Die Götterwelt der Germanen

Bei mir in der Region gibt es einige alte Sagen, das kurz bevor die "wilde Jagd" über den Himmel rauscht, die Seelen von Hexen in der Gestalt von Katzen durch die Nacht jagen, um verlorene Seelen zu Quellen und Brunnen zu tragen.

Ob sich dort einige uralte Vorstellungen in die abergläubische Überlieferung hinüber gerettet haben?
 
Ich hab hier auch mal eine heimische Sage aus dem Oberhessischen zusammengetragen:
Ein Schäfer saß des Nachts noch vor seiner Hütte, da hörte er von weither Hufgetrappel und Hundegebell, seine eigenen Hunde jaulten dabei vor Angst. Nach ein paar Stunden, der Schäfer lag schon im Bett, da klopfte es an seiner Tür, und ein Knochen wurde in seine Hütte geworfen., dabei rief eine Stimme: “Du hast mir geholfen zu jagen, nun helf ’ mir nagen.“
Dann verschwanden Hufegetrappel und Hundegebell wieder.
Auch diese Sage könnte von Wotans wilder Schar handeln und aus längst vergangener Zeit überliefert sein, sie könnte sich aber auch erst viel später entwickelt haben.

Schon erstaunlich, wie lang sich uralte, mythologische Vorstellung bis in die Neuzeit erhalten konnten!!! *staun*
 
Zitat:"Schon erstaunlich, wie lang sich uralte, mythologische Vorstellung bis in die Neuzeit erhalten konnten!!! *staun*"

Meine Rede! Aber ich werde ja ständig nach genauen Quellennachweisen gefragt! :fs:
 
askan schrieb:
Zitat:"Schon erstaunlich, wie lang sich uralte, mythologische Vorstellung bis in die Neuzeit erhalten konnten!!! *staun*"

Meine Rede! Aber ich werde ja ständig nach genauen Quellennachweisen gefragt! :fs:

Tja, das wird wohl die nervige Bürokratie sein, die den gesunden Menschenverstand einschnürt, und immer nach Quellen sucht, auch da wo es keine gibt. Und gibt es keine Quellen, kann das ja alles nicht mal so gewesen sein. Für eiin bisschen Logik ist da kein Platz. :spinner:. Siehe die Wanen-Asen-Theorie!!!

Gruß
aragorn
 
Mercy schrieb:
Und bis heute nur mündlich überliefert? Wo lebst du denn?

Quatsch, das ist natürlich auch schriftlich überliefert, das Buch heißt:
" die Gemeinde Lohra und ihre 10 Ortsteile im Wandel der Jahrhunderte" und ist von einem gewissen Karl Huth geschrieben worden, der von der Gemeindeverwaltung damit beauftragt.
Also,mir wurde es nicht mehr mündlich überliefert, ich musste es hier drin schon nachlesen. ich denke mal die Sage wurde noch bis ins frühe 20.Jahrhundert von Generation zu Generation weitererzählt, ab einem gewissen Zeritpunktr brach dann die Überlieferung ab. Ich denke mal, der Grund dafür, war die fortschreitende Industrialisierung auch der ländlichen Gebiete.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aragorn schrieb:
Tja, das wird wohl die nervige Bürokratie sein, die den gesunden Menschenverstand einschnürt, und immer nach Quellen sucht, auch da wo es keine gibt. Und gibt es keine Quellen, kann das ja alles nicht mal so gewesen sein. Für eiin bisschen Logik ist da kein Platz. :spinner:. Siehe die Wanen-Asen-Theorie!!!

Gruß
aragorn
Apropos Wanen-Asen-Theorie: Zum vermuteten historischen Hintergrund gibt es zwar keine schriftlichen Quellen, aber sehr wohl eine große Menge an archäologischen Fakten.
Und da ist dann die Frage, ob man da mit Logik und gesundem Menschenverstand herangeht oder sie lieber ignoriert, damit man der Phantasie umso freieren Lauf lassen kann...

Aragorn schrieb:
ich denke mal die Sage wurde noch bis ins frühe 20.Jahrhundert von Generation zu Generation weitererzählt, ab einem gewissen Zeritpunktr brach dann die Überlieferung ab. Ich denke mal, der Grund dafür, war die fortschreitende Industrialisierung auch der ländlichen Gebiete.
Hier fehlt mir noch die logische Brücke: Was hat im frühen 20. Jahrhundert die Omas in den ländlichen Gebieten plötzlich davon abgehalten, ihren Enkeln Legenden und Märchen zu erzählen? Das Elektrizitätswerk? Die Bahnverbindung bis zum Nachbardorf? Die Werkzeugfabrik am Dorfrand?
 
