Stilicho
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Thomas Mann war ein Deutscher, kein "Khazare".
Wieder was dazu gelernt.
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Thomas Mann war ein Deutscher, kein "Khazare".
sie waren irgendwann alle einfach Turk-Völker und haben gemeinsame sprachliche Vorfahren. Wobei finnisch und ungarisch eher sehr weit entfernte Verwandte sind. Genauso mongolisch. ....Die Ungarn kamen etwas später aus dem Osten. Schaut euch die Karte an , wenn ihr diskutiren wollt gibt es ewig viele Turksprachen.
wohingegen die Mongol- und Turksprachen keine Verwandtschaft mit den finnougrischen Sprachen haben und vermutlich auch untereinander nicht verwandt sind, wiewohl es durch jahrhundertelange Nachbarschaft natürlich gegenseitige Einflüsse gibt. Man spricht hier vom altaischen Sprachbund.
Die Finnougrischen Sprachen gehören nicht zu den Altaiischen Sprachen, sondern zu den Uralischen Sprachen.
Eine interessante Hypothese die ich in Bezug auf die Europäischen Hunnen gelesen habe ist, dass diese sprachlich gesehen zu einer Paläo-Sibirischen Gruppe gehörten. Und ursprünglich irgendwo aus dem Südsibirischen Raum stammten. Diese Hypothese wurde aber primäre aufgrund von Vergleichen der gefundenen Kulturgüter (Kessel, Spiegel, Waffen, Zaumzeug) usw erstellt und nicht aufgrund irgendwelcher Sprachuntersuchungen (dafür ist ja auch nicht mal ansatzweise genug von der hunnischen Sprache überliefert worden).
Die Hunnen in Europa unterscheiden sich bei genauerem Hinsehen auf jeden Fall kulturell deutlich von den Reitervölkern in Zentralasien und dem Gebiet der heutigen Mongolei, so sehr, dass man beispielsweise jede Verwandschaft mit den Hunnen nördlich von China ausschließen kann. Das reicht von der Schädeldeformation als Brauch bis hin zu Waffen und Bräuchen.
... und mein Eindruck ist, dass die Hunnen kein echtes Selbstverständnis als Stamm oder Volk hatten
Das führt zu der Frage, ob man überhaupt von den Hunnen als einem Volk sprechen kann, oder ob nicht eine Darstellung als Völkerbund besser geeignet wäre, wobei typisch hunnische Kulturelemente dann einfach nur die älteste der verschiedenen Leitkulturen darstellen würden, die sich dann innerhalb dieses Völkerbundes miteinander vermischten.
Wie du dem Thread entnehmen kannst, ist die Identität einer hunnischen Sprache angesichts des Fehlens schriftlicher Zeugnisse ungeklärt.
Da es sich um ein aus Asien stammendes Reitervolk handelt, sind alle Varianten - türkisch, mongolisch, tungusisch, ugrisch, finnisch usw. - möglich. Favoriten bei entsprechenden Hypothesen sind türkische oder mongolische Idiome.
Die archäologischen Überreste der Hunnen zeigen eine reiter- und hirtennomadische Herkunft - und die kann sogar indoeuropäisch-sarmatischer Identität sein.
Ob eine Verwandtschaft zwischen den Xiongnu (Hsiung-nu) und den europäischen Hunnen besteht, ist nach wie vor umstritten.
Woher willst du das wissen? Von den Hunnen ist wenig überliefert, was eine starke Identität und Religiosität nicht ausschließt -
wie meinst du den unterstrichenen Satz?(...) gehe ich von einer ursprünglichen Hunnischen Leitkultur aus, die du als ethnischen Traditionskern bezeichnest. Aus diesen Anfängen entwickelte sich dann im Laufe der Zeit und der Erfolge eine Konföderation in der diese Leitkultur sich in Europa dann teilweise germanisierte.
