Wenn man so einige Beiträge sich durch den Kopf gehen lässt fällt mir Psalm 127/2 ein.
Für diejenigen die sich mit der Bibel nicht so recht auskennen, gemeint ist der Psalm wo der Herrgott sich mit der Mühe des Menschen befasst und der Mensch dafür den Segen Gottes bekommt.
Aber zu Paule...
Zur Wahl am 26.04.1925 gab es ja folgendes Ergebnis (2. Wahlgang):
· Paul von Hindenburg/Reichsblock = 48,3 %,
· Wilhelm Marx/Rp. - Volksblock = 45,3 % und
· Ernst Thälmann/KPD = 6,4 %.
Ein paar wenige Anmerkungen zur KPD.
Ich meine nicht alle Losungen der KPD und auch nicht alle Aktionen der KPD sollten als Fehler beurteilt werden.
Die KPD war aus meiner Sicht ganz einfach Gefangener ihrer Ideologie die das Ziel verfolgte, Errichtung der Diktatur des Proletariats unter Führung einer marxistischen - leninistischen Partei und das war nun mal nur die KPD.
Es wäre sicher nicht falsch gewesen wenn die Genossen des damaligen ZK auch mal einen Blick in die damalige Gegenwart gewagt hätten ohne Scheuklappen um zu erkennen, was sich da am Horizont zusammenbraut.
Ihre „proletarische Hundertschaft“ (Sachsen und Thüringen), dem daraus folgenden der „Rotfront-Kämpferbund“ (RFB) prügelte sich ja fast täglich irgendwo mit >Rechtsradikalen< auf der Straße.
Alles in allen, die 6,4 % der KPD dazu hätten gereicht für einen Reichspräsidenten
Wilhelm Marx und für eine entsprechende politische Richtung, an deren Ende sicher nicht ein Trümmerhaufen von Deutschland mit Millionen Toten und die Besetzung Deutschlands stand.
Wenn in der DDR bei einschlägigen Seminaren/Schulungen der Name
Hindenburg auftauchte, hörte man meistens etwas über einem
daddligen Greis.
Sah man ihm in einer Dokumentation, so war er oft so zusehen: ein daddriger Greis in Uniform, lässigen Gruß (bald so wie Heinz Rühmann als Schuster Vogt). Manches Mal auch eine Parade abnehment und einen der sich dabei sogar in einer Soldatenreihe verirrte.
Ganz groß wurde er in den meisten Fällen zitert mit seinem Ausspruch:
„Der Krieg (gemeint ist der I.WK) bekommt mir wie eine Badekur“.
Man fragte sich schon damals, wer ist denn auf die Idee gekommen und hat ihn als Kandidaten 1925 für dieses hohe Amt vorgeschlagen und wer hat ihn gewählt, hatten die alle vorher ein Fässchen Tinte getrunken?
Immerhin, Paule war ja schon seit 6 Jahren Rentner und hatte schon die 70ig überschritten.
Und wenn ich das mit Heute vergleiche sage ich mir inzwischen oft bei so mancher Aussage: „Wahlkampfgetöse“.
Also ich hätte da schon etwas Skepsis, dass der Paul der Ungeeignetste von allen war.
Er war kein Demokrat, er war aber auch kein Nationalsozialist, er war in meiner Wahrnehmung eher ein Konservativer, oder wie man manches Mal sagt, ein stock-konservativer Mensch.
Sein Zögern bei der Ernennung des Nachfolgers (Januar 1933) deute ich nicht als Unentschlossenheit oder Decidophobie, sondern eher als widerwillige Beugung vor der damals entstandenen Situation, mit einer Art gefühlter Ahnung.