Die Galeassen von Lepanto

Venezianische Galeassen wurden in Ihrem Rang farblich gekennzeichnet. Die Kommandoschiffe ware die "Galeazza rossa" mit einem komplett rotem (venezianisch rot) Anstrich. Nur der Unterwasserteil wurde mit einem weißen Schutzanstrich ,bestehend aus Waltran ,Unschlitt, zerstoßenem Glas, Harz und Bleiweiß gegen den Bohrwurm versehen. Die gewöhnliche Galeasse wurde nach ihrer schwarzen Farbgebung "Galeazza nera" genannt .
In den venezianischen Notizen von Antonio Nadal von 1729 bis 1773 findet sich eine Zeichnung des Autors, welches den Vorgang des Unterwasser- konservierens einer roten Galeere darstellt. Das Schiff wurde auf die Seite gelegt und wird dabei von einer schwarzen Galeasse gestützt. Die Arbeiter stehen auf Pontons und schaben das Unterwasserschiff ab. Einige Faulpelze, die auf dem Schanzkleid herumliegen hat Nadale auch gezeichnet. Multimedia viewer
kann ein paar Sekunden dauern bis sich das Bild aufbaut.
 
Auf den beiden anghängten Tuschezeichnungen von mir, ist der Bug einer Galeasse von 1571 und einer ein Jh. später dargestellt. Man sieht, dass sich die Anzahl der Kanonen fast nicht veränderte. Der spätere ulmer Stadtbaumeiser Furttenbach beschrieb die Lepanto-Galeassen , von denen er zwei, als Siegesdenkmäler in Venedig ausgestellte Exemplare Anfang des 17. Jh. besichtigt hatte.
" Bey der Proda (Bug) ,und am Giogo di Proda (gemeint ist das Joch bei dem die Ausleger beginnen) stehn 5 grosse ,und 4 kleine stuck Geschütz. Auff jeder Seitten aber, und zwischen den Rudern werden werden 12 kleine, mettalline stuck Geschütz auff starcke Eiserne Gablen gelegt, und auff die ander oberste drapera also befestigt, daß sie nicht zu ruck stossen mögen. Diese können aber nichtsdestoweniger hoch/ nider/ unnd auff beede Seitten nach belieben gewendet werden. In Summa diese Galeazza thut biß in 35 stuck Geschütz führen. "
Viel besser war die Ausstattung mit Kanonen auch in den darauffolgenden Jahrhunderten nicht. Für Galeeren waren diese Stückzahlen hoch für Galeonen und spätere Linienschiffe waren sie eher sehr niedrig. Es ist erstaunlich, dass Venedig, das ständig 4 bis 5 Galeassen unterhielt, noch bis Mitte des 18. Jh. weiterhin auf diese Schiffe setzte.
 

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Anhand von zwei Modellen kann man den Größenunterschied zwischen galeere und Galeasse ganz gut sehen.
beim 1. und 4. Bild sieht man beider Schiffe auf Kiel liegen. Die Längen sind ähnlich aber die Rumpfhöhe und-Breite unterscheiden sich erheblich.
Die anderen Fotos zeigen beide Schiffe schwimmend und da ist der Höhenunterschied nicht mehr so groß (außer bei der hoch aufsteigenden Heckpartie der Galeasse, mit ihren Kabinen und dem Steuerhaus), da die Galeasse tiefer eintaucht als die Galeere was sie aber auch langsamer im Riemenantrieb machte.
 

