Bellissima
Mitglied
@Mir erscheint das als eine Kleinkleindiskussion. Die Überlegenheit der amerikanischen Luftwaffe ändert nichts an dem Grundproblem, dass Nachschub an die Front möglich war und die Stellungen gehalten wurden. Die Verluste waren in absolten Zahlen numerisch gering, während die Verlusraten vor Ort als hoch empfunden wurden. Die Bindung aliierter Kräfte war ein relativer Erfolg der Deutschen, weil der Materialaufwand für die Westmächte unnötig groß war. Italien war der erste amerikanische Landungskopf im 2. Weltkrieg. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass die Nachschublinien der entscheidende Punkt bei strategischen Planungen waren ebenso wie die Beschaffenheit des Geländes.
Definitiv nein. Aus dem einfachen Grund, weil die rückwärtige Front von Rom aus bedroht worden wäre. Der Frontbogen verlief nicht ohne Grund relativ gerade. Der Grundgedanke beruhte auf der einfachen Idee, dass Berg- und Talstellungen erstens die Aufklärung erleichtern, zweitens schlecht einszusehen sind und drittens erst einmal erklommen werden müssen. Ferner ist eine gezielte Beschießung aussichstlos, es reicht aus, die Stellung zu wechseln oder sich in einem Seitental zu verstecken, um die eigenen Geschütze nach Ende des Beschusses wieder hervorzuholen, am Besten noch irgendwo versteckt in irgendwelchen Höhlen. Das Gelände im "Strandbereich" der Adria ist nicht hoch, aber so stark zerklüftet, so dass ein gezielter Beschuss schwierig ist. Schlechte Karten vermitteln einen falschen Eindruck. Es handelt sich um keine flache Ebene. Rückt der Feind vor, ist die Verbindungslinie bereits bedroht. Von Rom aus kann man bei entsprechender Motorisierung praktisch jeden Ort in drei Stunden erreichen. Das geht natürlich nicht, wenn eine Talsperre existiert, Brücken gesprengt wurden oder irgendwer im Rücken operiert. Von Frascati nach Pescara waren es zwei Stunden, nach Monte Cassino nur 90 Minuten. Klarer Standortvorteil für die Deutschen. Was macht man zudem, wenn das Strandgelände vermint ist?
Dass die Aliierten im Westen landetetn, hängt mit den augenscheinlich besseren logistischen Bedingungen zusammen (Häfen, z.T. flacheres Gelände). Man muss ja auch erst einmal die ganze Logistik um Otranto herumschippern, um in die Adria zu gelangen. Die Deutschen hatten dieses Problem zunächst so nicht. Wenn die Aliierten im Raum Bari Bomber stationierten, dann deswegen, um die rumänischen Ölfelder und Süddeutschland bzw. Österreich bombardieren zu können, wo sich ein großer Teil der Flugzeugproduktion befand. Der eigentliche Grund für den allmählichen Zusammenbruch der italienischen Front 1945 liegt darin, dass kein Material und Treibstoff zu Verfügung stand. Der Grund für das langsame Vorankommen der Westmächte lag in taktischen Fehlentscheidungen. Man landete und bedachte nicht, dass die Deutschen im Zeitvorteil waren. Daher steckte man fest. Truppen, die anderswo fehlten.
Die Verlustraten der Luftwaffe im Bereich Adria waren im Jahresvergleich 1944 vergleichsweise gering, häufig im Bereich von 10-15% pro Monat bei Einsätzen, abhängig von der Operation. Die Verluste im Westen Italiens waren deutlich höher, teilweise 20-30% bei intensiven Angriffswellen, vor allem bei großen Luftangriffen auf Flughäfen, Häfen und Infrastruktur. Die wichtigsten Stützpunkte waren in Kroatien und Slowenien. Dass die Luftwaffe keine entscheidende Rolle mehr spielte, ist klar. Das heißt aber nicht, dass die Alliierten die schlechtere Flanke bevorzugt hätten, die für die Deutschen leichter zu verteidigen gewesen wäre. Du greifst nicht am entfernteren Ort an, wenn es keinen wirklich guten Grund dafür gibt. Wenn man sich den Frontbogen bis 1945 ansieht, wird man feststellen, dass die Alliierten im Westen relativ besser voranrückten als im Osten. Zufall? Nein. Zu bedenken ist auch, dass es im Westen eindeutig die besseren Häfen gibt.
