Tib. Gabinius
Aktives Mitglied
Ich hab mal ein wenig im Forum gekramt, aber leider kein übersichtliches Thema gefunden, welches sich mit den Münzen der Varusschlacht bzw. den vermeintlichen Münzen der Varusschlacht beschäftigt.
Vielleicht kann man ja zukünftig die Diskussionen um die Münzen hier zusammen fassen. Sollte ich was übersehen haben hoffe ich auf moderationsfreudige, milde gestimmte Mods.
Cato, leider hatte ich deine Frage übersehen:
Als Beispiel dient oft und gerne der Gegnstempel des Tiberius, der als Erkennungsmerkmal eine Kerbe am linken, rund gestalteten Rand aufweist.
Dieser Gegenstempel tritt bereits am Ende der Regierungszeit des Augustus auf. Zwar kann dies auch als bestehende Designation zu sehen sein, spielt aber doch auf eine Beziehung an.
Varus verschenkt = donativa = Geldschenke, Zuwendungen, Sonderentlohnungen.
Varus bezahlt = stipendia, regulärer Sold, i.d.R. nicht komplett ausgezahlt, verwaltet von den Vertrauensleuten der Truppe, i.d.R. signiferi.
Das gleiche finden wir in den vorderorientalischen Städten. Bei Verlegung römischer Truppen in der Region dürfen mehr Städte Kleingeld prägen und die Emissionen werden größer. Das umlaufende Kleingeld wird stärker gebraucht und um den Bedarf zu stillen wird mehr davon ausgegeben.
Das im Umlauf befindliche Geld und der angerechnete Sold werden also zwangsläufig eine größere Differenz aufweisen.
Der Bedarf an größeren Münzen dementsprechend auch geringer sein.
Vielleicht kann man ja zukünftig die Diskussionen um die Münzen hier zusammen fassen. Sollte ich was übersehen haben hoffe ich auf moderationsfreudige, milde gestimmte Mods.
Cato, leider hatte ich deine Frage übersehen:
Wie gesagt, da gibt es verschiedene Theorien, woei die Verbundenheit der Feldherren mit den Soldaten durchaus eine große Rolle spielte bzw. die Hierarchie möglicherweise verdeutlicht werden sollte (vom Befehlshabenden zum Befehlsempfänger, der sein Geld erhält).Galt das für die frühe Kaiserzeit auch noch? Dort war man doch hauptsächlich darum bemüht, ein Gefühl der Verbundenheit zwischen Soldaten und Princeps herzustellen und weniger zwischen Soldaten und Feldherrn bzw. Statthalter.
Als Beispiel dient oft und gerne der Gegnstempel des Tiberius, der als Erkennungsmerkmal eine Kerbe am linken, rund gestalteten Rand aufweist.
Dieser Gegenstempel tritt bereits am Ende der Regierungszeit des Augustus auf. Zwar kann dies auch als bestehende Designation zu sehen sein, spielt aber doch auf eine Beziehung an.
Zwei unterschiedliche Gebrauchsformen von Geld und zwei unterschiedliche Anwendungsbereiche.Warum wurden nur Kupfermünzen gestempelt? Hat Varus nur Kleingeld verschenkt? (Der Sold eines augusteischen Legionärs betrug etwa 1 Denar pro Tag, also 16 Asses.)
Varus verschenkt = donativa = Geldschenke, Zuwendungen, Sonderentlohnungen.
Varus bezahlt = stipendia, regulärer Sold, i.d.R. nicht komplett ausgezahlt, verwaltet von den Vertrauensleuten der Truppe, i.d.R. signiferi.
Das gleiche finden wir in den vorderorientalischen Städten. Bei Verlegung römischer Truppen in der Region dürfen mehr Städte Kleingeld prägen und die Emissionen werden größer. Das umlaufende Kleingeld wird stärker gebraucht und um den Bedarf zu stillen wird mehr davon ausgegeben.
Ich bin Mathe wirklich eine Null. Aber m.W. steht der Sold zu Augustus' Zeiten bei 900 Sesterzen im Jahr. AUSgezahlt in drei Stipendien, abzüglich aller üblichen Aufwendungen wie Heu, Essen, Kleidung & Ausrüstung etc. Junkelmann kommt, soweit ich weiß ohne die Abzüge, auf ca. 10 Asse pro Tag, was den 900 Sesterzen entspräche, da diese auf das Jahr verteilt einen Tagessoll von 2,5 Sesterzen entsprechen.(Der Sold eines augusteischen Legionärs betrug etwa 1 Denar pro Tag, also 16 Asses.)
Das im Umlauf befindliche Geld und der angerechnete Sold werden also zwangsläufig eine größere Differenz aufweisen.
Der Bedarf an größeren Münzen dementsprechend auch geringer sein.