Ethnogenese der Türken

hast du eigentlich die ähnlichkeiten nicht gesehen???
meinst du das all dies sachen sowohl sprachlich als auch kultur nur zufälle sind?? ich glaub zwar anzufälle... aber wer dies dann nicht zuviel "ZUFALL"?

Ja, das ist in der Tat Zufall, denn Darstellungen von schreitenden Löwen gibt es in vielen Hochkulturen. Damit lässt sich keine ethnische Verwandtschaft begründen.

Im übrigen werden Türken erstmals im Jahr 525 n. Chr. in einer chinesischen Quelle erwähnt. Sie vermerkt, dass sich das Nomadenvolk der T'u-küe gegen seine bisherigen Herren, die vermutlich mongolischen Jou-Jan erhob, und ein eigense Reich gründete. Ich habe auch bei Wikipedia etwas dazu gefunden:

„Türke“ ist ursprünglich der Name eines Nomadenvolkes, das im5. Jahrhundert zwischen Irtysch, Oghusen und Jenissei entstand und von den Chinesen T'u-chueh, Tu-küe oder Tür-küt genannt wurde, der so viel bedeutet wie „die Mächtigen“.

Der Anfang der Sumerer liegt über 4000 Jahre (!) davor, sodass etwaige Verbindungen ins Reich der Fabel gehören. Selbst wenn man annimmt, dass bereits die Hsiung-nu ein Turkstamm waren - was äußerst strittig ist- so sind wir immer noch 3500 Jahre von den frühen Sumerern entfernt. Ganz abgesehen davon, dass das Sumerische als isolierte Sprache mit keiner anderen Sprache der Welt verwandt ist.
 
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Nun zu Japanisch und türkisch
auch hierdazu ein link
JAPAN LINK | sprache | Sprache


Auch der Text in diesem Link wurde von jemand verfaßt, der von Altaistik keine Ahnung hat.

Japanisch gehört zu der Sprachgruppe der uralaltaischen Sprachen.

Eine "Sprachgruppe der uralaltaischen Sprachen" gibt es nicht. Das war mal eine Hypothese, die seit vielen Jahrzehnten beerdigt ist.

Es gibt die Hypothese einer altaischen Sprachfamilie, und sogar die ist umstritten, sei es bezüglich der Verwandtschaft der altaischen Sprachen im Allgemeinen betrifft, sei es bezüglich der Zugehörigkeit der japanischen Sprache im Besonderen.
 
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Ich habe vor kurzem am Bahnhof ein wenig in eine "Spektrum der Wissenschaft" über Sprachen geblättert, da wurde dem Sumerischen eine gewisse Verwandschaft zum Drawidischen unterstellt.
 
Jawohl, da irgendwie meine grauen Zellen klemmen, wünsche ich brutalst mögliche Aufklärung!


Nun ja, der qualitative Unterschied, von dem Tekker spricht, bezieht sich darauf, daß die eine Behauptung mit einer Quellenangabe verbunden war, die andere nicht.


Meine zwei persönlichen Bemerkungen:
Dazu handelt es sich noch um eine Zeitschrift, für die renommierte Wissenschaftler schreiben. Umso interessanter wäre es natürlich gewesen, zu erfahren, welcher Autor/welche Autoren hier über die sumerisch-dravidische Sprachverwandtschaften schreiben.
 
Umso interessanter wäre es natürlich gewesen, zu erfahren, welcher Autor/welche Autoren hier über die sumerisch-dravidische Sprachverwandtschaften schreiben.

Mir ist ebenfalls diese Hypothese bekannt, die in den Sumerern einen Zweig der drawidischen Völker sieht, der aus dem nordindischen Raum ins südliche Mesopotamien eingewandert sein soll. Leider haftet das nur noch in meiner Erinnerung und ich habe keinerlei Quellenbelege mehr.

Im übrigen: Warum soll eigentlich stets etwas eingewandert sein? Warum soll sich nicht auch einmal eine Kultur aus autochthoner Wurzel entwickelt haben?
 
Mir ist ebenfalls diese Hypothese bekannt, die in den Sumerern einen Zweig der drawidischen Völker sieht, der aus dem nordindischen Raum ins südliche Mesopotamien eingewandert sein soll. Leider haftet das nur noch in meiner Erinnerung und ich habe keinerlei Quellenbelege mehr.


Ich kann im Moment nur beisteuern, daß es die These einer elamo-dravidischen Sprachverwandtschaft gibt, die in neuerer Zeit vor allem von David McAlpin vertreten wurde. Ich habe mich aber mit dieser These nicht auseinandergesetzt und kann dazu keine Einschätzung abgeben.

