Die Bedeutung der Varusniederlage

Bei jedem Kastell werden Zivile Siedlungen gewesen sein, wo Händler, Wirtsleute und Handwerker auf gute Geschäfte gehofft haben. Durch den Kontakt mit schon Romantisierten Leuten werden sich die Germanen auch selbst geändert haben. Immer wen man mit einer anderen Kultur in Kontakt kommt ändert man sein Verhalten, wie das sei dahin gestellt. Die Legionen und Auxilliar-Truppen werden die Werkstätten für den eigenen Bedarf (Waffenschmiede, Sattler usw.) wohl in den eigenen Lagern gehabt haben.
Wie aber die Folgen der Varusschlacht wahren, war wohl damals nicht abzusehen, sonst hätte Rom wohl nicht die Vergeltungsfeldzüge gemacht, und ob es so klar war wie man das heute sieht, bezweifle ich langsam auch, dafür wird noch zuviel überraschendes durch Archäologen gefunden.

Apvar
 
Bei jedem Kastell werden Zivile Siedlungen gewesen sein, wo Händler, Wirtsleute und Handwerker auf gute Geschäfte gehofft haben.

In den großen Standlager wie Haltern und Oberaden lassen sich diese canabae durch Funde nachweisen.

Durch den Kontakt mit schon Romantisierten Leuten werden sich die Germanen auch selbst geändert haben. Immer wen man mit einer anderen Kultur in Kontakt kommt ändert man sein Verhalten, wie das sei dahin gestellt.

Da hast du vollkommen Recht. Ein schönes Beispiel hierfür sind einige germanische Funde aus Waldgirmes (Keramik, Schmuck, etc.), aus denen hervorgeht, dass auch innerhalb der Stadtgrenzen Germanen lebten. Für germanische Verhältnisse war das Stadtleben etwas völlig neues, da man nur Einzelgehöfte und kleine Dörfer kannte.

Die Legionen und Auxilliar-Truppen werden die Werkstätten für den eigenen Bedarf (Waffenschmiede, Sattler usw.) wohl in den eigenen Lagern gehabt haben.

Die sogenannten fabricae gab es in jedem größeren Standlager. Allerdings fand man zahlreiche Belege, dass sich auch außerhalb der Lagermauern Handwerksbetriebe befunden haben, die militärisches Gerät herstellten oder reparierten. Es wäre sicher interessant zu wissen, in welchem Verhältnis diese zivilen Handwerkern zu ihren militärischen Kollegen standen und ob es in diesem Bereich auch eine Art von Konkurrenzkampf gab.

Gruß
Cato
 
In den großen Standlager wie Haltern und Oberaden lassen sich diese canabae durch Funde nachweisen.

Für Haltern war dies klar. Für Oberaden ist mir dies jedoch neu. Zumal dieses Lager sehr früh entstanden ist und offensichtlich nur kurze Zeit Bestand hatte. Hast Du nähere Infos?
 
Für Haltern war dies klar. Für Oberaden ist mir dies jedoch neu. Zumal dieses Lager sehr früh entstanden ist und offensichtlich nur kurze Zeit Bestand hatte. Hast Du nähere Infos?

Oberaden hatte zwar nur wenige Jahre Bestand (vermutlich 11-9 v. Chr.), als Legionslager war es allerdings hervorragend ausgebaut. Dafür sprechen vor allem das äußerst geräumige praetorium und die luxuriösen Offiziershäuser an der via praetoria. Südlich des Lagers hat man Spuren von Fachwerkgebäuden gefunden, die man Händlern und Handwerkern zuschreibt.

Ich habe darüber vor längerem einen Artikel gelesen. Weiß jemand, ob es darüber schon neuere Erkenntnisse gibt?
 
Südlich des Lagers hat man Spuren von Fachwerkgebäuden gefunden, die man Händlern und Handwerkern zuschreibt.

Ich habe darüber vor längerem einen Artikel gelesen. Weiß jemand, ob es darüber schon neuere Erkenntnisse gibt?

Davon habe ich noch nichts gehört. Hast Du einen Link bezügl. dieses Artikels? Würde mich sehr interessieren.
 
Hallo Salvus,
schau mal in das Buch "Die Varusschlacht" von Rainer Wiegels. Da gibt es recht gute Beschreibungen und Karten von fast allen augusteischen Legionslagern im rechtsrheinischen Gebiet. Wenn ich mich nicht täusche, werden dort auch die Oberaden-Funde thematisiert.

Gruß
Cato
 
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