Caro1
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Ja, aber das lag mit daran, dass in England überhaupt der Secon-Hand-Handel blühte und gedieh, wie geneigte Herrschaft auch abgelegte Kleidung an die Dienerschaft weitergab. Das führte dann tatsächlich dazu, dass die Herrin von ihrer Zofe, jedenfalls auf den ersten Blick, kaum zu unterscheiden war.Apropos noch zur Seide in England: jedenfalls in London war Seide im späten 17. Jahrhundert weit verbreitet, da sich Hugenottische Seidenweber im Londoner East End niederliessen. Für das Klima war diese Seide nicht sonderlich gut geeignet, da zu wasseranfällig, aber der rege Handel in Second/Third/etc- Hand Kleidung lässt vielleicht den Rückschluß zu, daß sich alte Seidenkleidung nach unten durch die sozialen Schichten bewegte. Zeitgenössische Berichte ausländischer Beobachter beklagen jedenfalls, daß es manchmal unmöglich ist die Magd von der Herrin zu unterscheiden, da die Londoner ihren Prunk lieben. Wahrscheinlich war Seide jedoch bei Weitem nicht so verbreitet wie in Frankreich, und eher auf London beschränkt.
Beim ärmeren Landadel wurden die Kleider ja auch innerhalb der Geschwister weitergegeben. Da hatte eine jüngere Tochter nur Glück, wenn sie größer war, als ihre älteren Schwestern.