Dieter
Premiummitglied
Den Rest haben sie nicht vom Neandertaler geerbt, sondern vom gemeinsamen Vorfahren von Jetzt-Mensch und Neandertaler.
Das wäre dann der afrikanische Homo erectus.
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Den Rest haben sie nicht vom Neandertaler geerbt, sondern vom gemeinsamen Vorfahren von Jetzt-Mensch und Neandertaler.
Die fett gesetzte Passage mit den 25% im Phänotyp stammt aus Deiner "Erklärung" der Mendelschen Regeln.
Dein Beispiel hatte ein "rezessives Gen (im Phänotyp) mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent".
Und das geht nur bei D = 50%, R = 50%.
Hab ich wieder mal schlecht ausgedrückt. Mein Fehler. Schreib es meiner geisteswissenschaftlich geprägten Laberneigung zu. Wir reden einerseits über die Frage, wie sich Sex zwischen zwei konkreten Menschen auf deren Kinder auswirkt, und andererseits über die Frage, wie sich "Genmaterial" in einer "unkonkreten" Bevölkerung verteilt. Da habe ich was vermischt.
Aber: Das mit der "genau gleichen Verteilung in der Bevölkerung" findest Du weder in meinen Aussagen noch in denen von Mendel. Gleichgültig ob ein rezessives genetisches Merkmal in der Bevölkerung zu 50 Prozent oder nur zu 5 Prozent vertreten ist, gilt Mendels Aussage: Trifft ein Träger des rezessiven Gens im Bett auf eine Trägerin des dominanten Gens, dann besteht eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent, dass das rezessive Gen im Phänotyp auftaucht.
Ist das rezessive Gen in der Bevölkerung NICHT "genau gleich verteilt", dann sinkt zudem die Wahrscheinlichkeit, dass Paarungen zustande kommen, in denen das rezessive Gen überhaut vorhanden ist. Ist die Verteilung des Gens in der Bevölkerung sehr "ungleich", kann es im Extremfall völlig verschwinden - oder so selten auftauchen, dass es so gut wie nie phänotypisch wird.
Zur Verdeutlichung führe ich bestimmte Erbkrankheiten an. Im ersten Moment dachte ich an Hämophilie, aber das passt nicht, weil die Anlagen dafür nur auf dem X-Chromosom liegen. Sind beide Partner Träger dieses eigentlich rezessiven Gens, liegt die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung des Kindes bei 100 Prozent. Trotzdem ist auch hier sichtbar, dass bei sehr ungleicher Verteilung des Gens in der Bevölkerung die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung nicht nur von Mendels Regeln abhängt, sondern durch die Unwägbarkeiten der Paarbildung drastisch gesenkt wird...
Trotzdem war es falsch von mir, Mendels Regeln in diese Diskussion einzuführen, da die Frage, ob wir Neandertaler-Erbgut tragen, nichts mit dominat-rezessivem Erbgang zu tun hat. Ich wollte damit nur den "Verdünnungseffekt" verdeutlichen.
MfG
P.S.:
Ist das so? Grübel... Wenn das rezessive Gen nicht im Phänotyp auftaucht, heißt das, dass der Träger auch das andere (dominante) Gen trägt und mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent vererbt. Dann wäre das rezessive Gen in der Nachfolgegeneration - statistisch betrachtet - nur noch mit fünf Prozent vertreten. Oder mache ich da wieder einen Denkfehler? Meine Schulzeit ist einfach zu lange her...Wenn das rezessive Gen nur zu 10% vertreten ist, ist es in der Nachfolgegeneration auch mit 10% vertreten.
Deine Erläuterung begann mit dem Satz "Je häufiger ein Gen statistisch betrachtet in einer Gemeinschaft vorkommt...".Aber: Das mit der "genau gleichen Verteilung in der Bevölkerung" findest Du weder in meinen Aussagen noch in denen von Mendel. Gleichgültig ob ein rezessives genetisches Merkmal in der Bevölkerung zu 50 Prozent oder nur zu 5 Prozent vertreten ist, gilt Mendels Aussage:
Gleichgültig ob ein rezessives genetisches Merkmal in der Bevölkerung zu 50 Prozent oder nur zu 5 Prozent vertreten ist, gilt Mendels Aussage: Trifft ein Träger des rezessiven Gens im Bett auf eine Trägerin des dominanten Gens, dann besteht eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent, dass das rezessive Gen im Phänotyp auftaucht.
