Der Krieg ist verloren!

Die These ist ja nicht neu.
Nun , das ist eine persoenliche Ansicht, Einschaetzung. Und fehlerhaft m.M. nach. Was DEU in wenigen Jahren an gewaltigem Ruestungsmaterial so aus dem Boden gestampft hatte, ist objektiv betrachtet, schon sehr beachtenswert gewesen. Eine marode Wirtschaft haette das nicht machen koennen.
Ohne den Eintritt der U.S.A. und lend-lease waeren Geschichtsbuecher wohl etwas anders geschrieben worden....

"Aly bezeichnet den Weltkrieg darin als "die mörderischste Konkursverschleppung der Menschheitsgeschichte". Die Wirtschaft Nazi-Deutschlands sei ein Kartenhaus gewesen, das schon vor dem Krieg beinahe kollabiert wäre"
 
Was moechtest Du uns damit sagen?
Du hast einen Unterschied zwischen dem Krieg und dem Holocaust gemacht. Der Holocaust ist aus dem Kreig heraus und der sozialdarwinistischen Idee, die auch dem Krieg zugrunde lag, entstanden.


Woher moechtest Du das wissen?
Du hast doch selber geschrieben, dass H. seine Pläne schon im Gefängnis ausgebreitet hat. Seine "Mission", seine Monomanie war der Lebensraum im Osten.
 
Es drehte sich aber um die Aussage " Hitler bewunderte England und glaubte lange, ein Friedensschluss mit Großbritannien sei möglich.” Spaetestens nach Muenchen erkannte der verbissenste Germanophile dass a.h.'s Worte fuer die Tonne sind. Wie erwaehnt, a.h. hatte von GB weder Ahnung noch Piepsen.
Dass Hitler keine Ahnung von Großbritannien hatte, steht aber nicht im Widerspruch zu einer möglichen Bewunderung für Großbritannien.
Es mag sogar Leute geben, die da einen Zusammenhang sehen würden..
 
Nun , das ist eine persoenliche Ansicht, Einschaetzung. Und fehlerhaft m.M. nach. Was DEU in wenigen Jahren an gewaltigem Ruestungsmaterial so aus dem Boden gestampft hatte, ist objektiv betrachtet, schon sehr beachtenswert gewesen. Eine marode Wirtschaft haette das nicht machen koennen.
Ohne den Eintritt der U.S.A. und lend-lease waeren Geschichtsbuecher wohl etwas anders geschrieben worden....

"Aly bezeichnet den Weltkrieg darin als "die mörderischste Konkursverschleppung der Menschheitsgeschichte". Die Wirtschaft Nazi-Deutschlands sei ein Kartenhaus gewesen, das schon vor dem Krieg beinahe kollabiert wäre"
Es geht ja bei der These weniger um Deutschlands Wirtschaft, als um seine Staatsfinanzen.

Das Deutschlands Schwerindustrie leistungsfähig war, entlastete ja nicht die Problematik der staatlichen Verschuldung, zumal die Schwerindustrie im Rüstungssektor von künstlich erzeugter Nachfrage durch den Staat lebte und von dort fließende Steuergelder im Rahmen weiterer Rüstungsaufträge wieder an die Schwerindustrie zurückfloss, deren Rüstungsprodukte zivilwirtschaftlich nutzlos waren, während die staatlich festgelegte Priorisierung der rüstungsrelevanten Industrie bei der Rohstoffversorgung die rein zivile Industrie ein Stück weit in ihren Entwicklungsmöglichkeiten abwürgte.

Deutschland konnte also durchaus trotz auf Hochtouren laufender, leistungsfähiger Rüstungswirtschaft auf den Staatsbankrott zulaufen.

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Die Frage ist, eher war die Problemtaik so schlimm und wurde sie von der NS-Regierung als so schwer eingeschätzt, dass man der Meinung gewesen wäre einen Krieg deswegen lostreten zu müssen? Bzw. die angedachten militärischen Schritte zur Expnaion vorzuziehen und hätte es andere Möglichkeiten gegeben die Wirtschaft ohne Krieg am Laufen zu halten?

Und die hätte es, wenn man bereit gewesen wäre den politischen Schaden inkauf zu nehmen natürlich gegeben. Da ein Großteil der neuentstandenen Verschuldung Inlandsverschuldung in einener Währung war, konnte man jederzeit vermittels moderater Infaltion und Preisfestsetzungen Teile der Staatsschulden de facto auf die Wirtschaft abwälzen.
Es hätte in der Bevölkerung für unmut gesorgt, weil es mit einer (Teil)Entwertung von Sparvermögen einhergegangen wäre und es hätte eine Verlangsamung der weiteren Aufrüstung bedeutet, weil die Unternehmen bei denen der deutsche Staat auf Kredit produzieren ließ dadurch de facto Zahlungsausfälle und gleichzeitig steigende Personalkosten (inflationsbedingte,steigende Lebenserhaltungskosten der Arbeiter, die ausgeglichen hätten werden müssen um die Produktion au Laufen zu halten) gehabt hätte.

Es wäre also wahrscheinlich möglich gewesen einen Staatsbankrott abzuwenden aber nur zu einem entsprechenden politischen Preis.


Von dem her ist die Argumentation, dass Hitler den Krieg beginnen musste um einen Staatsbankrott zu vermeiden (= Crash der von Staatsaufträgen abhängigen Rüstungswirtschaft und Verlust der Fähigkeit den Krieg später zu führen, oder zumindest Verlust des Rüstungsvorsprungs, durch Abbruch oder starke Verlangsamung weiterer Aufrüstung zwecks Konsolidierung des Staatshaushaltes) erstmal durchaus nicht unplausibel.

Die Frage ist aber, war man bereits an diesem Punkt, oder war für Hitlers Entscheidungsfindung die günstige Gelegenheit (Politische Krise in Frankreich, seit Mitte der 1930er Jahre, Liquidierung von großen Teilen der kommunistischen Parteielite und des sowjetischen Offizierskorps durch Stalin um 1937/1938, Ablenkung der Aufmerksamkeit der USA durch die einsetzende japanische Expansion in Ostasien) wichtiger?

Grundsätzlich plausibel ist beides, die Vorstellung, Hitler habe wegen zunehmender finanzieller Probleme Krieg führen/früher beginnen müssen, als eigentlich beabsichtigt, steht in dieser Form ja bereits seit Jahrzehnten im Raum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deutschland konnte also durchaus trotz auf Hochtouren laufender, leistungsfähiger Rüstungswirtschaft auf den Staatsbankrott zulaufen.
Die Staatsverschuldung war ja wohl im Wesentlichen binnenwirtschaftlich. Es wäre also immer möglich gewesen, sie durch Steuererhöhungen oder Geldmengenschöpfung wieder einzufangen. Nicht ganz kurzfristig, aber auf Sicht von wenigen Jahren hätte über Abrüstung auch das Angebot an zivilen Gütern erhöht werden können.
Sicher hätte ein solcher radikaler Politikschwenk wirtschaftliche Probleme mit sich gebracht, die nicht zu vertuschen gewesen wären. Da wären dem Regime aber sicher Sündenböcke eingefallen, auf welche die Schuld hätte abgeladen werden können.
 
Woher moechtest Du das wissen? Wusstest Du nicht, das die einzige raison d'être fuer das Lend-Lease Programm gewesen war den United Nations (nicht der U.N.O.) massiv zum Sieg ueber das Hitler Regime zu stuetzen um a.h.'s Welteroberungsgelueste zuvor zu kommen?
Das wusste ich auch nicht, ich hatte immer angenommen, die Declatation der Vereinten Nationen und damit die Festlegung auf einen gemeinsamen Kampf gegen die Achsenmächte sei erst 1942 proklamiert worden, während der Lend-Lease-Act aber schon ein Jahr älter war.