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nachdem was ich über Lepanto gelesen habe fungierten die Galeassen dank besserer schwerer Artillerie die rundum angeordnet war und wegen der hohen Bordwände die das Entern erschwerten als eine Art schwimmende Festungen , die dank der Ruder auch auf engem Raum manövrierbar waren aber gleichzeitig als Segler auf offener See agieren konnten,
Damit waren sie als Kombination der positiven Eigenschaften von Segler und Galeere gerade im östlichen Mittelmeer mit seinem relativ geringeren Seegang , schwächeren Winden und vielen Inseln und Buchten ideal zur Kriegsführung ,
Im westlichen Mittelmeer und im Atlantik mit Starkwind und grossen offenen Wasserflächen waren sie dagegen Seglern eindeutig unterlegen.
Wohl daher behielt Venedig diesen Schiffstyp relativ lange bei ,
 
Zuletzt bearbeitet:
Tolle Modelle! So ein Vergleich ist doch gleich noch erhellender als Gemälde - so sehr ich Gemälde als Quelle sonst auch mag.
 
Tolle Modelle! So ein Vergleich ist doch gleich noch erhellender als Gemälde - so sehr ich Gemälde als Quelle sonst auch mag.
Vielen Dank, es freut mich, dass es Dir gefällt. Ich hoffe, dass ich das Modell der Galeasse aus dem 17. Jh. noch in diesem Jahr fertig bekomme. Dann gibt es wieder ein paar Bilder und Erläuterungen.
 
Jetzt erst bin ich mal wieder dazu gekommen ,die Galeasse aus dem späten 17. Jh. weiterzubauen. Fertig ist sie noch längst nicht aber ich habe für ein paar Fotos die Segel provisorisch befestigt (die Takelung fehlt noch zum großen Teil) und Hölzer in die Riemenluken gesteckt, um einen Eindruck vom Aussehen eines solchen Schiffes zu geben.
Wie sie fertig aussehen wird zeigt mein gemaltes Bild (Bild1)
Stationiert waren die Galeassen meist auf Corfu. Sie unterstanden dem "Governatore di Galeazza" ,der im Rang eines Admirals stand. Diesen Posten erhielten nur Mitglieder der führenden Familien Venedigs.
 

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wow, das ist wirklich ein toller, informativer thread. gratulation an galeotto auch für das modellbau-geschick.

eine frage hätte ich noch:
soweit ich das mitbekommen habe, ist das alte rudersystem "alla sensile" , wo jeder ruderer ein eigenes kleineres ruder benutzt, das bessere. deswegen sei auch die geschwindigkeit klassischer attischer triremen nie wieder erreicht worden, die durchaus geschwindigkeiten von 10-11 knoten erreicht hätten (stimmt das ?).
dazu braucht es aber geübte freiwillige/bezahlte ruderer.

das neuere "alla scalocio" , wo viele ruderer einen großen riemen bedienen, ist zwar nicht so gut für geschwindigkeit und komplexe manöver, dafür aber billig mit massen an sträflingen und kriegsgefangenen zu bemannen.

nun habe ich gehört, venedig hätte im gegensatz zu den anderen mediterranen seemächten deswegen stehts das "alla sensile" beibehalten, wo gewisse stadtviertel analog einer wehrpflicht eine gewisse anzahl an ruderern stellen mussten. die auch durchaus stolz darauf waren und sich zur übung z.b. rennen lieferten, die sie für ihr viertel gewinnen wollten.

die galeassen scheinen aber doch alla scalocio beriemt zu sein.
hat nun auch venedig irgendwann zu scaloccio gewechselt, oder ist das ein spezifikum der galeassen-bauart ?
 
Was ist denn bitte der Unterschied zwischen einer Galeere und einer Galeasse?

Und warum setzte man im Mittelmeer nicht normale Segelschiffe wie in Nord- und Ostsee als Kriegsschiffe ein? ;)
 
Was ist denn bitte der Unterschied zwischen einer Galeere und einer Galeasse?
Eine Galeasse ist eine Weiterentwicklung der Galeere um Kanonen eine bessere Plattform zu bieten. Eine Galeere bietet an den Seiten keinen Platz für Kanonen weil die Ruder im Weg sind. Baut man aber größer, so bietet sich die Möglichkeit für ein Kanonendeck oder auch die Platzierung zwischen den Rudern (was ich aber auf Bildern bisher nur angedeutet gesehen habe). Die Kampfkraft einer Galeasse wurde auf ca. 5 (kleinere) Galeeren geschätzt, offenbar waren die Baukosten aber nicht so viel höher und/oder bei der Besatzung ergab sich Einsparpotential.

