Zimmerers Aussage wird sich auf das Ende des 16. Kapitels (S. 99/100) beziehen...
Vielen Dank! Demnach ist das wörtliche Zitat (" ") in dem Artikel keines.
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Danke auch für die Erläuterung, die ich um zwei Aspekte ergänze:
1. Differenzierung
Der Oberleutnant, also der geistig Überlegene und Führende, sagt: »Wir müssen noch lange hart sein und töten; aber wir müssen uns dabei, als einzelne Menschen und als Volk, um hohe Gedanken und edle Taten bemühen [1], damit wir zu der zukünftigen, brüderlichen Menschheit unser Teil beitragen.«
Dein Kommentar: "Diese 'brüderliche Phase' werden die 'Schwarzen' eben nicht erleben, wenn sie sich nicht vorher den 'Edlen' unterordnen." Anders gesagt: Sie könnten überleben, wenn sie sich unterordnen. (So wie die Sachsen unter den Franken überlebt haben, die Bulgaren unter den Türken usw.).
Der einfache Soldat Moor "lehnt das Volk als barbarische Leute ab, die bestimmt sind für eine gerechte und unausweichlich-zwangläufige Auslöschung bzw. Vernichtung/Ausrottung". Fürs "Unterordnen" bleibt offensichtlich gar kein Raum mehr (so wie es dem Großteil der deutschen Juden nichts geholfen hat, dass sie sich Hitler untergeordnet haben), und eine "brüderliche Phase" ist schon gar nicht vorgesehen.
Beide Auffassungen kann man im konkreten Fall vielleicht nur analytisch trennen.
2. "Das ist Gottes Gerechtigkeit"
Das war ein Teil der preußisch-deutschen Staatsdoktrin und stand seit 1847 in der Variante "Gott mit uns" auf den Koppelschlössern der Soldaten.
Die Stellungnahme der beiden christlichen Kirchen – wichtigste außerstaatliche Bestimmungsmächte gerade auch im Hinblick auf die (fast ausnahmslos christliche) Jugend – zu den Ereignissen in Südwest bleibt in diesem Thread (auch in allen anderen?) seltsam unterbelichtet. Einigermaßen vertraut bin ich nur mit der Situation in China: Dort gab es kirchlicherseits auch unterschiedliche Ansätze zur Behandlung der chinesischen "Brüder" – jedenfalls aber fern von jedem Gedanken an "Auslöschung".
Kann dazu jemand etwas sagen?
In den 20 Jahren vor dem Krieg ist das exterministische, rassisch-völkischen Denken bei dieser "Landnahme" weit vertreten (nicht nur in Bezug auf deutschen Kolonialismus, sondern den gesamten).
Das findet man z.B. bestätigt durch eine gekürzte englische Ausgabe des Buches, die 1914 in USA erschien. Frenssen wird in der Einführung mit Paul Raabe und Gottfried Keller verglichen, und der Völkermord war halt die übliche Strafexpedition.
PS: Dank auch an Hatl.
[1] Dazu assoziiere ich: Man muss dabei "anständig" bleiben - aber damit täte ich dem Oberleutnant vielleicht unrecht..