(Sorry, ich war beschäftigt, aber nun geht es weiter!)
Die Wikipedia-Seite zum Kometen Caesars ist einfach nur ärgerlich: Es wird mit pseudo-wissenschaftlichen Ernst, zB. Namensgebung, etc., versucht vermeintliche Sicherheit zu erzeugen. Dabei ist das alles nur Kaffeesatz-Deutelei, und aus wissenschaftlicher Sicht höchst wackelig!
Die Arbeit von Ramsey, Licht untersucht intensiv, ob die gegebenen Parameter der Sichtung mit bekannten und unbekannten Kometen in Zusammenhang zu bringen ist und kommt zu dem Ergebnis:
Ramsey, Licht:
‚Given our estimated parameters for the comet of 44 BC., we explain the difficulty of matching them with the parameters of known comets and so identifying them with one whose period is known.‘
Etwas anderes zu behaupten, schadet dem Renommee von Wikipedia!
Ich würde die ganze Seite ersatzlos streichen.
——
Aber Caesars Komet ist weiterhin das Thema:
Fassen wir zusammen, was von den römischen Berichten ausnahmsweise einmal an spezifischen Aussagen zusammengetragen wurde:
Octavian Augustus:
‚On the very days of my games (the ludi Venus Genetrix), a comet (sidus crinitum) was visible over the course of seven days, in the northern region of the heavens. It rose about the eleventh hour of the day and was bright and plainly seen from all lands.'
Servius, on Eclogue 9.47:
‚Baebius Macer says that a very large star rose at about the eighth hour, one that was surrounded with rays, like streamers on a garland.'
Für eine Kometensichtung sind hier bemerkenswerte Details genannt:
- Der Komet war so leuchtstark, daß seine Sichtbarkeit bereits am Tage gegeben war, ab der elften Stunde (ca. ab 17.00h nachmittags).
- Nach Baebius Macer war er bereits ab der 8 Stunde (ca. ab 14.00h) sichtbar.
- Baebius Macer wird zitiert mit der Beschreibung: ‚ein großer Stern, bedeckt mit bändergleichen Strahlen.'
Um diese Beschreibungen der Kometenerscheinung auf einen Nenner zu bringen, können wir folgende Überlegung heranziehen:
Ist der Komet sehr nahe der Erde vorübergezogen, so daß seine Laufbahn der Sichtachse Erde - Sonne sehr nahe kommt, ist es möglich, daß von Standpunkt der Erde der Kometenschweif in seiner Längenausdehnung schlecht zu sehen ist. Vielmehr wird der Komet eher wie ein punktförmiger Stern wahrgenommen, in dessen Strahlenkranz hellere Streifen von Ausgasung zu sehen ist.
Das deckt sich auch in sofern mit den römischen Beschreibungen, als daß die Beschreibungen des ‚Sidus Iullium‘ meistens mit den Worten ‚astrum‘ (von griech. astron) und Sidus bzw. stella (für lat. Stern) anstatt des griechischen Wortes ‚cometes’ oder lat. ‚stella crinita‘ für die Beschreibung eines Kometen benutzen. Denn das es ein wandernder Stern war und damit kein feststehender Stern, war eindeutig, aber er wurde nicht als ein Komet wahrgenommen. Diese besondere Wahrnehmung der Erscheinung machte es wohl auch möglich, den negativ beleumundeten Kometen zu vergessen gegen einen wohl beleumundeten Stern als Ausweis der Apotheose Caesars.
Ergebnis der Überlegung:
Wir müssen in der Liste der chinesischen Sichtungen nach einem Kometen suchen, dessen Erscheinungsbild mit diesen römischen Beschreibungen zur Deckung zu bringen ist.
Ein Komet, der der Erde nahe kommt, so nahe, daß er eine überwältigende Erscheinung ist. Und ein Komet mit einer besonderen Ausbildung des Schweifes.
Kann mir da jemand folgen?
FR