….
?? Ich kann dir hier leider nicht folgen. Wo findest du, dass Vetera "nur wenige Kilometer von Trier entfernt" seien? Was willst du mir mit den beiden Links sagen?
...
die Links sind ein Beleg für das was ich sagte:
ich mach mal den ersten Link auf:
Vetera I
13/12 v. Chr. errichtete Drusus auf dem Südhang des Fürstenbergs nahe dem heutigen Birten, 2 km südöstlich der später entstehenden Colonia Ulpia Traiana, die Castra Vetera ...
Vetera II
71 wurde als Ersatz für das verlorene Vetera I einen Kilometer weiter östlich das Lager Vetera II als Einzellager der Legio XXII Primigenia auf der Bislicher Insel errichtet; ...
und dann im zweiten Link, der den ersten ergänzt und einen aktuelleren Stand der Archäologie wiedergibt:
Seit 2003 befliegt Dr. B. Song den Xantener Raum, wobei das römische Militärlager Vetera castra den Schwerpunkt der Flugprospektion darstellt.
...
Seit der augustischen Zeit wurden auf einer bis zu 71 m ü. NN ansteigenden Stauchmoräne mindestens fünf zeitlich auf einander folgende Militärlager errichtet. Sie unterscheiden sich in Form, Ausrichtung und Größe. … Während von den frühesten Lagern meistens nur Abschnitte der Umwehrungen bekannt sind, wurde bei den Altgrabungen auch ein Teil der Innenbauten des jüngsten, ungefähr 58 ha großen Lagers freigelegt. Diese Anlage wurde bei den Ereignissen des so genannten Bataveraufstands in den Jahren 69/70 n. Chr. belagert und zerstört; ihren Untergang hat Tacitus in seinen Historien im Detail beschrieben.
...
2.) Großräumige Bebauungsspuren konnten einige hundert Meter weiter nördlich entdeckt werden. Diese Flächen waren bei den Altgrabungen nicht untersucht worden. In den Luftbildern sind deutlich die Spuren der östlichen Lagerbefestigung zu erkennen, vor der sich ein unbebautes Glacis befindet (Abb. 03). Östlich des Glacis beginnt die großflächige römische Bebauung, die sich nach Osten bis zum Prallhang des Altrheins erstreckt. ….
Vetera I war also nicht eine mehrfach überbaute militärische Anlage, sondern auch einer zivilen Siedlung unmittebar benachbart.
Und du machst dir Sorgen wegen der bayrischen Peripherie....
sowie
.... Jedenfalls ist die Argumentation, die Karte muss vor Zeitpunkt X entstanden sein, weil die Direktverbindung Iuavo-Vindelicorum fehlt anhand des Aufbaus der Karte nicht aufredcht zu erhalten, zumal Bayern für einen Römer nicht der Nabel der Welt war, sondern eher ein halbes Barbaricum.
Dir ist schon klar, dass Du Dir damit widersprichst? Warum sollten die späteren Kopisten die vor dem Jahr X eingezeichneten Straßen im halben Barbaricum aktualisieren, die sie weder interessierten noch von denen sie möglicherweise wirklich konkrete Kenntnisse hatten und die dann in die vorhandenen Segmente gar nicht mehr eingefügt werden konnten?
Sie haben die Aktualisierung ja schon mit Pompeji und Herculaneum nicht vorgenommen.
Der scharfe Umweg von Augsburg über Kempten nach Epfach ist aber eigentlich leicht zu erklären. ...
warum willst Du die Karte nicht so akzeptieren wie sie ist und flüchtest Dich in Hilfskonstruktionen?
Ja, die Flüsse stimmen nicht - und im Voralpengebiet ist nur der Bodensee eingezeichnet, Chiemsse, Starnberger See und Ammersee fehlen - aber waren die wirklich für einen Straßenbauer (!) einerseits und den späteren Straßenbenutzer (!) andererseits von so großer Bedeutung?