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Wir haben doch eine Reihe archäologische Funde und können von diesen aus sehr viel besser schlußfolgern, wo die ursprüngliche Hunnische Leitkultur entstand und welchem Kulturkreis sie zugehörig war.
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Genau aus dem Grund sollte man sich mal von der Frage der Sprache lösen und sich den gefundenen materiellen Kulturgütern zuwenden.
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Eben nicht. Wenn man sich die Funde ansieht, was an materiellen Gütern vorhanden ist, dann kann man sowohl Tungusen, wie auch Finnen, wie auch Protomongolen ausschließen.
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Aufgrund der materiellen Kultur ist eine tungusische oder mongolische Sprache ebenso wenig wahrscheinlich wie eine türkische.
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Am wahrscheinlichsten ist daher eine Ugrische (also Uralische) Abstammung oder eine Paläo-Sibirische. Nicht aufgrund der Sprachreste, sondern aufgrund der materiellen Kultur.
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Der ursprüngliche hunnische Kern ist aber meiner Ansicht nach aufgrund der archäologischen Funde eben nicht Proto-Türkisch.
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Etliche Besonderheiten der archäologisch dokumentierten Kulturgüter zeigen klar auf, dass die Hunnische Leitkultur nicht indoeuropäisch-sarmatisch war.
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Aber von der materiellen Kultur her gibt es einfach keinen Zusammenhang mit den Sarmaten, Skythen oder andern Indoeuropäischen Reitervölkern.
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Wir haben die archäologischen Funde.
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Die Kultur eines Volkes kann sich allerdings auch ändern. Völker nehmen unter dem Einfluss neuer Nachbarn oder topographisch/klimatisch neuer Lebensräume anscheinend eher neue Lebensweisen an und steigen auf neue materielle Kulturstile um, als dass sie ihre Sprache aufgeben. (Dekumatland hat schon die "Verreiterung" der Ostgoten erwähnt - ihre Sprache aber behielten sie bei.) Ich bin daher eher skeptisch, die Hunnen nach Kulturgütern einordnen zu wollen. Da ist man mit der Sprache wohl allemal besser aufgehoben, auch wenn ich das bei den Hunnen auch für wenig aussichtsreich halte.Warum aber immer der Versuch, die Hunnen über die mehr als spärlichen Sprachreste einzuordnen? Wir haben doch eine Reihe archäologische Funde und können von diesen aus sehr viel besser schlußfolgern, wo die ursprüngliche Hunnische Leitkultur entstand und welchem Kulturkreis sie zugehörig war.
Genau aus dem Grund sollte man sich mal von der Frage der Sprache lösen und sich den gefundenen materiellen Kulturgütern zuwenden.
Eben nicht. Wenn man sich die Funde ansieht, was an materiellen Gütern vorhanden ist, dann kann man sowohl Tungusen, wie auch Finnen, wie auch Protomongolen ausschließen. Und auch zu den Hunnen in Ostasien besteht kulturell gerade eben kein Zusammenhang.
Das schließt in Bezug auf die Sprache natürlich trotzdem nicht aus, dass das Hunnische zu einer der genannten Sprachfamilien gehörte, da materielle Kultur und Sprache ja weit auseinander klaffen können, aber wahrscheinlich ist dies nicht. Aufgrund der materiellen Kultur ist eine tungusische oder mongolische Sprache ebenso wenig wahrscheinlich wie eine türkische. Die Kulturen der Völker in dieser Zeit die zu den genannten Sprachgruppen gehörten unterscheiden sich einfach zu deutlich von der hunnischen Kultur in Europa und zwar sehr deutlich.
Am wahrscheinlichsten ist daher eine Ugrische (also Uralische) Abstammung oder eine Paläo-Sibirische. Nicht aufgrund der Sprachreste, sondern aufgrund der materiellen Kultur.