Die Verfügbarkeit anderer Medien als die mündliche Überlieferung, seit der Industrialisierung. Wäre das eine zufriedenstellende wie einfache Antwort?
 
Ein bißchen konkreter und auf das frühe 20. Jahrhundert bezogen wäre mir schon lieber.
 
hyokkose schrieb:
Ein bißchen konkreter und auf das frühe 20. Jahrhundert bezogen wäre mir schon lieber.

Lieber hyokkose
Die Omas warteten drauf das im Radio ihre Märchen erzählt wurden :) (Man beachte den schönen Übergang zu deinem letzten Kommentar ;) *G* )
 
Ja, der Volksempfänger ist ein gutes Beispiel dafür, noch später war der Fernseher maßgeblich daran beteiligt, dass der Sagenstoff teilweise nicht mehr überliefert wurde. Anfang des 20.Jhdts saß man noch abends zusammen und erzählte sich eben diese und jene Geschichten, darunter eben auch die Sagen
 
Dann könnte man den "gewissen Zeitpunkt", von dem Du sprachst, ja auf 1933 datieren.
Ich denke allerdings nicht, daß es so einen Zeitpunkt jemals gab.

Denn man sitzt ja auch heute noch zusammen (wenn auch teilweise nur noch virtuell, so wie wir hier im Forum) und erzählt sich Sagen.

Ein bekanntes Beispiel für eine moderne Sage wäre die vom Krokodil im Kanal: http://www.sagen.at/texte/gegenwart/deutschland/krokodil.html
 
Auf einem berühmten Musikkanal gibts sogar eine eigene Sendung die sich mit modernen Sagen beschäftigt (z.B. haben die Illuminaten ihre Finger beim Druck der Dollar im Spiel, Krokodil im Kanal, im Flugzeug geplatzte Silikoneinlagen).

Und Aragorn, das Abendprogramm beginnt erst lange nach dem Krieg die allgemeine Unterhaltung zu sein.
 
Hallo Liminith,

Thor tötete keinen Wanen, sondern nur Riesen. Beim Krieg mit den Wanen geht es um die Aussaat und das Wachstum des Getreides. Die Welt der Asen ist eigentlich das Reich unter der Erde, dort wo die Toten begraben werden. Das Reich der Wanen ist ein Wasserreich, zu dem auch die Wolken gehören. Für das Wachstum ist das Wasser der Wanen unerläßlich. Die Wanen geben das Wasser aber nur im Wolkenbruch frei. Dieser Kampf um das Wasser wird sagenhaft durch den Krieg zwischen Asen und Wanen geschildert. Der Schwur, der gebrochen wird, ist der Eid zwischen den Asen und Loge, der sich mit den Unholden der Finsternis verbindet. In der sagenhaften Erzählung von des Hammers Heimholung aus dem Reich der Riesen muß der Donnerer in Freyjas Kleidern in die Unterwelt. Die Bauern brauchten des Donnerers Schutz, weil sie die Riesen bedrohten. Der Donnerer ist nicht eigentlich ein Kriegsgott. Wodans Speer drückt auch die lebensspendende und Fruchtbarkeit gebende Kraft aus. Sif ist die Göttin des goldenen Ährenfeldes, dessen unzählbare Halme die größte Sippe bilden. Unter dem Namen Allgolden hat sie bange Wintermonde in der kalten Halle des grimmen Eisriesen Hymir zubringen müssen. Leben und Lebenskraft sind Kinder im eigentlichen Sinne, also Gezeugtes, Geborenes. Magni und Modi sind der Starke und der Zornige, also der Donnerer. Freyja, die Wanengöttin, war die Geliebte von Wodan (oder auch die Frau von ihm) und die Göttin der Liebenden und der Fruchtbarkeit. Frigg, die Asengöttin, war die Frau von Wodan und die Göttin der Frauen. Sie vertrat den mütterlichen Grundsatz und galt als Göttin der Fruchtbarkeit und der Ehe. Die Varusschlacht hat bei Kalkriese in der Nähe von Osnabrück stattgefunden.

