Hier muß die Verwaltung bei der sozialen Gliederung ansetzen, so können z. B. Stammeshäuptlinge in die Verwaltung einbezogen werden und mit Rechten und Pflichten von Beamten ausgestattet werden.
Dieses Vorgehen laesst sich in diesem Raum auch durch die gesamte Geschichte hindurch verfolgen bis ins 19 Jahrhundert, auch bei den spaeteren Mongolen erhielten deren Stammesfuehrer entsprechende Titel, zuletzt durch die Quing Dynastie.
Bei einer seßhaften Bevölkerung läßt sich die Verwaltung geographisch (nach Stadt- und Landkreisen, Bezirken etc.) gliedern; man kann Grundsteuern erheben etc. - das alles ist bei nomadischen Verhältnissen völlig unsinnig.
Die geographische Gliederung ist nicht unbedingt unsinnig. Man hat dergleichen durchaus spaeter versucht, in der Form der Bannerordnung und der Zuordnung bestimmter Gebiete fuer bestimmte Staemme.
Gerade Nomaden geraden ja besonders oft wegen territorialer Fragen aneinander da die begrenzten Weidegruende ein staendiger Grund fuer Territorialkonflikte sind. So erfolgten die spaeteren Kaempfe zwischen den Khalka und den Oriat aus genau diesem Grund.
Eine seßhafte Bevölkerung läßt sich nicht nach denselben Mustern verwalten wie eine nomadische.
Das stimmt natuerlich vollauf. Das Problem ist eines der Art und Weise der Produktion die ja ueberwiegend mit Vieh erfolgt. Und dieses Vieh kann man kaum kontrollieren und zaehlen, weshalb jeder Versuch auf dieses zurueck zu greifen natuerlich dazu fuehrt dass grosse Zahlen von Vieh vor der Obrikeit versteckt gehalten werden. Das ist selbst heute noch so.
Man sollte aber meiner Meinung nach die Unterscheidung Stadt - Nomade nicht so extrem scharf vornehmen, es gab in der Mongolei durchgehend Staedte, auch und gerade zur Zeit der Kithan. In diesen Staedten lebte damals ein beachtlicher Teil der Gesamtbevoelkerung und die Wirtschaftskraft war viel groesser als die aller Nomaden zusammen. Daher ist die Frage, wie weit Nomaden fuer die Frage von Einnahmen ueberhaupt entscheidend waren meiner Ansicht nach gar nicht so wichtig.
Viel entscheidender ist hier die Frage der militaerischen Moblisierung. Wie konnte man aus den Nomaden Truppen gewinnen, das war die grosse Verwaltungsfrage. Alles andere war hingegen aufgrund der Subisdenzwirtschaft der Nomaden ohne Belang.
Die Militaerische Frage ist meiner Ansicht nach fuer die Frage der Verwaltung von Nomaden die alles entscheidende. Die Frage ist also die des Wehrsystems, der Rekrutierung und der Versorgung von Nomadischen Truppen.
Territorien hingegen kann man verwalten und auch zuteilen. Gueter und Vieh hingegen kann man kaum gewinnen. Weshalb als primaeres Interesse die Kampfkraft von potentiellen Soldaten bleibt.