Ich hab mir mal seine vergleichenden Wörtersammlungen angeschaut (Etruskisch-Ungarisch-Hunnisch-Sumerisch). Ein System, außer dass er auf wage phonetische Ähnlichkeiten achtet, ist da nicht zu erkennen, weder im morphologischen Bereich, noch im Bereich etwaiger Lautverschiebungen (Regeln!) oder gar im lexikalischen Bereich. Da wird eine Verwandtschaft zwischen dem lateinischen Wort für die Säulenhalle und dem Sumerischen Wort für Holz konstatiert. In den Irrungen und Wirrungen der Etymologie ist das zwar absolut nicht unmöglich, aber dazu bedarf es doch ein wenig mehr als der Erstellung einer Wortliste, zumal überhaupt nicht klar ist, woher die hunnischen Begriffe, die er so zahlreich auflistet, kommen (sollen).
Tóth mag ein guter Mathematiker sein und wohl auch in der Semiotik, als Teildisziplin der Linguistik ein Fachmann sein, was er dort im historiolinguistisch-etymologischen Bereich leistet ist doch schon vom Methodischen her eher anzuzweifeln.
Kann jemand Konkretes sagen, wann die Variante "Etzel" erstmals belegt ist?
Wenn Quijotes These stimmt (und ich meine sie stimmt), müsste ein großer zeitlicher Abstand zu "Attila" sein.
Mir ist heute ein früherer Beleg für die deutsche Namensforum untergekommen und zwar in der Gesta Hungarorum des anonymen Magister P. aus dem 12. Jhdt. Der schreibt (über Attila):Im Nibelungenlied. Macht etwa 800 Jahre.
Wir wissen ja ohnehin nur wenig über ihn, noch nicht mal seinen wahren Namen!, Attila kommt nämlich aus dem Gotischen und heißt nur Väterchen, gotisch: atta = vater
Sein name bedeutet Fluss bzw.Herrscher (Etele) und sonst nix. Attila heisst Väterchen, aber nicht auf seine Sprache, fremde nannten ihn so.
Nun heißt aber "ata" auch im Türkischen "Vater", siehe "Kemal Atatürk", der Vater der Türken.
Ich bezweifele ernsthaft die These, dass Attila in seiner Sprache Attila hiess. Die fonetische Aehnlichkeit koennte ja ein Grund sein, warum aus etel oder etele attila wurde. Die Goten haben ja nicht die selbe Sprache wie Hunnen ?
Diese These ist mir nicht bekannt, denn nahezu alle Forscher sind sich einig, dass Attila nicht der Geburtsname, sondern ein in späterer Zeit beigelegter Name ist. Verbreitet ist die Ansicht, dass der Name gotischer Herkunft und von atta = Vater abgeleitet ist. Demnach wäre Attilas Geburtsname unbekannt.
Einige türkische Sprachwissenschaftler vertreten die Hypothese, dass der Name aus dem Alttürkischen kommt und sich von ata = Vater herleitet. Doch selbst wenn das zuträfe, bleibt auch hier der eigentliche Geburtsname unbekannt, denn die Hunnen werden einem Säugling kaum den Namen "Vater" gegeben haben.
Der Fluss Wolga hieß auf alttürkisch “Etil”, und man staune, der Don wurde “Etel” genannt. So heißt das Gebiet, wo später die Petschenegen hausten, in der ungarischen Geschichtsschreibung auch “Etel”, bzw. das Etelgebiet. Bereits Konstantin VII. nennt das Land “Atelkuzu” in seinem “De administrando imperio”.
bzgl. Attilla: der polyethnische Heeresverband der Hunnen Atillas soll als lingua franca gotisch, latein und hunnisch verwendet worden sein; da die verschiedenen gotischen Gruppen (gepidische, herulische, ostgotische und teils auch westgotische) nicht die geringsten waren, ist ein gotischer Name im Sinne "Väterchen (der erfolgreichen hunnischen Heerscharen)" nicht völlig abwegig, zu schweigen von den sprachhistorischen Gründen (welche bei dem Namen "Attila" doch für ein gotisches Wort sprechen)
Falls (!) der Hunnenkönig den alttürkischen Ehrennamen ata trug, warum sollen die Goten daraus nicht Attila gemacht haben, zudem ata sowohl im türkischen als auch gotischen Vater heißt?
Geht man davon aus, dass “Attila” altaischen Unsprungs ist (was ich ja nicht unbedingt mache, sondern hier lediglich die ‘Grimm’sche Gotisierung/Germanisierung’ als eine weitere Spekulation hinstelle), so kann das “Doppel-t” sehr wohl auch das Ergebnis einer ‘Vokalharmonisierung’ sein.(oder besser gesagt, einer ‘Affixharmonisierung’, wie es z.B. im Ungarischen gang und gäbe ist)
Zum Phänomen Attila der Superhunne möchte ich nur noch hinzufügen, dass die Erklärung der Ähnlichkeit des Namens mit angeblich Gotischem sich an sehr dünne Fäden krallt, und dass das filigrane Konstrukt eigentlich nur durch ihre Beständigkeit fasziniert.
Andererseits weiß man auch vom Gefüge der sog. ‘Turksprachen’ jämmerlich wenig.(sie werden aber zu den altaischen Sprachen gezählt...) Doch immerhin wissen wir zumindest, dass Attila ein aus Osten hereingestürmter Hunnenführer war, wodurch die Annahme, sein Name stamme aus einer altaischen Sprache, auch ohne Sprachakrobatik nachvollziehbar ist.
Interessant, dass Bona sogar weiß, welche der vielen Namensformen des Rugila die ursprüngliche ist. Oebarsios wird allerdings üblicherweise als mitteliranisch gedeutet. Auch die hunnischen Feldherren Hormidac und Zaberdan trugen iranische Namen.
Schramm sieht keine germanischen Namen vor Attila und Bleda (diese aber schon!), wogegen Doerfer schon Mundi-juch als germanisch sieht.
Bona scheint mir eher ein Beleg für die oben erwähnte These, dass man mit lange genug Biegen eine Verwandschaft zu jeder Sprache nachweisen kann. Wobei - wie oben auch schon ausgeführt - türkische Lehnnamen nichts besonderes wären, aber eben auch nichts aussagen, außer dass auch Turkvölker der Föderation angehörten, was niemand bezweifelt.
Nicht nur das: auch andere Personennamen mit dieser Diminutivendung sind im gotischen belegt (sogar sehr prominente! ...da war so ein Silberbibelbischof namens "Wölflein"Im Gotischen ist Atta als Vater und die Diminutivendung -ila belegt.
Laut Tante Wiki ist "Attila als gotischer Personenname" die wahrscheinlichste Erklärung, wobei dort explizit darauf verwiesen wird, dass man die hunnische Namensform der Geißel Gottes nicht kennt (also gotisch Attila eine Fremdbezeichnung ist). Man weiß schlicht nicht, wie der bedeutendste Hunnenherrscher sich genannt hat. Man weiß aber (laut Herwig Wolfram), dass es Goten mit hunnischen und Hunnen mit gotischen Personennamen gab (wie es auch Goten, Franken, Langobarden mit romanischen Personennamen gab und Romanen mit gotischen, fränkischen, langobardischen)Die germanische Herleitung kann eine Erklärung sein, muss aber nicht.
Richtig. Sie ist allerdings morphologisch schnörkellos herleitbar.Gut Danke, also nichts Neues. Die germanische Herleitung kann eine Erklärung sein, muss aber nicht.
Man weiß aber (laut Herwig Wolfram), dass es Goten mit hunnischen und Hunnen mit gotischen Personennamen gab (wie es auch Goten, Franken, Langobarden mit romanischen Personennamen gab und Romanen mit gotischen, fränkischen, langobardischen)
Der Name seines Bruders Bleda wir auch als germanisch angesehen, auch wenn einige Turkologen da eine andere Ansicht haben.
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