:weinen:Ist das rezessive Gen in der Bevölkerung NICHT "genau gleich verteilt", dann sinkt zudem die Wahrscheinlichkeit, dass Paarungen zustande kommen, in denen das rezessive Gen überhaut vorhanden ist. Ist die Verteilung des Gens in der Bevölkerung sehr "ungleich", kann es im Extremfall völlig verschwinden
Das sowieso.Trotzdem war es falsch von mir, Mendels Regeln in diese Diskussion einzuführen, da die Frage, ob wir Neandertaler-Erbgut tragen, nichts mit dominat-rezessivem Erbgang zu tun hat.
Und ich wollte verdeutlichen, dass es bei den Mendelschen Regeln keinen "Verdünnungseffekt" gibt.Ich wollte damit nur den "Verdünnungseffekt" verdeutlichen.
Laut Wikipedia gab es keine Vermischung
Laut Wikipedia gab es keine Vermischung. Es gibt keinen Zwischentyp. Kein einziges Skelett. Selbst zweifelhafte Skelette konnten eindeutig einer Art zugeordnet werden.
Das Ausmaß des Genflusses vom Neandertaler zu Homo sapiens beträgt den Autoren der Studie zufolge zwischen einem und vier Prozent des Genoms der heutigen nicht-afrikanischen Bevölkerung
Die Schlußfolgerung, es gab nur in Nahost Vermischung ist so nicht haltbar.
Richtiger:
Es gab Vermischungen, die aus dem nahen Osten haben sich nach überall hin ausgebreitet, Vermischungen in Asien und Europa sind nicht nachweisbar, da sie entweder nicht überlebt haben oder nicht stattgefunden haben oder im Gesamten aufgegangen sind.
Nochmal zum "Ausdünnen":
Bei den 1-4% gibt es keinen Unterschied zwischen Europäer, Chinesen oder Papua.
Dann lies doch bitte mal genauer nach. Wikipedia ist nicht der Stein der Weisen, aber auch dort kann man nachlesen, "dass Neandertaler Gene mit den Vorfahren der Nicht-Afrikaner austauschten."
Dann hast Du mich falsch verstanden. So konnte man meinen Beitrag auch nicht verstehen. Ich habe es nochmal nachgelesen. Mit den "25 Prozent" nehme ich unmissverständlich Bezug auf MendelDeine Erläuterung begann mit dem Satz "Je häufiger ein Gen statistisch betrachtet in einer Gemeinschaft vorkommt...".
Daher habe ich die 25% auf das statistische Vorkommen in der Population bezogen.
Ja, und? Genau davon reden wir doch die ganze Zeit! Übrigens gilt was ganz ähnliches, wenn Trägerin und Träger nicht ein dominantes und ein rezessives Gen mitbringen, sondern zwei dominante oder zwei rezessive Allele.Im ersten Moment dachte ich, diesmal meinst Du das richtige.
Leider wieder falsch:
Diese Wahrscheinlichkeit haben wir nur, wenn Trägerin und Träger je 1 dominantes und 1 rezessives Allel mitbringen.
Nimm es nicht persönlich, aber das ist Unsinn. Ein Allel, das im Gencode der beteiligten Eltern gar nicht vorkommt, hat keine 50-Prozent-Chance. Es hat genau gar keine Chance. Oder anders gesagt: Bei Zeugungsvorgängen, an denen Neandertaler gar nicht beteiligt waren (weder persönlich noch in Form ihrer Vorfahren), können Neandertaler auch keine genetischen Spuren übertragen haben. Und im eiszeitlichen Europa haben zahllose Zeugungsvorgänge stattgefunden, an denen Neandertaler nicht beteiligt waren. Insbesondere nach dem Aussterben der Neandertaler.:weinen:
Nein!
Jedes Allel hat bei jedem Zeugungsvorgang eine Chance von 50%.
Egal ob dominant oder rezessiv.
Zustimmung.Natürlich kann es bei einem extrem seltenen Allel passieren, dass es verschwindet. Das kann aber einem dominanten Allel genauso passieren wie einem rezessiven.
