Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
[FONT="]Wie Barbarossa schon sagte! Ziu/Tyr zählt vermutlich zu den ältesten germanischen Gottheiten und galt als Himmelsgott. Seine Herleitung aus Germanisch *Teiwaz, Tiwaz, indogermanisch *deiwos, bedeutet „Gott“ oder „göttlich“ und entspricht lateinisch divus, wie wie wir es auch in Jupiter finden, der sich aus "deus pater" zusammensetzt.
Die Bedeutung von Ziu/Tyr verblasste später und der Gott wich allmählich dem ursprünglichen Sturm- und Totengott Wotan/Odin.
Ich möchte darauf hinweisen, dass nach der Interpretatio romana der Proto-Thor/Donar ein Herkules ist. Der Jupiter ergibt sich nur aus der Übersetzung der römische Wochentage und da gab es nunmal Tage des Jupiter und des Merkur nicht aber einen Tag des Herkules. Dass Merkur/Wodan schon früh als Hauptgott galt, beweist die kaiserzeitliche Weihinschrift Mercius Rex aus der niedergermanischen Provinz.
Herkules Waffe ist die Keule. Aus diesem römischen Vorbild soll sich in der Merowingerzeit ein Amulett, heute Donarskeule genannt, entwickelt haben. Simek und andere wollen in der Kreisaugenverzierung der Donarskeule und solchen auf Thorshämmern eine Kontinuität erkennen, die letztlich auf die Astknubbel an der römischen Herkules-Keule zurückgehen soll.
Herkules Waffe ist die Keule. Aus diesem römischen Vorbild soll sich in der Merowingerzeit ein Amulett, heute Donarskeule genannt, entwickelt haben. Simek und andere wollen in der Kreisaugenverzierung der Donarskeule und solchen auf Thorshämmern eine Kontinuität erkennen, die letztlich auf die Astknubbel an der römischen Herkules-Keule zurückgehen soll.
[FONT="]
Ich kann nicht anders als nocheinmal betonen, wie SCHWIERIG es ist in die Vorzeit irgendwelche Götterhierarchien hineinzudeuten. Nur weil der verwandte ZEUS der oberste Gott der Griechen ist muss man diese Rangfolge nicht auch für die germanische Frühzeit postulieren...[/FONT]
Tyr ? WikipediaTiwaz war bei den Indogermanen und, bis hin zur Völkerwanderungszeit, in Mitteleuropa der ursprüngliche Hauptgott.[4] Der französische Religionswissenschaftler Dumezil hat u. a. auch auf die Strukturparallelen zur Figur des Scaevola in der altrömischen Heldensage hingewiesen. Eine Ähnlichkeit besteht auch zu dem irischen Nuada mit der „Silberhand“. Die archaische germanische Gesellschaft sah und verstand sich selbst in ihrem Aufbau als göttlichen Ursprungs. Kennzeichnend für das indogermanische Göttersystem ist die zweigeteilte Spitze, zu den indischen Gottesfiguren Mitra – Varuna finden sich die germanischen Entsprechungen Tiwaz/Tyr – Wodan/Odin [5].
Tiwaz wurde durch eine Schwerpunktverlagerung des religiösen Kultes hin zu Wodan, bedingt durch eine eventuelle Verbreitung des Wodankultes, ausgehend vom niederrheinischen Nordwestdeutschland, von diesem als Hauptgott verdrängt.
Skald schrieb:*Wodanaz halte ich für eine sehr alte Gottheit, derer sich auch in anderen indoeuropäischen Kulturen Entsprechungen finden. Bedeutung als Kriegs und Herrschergott gewann er meiner Meinung nach erst mit einer Verschlechterung des Klimas und damit zusammenhängender materieller Armut (was wiederum zu kriegerischen Auseinandersetzungen unter den Germanenstämmen führte, in etwa diese Zeit fallen die ersten Waffen und Schiffsopfer, siehe Hjortspringboot), sowie im Kontakt mit den Römern. In so einer rauhen Zeit tritt die Bedeutung von Sonnenkult und Fruchtbarkeitsriten natürlich in den Hintergrund. Natürlich werden die Wanen und ihr Kult nie völlig vertrieben, zu eng sind diese Gottheiten mit den agrarischen Vorstellungen und Bräuchen einer mit Ackerbau und Viehzucht verbundenen Kulturform verwoben. Aber schon in der Edda steht: Odin warf den ersten Speer gegen die Wanen und brachte so den Krieg in die Welt.
Naja, so krass würde ich das alles nicht in den Raum stellen, dass hört sich alles sehr stark nach Political-Correctness-Archäologie an. El Quijote hat das schon sehr schön beschrieben und so sehe ich es auch.dann hätte es nämlich soetwas wie eine "Indo-europäische Ur-Religion" gegeben und damit soetwas wie eine "Ur-Kultur" oder sogar ein "Ur-Volk"---
damit aber habe ich ein Problem, denn alles WAS wir tatsächlich über die frühen Indo-europäer zu wissen meinen deutet auf andere Verhältnisse hin...
die griechische Religion entstand aus verschiedenen Poliskulten,mit unterschiedlichen Kultzentren die auch jeweils unterschiedliche Götter als die jeweils "Obersten" ansahen (ein typischer Henotheismus!).
