Da liest du Dinge in das Beispiel, die damit nicht gesagt sind. Es ist lediglich ein Beispiel dafür, dass es ohne aussagekräftigen Quellen nicht geht.
Es geht hier um Bestandteile einer Gesellschaft. Und schon seit wann es Eigentum gibt ist nun einmal unbekannt. Das wird auch nicht anders, wenn du mit den Begriff in neue Assoziationen einsetzt, zu denen ich mich nicht äußerte.
Wie gesagt, da bin ich etwas anderer Auffassung.
Wann etwas erfunden wird, das ist die eine Sache. Wann etwas in dem Maße für eine Gesellschaft tatsächlich eine Relevanz besitzt, die man in irgendeiner Form "konstituierend" nennen könnte, ist demgegenüber eine ganz andere Frage.
Und von dem her wäre zu diskutieren, ob die Frage, wann das Eigentum aufkaum, denn entwicklungstechnisch überhaupt eine Relevanz besitzt.
Denn das wiederrum unterstellt eigentlich implizit dass das Aufkommen des Eigentums an und für sich bereits automatisch zu Gesellschaftsformen führte, in denen es eine gesamtgesellschaftlich maßgebliche Rolle spielte.
Ich würde meinen, bedeutsam ist wesentlich eher, wann das Eigentum, sei es gemeinschaftlicher oder privater Natur zu einer Einrichtung wurde, die sich durchsetzte.
Und wenn wir auch über die Erfindung des Eigentums nichts sagen können, so können wir doch möglicherweise darüber etwas sagen. Vielleicht nur über Teilbereiche aber es wäre ein Ansatz.
Sich einfach nur darauf zu kaprizieren, wann irgendetwas erfunden worden ist mMn ein relativ fruchtloser, rein ideengeschichtlicher Ansatz, der mangels Bezug zur materiellen Wirklichkeit einer Geselslchaft doch häufiger mal den Blick auf die Entwicklung eher verstellt.
Die Dampfkraft an und für sich ist der Menschheit spätestens seit der griechischen Antike bekannt. Relevant für die Ausprägung ihrer Gesellschaften wurde sie erst 1700 Jahre später.
Lies dich vielleicht mal zum Thema ein. "Ältere Gesellschaftstypen" gilt heute als ein äußerst diskriminierender Begriff in einer Liga mit "primitive Gesellschaft" und "Primitive". So schrieb die Ethnologie in Zeiten des Kolonialismus. Ich habe ausdrücklich andere Sichtweisen bemüht.
Vielleicht liest du dich selbst mal ein?
Man könnte darüber verhandeln, ob dieser Begriff in irgendeiner Form diskriminierend wäre, wenn ich diesen Begriff auf heute existierende Gesellschaften angewandt hätte um sie in irgendeiner Form abzuwerten.
Habe ich aber nicht.
Ich habe über Gesellschaftstypen geschrieben, die vor mehreren 1.000 Jahren existiert haben. Und in diesem Zusammenhang ist der Begriff "älter" keine Abwertung in irgendeiner Form, sondern schlicht eine Tatsache, die dem Umstand der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen Tribut zollt.
Man könnte das natürlich auch "bronzezeitlich" nennen, würde dann aber auf Grund der Ausdehnung dieses Gesellschaftstyps von der Ägäis bis in den persischen Raum hinein vor der Problematik der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen stehen, denn wie sollte man das für ein so ausgedehntes Gebiet zeitlich einigermaßen sauber eingrenzen?
Deswegen habe ich mich auf "ältere Gesellschaftstypen" kapriziert, was in diesem Kontext (erkennbar) nichts anderes zu bedeuten hat, als im weiteren Sinne "voreisenzeitlich".