Verstehe ich nicht. Warum gäbe es keine Evolution, wenn es nicht so wäre?Es kann aber auch passieren, dass ein extrem seltenes Allel sich in einer Population durchsetzt. (Sonst gäbs überhaupt keine Evolution.)
Verstehe ich auch nicht. Bleiben rezessive Allele nicht deshalb vorhanden, weil sie in einer Population häufig genug vorkommen und "unbemerkt" weitervererbt werden? Bezogen auf den Neandertaler: Wie soll der was weitervererbt haben, nachdem er gar nicht mehr existierte?Und das kann auch bei rezessiven Allelen passieren. (Sonst gäbs überhaupt keine rezessiven Allele.)
Mendel hat ja auch nur die Auswirkungen von genetischen Merkmalen untersucht, die vorhanden sind. Die Frage, wie sich Gene auswirken, die gar nicht an der Zeugung beteiligt sind, war nicht sein Thema. Um das zu begreifen, muss ich aber kein Genetiker sein. Das lässt sich logisch ergründen. Wenn bei der Hälfte (oder mehr) der Zeugungsvorgänge keine Neandertaler-Gene beteiligt waren, dann sinkt mit jeder Generation die Häufigkeit dieser Gene in der Gesamtpopulation.Und ich wollte verdeutlichen, dass es bei den Mendelschen Regeln keinen "Verdünnungseffekt" gibt.
Denke ich dass das einfach Gene sind die aus gemeinsamen Homo erectus Vorfahren stammen.
Ich ja auch. Und nun?Dann hast Du mich falsch verstanden. So konnte man meinen Beitrag auch nicht verstehen. Ich habe es nochmal nachgelesen. Mit den "25 Prozent" nehme ich unmissverständlich Bezug auf Mendel
Nein, dann gilt was anderes. Dann liegt die Wahrscheinlichkeit nicht bei 25%, sondern exakt bei Null.Ja, und? Genau davon reden wir doch die ganze Zeit! Übrigens gilt was ganz ähnliches, wenn Trägerin und Träger nicht ein dominantes und ein rezessives Gen mitbringen, sondern zwei dominante oder zwei rezessive Allele.
Habe ich auch nicht behauptet. Ich spreche nur von Allelen, die am Zeugungsvorgang beteiligt sind.Nimm es nicht persönlich, aber das ist Unsinn. Ein Allel, das im Gencode der beteiligten Eltern gar nicht vorkommt, hat keine 50-Prozent-Chance.
Ohne Mutation keine Evolution.Verstehe ich nicht. Warum gäbe es keine Evolution, wenn es nicht so wäre?
Nein.Verstehe ich auch nicht. Bleiben rezessive Allele nicht deshalb vorhanden, weil sie in einer Population häufig genug vorkommen und "unbemerkt" weitervererbt werden?
Du kannst Gene, die Du von Deiner Oma geerbt hast, auch dann weitervererben, wenn die Oma schon tot ist.Bezogen auf den Neandertaler: Wie soll der was weitervererbt haben, nachdem er gar nicht mehr existierte?
Genau der Absatz darüber gibt mir recht:
"2012 wurde diesen Interpretationen anhand von zwei Modellrechnungen widersprochen: Die größere Übereinstimmung des Genoms der außer-afrikanischen Populationen von Homo sapiens mit dem Genom der Neandertaler könne auch dadurch erklärt werden, dass zufälligerweise eine Population des Homo sapiens Afrika verlassen habe, die noch eine besonders große genetische Ähnlichkeit mit dem gemeinsamen Vorfahren der anatomisch modernen Menschen und der Neandertaler hatte.[152][153]"
Vielen Dank für den Hinweis.Dazu gibt es bereits gegenläufige Forschung:
http://www.geschichtsforum.de/f22/aussterben-der-neandertaler-13511/index28.html#post663734
Und die Forschung geht weiter. Sie steht erst am Anfang. Ich würde mich derzeit auf nichts festlegen.
M.W.n. sind die Mendelschen Gesetze eine theoretische Vereinfachung. In der Praxis ist die Vererbung weitaus komplexer.
Genau das habe ich hier schon erklärt.
Hier muss der Zufall als Erklärung herhalten.
Das finde ich nicht so überzeugend.
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