Sofern man dieser Theorie anhängt, würde eine sumerisch-elamitische Verwandtschaft natürlich auch eine sumerisch-dravidische Verwandtschaft bedeuten.

Mir ist allerdings nicht bekannt, wer eine sumerisch-elamo-dravidische Verwandtschaft vertreten soll.

Der recht ausführliche Wikipedia-Artikel geht auf die elamo-dravidische Verwandtschaft ein: Elamische Sprache - Wikipedia

Was das Sumerische und sonstige Sprachen betrifft, stellt er hingegen fest:

Das Elamische ist mit keiner anderen bekannten altorientalischen Sprache verwandt: Es gehört weder zu den semitischen Sprachen (wie z. B. das Akkadische) noch zu den indogermanischen Sprachen (wie z. B. das Hethitische oder das Altpersische); auch mit dem benachbarten Sumerischen ist es mit Sicherheit nicht verwandt. Die meisten Forscher halten das Elamische für eine isolierte Sprache, einige sehen aber genetische Beziehungen zu den drawidischen Sprachen des indischen Subkontinents.




Im übrigen: Warum soll eigentlich stets etwas eingewandert sein? Warum soll sich nicht auch einmal eine Kultur aus autochthoner Wurzel entwickelt haben?


Du sprichst ein großes Wort gelassen aus.



NACHTRAG:
Was bin ich doch für ein Rhinozeros! Die elamisch-sumerische Hypothese hatte ich doch hier im Geschichtsforum schon mal selber erwähnt!
http://www.geschichtsforum.de/213939-post22.html
 
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Ich kann im Moment nur beisteuern, daß es die These einer elamo-dravidischen Sprachverwandtschaft gibt, die in neuerer Zeit vor allem von David McAlpin vertreten wurde. ... Mir ist allerdings nicht bekannt, wer eine sumerisch-elamo-dravidische Verwandtschaft vertreten soll.

Ich fürchte, ich habe mich falsch erinnert! Es war in der Tat die postulierte elamo-dravidische Sprachverwandtschaft, die mir im Gedächtnis haftete. :autsch:

Woher die Sumerer kamen - wenn sie denn überhaupt kamen und nicht Landeskinder waren - bleibt offen!
 
So, hier etwas zum blättern!

Amazon.de: Spektrum der Wissenschaft. Dossier-ND 1/2004: Die Evolution der Sprachen: Bücher

In einem dieser Artikel ging es, aber eher nebenbei, auch um die Sumerer und Drawiden, aber auch um die Na Dene-Sprachen.


Das glaube ich gerne, aber ging es um eine sumerisch-dravidische Verwandtschaft? Die gängige Hypothese der Mega-Sprachfamilien sieht ja, grob gesagt, so aus:
Mega-Sprachfamilie Nr. 1 ("nostratisch", "eurasiatisch" oder wie man sie nennen mag) umfaßt die semitischen Sprachen, die indoeuropäischen, die uralischen, die altaischen, die dravidischen, plus ein bißchen "Kleinkram" (das Ainu, das Etruskische und so).
Alles, was dann noch zwischen Atlantik und Pazifik übrig bleibt, wird in die Mega-Sprachfamilie Nr. 2 gepackt, das wäre z. B. das Baskische, die kaukasischen Sprachen, das Sumerische, die chinesischen und tibeto-burmanischen Sprachen, und je nach dem wie weit man geht, macht man noch bis Amerika rüber und packt die Na-Dene-Sprachen mit rein. (Alle anderen tausend Indianersprachen ergeben eine dritte Mega-Sprachfamilie, aber ich will das jetzt nicht vertiefen.)
 
Ich kann mich nur an eine Passage über Indien und Drawiden erinnern, und nur so als Seitenhieb kamen die Sumerer und Elamiten ins Spiel.
 
Kann es sein, daß die Ausgabe schon älter ist? Ich meine, das Ding fliegt bei mir auch noch irgendwo rum... :grübel:
 
Viele Angehörige ethnischer und religiöser Minderheiten trauen sich
nicht sich zu Ihrer Identität zu bekennen.

Ich glaube, dass es sehr viel mehr Überlebende des "Musa dagH"
in der Türkei gibt als die Statistik glauben machen will.

Allerdings ist es in vielen Gegenden der Türkei immer noch lebensgefährlich sich als Armenier zu bekennen und auf den Genozid im I Weltkrieg hinzuweisen.

Verständlich, dass sich manche armenische Familie als türkisch tarnt.

Auch behaupten viele Kurden, dass es viel mehr Angehörige Ihrer
Nationalität gibt, als es auch in westlichen Enzyklopädien
verlautbart wird.
 
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