Und warum setzte man im Mittelmeer nicht normale Segelschiffe wie in Nord- und Ostsee als Kriegsschiffe ein? ;)
Galeassen sind wegen der Ruder zu Spurts fähig und leichter auch zu Bewegungen gegen den Wind fähig. Gerade im Mittelmeer mit geringerem Wellengang und schwächeren Winden attraktiv.

Auf hoher See hingegen waren dann Segelschiffe überlegen und außerdem war die Segeltechnik noch nicht ausgereizt. Geleassen hingegen standen am Ende einer Entwicklung und wurden daher spätestens ab 1600 obsolet.
 
nun habe ich gehört, venedig hätte im gegensatz zu den anderen mediterranen seemächten deswegen stehts das "alla sensile" beibehalten, wo gewisse stadtviertel analog einer wehrpflicht eine gewisse anzahl an ruderern stellen mussten. die auch durchaus stolz darauf waren und sich zur übung z.b. rennen lieferten, die sie für ihr viertel gewinnen wollten.

die galeassen scheinen aber doch alla scalocio beriemt zu sein.
hat nun auch venedig irgendwann zu scaloccio gewechselt, oder ist das ein spezifikum der galeassen-bauart ?
Ab spätestens Mitte des 16. Jh. gab es auch bei den Venezianern das Sensile-Verfahren nicht mehr. Die großen Handelsgaleeren, aus deren Rümpfen die Galeassen gebaut wurden ,wurden noch nach dem alten Verfahren gerudert, waren aber schon viele Jahre nicht mehr im Dienst gewesen. Im Pilgerbericht von Felix Fabri, vom Ende des 15. Jh. wird noch berichtet, dass die Großgaleere, auf der er sich befand schneller war, wei sie mit 3 Riemen, pro Bank gerudert wurde. Die zweite Pilgergaleere, die" Conterina" auf der sich der Ritter von Grünemberg befand ,fuhr als Bireme, (zwei Ruder pro Bank) . Bereits zu dieser Zeit war es schwer geworden genügend Freiwillige zu bekommen. (Modell Bireme Conterina) Aber auch auf der Trireme, auf der sich Fabri befand stammten die meisten Ruderer aus den kroatischen und griechischen Provinzen Venedigs. Bereits zu dieser Zeit war es schwer geworden genügend Freiwillige zu bekommen. (Modell Bireme Conterina)
Conterina.jpg

Bei der Seeschlacht von Lepanto war das Sensile-Ruderverfahren bereits seit 20 Jahren nicht mehr üblich. Für schwere, mit vielen Menschen und Kanonen vollgepackten Schiffe, wie Galeassen wäre es wohl auch nicht mehr praktikabel gewesen. 6 Mann an einem Riemen konnten diese besser fortbewegen als nur 3Mann mit je nur einem Riemen.
 