Den Appenin östlich zu umgehen, ohne besonders starke natürliche Hindernisse auf dem Weg nach Norditalien ist alle Male einfacher, als sich gegen bewaffneten Widerstand frontal durch den Appenin hindurchzukämpfen.
Definitiv nein. Aus dem einfachen Grund, weil die rückwärtige Front von Rom aus bedroht worden wäre. Der Frontbogen verlief nicht ohne Grund relativ gerade. Der Grundgedanke beruhte auf der einfachen Idee, dass Berg- und Talstellungen erstens die Aufklärung erleichtern, zweitens schlecht einszusehen sind und drittens erst einmal erklommen werden müssen. Ferner ist eine gezielte Beschießung aussichstlos, es reicht aus, die Stellung zu wechseln oder sich in einem Seitental zu verstecken, um die eigenen Geschütze nach Ende des Beschusses wieder hervorzuholen, am Besten noch irgendwo versteckt in irgendwelchen Höhlen. Das Gelände im "Strandbereich" der Adria ist nicht hoch, aber so stark zerklüftet, so dass ein gezielter Beschuss schwierig ist. Schlechte Karten vermitteln einen falschen Eindruck. Es handelt sich um keine flache Ebene. Rückt der Feind vor, ist die Verbindungslinie bereits bedroht. Von Rom aus kann man bei entsprechender Motorisierung praktisch jeden Ort in drei Stunden erreichen. Das geht natürlich nicht, wenn eine Talsperre existiert, Brücken gesprengt wurden oder irgendwer im Rücken operiert. Von Frascati nach Pescara waren es zwei Stunden, nach Monte Cassino nur 90 Minuten. Klarer Standortvorteil für die Deutschen. Was macht man zudem, wenn das Strandgelände vermint ist?
Dass die Aliierten im Westen landetetn, hängt mit den augenscheinlich besseren logistischen Bedingungen zusammen (Häfen, z.T. flacheres Gelände). Man muss ja auch erst einmal die ganze Logistik um Otranto herumschippern, um in die Adria zu gelangen. Die Deutschen hatten dieses Problem zunächst so nicht. Wenn die Aliierten im Raum Bari Bomber stationierten, dann deswegen, um die rumänischen Ölfelder und Süddeutschland bzw. Österreich bombardieren zu können, wo sich ein großer Teil der Flugzeugproduktion befand. Der eigentliche Grund für den allmählichen Zusammenbruch der italienischen Front 1945 liegt darin, dass kein Material und Treibstoff zu Verfügung stand. Der Grund für das langsame Vorankommen der Westmächte lag in taktischen Fehlentscheidungen. Man landete und bedachte nicht, dass die Deutschen im Zeitvorteil waren. Daher steckte man fest. Truppen, die anderswo fehlten.
Die Verlustraten der Luftwaffe im Bereich Adria waren im Jahresvergleich 1944 vergleichsweise gering, häufig im Bereich von 10-15% pro Monat bei Einsätzen, abhängig von der Operation. Die Verluste im Westen Italiens waren deutlich höher, teilweise 20-30% bei intensiven Angriffswellen, vor allem bei großen Luftangriffen auf Flughäfen, Häfen und Infrastruktur. Die wichtigsten Stützpunkte waren in Kroatien und Slowenien. Dass die Luftwaffe keine entscheidende Rolle mehr spielte, ist klar. Das heißt aber nicht, dass die Alliierten die schlechtere Flanke bevorzugt hätten, die für die Deutschen leichter zu verteidigen gewesen wäre. Du greifst nicht am entfernteren Ort an, wenn es keinen wirklich guten Grund dafür gibt. Wenn man sich den Frontbogen bis 1945 ansieht, wird man feststellen, dass die Alliierten im Westen relativ besser voranrückten als im Osten. Zufall? Nein. Zu bedenken ist auch, dass es im Westen eindeutig die besseren Häfen gibt.
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