Hallo Rovere,

die Bezeichnung Götterdämmerung ist nicht richtig. Es muß heißen das Schicksal der Götter. Dieses Schicksal erfüllt sich, wenn die Götter wieder in Walhall sitzen und glücklich walten in ferne Zeiten. Also das Gegenteil von dem was du vermutest.

Hallo Aragorn,

du hast da eine schon an anderer Stelle vertretene Vorstellung geäußert, die aber mit dem Wanenkrieg nichts zu tun hat (vgl. oben). Aus dem Geschlecht der Asen ist niemand zu den Wanen gegangen. Vidar bedeutet Widder und ist das Tier vor des Donnerers Wagen. Hier liegt also ein Mißverständnis vor, gemeint ist der Donnerer. Er ist der Sohn von Wodan.

Hallo Heinz,

Siegfried von Xanten hat nichts mit den Römern zu tun, und Armin der Cherusker stammt aus römischen Quellen.
 
Horst schrieb:
Hallo Liminith,

Thor tötete keinen Wanen, sondern nur Riesen. Beim Krieg mit den Wanen geht es um die Aussaat und das Wachstum des Getreides. Die Welt der Asen ist eigentlich das Reich unter der Erde, dort wo die Toten begraben werden. Das Reich der Wanen ist ein Wasserreich, zu dem auch die Wolken gehören. Für das Wachstum ist das Wasser der Wanen unerläßlich. Die Wanen geben das Wasser aber nur im Wolkenbruch frei. Dieser Kampf um das Wasser wird sagenhaft durch den Krieg zwischen Asen und Wanen geschildert. Der Schwur, der gebrochen wird, ist der Eid zwischen den Asen und Loge, der sich mit den Unholden der Finsternis verbindet. In der sagenhaften Erzählung von des Hammers Heimholung aus dem Reich der Riesen muß der Donnerer in Freyjas Kleidern in die Unterwelt. Die Bauern brauchten des Donnerers Schutz, weil sie die Riesen bedrohten. Der Donnerer ist nicht eigentlich ein Kriegsgott. Wodans Speer drückt auch die lebensspendende und Fruchtbarkeit gebende Kraft aus. Sif ist die Göttin des goldenen Ährenfeldes, dessen unzählbare Halme die größte Sippe bilden. Unter dem Namen Allgolden hat sie bange Wintermonde in der kalten Halle des grimmen Eisriesen Hymir zubringen müssen. Leben und Lebenskraft sind Kinder im eigentlichen Sinne, also Gezeugtes, Geborenes. Magni und Modi sind der Starke und der Zornige, also der Donnerer. Freyja, die Wanengöttin, war die Geliebte von Wodan (oder auch die Frau von ihm) und die Göttin der Liebenden und der Fruchtbarkeit. Frigg, die Asengöttin, war die Frau von Wodan und die Göttin der Frauen. Sie vertrat den mütterlichen Grundsatz und galt als Göttin der Fruchtbarkeit und der Ehe. Die Varusschlacht hat bei Kalkriese in der Nähe von Osnabrück stattgefunden.

Hallo Rovere,

die Bezeichnung Götterdämmerung ist nicht richtig. Es muß heißen das Schicksal der Götter. Dieses Schicksal erfüllt sich, wenn die Götter wieder in Walhall sitzen und glücklich walten in ferne Zeiten. Also das Gegenteil von dem was du vermutest.

Hallo Aragorn,

du hast da eine schon an anderer Stelle vertretene Vorstellung geäußert, die aber mit dem Wanenkrieg nichts zu tun hat (vgl. oben). Aus dem Geschlecht der Asen ist niemand zu den Wanen gegangen. Vidar bedeutet Widder und ist das Tier vor des Donnerers Wagen. Hier liegt also ein Mißverständnis vor, gemeint ist der Donnerer. Er ist der Sohn von Wodan.

Hallo Heinz,

Siegfried von Xanten hat nichts mit den Römern zu tun, und Armin der Cherusker stammt aus römischen Quellen.

Da hat aber jemand Kenntnisse, die nur Asen und Wanen selbst haben können. Wo hast du sie getroffen?MIt wem hast du von ihnen sprechen können? Mit Wotan oder mit Njörd??? :spinner:
 
Hallo Aragorn,

vgl. Die Edda, Götterlieder und Heldenlieder, aus dem Altnordischen von Hans von Wolzogen, ohne Jahresangabe, Leipzig, Reclam Verlag. Noch Fragen?
 
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