Auf hoher See hingegen waren dann Segelschiffe überlegen und außerdem war die Segeltechnik noch nicht ausgereizt. Geleassen hingegen standen am Ende einer Entwicklung und wurden daher spätestens ab 1600 obsolet.
Das mit 1600 stimmt so nicht. Noch in den Schlachten um den Besitz Kretas waren Galeassen imEinsatz und Venedig stellte den Schiffstyp erst Mitte des 18. Jh. ein. Bei anderen Flotten spielten Galeassen nie eine große Rolle. Die Galeassen "San Lorenzo" und" Girona" , die in Pillips großer Armada dienten und untergingen stammten aus Neapel und hatten eine komplette Galeonentakelage. Wahrscheinlich baute man im Arsenal von Neapel noch einige Zeit Galeassen, denn auf einem Gemälde aus dem 17. Jh. ist eine im Hafen zu sehen. Auch die Spanier setzten noch gelegentlich Galeassen im 17. Jh. ein ,wie auf diesem Gemälde von Vroom zu sehen ist. Das 2. Schiff von rechts ist eine Galeasse, das Linke im Vordergrund eine Galeere. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d4/Attack_on_Spanish_Treasure_Galleys,_Portugal.jpg
Auf diesem Gemälde im Muso Correr in Venedig ist die Ausfahrt der venezianischen Flotte zu den Dardanellen unter Francesco Morosini von 1661 zu sehen. In der Mitte des Bildes sind drei Galeassen des neueren Typs (ohne Rammsporn mit Galion) zu sehen. Die Vordere ist Morosinis Flaggschiff.
https://i0.wp.com/www.venetostoria..../2016/05/261670_2208983074771_6079259_n-1.jpg
Diesese Bild zeigt das Flaggschiff des Gouverneurs der Galeassen von 1691 https://i2.wp.com/www.venetostoria....16/04/310906_2702206605051_1239063335_n-1.jpg
1600 waren Galeassen noch nicht obsolet. Sehr bedeutend und zahlreich waren sie aber nach Lepanto nicht.
 
Und warum setzte man im Mittelmeer nicht normale Segelschiffe wie in Nord- und Ostsee als Kriegsschiffe ein? ;)
Im Mittelmeer war man seit der Antike an die Vorzüge eines geruderten Kriegsschiffes gewöhnt. Besonders in den Epochen, vor der Einführung von Kanonen konnten diese Schiffe fast wie eine Landarmee agieren, da sie nicht auf Windrichtungen angewiesen waren, fast auf der Stelle wenden konnten und beim Angriff ein beachtliches Tempo erreichen konnten. Die Nordsee war durch ihre Gezeiten kein gutes Gewässer für derartige Schiffstypen. Hochbordige robuste Rümpfe waren da praktikabler. Gegen Ebbe und Flut kann man nicht gut anrudern. Außerdem verursachen Gezeiten hohe Wellen, was für lange, flache und schnale Rümpfe nicht ideal ist. Das Mittelmeer mit seinem geringen Tidenhub und eher kleinen Wellen war da geeigneter. Das Mittelmeer mit seinem geringen Tidenhub und eher kleinen Wellen war da geeigneter. Auch sind hier Flauten im Sommer häufiger. Hinzu kam, dass Galeeren Prestigeobjekte waren, auf der nur der Adel Kommandostellen innehatte
.In der Ostse kamen, besonders bei den Russen aber auch Schweden und Dänen Galeeren zum Einsatz.
 
Das mit 1600 stimmt so nicht.
Doch, aber das schließt den späteren Einsatz ja nicht aus. ;)
Das ist so wie mit verschiedenen Waffen in den Weltkriegen: Technologisch gab es schon zum Teil deutlich bessere Nachfolger, die aber einer Partei nicht zur Verfügung standen. Also wurde älteres Material eingesetzt, mit der entsprechenden Wirkung. Diese hätte besser sein können - war aber eben nicht so.

Ich weiß nicht, was beim Abwracken einer Galeasse an Material wiederverwertet werden konnte. Es ist also durchaus möglich, dass die Verwendung statt eines teuren Neubaus sinnvoll war. Zumal die Mannschaft damit vertraut war.
 
Ich weiß nicht, was beim Abwracken einer Galeasse an Material wiederverwertet werden konnte. Es ist also durchaus möglich, dass die Verwendung statt eines teuren Neubaus sinnvoll war. Zumal die Mannschaft damit vertraut war.
Im Arsenal von Venedig wurden noch bis 1750 Galeassen neu gebaut. Weshalb, ist schwer zu begreifen, weil ein solches Monstrum jedem Linienschiff an Artillerie unterlegen war und auch im Einsatz gegen nordafrikanische Korsaren nichts ausrichten konnte, da diese über schnellere und wendigere Schiffe verfügten. 1555 beschloss der Rat von Venedig aus Kostengründen den Schiffstyp außer Dienst zu stellen, aber erst 1558 wurden die beiden letzten venezianischen Galeassen abgewrackt. Bereits 1742 hatte es den Vorschlag gegeben, auf Galeassen zu verzichten der zu dieser Zeit aber noch abgelehnt wurde. Die Bau-und Ausrüstungskosten für eine leichte Galeere (galea sottile) betrugen 17075 Dukaten, für eine Galeasse 76931 Dukaten.
 
