Aussterben der Neandertaler

Nochmal zum "Ausdünnen":

Wir haben folgende Fakten:

Bei den 1-4% gibt es keinen Unterschied zwischen Europäer, Chinesen oder Papua.
Neandertaler gab es nur im Nahen Osten und Europa (und Südsibirien).
Der moderne Mensch ist von Afrika aus erst in den Nahen Osten eingeströmt. Von dort aus hat er sich weiter nach Europa, Asien, Australien, Amerika ausgebreitet.

Daraus kann man folgendes schließen:

1. Die Vermischung muss im Nahen Osten passiert sein.

2. In Europa ist es nicht zu weiteren nennenswerten Vermischungen gekommen. Sonst müssten die Europäer mehr Neandertaler-Erbgut in sich tragen.

3. Eventuelle spätere Nachzügler aus Afrika haben das Gesamtbild nicht mehr wesentlich verändert. Sonst wären die "nicht-afrikanischen" Bestandteile des Genoms nicht so gleichmäßig verteilt.


Denkbar wäre zwar folgendes:
Der moderne Mensch hat sich auch in Europa noch erfolgreich mit dem Neandertaler gepaart und es auf (sagen wir mal) 25% Neandertaler-Erbgut gebracht.
Dann kam ein starker Zustrom aus Afrika und hat den Prozentsatz wieder runtergedrückt. Zufällig ging dieser Zustrom nur nach Europa, nicht nach Asien.
Und rein zufällig war dieser Zustrom genauso stark, dass der Prozentsatz derselbe wurde wie in China oder Papua-Neuguinea.

Diese Hypothese scheint mir aber doch zweifelhaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die fett gesetzte Passage mit den 25% im Phänotyp stammt aus Deiner "Erklärung" der Mendelschen Regeln.

Dein Beispiel hatte ein "rezessives Gen (im Phänotyp) mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent".

Und das geht nur bei D = 50%, R = 50%.


Hab ich wieder mal schlecht ausgedrückt. Mein Fehler. Schreib es meiner geisteswissenschaftlich geprägten Laberneigung zu. Wir reden einerseits über die Frage, wie sich Sex zwischen zwei konkreten Menschen auf deren Kinder auswirkt, und andererseits über die Frage, wie sich "Genmaterial" in einer "unkonkreten" Bevölkerung verteilt. Da habe ich was vermischt.

Aber: Das mit der "genau gleichen Verteilung in der Bevölkerung" findest Du weder in meinen Aussagen noch in denen von Mendel. Gleichgültig ob ein rezessives genetisches Merkmal in der Bevölkerung zu 50 Prozent oder nur zu 5 Prozent vertreten ist, gilt Mendels Aussage: Trifft ein Träger des rezessiven Gens im Bett auf eine Trägerin des dominanten Gens, dann besteht eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent, dass das rezessive Gen im Phänotyp auftaucht.

Ist das rezessive Gen in der Bevölkerung NICHT "genau gleich verteilt", dann sinkt zudem die Wahrscheinlichkeit, dass Paarungen zustande kommen, in denen das rezessive Gen überhaut vorhanden ist. Ist die Verteilung des Gens in der Bevölkerung sehr "ungleich", kann es im Extremfall völlig verschwinden - oder so selten auftauchen, dass es so gut wie nie phänotypisch wird.

Zur Verdeutlichung führe ich bestimmte Erbkrankheiten an. Im ersten Moment dachte ich an Hämophilie, aber das passt nicht, weil die Anlagen dafür nur auf dem X-Chromosom liegen. Sind beide Partner Träger dieses eigentlich rezessiven Gens, liegt die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung des Kindes bei 100 Prozent. Trotzdem ist auch hier sichtbar, dass bei sehr ungleicher Verteilung des Gens in der Bevölkerung die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung nicht nur von Mendels Regeln abhängt, sondern durch die Unwägbarkeiten der Paarbildung drastisch gesenkt wird...

Trotzdem war es falsch von mir, Mendels Regeln in diese Diskussion einzuführen, da die Frage, ob wir Neandertaler-Erbgut tragen, nichts mit dominat-rezessivem Erbgang zu tun hat. Ich wollte damit nur den "Verdünnungseffekt" verdeutlichen.

MfG

P.S.:

Wenn das rezessive Gen nur zu 10% vertreten ist, ist es in der Nachfolgegeneration auch mit 10% vertreten.
Ist das so? Grübel... Wenn das rezessive Gen nicht im Phänotyp auftaucht, heißt das, dass der Träger auch das andere (dominante) Gen trägt und mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent vererbt. Dann wäre das rezessive Gen in der Nachfolgegeneration - statistisch betrachtet - nur noch mit fünf Prozent vertreten. Oder mache ich da wieder einen Denkfehler? Meine Schulzeit ist einfach zu lange her...
 
Zuletzt bearbeitet:
naja, Neandertaler gabs auch in Nordasien.
Die Schlußfolgerung, es gab nur in Nahost Vermischung ist so nicht haltbar.
Richtiger:
Es gab Vermischungen, die aus dem nahen Osten haben sich nach überall hin ausgebreitet, Vermischungen in Asien und Europa sind nicht nachweisbar, da sie entweder nicht überlebt haben oder nicht stattgefunden haben oder im Gesamten aufgegangen sind.

Immer im Hinterkopf, zur Zeit des Verschwindens war die durchschnittliche Erdtemperatur 7° Kälter als beim entstehen des Neandertalers. Es ist also durchaus möglich, das die weitere Absenkung um 1° für beide Sorten Mensch einschließlich ihrer gemeinsamen Nachkommen zu lebensfeindlich waren
 
Laut Wikipedia gab es keine Vermischung. Es gibt keinen Zwischentyp. Kein einziges Skelett. Selbst zweifelhafte Skelette konnten eindeutig einer Art zugeordnet werden.
 
Aber: Das mit der "genau gleichen Verteilung in der Bevölkerung" findest Du weder in meinen Aussagen noch in denen von Mendel. Gleichgültig ob ein rezessives genetisches Merkmal in der Bevölkerung zu 50 Prozent oder nur zu 5 Prozent vertreten ist, gilt Mendels Aussage:
Deine Erläuterung begann mit dem Satz "Je häufiger ein Gen statistisch betrachtet in einer Gemeinschaft vorkommt...".
Daher habe ich die 25% auf das statistische Vorkommen in der Population bezogen.


Gleichgültig ob ein rezessives genetisches Merkmal in der Bevölkerung zu 50 Prozent oder nur zu 5 Prozent vertreten ist, gilt Mendels Aussage: Trifft ein Träger des rezessiven Gens im Bett auf eine Trägerin des dominanten Gens, dann besteht eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent, dass das rezessive Gen im Phänotyp auftaucht.

Im ersten Moment dachte ich, diesmal meinst Du das richtige.
Leider wieder falsch:
Diese Wahrscheinlichkeit haben wir nur, wenn Trägerin und Träger je 1 dominantes und 1 rezessives Allel mitbringen.


Ist das rezessive Gen in der Bevölkerung NICHT "genau gleich verteilt", dann sinkt zudem die Wahrscheinlichkeit, dass Paarungen zustande kommen, in denen das rezessive Gen überhaut vorhanden ist. Ist die Verteilung des Gens in der Bevölkerung sehr "ungleich", kann es im Extremfall völlig verschwinden
:weinen:
Nein!
Jedes Allel hat bei jedem Zeugungsvorgang eine Chance von 50%.
Egal ob dominant oder rezessiv.

Natürlich kann es bei einem extrem seltenen Allel passieren, dass es verschwindet. Das kann aber einem dominanten Allel genauso passieren wie einem rezessiven.
Es kann aber auch passieren, dass ein extrem seltenes Allel sich in einer Population durchsetzt. (Sonst gäbs überhaupt keine Evolution.)
Und das kann auch bei rezessiven Allelen passieren. (Sonst gäbs überhaupt keine rezessiven Allele.)


Trotzdem war es falsch von mir, Mendels Regeln in diese Diskussion einzuführen, da die Frage, ob wir Neandertaler-Erbgut tragen, nichts mit dominat-rezessivem Erbgang zu tun hat.
Das sowieso.

Ich wollte damit nur den "Verdünnungseffekt" verdeutlichen.
Und ich wollte verdeutlichen, dass es bei den Mendelschen Regeln keinen "Verdünnungseffekt" gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Laut Wikipedia gab es keine Vermischung. Es gibt keinen Zwischentyp. Kein einziges Skelett. Selbst zweifelhafte Skelette konnten eindeutig einer Art zugeordnet werden.

Bei Wikipedia steht das hier:

Das Ausmaß des Genflusses vom Neandertaler zu Homo sapiens beträgt den Autoren der Studie zufolge zwischen einem und vier Prozent des Genoms der heutigen nicht-afrikanischen Bevölkerung

Skelette oder Skelettreste, die Merkmale sowohl des HN als auch des HS aufweisen, wurden bislang nicht gefunden. Das ist allerdings nicht anders zu erwarten, da aus jener Zeit nur wenige Funde vorliegen und es anscheinend Vermischungen nur in ganz geringem Umfang gab.
 
Die Schlußfolgerung, es gab nur in Nahost Vermischung ist so nicht haltbar.
Richtiger:
Es gab Vermischungen, die aus dem nahen Osten haben sich nach überall hin ausgebreitet, Vermischungen in Asien und Europa sind nicht nachweisbar, da sie entweder nicht überlebt haben oder nicht stattgefunden haben oder im Gesamten aufgegangen sind.

Es ist die bestmögliche Schlussfolgerung. (Ockhams Rasiermesser)

Eine weitere Möglichkeit wäre:

Die berühmten 1-4% sind schon in Afrika entstanden, in einer Teilgruppe des afrikanischen "Homo erectus".
Von dieser Teilgruppe spalteten sich die Vorfahren des Neandertalers ab und zogen über Nahost nach Europa.
Hunderttausend(e) Jahre später zogen die Nachfahren vom Rest der Teilgruppe und zogen über Nahost in den Rest der Welt.
Finde ich aber auch nicht so überzeugend.
 
Nochmal zum "Ausdünnen":
Bei den 1-4% gibt es keinen Unterschied zwischen Europäer, Chinesen oder Papua.

Dazu gibt es bereits gegenläufige Forschung:

http://www.geschichtsforum.de/f22/aussterben-der-neandertaler-13511/index28.html#post663734

Und die Forschung geht weiter. Sie steht erst am Anfang. Ich würde mich derzeit auf nichts festlegen.

M.W.n. sind die Mendelschen Gesetze eine theoretische Vereinfachung. In der Praxis ist die Vererbung weitaus komplexer.
 
Wir reden um des Kaisers Bart, aber trotzdem:

Deine Erläuterung begann mit dem Satz "Je häufiger ein Gen statistisch betrachtet in einer Gemeinschaft vorkommt...".
Daher habe ich die 25% auf das statistische Vorkommen in der Population bezogen.
Dann hast Du mich falsch verstanden. So konnte man meinen Beitrag auch nicht verstehen. Ich habe es nochmal nachgelesen. Mit den "25 Prozent" nehme ich unmissverständlich Bezug auf Mendel

Im ersten Moment dachte ich, diesmal meinst Du das richtige.
Leider wieder falsch:
Diese Wahrscheinlichkeit haben wir nur, wenn Trägerin und Träger je 1 dominantes und 1 rezessives Allel mitbringen.
Ja, und? Genau davon reden wir doch die ganze Zeit! Übrigens gilt was ganz ähnliches, wenn Trägerin und Träger nicht ein dominantes und ein rezessives Gen mitbringen, sondern zwei dominante oder zwei rezessive Allele.


:weinen:
Nein!
Jedes Allel hat bei jedem Zeugungsvorgang eine Chance von 50%.
Egal ob dominant oder rezessiv.
Nimm es nicht persönlich, aber das ist Unsinn. Ein Allel, das im Gencode der beteiligten Eltern gar nicht vorkommt, hat keine 50-Prozent-Chance. Es hat genau gar keine Chance. Oder anders gesagt: Bei Zeugungsvorgängen, an denen Neandertaler gar nicht beteiligt waren (weder persönlich noch in Form ihrer Vorfahren), können Neandertaler auch keine genetischen Spuren übertragen haben. Und im eiszeitlichen Europa haben zahllose Zeugungsvorgänge stattgefunden, an denen Neandertaler nicht beteiligt waren. Insbesondere nach dem Aussterben der Neandertaler.

Natürlich kann es bei einem extrem seltenen Allel passieren, dass es verschwindet. Das kann aber einem dominanten Allel genauso passieren wie einem rezessiven.
Zustimmung.

Es kann aber auch passieren, dass ein extrem seltenes Allel sich in einer Population durchsetzt. (Sonst gäbs überhaupt keine Evolution.)
Verstehe ich nicht. Warum gäbe es keine Evolution, wenn es nicht so wäre?

Und das kann auch bei rezessiven Allelen passieren. (Sonst gäbs überhaupt keine rezessiven Allele.)
Verstehe ich auch nicht. Bleiben rezessive Allele nicht deshalb vorhanden, weil sie in einer Population häufig genug vorkommen und "unbemerkt" weitervererbt werden? Bezogen auf den Neandertaler: Wie soll der was weitervererbt haben, nachdem er gar nicht mehr existierte?

Und ich wollte verdeutlichen, dass es bei den Mendelschen Regeln keinen "Verdünnungseffekt" gibt.
Mendel hat ja auch nur die Auswirkungen von genetischen Merkmalen untersucht, die vorhanden sind. Die Frage, wie sich Gene auswirken, die gar nicht an der Zeugung beteiligt sind, war nicht sein Thema. Um das zu begreifen, muss ich aber kein Genetiker sein. Das lässt sich logisch ergründen. Wenn bei der Hälfte (oder mehr) der Zeugungsvorgänge keine Neandertaler-Gene beteiligt waren, dann sinkt mit jeder Generation die Häufigkeit dieser Gene in der Gesamtpopulation.

MfG
 
Denke ich dass das einfach Gene sind die aus gemeinsamen Homo erectus Vorfahren stammen.

Dann lies mal das folgende Kapitel von Tante Wiki durch.
Neandertaler ? Wikipedia

Kann dann Deine Hypothese stimmen? Glaube eher nicht.

Und nun zitiere ich mal den letzten Absatz des Artikels:
Ob angesichts der genetischen Daten die Einordnung von Neandertalern und modernen Menschen in zwei biologischen Arten Bestand haben wird, ist Svante Pääbo zufolge offen,[154] da es keinen verbindlichen Maßstab dafür gibt, ab welchem morphologischen oder genetischen Abstand von getrennten Arten auszugehen ist.[155] Laut Chris Stringer erfordern die bislang bekannten genetischen Befunde „keine Erweiterung des Konzeptes von Homo sapiens.“[156]

Das sollte zu denken geben, gell....

Apvar
 
Genau der Absatz darüber gibt mir recht:

"2012 wurde diesen Interpretationen anhand von zwei Modellrechnungen widersprochen: Die größere Übereinstimmung des Genoms der außer-afrikanischen Populationen von Homo sapiens mit dem Genom der Neandertaler könne auch dadurch erklärt werden, dass zufälligerweise eine Population des Homo sapiens Afrika verlassen habe, die noch eine besonders große genetische Ähnlichkeit mit dem gemeinsamen Vorfahren der anatomisch modernen Menschen und der Neandertaler hatte.[152][153]"
 
Dann hast Du mich falsch verstanden. So konnte man meinen Beitrag auch nicht verstehen. Ich habe es nochmal nachgelesen. Mit den "25 Prozent" nehme ich unmissverständlich Bezug auf Mendel
Ich ja auch. Und nun? :confused:


Ja, und? Genau davon reden wir doch die ganze Zeit! Übrigens gilt was ganz ähnliches, wenn Trägerin und Träger nicht ein dominantes und ein rezessives Gen mitbringen, sondern zwei dominante oder zwei rezessive Allele.
Nein, dann gilt was anderes. Dann liegt die Wahrscheinlichkeit nicht bei 25%, sondern exakt bei Null.

Fall 1: Papa DR, Mama DR:
Kinder: 25% DD, 50% DR, 25% RR

Fall 2: Papa DD, Mama RR
Kinder: 0% DD, 100% DR, 0% RR

Erst in der Enkelgeneration kommt es auf dasselbe raus.



Nimm es nicht persönlich, aber das ist Unsinn. Ein Allel, das im Gencode der beteiligten Eltern gar nicht vorkommt, hat keine 50-Prozent-Chance.
Habe ich auch nicht behauptet. Ich spreche nur von Allelen, die am Zeugungsvorgang beteiligt sind.


Verstehe ich nicht. Warum gäbe es keine Evolution, wenn es nicht so wäre?
Ohne Mutation keine Evolution.
Mutationen entstehen nicht dadurch, dass sich 1000 Individuen gleichzeitig entschließen, mal eben ihre Gene zu verändern.
Eine Mutation ist erst mal ein singuläres Ereignis. Das tritt bei einem einzigen Individuum auf und ist in der gesamten Population erst mal mit einem einzigen Allel vertreten.
Wenn sich dieses eine "extrem seltene" Allel nicht in der Population durchsetzt, sondern gleich wieder verschwindet, gibt es auch keine Evolution.


Verstehe ich auch nicht. Bleiben rezessive Allele nicht deshalb vorhanden, weil sie in einer Population häufig genug vorkommen und "unbemerkt" weitervererbt werden?
Nein.
Rezessive Allele bleiben deshalb erhalten, weil sie genauso weitervererbt werden wie dominante Allele.

Papa: AA, Mama: BB. (insgesamt 50% A, 50% B)

Kinder: alle AB. (insgesamt 50% A, 50% B).

Enkel: 25% AA, 50% AB, 25% BB. (insgesamt 50% A, 50% B)

Und so bleibt das die nächsten 1000000000 Generationen, wenn nicht die Evolution mittels Mutation und Selektion eingreift.

Nun kannst Du A als dominant und B als rezessiv definieren.
Oder umgekehrt B als dominant und A als rezessiv.


Bezogen auf den Neandertaler: Wie soll der was weitervererbt haben, nachdem er gar nicht mehr existierte?
Du kannst Gene, die Du von Deiner Oma geerbt hast, auch dann weitervererben, wenn die Oma schon tot ist.
 
Genau der Absatz darüber gibt mir recht:

"2012 wurde diesen Interpretationen anhand von zwei Modellrechnungen widersprochen: Die größere Übereinstimmung des Genoms der außer-afrikanischen Populationen von Homo sapiens mit dem Genom der Neandertaler könne auch dadurch erklärt werden, dass zufälligerweise eine Population des Homo sapiens Afrika verlassen habe, die noch eine besonders große genetische Ähnlichkeit mit dem gemeinsamen Vorfahren der anatomisch modernen Menschen und der Neandertaler hatte.[152][153]"

Genau das habe ich hier schon erklärt.

Hier muss der Zufall als Erklärung herhalten.
Das finde ich nicht so überzeugend.
 
Dazu gibt es bereits gegenläufige Forschung:

http://www.geschichtsforum.de/f22/aussterben-der-neandertaler-13511/index28.html#post663734

Und die Forschung geht weiter. Sie steht erst am Anfang. Ich würde mich derzeit auf nichts festlegen.
Vielen Dank für den Hinweis.
"Gegenläufig" sind die Ergebnisse aber nicht, wenn es um die Vermischung zwischen Neandertaler und modernem Menschen geht.
Im Gegenteil, die scheint nun sicherer als je zuvor.


M.W.n. sind die Mendelschen Gesetze eine theoretische Vereinfachung. In der Praxis ist die Vererbung weitaus komplexer.

Du hast recht.
In der Praxis müssen wir aber froh sein, wenn alle, die hier mitreden, wenigstens die vereinfachte Version kapieren.
 
Genau das habe ich hier schon erklärt.

Hier muss der Zufall als Erklärung herhalten.
Das finde ich nicht so überzeugend.

Der Zufall muss bei allem im Universum immer dafür herhalten. Die ganze Menschheitsgeschichte bassiert auf Zufall. Ich glaube jedenfalls nicht an eine Vermischung. Ausserdem würde diese Theorie Rassismus gegen Afrikaner wieder Auftrieb geben. Und so etwas kann nicht gut sein. Auf Flores gab es ja auch keine Vermischung.
 
@sepiola: der Interpretation zum Bezug "Gen-Pool" (populationsspezifische Spannbreite des Genoms) oben stimme ich auch zu, Danke für die Richtigstellung.
Irritiert hatten mich dazu die Formeln, die aber wohl lediglich ein zweistufiges Schätzverfahren abbilden sollen.

In Fortführung zu Green wird inzwischen (2013) festgestellt, dass es mehrere Mix-Szenarien gegeben haben muss, da der Neandertal-Anteil im asiatischen Teil höher ist als im europäischen.
Denisova ist auch im Mix dabei, nachdem hier der Entwurf eines Genoms vorgelegt wurde.
Der Mix scheint überhaupt umfassend sein, sozusagen jeder mit jedem :devil:, da die nun verwendete Vergleichsgruppe Massai auch 30% im GenPool vor >100 Generationen als gesamte "non-african"-Bestandteile aufweisen (auch interessant im Vergleich zu den mglw. "verdünnten" 1-4%), und als Bruchteil davon Neandertal-spezifische Beiträge zum GenPool von Maasai.
 
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