Die Kelten hatten verschiedene Stämme bei denen jeder ein eigenes Pantheon besass...
zusammenhängende Mythologien und übergreifende Pantheons entstanden erst durch homerische Dichtung bzw. bei den Kelten bis zur RKZ wahrscheinlich garnicht.
Und da soll es in grauer Vorzeit einmal eine Indo-Europäische Kultur gegeben haben die so "übereinstimmend" war ,daß sich eine Art Ur-Pantheon in Resten in anderen "Erb-Kulturen" vorfinden lassen soll?
Was bedeuten die drei Striche am Ende des Satzes?dann hätte es nämlich soetwas wie eine "Indo-europäische Ur-Religion" gegeben und damit soetwas wie eine "Ur-Kultur" oder sogar ein "Ur-Volk"---
Würde ich dir teilweise wiedersprechen. Eine polytheistische Gesellschaft ist in einem gewissen Maße anpassungsfähiger, dynamischer und flexibler als eine monotheistische Gesellschaft. Insofern könnten an Kultänderungen schon Rückschlüsse auf reale, gesellschaftliche Veränderungen getroffen werden. Wenn ein eher kriegerischer-herrschaftlicher Kult einen agraischen Kult überlagert, dann könnte das schon mit realen, gesellschaftlichen Veränderungen zusammenhängen.Mythen sind eigentlich eine schlechte Quelle für die reale Historie... stellen sie doch ein Idealbild dar ,daß eigentlich nur etwas über Vorstellungen der Zeit und der gesellschaftlichen Schicht in der sie entstanden sind aussagen, nicht aber über die wirkliche Vorgeschichte.
Wir wissen aber mit ziemlicher Sicherheit, dass sich der Wodans-Kult zu Beginn der neuen Zeitrechnug in Germanien zu vebreiten begann. Irgendwas muss ja auch schon vorher dagewesen sein, hier tritt nach meiner Vorstellung ein älterer Fruchtbarkeitskult ins Licht, der zwar erhalten blieb, aber fortan eine untergeordnete Rolle spielte. Hier sehe ich auch den Ursprung des eddischen Krieges zwischen den Asen und den Wanen.
Kannst du mir das mit der Ausbreitung des Wodankultes genauer darlegen?
Der Götterkrieg ist ein Motiv das sich in vielen Indo-europäischen Mythologien findet, ist die Frage ob sich ein Kultwandel tatsächlich in einem Krieg der Götter niederschlagen würde...
Die genaue Stelle ist mir gerade nicht im Kopf, aber es war glaube ich Saxo Grammaticus, der schrieb, wie sich der Wodan-Odin Kult verbreitete. Natürlich euhemeristisch geschrieben. Fingalo kann da sicher mehr zu schreiben, ich bin mit Saxo nicht so gut vertraut.
Nachhall findet dies auch im oben schon erwähnten Völsa Pattr. Dort nennt sich König Olaf "Grim", als er einer Bauernfamilie einen wanischen Kult austreibt, und durch das Christentum ersetzt. Hier greift der Autor auf ein Odins-Heiti zurück. Das ist nicht etwa Zufall sondern ein Kenning, das dem damaligen Leser wohl geläufig war. So wie Grim (Odin) den Wanenkult vertrieb, vertreibt auch jetzt König Olaf den Wanenkult und ersetzt ihn durch das Christentum.
Hmm... in der Gesta Danorum ist Odin ein Flüchtling aus Byzanz der die Norweger, Schweden und Dänen davon überzeugt er sei ein Gott und später in ganz Europe verehrt wurde...
Das ist eigentlich eher ein typisches Beispiel für die Istrumentalisierung Euhemeros´Behauptung die Götter seien besonders wichtige Menschen gewesen um eine Überleitung zwischen klassischer und einheimischer (und Biblischer) Geschichtsschreibung zu schaffen... allein das späte Entstehen der Gesta Danorum spricht gegen eine Deutung als Geschichte der Verbreitung des Odinskultes... als ob man daran im 13. Jhd. noch genaue Erinnerung gehabt hätte.
Ist das nicht eine recht typische Bekehrungsgeschichte? Der Name Grimr scheint sich doch an der Stelle darauf zu beziehen ,daß Olaf "incognito" (also "Maskiert") ist. Odin ist natürlich auch oft Incognito aber wie gesagt... ,daß im Hoch/Spätmittelalter in dem die Völsa Pattr entstand noch Erinnerungen an ein Erignis des Neolithikums wach gewesen sein soll erscheint mir unglaubwürdig.
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen