Im 15. Jahrhundert wehrten sich so wie ich verstanden hab die "Preußische" Bevölkerung gegen den Orden. Ob jetzt Deutsche, Polen, oder wohl eher was dazwischen oder Neues ist mir nicht ganz klar.
Mir ist im 15. Jahrhundert als größere Auseinandersetzung innerhalb des Ordensterritoriums vor allem der "Preußische Städtekrieg" bekannt, sollte der gemeint sein.
Dreizehnjähriger Krieg – Wikipedia
Preußischer Bund – Wikipedia
Der hat aber nichts mit einem Aufstand irgendwelcher ethnischer Gruppen gegen den Ordensstaat zu tun und richtete sich zunächst auch nicht prinzipiell gegen den Ordensstaat, sondern gegen dessen Steuerpolitik.
Was ich für 1440-1442 noch gefunden habe, thematisiert einen Bauernaufstand, den es im Ermland wohl gegeben hat:
Bauernaufstände in Europa ab Mittelalter
Hier wird zum Hergang geschildert:
"Bauernrevolte im Ermland
Bauern aus mehreren Dörfern verweigern Dienstleistungen, beschweren sich vor Amtsleuten über die Domherren des Deutschen Ordens. Sie verbünden sich mit Städten und gründen eine eigene Kasse. Die Bauern versuchen, den Widerständ auf noch mehr Dörfer auszudehnen. Zeitweilig in Haft genommen, können sie trotzdem einige Teilerfolge erzielen: ungewöhnliches Scharwerk gilt nicht, Domherren konnten Bauern nicht einfach ins Gefängnis werfen."
Zu den Ursachen heißt es auf dieser Seite:
"sog.Ermländischer Bauernaufstand 1440-1442
Ursachen des Widerstands:
1. ungewöhnliche Nutzung bäuerlicher Dienste !
2. diese ungewöhnlichen Dienste zum Verkauf von Waldartikeln nutzen Domherren (Kommerzialisierung durch die Domherren!)
3. Zentralisierung der Gerichtsbarkeit mit Ausschaltung der Dorfschulzen!
4. Verwehrung eines direkten Zugangs zum Landesherren!
Erst in der zweiten Hälfte des 15.Jahrhunderts, als Ordensämter von ihren Inhabern gekauft (privatisiert) wurden, waren die Voraussetzungen für ausufernde persönliche Willkür der Amtsinhaber gegeben."
Leider fehlen hier die genaueren Literaturangaben dazu, aber das müsste sich bei Zeiten durch einen Gang in die Bibliothek nachvollziehen lassen.
Wenn wir das erstmal bis zur weiteren Überprüfung annehmen wollen, handelte es sich zum einen um ein lokal sehr begrenztes Phänomen.
Außerdem richtete es sich auch nicht gegen die Ordensherrschaft an sich, sondern lediglich gegen die Praktiken lokaler Vertreter der Obrigkeit, die von der Bauernschaft wohl als missbräuchlich empfunden wurden.
Derartige Streitigkeiten um Dinge, wer welche lokalen Gerichtsbefugnisse hat, ob Apellationsrechte und Audienzen gewährt werden, welche Art von Diensten die untertänigen Bauern ihren Obrigkeitenn schuldig seinen, für wie viele Tage im Jahr das zu gelten habe, welchen Umfang Naturalabgaben an welche Obrigkeit (weltlich oder geistig) umfassen sollten etc. sind allerdings, ebenso wie lokale Gewaltausbrüche deswegen nichts für den Ordensstaat spezifisches, sondern in Europa mehr oder minder periodisch wiederkehrende Phänomene, die im Grunde genommen bis weit ins 19. Jahrhundert hineinreichen.
Über das die Legitimität, die Art und den Umfang von "Hand- und Spanndiensten", über Patrimonialgerichtbarkeit auf den Gutshöfen und Rittergütern, die Art der zu leistenden Abgaben, wird sich noch 1848 trefflich gestritten und das endet im Prinzip erst mit der Aufhebung der Feudallasten überhaupt.
In weiten Teilen Europas bis 1848, in Russland bis in die 1860er Jahre.