Das Phantasieren von Hilfskonstruktionen stößt mir schon bei Bauer (Die römischen Fernstraßen zwischen Iller und Salzach …) auf, der zu kurze Strecken u.a. mit "weglassen römischer Ziffern beim Kopieren" und "die Strecken der "pontes" sind nicht mitgerechnet begründet.
Bauer (S. 33 f) kritisiert (zurecht), dass sich zwar die
"klassische" Führung der Itinerarienroute
in einem wenig zielorientierten Zickzackkurs von Seebruck über Rosenheim, Gauting und Epfach nach Kempten und ovn Kempten "zurück" nach Augsburg"
"scheinbar" mit der gezeichneten Linienführung der Tabula deckt, hält diese Route aber nach seinen weiteren Überlegungen
Im Detail zeigt sich dass diese Festlegungen in sich nicht stimmig sind. Abgesehen von erheblichen "willkürlichen" Distanzkorrekturen in einigen Bereichen, die über die übliche Toleranzgrenzen weit hinausgehen, lässt sich die Streckenführung in ihrer Gesamtheit nicht mit dem Prämissen römischer Straßenführung vereinbaren. Römische Straßenbauer suchten grundsätzlich - hierin ist sich die Forschung einig - nach der kürzestmöglichen Trasse zwischen Ausgangs- und Zielort. ...
für "nicht überzeugend".
Statt nun die kürzestmögliche Trasse zwischen Salzburg und Kempten einerseits sowie zwischen Kempten und Augsburg andererseits zu suchen, nimmt Bauer eine alternative Streckenführung in den Blick, mit der die PONS AENI bei Wasserburg am Inn, BRATANANIUM bei Altenerding und AMBRAE bei Dachau verortet.
Abgesehen davon, dass Bauer damit für den Verbindungsweg Salzburg - Kempten noch mehr von der kürzesten Verbindung abweicht:
Bauer übersieht, dass knapp 500 Jahre römischer Herrschaft zu einer Mehrzahl von Straßenbauten auch im "halben Barbaricum" führten - schon zwangsläufig, um dieses Grenzgebiet mit schnellen Truppenverlagerungen besser kontrollieren und schützen zu können.
Und an den von Bauer zitierten "römischen Straßenbauern" setzt nun der Straßenbauingenieur Freutsmiedl an: die kürzeste Verbindung von zwei Punkten ist die Gerade, wobei man unpassierbar Strecken über Seen, Moore und Gebirge meiden sollte. Das galt damals wie heute. Und auch die geologischen Verhältnisse haben sich in den 1500 bis 2000 Jahren vielfach wenig geändert. Gut: Flüsse wurden in der Neuzeit begradigt, Seen sind verlandet und Moore ab dem Mittelalter trocken gelegt worden - aber das kann man berücksichtigen.
Und wenn man unterstellt, dass die römischen Straßenbauer unmittelbar nach der Eroberung des Alpenvorlandes erst einmal von gut sichtbaren Vermessungspunkten aus das Areal vermessen haben, und vorrömische Altwege zunächst weiter benutzt werden konnten, dann ergibt sich halt keine Direktverbindung zwischen Salzburg und Augsburg - wohl aber die in der Tabula geschilderte Wegführung über Kempten als früheste Verbindungstrasse, und das mit einer sehr exakten Wiedergabe der Weglänge auch zwischen Kempten und Augsburg (sowie anderer Strecken).
Die Via Claudia wie auch die Via Julia sind erst längere Zeit nach der römischen Besetzung oder Eroberung neu trassiert worden - konnten also bei einer ersten Vermessung und in den ersten Jahrzehnten der römischen Herrschaft gar nicht berücksichtigt werden. Beide Straßen konnten folglich in der TP nicht aufgeführt werden. Und der Neubau dieser beiden Straßen war den späteren Kopisten nicht wichtig genug bzw.: die hatten auf der TP ohnehin keinen Platz mehr, um noch eingefügt zu werden.[/Quote][/QUOTE]