Funde landen dann in irgendeinem Fundbericht irgendeines zu der Zeit und örtlich zuständigen Archäologen (manchmal noch nichtmal ein solcher Fachmann) und werden dann regelmässig weder im Zusammenhang gesehen noch richtig eingeordnet mangels zugehöriger Theorie.
Diese Fundberichte sind über hunderte z.T. schwer zugänglicher Veröffentlichungen verstreut, manchmal sogar schon wieder verschollen, insbesondere die Funde selbst, hinzu kommt noch die fürchterliche Zersplitterung in Bundes-, Landes- und Kreiszuständigkeiten bzgl. der Archäologie bei Behörden, Universitäten, Museen, Vereinen, Sammlungen etc.pp.. Die Folge ist, dass man nur in Verbindung mit einer leistungsfähigen Unibibliothek und der DigiBib in monatelanger Sysiphusarbeit an diese Daten, und auch immer wieder nur teilweise, herankommt. Gäbe es landesübergreifende, einigermassen vollständige, zugängliche und leistungsfähige Funddatenbanken, diese Arbeit wäre an wenigen Tagen zu schaffen und viele noch unentdeckte Zusammenhänge wären auffindbar. An diesem Kleinkrämertum müsste sich noch einiges ändern um wirklich effektiv forschen zu können. So aber geht eine unglaubliche Zeit für Fundrecherchen verloren. Am einfachsten ist dass noch für Fundmünzen, hier insbesondere auch der akribischen Arbeit von Berger zu verdanken, für andere Fundarten wird es schon viel verzwickter.
Aber es lohnt sich.
Beste Grüße, Trajan
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