Nun ja, Heyerdahl hat gezeigt, das es möglich ist, mit Papyrusbooten Amerika zu erreichen
Bei derartigen Experimenten darf man allerdings nicht vergessen, dass die modernen Abenteurer genau wissen, wie sie fahren müssen, um Strömungen auszunützen, und welchen Kurs sie nehmen müssen, um möglichst bald wieder Land zu erreichen. Das schmälert die Aussagekraft solcher Experimente gewaltig, denn antike Seefahrer, die solche Expeditionen unternommen hätten, hätten dieses Wissen nicht gehabt; sie hätten ins Blaue segeln müssen. Bei durch Stürme verschlagenen Schiffen stellt sich obendrein die Frage, ob sie überhaupt Vorräte, insbesondere Wasser, für mehrere Wochen an Bord gehabt hätten, denn bei der normalen Küstenschifffahrt war das nicht unbedingt notwendig.
Irgendwo habe ich mal von einem "Besuch" aus Amerika in Geschichtlicher Zeit , aber vor Kolumbus, gelesen. Mann mit Boot landet in Frankreich????
Ich habe mal gelesen, dass einmal ein Boot mit einem toten Inuit angetrieben wurde, weiß im Moment aber auch nichts Genaueres darüber.
1351 tauchen die Azoren auf einer Karte auf, Also waren die zumindest schon bekannt. Damit ist es nicht unwahrscheinlich, das aus Richtung Spanien Portugal oder Afrika jemand westwärts "abgetrieben" wurde und Südamerika erreichte.
Warum? Die Distanz von Portugal zu den Azoren beträgt etwa 1.400 km. Von den Azoren nach Neufundland sind es dann zwar "nur" knapp 2.000 km, allerdings müsste man von den Azoren aus nordwestlich segeln. Wenn man von den Azoren aus westlich segelt, sind es über 3.000 km bis zur Küste der USA.
Wenn jemand von Spanien oder Portugal aus westwärts abgetrieben worden wäre, hätte er den Atlantik an seiner so ziemlich breitesten Stelle (über 5.000 km) überqueren müssen und wäre im Süden der heutigen USA gelandet. Um den Atlantik an einer schmalen Stelle zu überqueren und in Südamerika zu landen, hätte er erst einmal die afrikanische Küste nach Süden entlangsegeln müssen und dann nach Westen verschlagen werden. Zwischen den Phöniziern und den Portugiesen ist über derartige Seefahrten aber kaum etwas bekannt, wenn man von den verschollenen Brüdern Vivaldi Ende des 13. Jhdts. mal absieht. Auch die Afrikaner selbst betrieben, das Mali-Reich eventuell mal ausgenommen, keine Seefahrt im größeren Stil.
Erst einmal vorausgeschickt, dass ich nichts von regelmäßigen Kontakten von Puniern mit Amerika halte. Eine zufällige Entdeckung durch Abdriften nach einen Sturm wäre eventuell möglich gewesen (die Portugiesen haben so Brasilien gefunden, eventuell sogar vor Kolumbus),
Naja, Cabral fuhr aber bewusst weit in den Atlantik hinaus. Die Gründe dafür sind nicht ganz klar, entweder aus nautischen Gründen (die Strömungs- und Windverhältnisse an der afrikanischen Atlantikküste waren den Portugiesen zu seiner Zeit schließlich schon bekannt) oder aber vielleicht auch bewusst, durch die Entdeckungen der Spanier im Westen motiviert, in der Hoffnung, Land zu finden.