Fräulein

Ist etwas umständlich zu navigieren, weil die Site "verschachtelt" ist.
Vielen Dank, das bringt uns weiter. Ich werde noch nach anderen Beschreibungen des Wortes suchen.

Man kann auch vergleichen wie sich das "Fräulein" in anderen Staaten entwickelt hat. Was sagt bspw. Samuel Johnson in seinem "Dictionary of the English Language" (1755) dazu?
 
Zufallsfund:
Nach seinen geendigten akademischen Jahren, bekam er eine Vocation(248) als Actuarius(249) im Amte S. von da er sich nach einiger Zeit wieder weg und ins Amt W. begab, woselbst er viele Jahre blieb, bis er sich endlich in G. etablirte, als Advocat für sich practicirte, und sich mit einer [sic!] gewissen Fräulein verheyrathete.

Die Autobiographie des kursächsischen Fouriers Friedrich Christian Sohr (1748 bis 1788)
AMG-FNZ
 
Zur Frau:
"Dagegen sind die Formen des Weibes plastischer"
wer wollte da widersprechen.

Leider sind die Treffer zum "Fräulein" weniger eindeutig. (Gibt über 200 muss mal genauer nachsehen)


Treffer über die Jungfrauschaft usw. mögen sich die geschätzten Leser selbst heraussuchen, ich habe rote Ohren dabei bekommen.
 
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Es folgte ein Vorstandsbeschluss: Ab sofort sind im Hause NSU sämtliche Personen weiblichen Geschlechts über 18 mit Frau anzureden.
Die Pressemitteilung ging am folgenden Tag raus, und hatte ein kräftiges Echo. Sie fand sich z. B. in der Süddeutschen auf der 1. Seite wieder.

Intern meldete sich sofort eine überaus ansehnliche 35jährige Vorstandssekretärin, Mutter eines 14jährigen Sohnes, sie lege großen Wert auf die Anrede Fräulein, und verbitte sich für ihre Person die Frau.

Ach, wie weise ging's da im Öffentlichen Dienst zu! Ans Jahr kann ich mich nicht mehr genau erinnern, so um 1970, schätze ich jetzt. Da konnte Fräulein, sofern über 30 (oder gar 35?) Jahre alt, den Antrag stellen, vom Dienstherrn künftig mit "Frau" betitelt zu werden. In Baden-Württemberg jedenfalls.

:winke:
 
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Guten Abend!
Ich bin da reingestolpert und benütze die unverhoffte Gelegenheit hier eine ähnliche Frage zu stellen, statt bei den verschwundenen Wörtern .Also:
Wann habt Ihr ( Verzeihung, hier natürlich) , haben Sie, zum letzten Male die Anrede <gnädige frau="">"Gnädige Frau" gebraucht, gehört oder geschrieben ?
Und wie steht's mit der Kurzform "Gnäfrau"<gnäfrau> ?
Und dem Superlativus commercialis:<gnädigste> "Gnädigste".?
Was mich angeht, so kann ich nur die letzte Frage beantworten: im Frühjahr 54 in Augsburg, in einer Kurzwarenhandlung.
Also: Wann sind die Damen "ungnädig" geworden -oder sind sie's immer noch nicht? Hoffentlich!!
Gruss
Boiorix</gnädigste></gnäfrau></gnädige>
 
Zuletzt bearbeitet:
@Boiorix: da ich in der Nähe von Österreich lebe, höre ich "Gnä Frau" schon relativ häufig. Hier in Deutschland gar nicht mehr
 
"-chen und -lein machen Dinge klein" haben wir noch in der Volksschule gelernt.

Neben dem Fräulein gibt es natürlich auch das Frauchen. Dabei handelt es sich entweder um eine besonders treudoofe Ehefrau oder eine Hundegassiführerin (das Gegenstück ist das Herrchen). Warum man verkleinert wird, wenn man seinen Hund ausführt, entzieht sich meiner Kenntnis, aber es hört sich immer noch besser an als das amtsdeutsche "Hundehalter/in".
 
Ist doch klar: wir laufen durch die Gegend in der Überzeugung, der Hund höre auf uns. In Wahrheit aber ist er es, der uns durch jede Pfütze zieht und zwingt, um Laternen (wahlweise Straßenschilder) herumzulaufen, weil er dreimal vor- und zurück gegangen ist: Jedesmal auf einer anderen Seite der Laterne/des Straßenschildes.
 
Von wann stammt den eigentlich das "Gnädige Frau"? (Mit passendem "Gnädigen Fräulein".)

Laut "Der große Knigge" soll sich Gerhard Schröder mal mit "Gnädige Frau" als "megaout" erwiesen haben. Da ich selbst "megaout" auch nicht gerade als eine Formulierung empfinde, welche mir einem wahren Knigge entsprechend wäre, will ich aber diese Bewertung gern als fragwürdig dahingestellt lassen. stil.de - "Gnädige Frau" ist überholt
Wenn das stimmt, was dort steht, dann hatte Schröder die Floskel genau in der passensten Situation nach früherer Auffassung gewählt. Als Herr in seinem Alter erwies er einer Dame somit den nötigen Respekt. Überlege ich es mir recht, zeigte damit Schröder sogar mal außerordentlich Kinderstube.:)
 
Von wann stammt den eigentlich das "Gnädige Frau"? (Mit passendem "Gnädigen Fräulein".)