Sicherlich hatte F.D. Roosevelt Nazi-Deutschland als potentielle Bedrohung auch die Sicherheit der USA und ihrer Interessen auf dem Schirm und unterstützte in erster Linie deswegen die britischen Kriegsanstrengungen.
Was sich die US-Senatoren und Abgeordneten des Repräsentantenhauses, die das durchwinkten dann im einzelnen dachten, ist insofern eine andere Frage, als dass sich dieses Gesetz erstmal Gunsten jedes im Krieg befindlichen Landes nutzen ließ, was de facto auch den asiatischen Kriegsschauplatz und China einschloss.

Anno 1940/1941 war Deutschland zwar auf Expansionskurs, stellte aber bis dato keine sichtlich erkannbare Bedrohung der USA da, während Japan spätestens nach der Besetzung Französisch-Indochinas, und den US-Handeslembargos betreffend Öl und Metallschrott gegen Japan zu einer Gefahr für die amerikanischen Positionen auf den Philippinen und den zu den USA gehörden pazifischen Inseln wurde.
Roosevelt Selbst hat unzweifelhaft zuvorderst an die Briten und den Krieg gegen Deutschland gedacht, es ist aber durchaus möglich, dass Teile des Congress in den USA in erster Linie wegen Japan, das eine unmittelbarerer Bedrohung war, dem Gesetzesvorschlag zustimmten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das DR unter dem NS-Regime hat keine Pläne gehabt die USA und CAN zu besetzten. Wie sollte das auch, bei der vergleichsweise riesigen Größe und Bevölkerung der beiden Staaten, militärisch mit den knappen Mitteln möglich sein!
 
Die Staatsverschuldung war ja wohl im Wesentlichen binnenwirtschaftlich.
Zummindest der Zuwachs an Staatsschulden seit Machtübernahme der Nazis. Die Reperationschulden aus dem Versailler Vertrag bediente NS-Deutschland unter Hitler seit Mitte der 1930er Jahre schlicht nicht mehr.

Ich weiß allerdings nicht, einen wie großen Teil des Schuldenbergs amerikanische Kredite aus der Weimarer Zeit ausmachten, gehe aber mal davon aus, dass das am Ende nur ein kleiner Teil war.
Nicht ganz kurzfristig, aber auf Sicht von wenigen Jahren hätte über Abrüstung auch das Angebot an zivilen Gütern erhöht werden können.
Was aber Deutschlands Fähigkeit Krieg zu führen und zwar möglicht zu einem günstigen Zeitpunkt, untergraben hätte und für Hitler wahrscheinlich deswegen nicht in Frage kam.
 
Nun , das ist eine persoenliche Ansicht, Einschaetzung. Und fehlerhaft m.M. nach. Was DEU in wenigen Jahren an gewaltigem Ruestungsmaterial so aus dem Boden gestampft hatte, ist objektiv betrachtet, schon sehr beachtenswert gewesen. Eine marode Wirtschaft haette das nicht machen koennen.
Ohne den Eintritt der U.S.A. und lend-lease waeren Geschichtsbuecher wohl etwas anders geschrieben worden....

"Aly bezeichnet den Weltkrieg darin als "die mörderischste Konkursverschleppung der Menschheitsgeschichte". Die Wirtschaft Nazi-Deutschlands sei ein Kartenhaus gewesen, das schon vor dem Krieg beinahe kollabiert wäre"
Wieso sollte das eine Fehleinschätzung sein? Aus dem regulären Etat des DR. ließ sich ohne gewaltige Verschuldung solch ein Wiederaufrüstungsprogramm nicht realisieren.
 
Und fehlerhaft m.M. nach.
Und worauf gründet diese Behauptung? Denn dies …
Was DEU in wenigen Jahren an gewaltigem Ruestungsmaterial so aus dem Boden gestampft hatte, ist objektiv betrachtet, schon sehr beachtenswert gewesen.
… ist ein unbeachtlicher Trugschluss. Nordkorea und Syrien (unter dem Assad-Regime) sind nur zwei Beispiele für einen trotz faktischer Zahlungsunfähigkeit hochmilitarisierten Staat.
 
