Mittelalterlager
Aktives Mitglied
Moin
Hier mal ein Threadtitel von dem ich denke, der könnte so passen.
Hier mal ein Threadtitel von dem ich denke, der könnte so passen.
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Wenn überhaupt, so kann sich das ..."sozialistisch" nur in verballhornter Form auf den NS-Gedanken der "Volksgemeinschaft" beziehen!?
Wäre das nicht eher das Verdienst der Weimarer Republik? Friedrich Ebert war ja als gelernter Sattler das erste deutsche Staatsoberhaupt aus wirklich einfachen Verhältnissen.Man sollte in der Zeit den Aspekt der Stände nicht übersehen. Man versprach dem Deutschen Arbeiter theoretische Aufstiegschancen bis zur Reichsspitze, dies war keine Frage des Geblütes mehr. Aus einfachsten Verhälnissen konnte man - vor allem über die Partei - Karriere nach ganz oben machen, was es zuvor nie gab und durchaus eine "sozialistische" Gleichmacherei war.
Ich würde weitergehen und behaupten, dass eine gewisse Mobilität durchaus schon im Kaiserreich gegeben war.Wäre das nicht eher das Verdienst der Weimarer Republik? Friedrich Ebert war ja als gelernter Sattler das erste deutsche Staatsoberhaupt aus wirklich einfachen Verhältnissen.
Man kann Hitler auch nicht unbedingt als jemanden aus ganz einfachen Verhältnissen bezeichnen, auch wenn er selbst sich gern so stilisierte.Und Hitler ist eigentlich vom Militärdienst abgesehen nie einer geregelten Tätigkeit nachgegangen, kann also eher nicht als Arbeiter bezeichnet werden.![]()
Was das angeht, scheint es ja in der populären Vorstellung ohnehin ein etwas schräges Framing zu geben, dass staatliche Eingriffe in die Wirtschaft und Lenkungsversuche durchweg, als eine irgendwie sozialistische/kommunistische Idee betrachtet.Wir haben hier schon allein bei der Ideologie zwei völlig gegensätzliche Richtungen, auch hat der Nationalsozialismus wenig mit dem darin enthaltenen "..sozialismus" gemein. Unter der Ägide der NSDAP fand eine Lenkung von Wirtschaft und Arbeitsgesellschaft statt, jedoch keine nach sozialistischem/kommunistischem Muster, da den Firmen relativ große Freiheiten gelassen wurden.
Ein wichtiger Hinweis, denn Gegner beider Ideologien war das Bürgertum, das unter kapitalistischen, marktwirtschaftlichen Bedingungen wirtschaftlich, gesellschaftlich und politisch aufgeblüht war und im Begriff war, die alten adligen Eliten abzulösen. Gesellschaftspolitischer Ausdruck dieses Bürgertums war die freiheitliche Demokratie, die in der Weimarer Republik durch die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen und die Angriffe aus den extremen politischen Lagern nicht zum Erfolg werden konnte. Dieses Bürgertum wurde politisch entmachtet ins nationalsozialistische System eingebunden oder aus rassistischen Gründen ausgelöscht. In Russland stand die bürgerliche Klasse als Konkurrent um die Machtnachfolge der Zaren unter dem Druck der Bolschewiki. Im stalinistischen Kommunismus war die bürgerliche Klasse dann der Klassenfeind, der der Diktatur des Proletariats oder besser der kommunistischen Partei im Wege stand und bekämpft wurde.was die Wirtschaft betrifft, so sollte man die Gewinnabschöpfung durch rassistischen Genozid nicht übersehen: diese Praxis konnte bislang weder dem Sozialismus noch dem Kommunismus in derartigem Ausmaß nachgewiesen werden.
Das Großbürgertum.Ein wichtiger Hinweis, denn Gegner beider Ideologien war das Bürgertum, das unter kapitalistischen, marktwirtschaftlichen Bedingungen wirtschaftlich, gesellschaftlich und politisch aufgeblüht war und im Begriff war, die alten adligen Eliten abzulösen.
Angesichts dessen, dass das Kleinbürgertum einen erheblichen Anteil von Hitlers Wählerklientel stellte (vgl. Falter) wird man kaum davon sprechen können, dass das Bürgertum in seiner Gesamtheit Gegner beider Ideologien gewesen wäre.Ein wichtiger Hinweis, denn Gegner beider Ideologien war das Bürgertum, das unter kapitalistischen, marktwirtschaftlichen Bedingungen wirtschaftlich, gesellschaftlich und politisch aufgeblüht war und im Begriff war, die alten adligen Eliten abzulösen.
Das ist für 1917 und folgend richtig. Zu den Fakten gehört aber auch, dass die Bolschewiki, gemäß dem marx'schen Dogma, dass vor der kommunistischen Gesellschaft die "bürgerlich-kapitalistische" Gesellschaft aufgebaut werden müsse um die Grundlagen für den Kommunismus zu legen, noch bei der Revolution von 1905 gemeinsame Sache mit dem Bürgertum machten.In Russland stand die bürgerliche Klasse als Konkurrent um die Machtnachfolge der Zaren unter dem Druck der Bolschewiki.
Das Großbürgertum/Geldadel konnte, wenn es das wollte, sich prächtig in die Naziwelt integrieren, kollaborieren und profitieren. Dabei denke ich nicht primär an Großindustrielle, sondern z.B. an die Damen Wagner, Winifred, und Bechstein, Helene. Mein Eindruck ist, dass die Nazis dieser (groß)bürgerlichen Elite nicht feindlich gegenüber stand, eher im Gegenteil (ideologische Zustimmung vorausgesetzt)
diese abstrakt theoretisierende Conclusio liest sich rosiger als die überlieferten "Integrationserlebnisse" russischer "Bourgeoisie"... das kulturelle russische Aushängeschild Rachmaninov zog die Emigration vor, als es mitansah, dass die "Integration" darin bestand, dass der kostbare Flügel vom Balkon geschmissen wurde... die Integration der Bourgeoisie sah nicht nur den kompletten Verlust des Vermögens vor (Enteignung von Immobilien, Einquartierung, Wertsachen konfiszieren) sondern auch den der Einkünfte und obendrein eine permanente Verdächtigung/Überwachung der ehemaligen "Großbürger" - da genügen als Quellen, von den Sowjets verbotene/verfolgte literarische Texte (Ilf/Petrof, Bulgakov, Zamjatin, Pasternak usw usw)Wenn man es aber rein auf der abstrakten Ebene losgelöst von der speziellen Geschichte der Sowjetunion und des Realsozialismus betrachtet, ist die kommunistische Ideologie, durchaus zumindest in der Theorie Integrationsfähig und hätte von diesem Standpunkt her "nur" verlangt, dass "Kapitaisten", bestimmte Merkmale ihres Lebensentwurfs und ihrer Selbstdefinition, in diesem Fall ihr Vermögen abgeben müssten.
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen