Daher als Notlösung hier vier zusammenkopierte Screenshots:
Anhang anzeigen 18956
Bei Wiesinger/Greule gibt es eine Karte mit den Siedlungsnamen antik-romanischer Herkunft. Die sieht plus/minus so ähnlich aus wie Deine Karte, allerdings gibt es dort keine Häufung um Regensburg.
Die Siedlungsnamen verteilen sich relativ gleichmäßig, mit einer gewissen Bevorzugung entlang der Flüsse Donau und Inn.
Es gibt dann aber eine zweite Karte mit romanisch-deutschen Mischnamen, hier fallen in der Tat im Bereich Altbayern zwei Häufungen auf, eine um Regensburg herum (Barbling, Thalmassing, Sandling usw.), eine um Freising herum (wo antik-romanische Namen aber sehr selten sind).
Hier handelt es sich um germanische Bildungen, meist mit
-ing, zuweilen auch mit
-dorf und
-hofen, jedoch auf der Basis von lateinischen, z. T. biblischen Personennamen, z B.:
Daniel: Tenileschicihun (837) → Tölzkirchen
Marcellus: Marzilinga (804-807) bzw. Marcellingen (1143-1152) → Marzling
Vitalis: Fitalesdorf (850) →Figlsdorf
Dazu kommen allerdings in beiden Fällen weitere zahlreiche
-ing-Namen, die aus germanischen Personennamen gebildet sind.
"Da sich aber zumindest ab dem 7. Jh. der bairische Herzogshof der Agilolfinger in Regensburg befand, wird man annehmen dürfen, dass sich um die Stadt eine größere Anzahl von Baiern angesiedelt hatte und die restlichen Romanen in der Minderzahl waren, so dass die Baiern nicht nur eine größere Anzahl von Orten selber anlegten, wie aus den zahlreichen
-ing-Namen als den ältesten Bildungen hervorgeht, sondern dass sie in gleicher Weise auch die relativ wenigen Orte mit romanischen Dorfältesten benannten, was zu den rom.-dt. Mischnahmen führte."
Im Fall der Freisinger gegend "dürften die Mischnamen tatsächlcih erst im Zusammenhang mit dem neuen Herzogssitz ab 715 und der Niederlassung eines Bischofs entstanden sein, wofür
Tüntenhausen sprechen könnte. In diese Richtung weist auch die hier auffällig hohe Zahl von 9 Heligennamen gegenüber nur 4 profanen Personennamen, die durchaus mit dem Wirken eines Bischofs zu tun haben könnten. Aber die beteiligten Romanen waren gegenüber den vorherrschenden Baiern sichtlich in der Minderzahl und dürften ihr Idiom kaum mehr weitergegeben haben. Sie werden sich kaum über die Mitte des 8. Jhs. hinaus gehalten haben."
Eine Ausnahme könnte Prüfening (aus
Probinus, romanisch *Provinu) darstellen, das erst um die Wende vom 8. zum 9. Jh. integriert wurde und möglicherweise die letzte romanische Sprachinsel darstellte.