In diesem Strang kam die Rede auf die Ursache fuer die lend-lease Aktion. Niemand kann das besser erzaehlen als der unnachahmliche W. Churchill. Im Kapitel 'Lend-Lease' beschreibt C. wie er sich durch die finanzielle Lage GB's genoetigt sah, den 'wichtigsten Brief seines Lebens zu schreiben' und zwar an Pres. Roosevelt. Diesen wichtigen Brief las Roosevelt ueber zwei Tage hinweg wieder und wieder durch und ultimativ gab er den Startschuss fuer das lend-lease programm. Hier habe ich fuer Interessierte das ganze Kapitel aus Band II seiner Erinnerungen in Faksimilee eingestellt. Es gibt dazu noch einiges mehr zu erwaehnen, doch moechte ich niemand mit zuviel Infos verwirren.

Im naechsten Beitrag den ich 'OPERATION fish' nennen darf, handelt es sich um die hochgeheime und gefaehliche Evakuierung der gesamten Gold- und Wertpapierbestaende der 'Bank Of England' nach Montreal, Canada. Warum bringe ich 'OPERATION fish' auf? Weil 'OPERATION fish' mit 'land-lease' verbunden ist: die Bestaende der Bank Of Canada in Montreal dienten zweier Zwecke: 1) im Fall dass Nazidom ueber GB gewinnen wuerde , waere die britische Regierung nach Canada geflohen und 2) dienten die Bestaende der Bank Of Canada in Montreal als pay master fuer die britischen Ruestungsauftraege die schon damals an amerikanische Firmen in die hunderte Millionen Dollar flossen.
Nun kann man fragen "ja, und woher und womit hatte das NS-System aufgeruestet? Dafuer gibt es mehrere Antworten doch beschraenken wir uns auf's Gold. Tatsache ist eben , dass kaum nachdem die Wehrmacht ein Land ueberrumpelt hatte, die Maenner von der Deutschen Bank zu den jehweiligen Staatsbanken gingen und diese dann gruendlich pluenderten. Das geschah mit allen Staatsbanken. Nur.......Holzauge sei Wachsam.... die Staatsbanken von BEL; HOL; FRA; TSCH (POL weiss ich nicht) hatten d vorhergesehen und aus diesem Grund schon lange vor 1940 den Grossteil ihrer Gold- und Wertpapierbestaende zur Bank Of England evakuiert, die dann ebenfalls in Montreal drei Geschosse under der Erde aufgestapelt wurden.
Und somit schliesst sich der Kreis: DEU pluenderte das noch vorhandene Gold und Wertpapiere ueberrumpeltee Laender , brachte es nach Bern zur Geld-und Golddrehscheibe unter dem Namen 'Bank For International Settlement (BIS) und voila es war wieder cash fuer Ruestung und Kriegsfuehrung dar. Und somit schliesst sich der Kreis.

https://i.ibb.co/KPQvkVq/finest-hour-Winston.jpg ....................................Der wichtigste Brief meines Lebens ; Churchill












https://i.ibb.co/CspwfdhR/lend-lease-574-575.jpg .......................................alle links flutschen per diesem Tag.
 
'OPERATION fish'





https://i.ibb.co/svzmswJ1/OPERATION-FISH-140-141.jpg ..........................alle links flutschen as per today.

