Max Joseph war, was seinen Aufstieg zum König von-Pfalz Bayern betrifft, ein Glückskind.
Er konnte nur Erbe Karl Theodors als Kurfürst von Pfalz-Bayern und auf dieser Grundlage später König von Bayern werden, weil eine ganze Reihe vor ihm Nachfolgeberechtigter verstarben, kinderlos blieben bzw. keine sukzessionberechtigten Kinder hatten.
Max Joseph war ja der zweitgeborene Sohn eines Zweitgeborenen einer Nebenlinie der Wittelsbacher.
Hätte Maximilian III. Joseph, Kurfürst von Bayern, einen Sohn gehabt, hätte dieser ihn statt Karl Theodor beerbt.
Wäre aus den beiden Ehen Kurfürst Karl Theodors ein Sohn hervorgegangen, wäre dieser nachfolgeberechtigt gewesen (von seinen Mätressen hatte Karl Theodor Söhne, die aber aufgrund ihrer Abstammung nicht sukzessionsberechtigt waren).
Hätte der Herzog von Zweibrücken-Birkenfeld, Christian IV., der Onkel Max Josephs, einen zur Nachfolge berechtigten Erben gehabt, wäre dieser vor ihm zum Zuge gekommen.
Christian IV. hatte zwar Söhne mit der Tänzerin Maria Anna Camasse (spätere Gräfin von Forbach) und hat diese auch geheiratet. Da es sich um eine "morganatische Ehe" handelte, waren die Söhne nicht erbberechtigt.
Wäre der ältere Bruder Max Josephs, Herzog Karl August von Zweibrücken-Birkenfeld, nicht vor ihm verstorben bzw. hätte der Sohn aus seiner Ehe mit Maria Amalia von Sachsen (Karl August Friedrich, 1774 - 1784) den Tod Karl Theodors im Jahre 1799 erlebt, hätten sie die Nachfolge anstelle von Max Joseph antreten können.
Hätte Karl Theodor seinen und Kaiser Josephs II. Plan, Bayern gegen die österreichischen Niederlande (etwa das heutige Belgien) einzutauschen, verwirklichen können, wäre Max Joseph ebenfalls nicht Kurfürst und König von Bayern geworden.
Seltsame Kapriolen der Geschichte!