Muss ziemlich alt sein. Denn es gab/gibt auch den "gnädigen Herrn".
Da Gnade übersetzt "wohlwollend" bedeutet, dürfe man annehmen, dass die Bezeichnung "gnädige Frau", "gnädiger Herr" irgendwann im Spätmittelalter zuerst zu orten ist.
Diese Begriffskombination muß was mit der künstlichen Erhöhung einer Gesellschaftskaste zu tun haben. Abgeleitet von "gnädiger Gott".
 
Muss ziemlich alt sein. Denn es gab/gibt auch den "gnädigen Herrn".
Da Gnade übersetzt "wohlwollend" bedeutet, dürfe man annehmen, dass die Bezeichnung "gnädige Frau", "gnädiger Herr" irgendwann im Spätmittelalter zuerst zu orten ist.
Das mit dem wohlwollend kenne ich auch, grundsätzlich wird ja unterstrichen, dass die "Gnädige"/der "Gnädige" dazu in der Lage ist, Gnaden zu gewähren, was schon mal eine Auszeichnung ist. Da früher niemand auf den Gedanken gekommen wäre, ein Dienstmädchen oder dergleichen mit "Gnädige ..." anzusprechen, könnte man diese Auszeichnung weiter fassen, nämlich dass man damit den/die Person gegenüber, als zur (guten) Gesellschaft gehörig akzeptiert und sogar sogleich erkennt. Scheinbar mögen viele heute, solche Auszeichnungen im täglichen Umgang nicht mehr, aber damit wären wir wieder an einer ähnlichen Hinterfragung wie bei dem Wörtchen "Fräulein" angelangt.:grübel:

Wenn die "gnädige Frau" aus dem Mittelalter käme, dann sollten unsere Kenner des Zeitschnittes etwas dazu parat haben.:yes:
 
Die "Gnädige Frau" hört man schon noch manchmal, auch selbst habe ich die Anrede, aus Gaudium, schon benutzt. Aber dann kommt ordentlich was zurück, dass die Dame selbst gekommen ist, und die Gnädige zu Hause gelassen hätte, ist noch das harmloseste.

Aber für mich der Nachweis, dass die Anrede soooo selten gar nicht ist.
 
Guten Abend!
Ich bin da reingestolpert und benütze die unverhoffte Gelegenheit hier eine ähnliche Frage zu stellen, statt bei den verschwundenen Wörtern .Also:
Wann habt Ihr ( Verzeihung, hier natürlich) , haben Sie, zum letzten Male die Anrede <gnädige frau="">"Gnädige Frau" gebraucht, gehört oder geschrieben ?
Und wie steht's mit der Kurzform "Gnäfrau"<gnäfrau> ?
Und dem Superlativus commercialis:<gnädigste> "Gnädigste".?
Was mich angeht, so kann ich nur die letzte Frage beantworten: im Frühjahr 54 in Augsburg, in einer Kurzwarenhandlung.
Also: Wann sind die Damen "ungnädig" geworden -oder sind sie's immer noch nicht? Hoffentlich!!
Gruss
Boiorix</gnädigste></gnäfrau></gnädige>

Die letzte Verwendung der Anrede "Gnädige Frau"? Wenn ich mich recht entsinne wars letzte Woche...
"Gnädigste" verwendet man nicht in der direkten Anrede, und Gnäfrau ist was für Fiaker.
 
In meiner Kindheit Ende der Achtziger Jahre in der DDR war es noch völlig üblich und es wurde uns Kindern auch so beigebracht, dass die unverheirateten Erzieherinnen und Lehrerinnen als Fräulein xxxxx angesprochen wurden. Sofort nach ihrer Heirat hießen sie dann Frau yyyyy.
Sofort nach der Wende war es damit vorbei und diese Sitte wurde abgeschafft.
 
Tja, und dann und wann kann man noch jemandem nach dem "Frollein" rufen hören, wenn er die (unverheiratete oder verheiratete) Kellnerin meint.

:pfeif:

Aber bei der Gelegenheit fällt mir ein: was ist eigentlich aus der Amtmännin geworden? Im Augenblick kann ich mich an einen innenministeriellen Erlass so von Mitte der 1980er Jahre erinnern, in dem den Damen die Wahl zwischen der Bezeichnung Amtmännin oder Amtfrau gelassen wurde - der Brauch, Frauen in den Stand des Amtmanns zu erheben, wurde mit selbigem Erlaß abgeschafft. Inzwischen bin ich nicht mehr auf dem laufenden: mir ist schon lange kein Amtmann mehr über den Weg gelaufen. Gibt's das eigentlich noch?
 
M.W. gibt's da nur noch die "Amtfrau". Aber btw, wie ist das denn nun mit dem "Hauptmann"? Ist das Pendant dazu jetzt die Hauptfrau? Und was ist dann mit den Nebenfrauen? :confused: =)


Ganz einfach.
Die Hauptmänner mit Nebenfrauen unterliegen dem 11. Gebot.

Du sollst dich von der Hauptfrau nicht erwischen lassen.
sonst blüht dir der Dienstgrad des Zahlmeisters.
In besonders schweren Fällen auch der Oberzahlmeister.
 
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