Quelle: SECRETS AND STORIES OF THE WAR; 1963

Man moege immer im Auge behalten, dass britische Personen die an sensitiven Operationen waehrend des Krieges beteiligt gewesen waren, lifelong per Schwur an das Official Secrecy Act gebunden waren. Strenge Strafen erwarten sie noch heute, falls sie 'Geheimnisse' aus dem Krieg ausplaudern. Das bedeutet das Vieles auf britischer Seite unerwaehnt bleibt, was wiederum nicht bedeuten soll, dass andere Quellen nicht ausfuehrlich darueber berichten
Um nur ein Beispiel zu nennen, viele Einzelheiten der Senfgas-Katastrophe in Bari sind fuer 99Jahre verschlossen und kein Gericht kann die verschlossenen Akten oeffnen lassen. Man muss also noch ~15 Jahre drauf warten. Jedoch so gut wie alles ist ueber Bari bekannt geworden, natuerlich ueber amer. Quellen, Buecher etc.
Happy reading :)
 
Nun kann man fragen "ja, und woher und womit hatte das NS-System aufgeruestet? Dafuer gibt es mehrere Antworten doch beschraenken wir uns auf's Gold. Tatsache ist eben , dass kaum nachdem die Wehrmacht ein Land ueberrumpelt hatte, die Maenner von der Deutschen Bank zu den jehweiligen Staatsbanken gingen und diese dann gruendlich pluenderten.
An die Goldreserven der westeuropäischen Länder, soweit sie nach 1940 in Deutschlands Machtbereich fielen kamen die Nazis allerdings erst ab 1940 heran, als der Krieg bereits lief.
Das hatte für Deutschlands Aufrüstung vor dem Krieg also keine Relevanz und im Hinblick auf die Aufrechterhaltung der Kriegswirtschaft nur insofern damit noch in neutralen Staaten Rohstoffe gekauft werden konnten, Deutschlands Kriegswirtschaft selbst lief längst im Modus einer Kommandowirtschaft und in einer Solchen, sind die Finanzen nicht der kritische Punkt, weil ohnehin zum Teil auf Basis von Zwangsbewirtschaftung produziert wird, der kriegführende Staat mit auf später datierten Zahlungsversprechungen bezahlen und die Unternehmen verpflichten kann das zu akzeptieren, bei Strafe der Konfiskation der Betriebe und Inhaftierung der Konzerneigner, wegen Sabotage, für den Fall der Weigerung.

Vor Beginn des Krieges fielen NS-Deutschland lediglich die Goldreserven der Österreichs und der Tschechoslowakei in die Hände, die der Teschechoslowakei allerdings auch erst ein halbes Jahr vor Kriegsbeginn.
Auch das dürfte für die Aufrüstung nicht soo besonders ausschlaggebend gewesen sein, größere Bedeutung wird dann schon eher dem in Österreich- und der Tschechoslowakei erbeutete Kriegsgerät zuzumessen sein und dem Umstand, dass man österreichische und sudetendeutsche Kader aus der CSR in die Wehrmacht übernehmen konnte.
Ansonsten war die Aufrüstung, sofern man Österreich hier ausklammert, 4 Jahre lang (und das war der Löwenanteil der Rüstung) gelaufen, ohne in größerem Stil fremde Goldreserven dafür verausgaben zu können
 
Vor Beginn des Krieges fielen NS-Deutschland lediglich die Goldreserven der Österreichs und der Tschechoslowakei in die Hände, die der Teschechoslowakei allerdings auch erst ein halbes Jahr vor Kriegsbeginn.
Auch das dürfte für die Aufrüstung nicht soo besonders ausschlaggebend gewesen sein,
Es waren immerhin 78,2 Tonnen Gold, die die Reichsbank von der Oesterreichischen Nationalbank "übernahm" - für die damalige Zeit nicht gerade wenig,
größere Bedeutung wird dann schon eher dem in Österreich- und der Tschechoslowakei erbeutete Kriegsgerät zuzumessen sein und dem Umstand, dass man österreichische und sudetendeutsche Kader aus der CSR in die Wehrmacht übernehmen konnte.
Ich wüsste nicht, was da aus Österreich von großem Wert gewesen sein sollte. Ab 1935 wurde zwar aufgerüstet, aber 1938 war man bei Panzern und Flugzeugen trotzdem nicht auf der Höhe der Zeit.
Von einem gewissen Wert war allerdings die Maschinenpistole "MP 34", eine österreichische Eigenentwicklung, die zum Teil tatsächlich von Wehrmacht und Waffen-SS übernommen und weiterproduziert wurde.
Von den Truppen her waren vor allem die Gebirgstruppen von Interesse.

