Ich denke die Bestimmung wann dieser Marker in deine Region kam kann man relativ vergessen - es könnte genauso deine Mutter beim Ibiza Urlaub schuld gewesen sein.
Oder ein anderes unbestimmtes Ereigniss in einer unbestimmten Zeit seit Entstehung dieser Typen. Das ist ja letztlich auch das grosse Problem dieser Haplotypen. Da es immer nur eine Lineare Vererbung gibt kann man keine zeitlichen Angaben daraus ableiten. Irgendeiner deiner Vorfahren in rein mütterlicher oder rein Väterlicher Linie (je nachdem welche man betrachtet) hat diese dir vererbt. Aber es könnte halt jeder gewesen sein.
Für die persönliche Ahnenforschung bringt die Bestimmung der Haplotypen deshalb fast nichts, außer wilden Spekulationen. Die wenigsten kennen von mehr als 3 - 4 Ahnengenerationen die Namen und Schicksale. Und dabei wird die Ahnenauswahl nur auf die direkte weibliche oder männliche Linie beschränkt.
Ich weiß z.B., dass ich meine mt-DNA von einer von 2 meiner Urgroßmütter mütterlicherseits geerbt haben muß, von der kenne ich sogar den Namen und ich weiß durch Fotos, wie sie aussieht. Sowas ist gewöhnliche Familienüberlieferung, dazu brauche ich keine Haplogruppenbestimmung. Die anderen 3 Urgroßmütter und alle 4 Urgroßväter haben mir auch einiges vererbt, bleiben bei dieser Betrachtung aber außen vor, was ich richtig schade finde. Diese eine Urgroßmutter gehört zur braven Beamtenseite, d.h. was richtig spannendes kann nach ihr von dieser Seite nicht mehr kommen. Und was die braven, preußischen Kleinbeamten vorher so getrieben haben, wer weiß?
....Deshalb eine sehr hypothetische Frage:
In einer Höhle, bei mir ums Eck, hat man vor 1830 die Überreste eines Menschenaffen gefunden (ich glaube die einzige Fundstelle in Deutschland) die Art gehört wohl zu den Voirfahren der heutigen Menschenaffen.
Könnte man, wenn man bei diesen Überresten diese "Hopplagruppen" (Sorry ich kann mir das Wort nicht merken) isolieren könnte, und dieselben bei einem Jetztmenschen, meinetwegen in Celle, feststellen würde,
die alte Streitfrage positiv entscheiden:
Der Mensch stammt von den Affen ab.
OT:
Man möge sich durch die Fragestellung nicht irritieren lassen, sie ist durchaus ernst gemeint.
Ich vermute zumindest, dass diese "Technik" für grundlegende Fragen, wie die gestellte, eher in Frage kommt, als für meine Ahnenforschung.
Das sehe ich ähnlich, wenn auch die Affenabstammung eine Spur zu weit zurückliegt. Ich hätte gern Haplotypen für die schwäbischen Höhlenbewohner um 40000 BC, die Cro Magnons, die Bandkeramiker, Kreisgrabenanlagenbauer, Schnur- und Streitaxtleute usw..
Dazu müssen aber erstmal einigermaßen erhaltene Grabinsassen gefunden und untersucht werden.
Danke für die Infos. Wie kam/kommt man denn auf die 10000 Jahre? Hat man das beobachtet (geht wohl kaum) oder anhand üblicher, empirisch bestätigter Mutationsraten (beim Menschen?) berechnet?
Da gibt es Wahrscheinlichkeiten und Näherungswerte, die man anhand der archäologischen Funde abstimmen könnte.
Ich stelle mir vor, dass man z.B. den Zeitpunkt der Besiedelung Australiens anhand der Anzahl der erfolgten Mutationen auf ungefähr 50000 BC bestimmt und dann durch andere Verfahren wie C 14, die eindeutig mit Menschen in Verbindung zu bringenden Artefakte oder Fundschichten untersucht.
Bei der polynesischen Wanderung hat man auf diese Weise recht genaue Besiedlungszeitangaben ermittelt. Die waren aber genauer als 10000 Jahre, so dass ich den Wert für viel zu hoch halte.