... in dem man einen lange Äste reinsteckt, dann werden sie geschreddert und zum Schluß hat man kleine Holzstückchen.
Eben an die Häckselmaschine Wall (treffendes Bild für dieses Szenario) mag ich nicht recht glauben. Ich habe das eher als Kessel gesehen, der von rückwärts kollabiert und vorwärts der Wallfront zusammengedrückt wird (teilweises Entweichen nur durch das Moor).
V. oder wer auch immer erreicht mit einem 6-8km langen Marschzug, Troß auf dem befestigten Weg, Legionärskolonnen links und rechts auf vielleicht 30+ Meter Breite insgesamt den Wall.
Die Engstelle ist für den Troß, unterstellt man einen weiteren befestigten Wegverlauf, passierbar. Der Marschzug würde damit nur unwesentlich zusammengedrückt.
Unter welchen Aspekte wagt man die Passage?
- war der Wall zunächst nicht besetzt?
- gab es auch auf dem nächsten Kilometer geradeaus/westlich kein Hindernis?
- wenn der Kessel geplant war, warum wurde nicht westlich des Walls, in Nord-Süd-Richtung, noch eilig eine quer verlaufende Befestigung vorgenommen?
- welches Zahlenverhältnis unterstellt man generell für die "abwartenden" Germanen im Verhältnis zu den Römern?
- war der Zug überhaupt noch in der Lage, seitliche Sicherungen aufzuziehen, die Überraschungen verhindern sollten? Oder waren solche Sicherungsschleier/Kundschafter fern des Zuges in dieser Phase des Anmarsches an den Wall schon selbst höchst gefährdet?
Offenbar war die Passage trotz der Gefahren alternativlos, denn dazu scheint es ja wohl gekommen zu sein. Warum wurden nicht mehr Reste des Trosses gefunden (alles geplündert, überlebende Tiere weggeführt?)
Ist hier wahrscheinlich, dass V. in West-Ost-Richtung Sicherungen vor dem Wall aufziehen lässt, diesen dann angreifen lässt, damit im Rücken der Legionäre der Troß passieren kann? Hat er sich dabei soweit erschöpft, dass die Germanen vom Ausgangspunkt Wall zm Gegenangriff übergehen konnten?
Wieso versammelt sich dann in einer bestimmten Phase der gesamte römische Zug/ein großer Teil frontal des Walls? Das funktioniert (wie beim Häcksel :winke: ) nur unter "Druck" von rückwärts. Die Nachhut müsste mit einer überlegenen Zahl von Germanen konfrontiert worden sein, um diesen Druck zu erzeugen. Vorn konnte offenbar wenig entweichen, was ich mir nicht auf durch die Topographie allein vorstellen kann. Dann kommt es zur Ballung, sowie mglw. zum Chaos, wenn die Nachhut unterliegt.
Von daher schließe ich mich Deiner Frage an: gibt es aufgrund der Funde eigentlich Vorstellungen von berufener Seite zum möglichen Geschehensverlauf?
Wenn man über ein Lager spekuliert, könnte dieses 15-20 km östlich des Kalkrieser Berges, im Verlauf und nördlich des Wiehengebirges, zu suchen sein?