Und warum setzte man im Mittelmeer nicht normale Segelschiffe wie in Nord- und Ostsee als Kriegsschiffe ein? ;)
Die Engländer verwendeten durchaus bis Mitte des 16. Jh. auch Galeeren und Galeassen. In der "Antony Roll" ,in der alle Kriegsschiffe Heinrich VIII. abgebildet waren, findet sich eine klassische Galeere namens "Subtle" samt nackten Ruderern und eines prügelnden Aufsehers ,die sich in keiner Weise von Galeeren des Mittelmeeres, dieser Epoche unterschied. Category:Anthony Roll (second roll) – Wikimedia Commons
Aber auch zahlreiche Galeassen, die aber vollständig rahgetakelt waren, wie z.B. die "Greyhound" Category:Anthony Roll (second roll) – Wikimedia Commons . oder die "Tiger" Category:Anthony Roll (second roll) – Wikimedia Commons bei der ein Kanonendeck über den Ruderluken liegt. In der dritten Rolle finden sich noch mehrere Fahrzeuge mit Riemenantrieb. Category:Anthony Roll (third roll) – Wikimedia Commons
 
Das 1618er-Programm sah den Ersatz der 4 vorhandenen britischen Galeeren vor. Danach hatte das nicht mehr die eigentliche Bedeutung.

Der Begriff Galley wurde allerdibgs für eine Reihe von Schiffen weiter benutzt, wie etwa der HMS Martin (six-rate ship-of-the-line), die bei Flaute auch gerudert werden konnte. Nebenbei: Der Begriff half-galley wurde auch für Brigantines verwendet, galley darüber hinaus manchmal für Schiffe unter 100 Mann Besatzung, was nichts mehr mit dem Galerie-artigen Aufbau der Ruderer im ursprünglichen Sinn zu tun hatte. In der venezianischen Marine nach 1700 gab es darüber hinaus verstärkte "Bastard"-Galeeren.
 
Nebenbei: Der Begriff half-galley wurde auch für Brigantines verwendet, In der venezianischen Marine nach 1700 gab es darüber hinaus verstärkte "Bastard"-Galeeren.
Die ursprüngliche Brigantine (Brigantino) war eine Viertelgaleere, auch Fusta genannt, mit 15 Ruderbänken pro Bordseite und ohne Corsia (Mittelgang) im Mittelmeer ,die besonders von Korsaren verwendet wurde. Unter dieser Bezeichnung war sie auch bei den Malterserrittern bis zu ihrer Vertreibung aus Malta im Gebrauch. Bei allen Kaperfahrten begleitete ein Brigantino die Galeerengeschwader der Ritter, mit der Aufgabe ,sofort einzugreifen, falls die Rudersklaven meuterten. Aus diesem Grunde wurden sie meist von freien Seeleuten gerudert . Halbgaleeren waren Galeotten (Galeota) und wurden auch gelegentlich auf Flüssen eingesetzt.
Bastard-Galeeren (Bastarda) waren nicht, wie der Namen vermuten lassen könnte, eine Mischung aus Segelschiff und Galeere sondern lediglich die größten, leichten Galeeren, welche die Flaggschiffe eines Galeerengeschwaders waren. Seit dem Ende des 17. Jh. führten Bastarden häufig einen dritten ,kleinen Mast. Auch die Osmanen verwendeten den Begriff "Bastarda" für ihre Führungsgaleeren.
 
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