Bei der Tschechoslowakei sah es anders aus, hier waren vor allem die Panzer 35 (t) und 38 (t) von Interesse, die den damaligen deutschen Panzern I und II überlegen waren. Sie wurden übernommen und der 38 (t) auch weiterproduziert.
 
Es waren immerhin 78,2 Tonnen Gold, die die Reichsbank von der Oesterreichischen Nationalbank "übernahm" - für die damalige Zeit nicht gerade wenig,
Nicht gerade wenig ist relativ. Es war bei weitem nicht genug, als dass man davon die Aufrüstung/den Staatshaushalt hätte finanzieren können, zumal das NS-Regime ja auch mit anderen Ausgaben (man denke daran, was etwa für die olympischen Spiele 1936 ausgegeben wurde um Eindrusck zu schinden, oder die teuren und wirtschaftlich nicht wirklich effizienten Arbeitsbeschaffungsprogramme) nicht unbedingt sparte.

Gleichzeitig wurde Österreich von den Nazis ja durchaus nicht einfach einseitig ausgeraubt, sondern zum Teil wurde auch in nicht unerheblichem Maße in die Entwicklung investiert, Stichwort Linzer Stahlindustrie.
Außerdem dürfte das Hinzukommen Österreichs mit seinem Defizit in der Lebensmittelproduktion dass Gesamtdefizit Deutschlands in diesem Bereich und die Importlücke vergrößert haben.
Müsste man sich mal schlau machen, ob dass mit einem Anstieg der Devisenexporte für Lebensmittelimporte einherging, um das bisherige Level zummindest halten zu können.

Ich wüsste nicht, was da aus Österreich von großem Wert gewesen sein sollte. [...]
Beim Material dürfte tatsächlich eher die Tschechoslowakei interessant gewesen sein, aber Österreich war das interessantere Reservoir für militärisch ausgebildete Kader, die sich mit relativ geringen Problemen in die Wehrmacht integrieren ließen.
Das war im Hinblick auf die Tschechoslowakei ja nur bei einem deutlich geringeren Teil der Mannschaften der Armee möglich.

Wehrwirtschaftlich waren auch Österreichs Erzvorkommen, Stichwort Erzberg und mit der Erzgewinnung verbundene Unternehmen Stichwort ÖAMG interessant.
Die Hand darauf zu bekommen und dass in die NS-Kommandowirtschaft zu integrieren dürfte die Abhängigkeit von Deutschlands Stahlindustrie als kritische Rohstoffindustrie von Importen und damit Devisen jedenfalls gesenkt haben (= Möglichkeit seitens des Reiches Bezahlungen in harter Währung für Rüstungsmaterial eher aufzuschieben).
 
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Beim Material dürfte tatsächlich eher die Tschechoslowakei interessant gewesen sein, aber Österreich war das interessantere Reservoir für militärisch ausgebildete Kader, die sich mit relativ geringen Problemen in die Wehrmacht integrieren ließen.
"Relativ" ist relativ. Vor allem in den höheren Rängen gab es einschneidende Säuberungen.
Wehrwirtschaftlich waren auch Österreichs Erzvorkommen, Stichwort Erzberg und mit der Erzgewinnung verbundene Unternehmen Stichwort ÖAMG interessant.
Und die Ölvorkommen in Nordostösterreich.
 
Zudem wurde 1938 bei Kapfenberg ein wichtiger Rüstungsbetrieb errichtet (Panzerstähle und anderes Material).

Goldpreis Juni 1939 rund 2800RM/Kilo, Kosten Panzer III um 1941 rund 110.000 RM ohne Bewaffnung.
 
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