Die Archäobotaniker sind hier gefragt. Ich sehe in der heimischen Landschaft jede Menge Hügelgräber die doch vermutlich nicht im dichten Wald sondern sichtbar und mit Sicht zum Sonnenaufgang angelegt wurden. Ich denke dass die Landschaft auch 1.500 Jahre später dann einerseits durch Bruchwälder, Sümpfe und Moore in den Niederungen, andererseits durch offene Flächen in den landwirtschaftlich gut nutzbaren Lagen und durch Fernhandelswege auf den Höhen und in Halbhanglagen geprägt war. Auf jeden Fall kein wüstes Germanien.
Hügelgräber wurden in der Regel nahe an Verkehrswegen angelegt. Nicht immer unbedingt nah an Siedlungen.1. Sind Hügelgräber "Nachweise" dafür, dass die Gegend, in der sie sind, eher waldarm war? (ich bezweifle das, lasse mich aber gerne belehren)
2. 1000-2000 Jahre nach den bronzezeitlichen Hügelgräbern: total andere Flora, oder eher dieselbe? Wenn anders, dann sagen die Hügelgräber nichts über die Verhältnisse zur Römerzeit.
Wenn Wege nicht aufgegeben wurden, wurden bronzezeitliche Hügelgräber bis in die römische Kaiserzeit weiterverwendet. Wir haben dann häufig am Grund des Hügelgrabs (in den ursprünglichen Boden eingetieft) die überhügelte ursprüngliche bronzezeitliche Körperbestattung mit Baumsarg, manchmal dann eine Bestattung die "kurz danach" in den Grabhügel vorgenommen wurde, der Hügel wurde dann verbreitert und erhöht und dann in der Spätbronze- und Eisenzeit (bis in die RKZ) häufig Urnenbestattungen in die Hügeloberfläche.
Wenn das Holz noch erhalten war, spräche das dafür, dass es auch zur Anlage der Pfostengrube Feuchtboden war.Die Hügelgräber waren zu einer Zeit angelegt, wo es hier wesentlich wärmer und trockener war. Dann folgte eine Phase feuchten und kühleren Klimas. Die Moore wuchsen wieder und die Wasserspiegel stiegen. Ich nannte ja das Beispiel, wo nach längerer regenarmer Zeit hier in einem Sumpfgebiet in mehreren Metern Tiefe eine pfostengestützte Grube gefunden worden war, in welcher vorgeschichtliche Urnen standen.