Tib. Gabinius schrieb:
Wenn man jemandem Revisionismus vorwirft sollte man dies klar und unantastbar beweisen können.
Aha! Das ist ja ganz was neues
Du, Albatros, behauptest also, die deutschen hätten massiv gegen Völkerrecht gehandelt, indem sie ohne Vorwarnung ein ziviles und nicht am Krieg beteiligtes Schiff unberechtigt angriffen.
Nach Prisenordnung blablabla, s.o.
Schwieger hätte die Lusitania nur versenken dürfen, wenn sie Anstalten gemacht hätte, sich einer Kontrolle zu entziehen ...
Da stimmt so ziemliches alles nicht.
Ach ja? S.o.
Außerdem verteidigst du die Bewaffnung der "zivilen" Schiffe mit dem ebenfalls völkerrechtlichen uneingeschränkten U-Bootkrieg.
Die britische Admiralität hat diese Maßnahme angeordnet. Bewaffnete Handelsschiffe wurden wie Kriegsschiffe behandelt und durften angegriffen und versenkt werden. Die
Lusitania war, wie verscheidentlich angemerkt wurde,
nicht bewaffnet.
Wenn du dieses "quitt pro quo", also ein Unrecht mit einem anderen anderen Unrecht zu Recht machen, gelten lassen willst sei nochmal darauf hingewiesen, dass der U-Boot-Krieg, so wie du ihn bemängelst folge völkerrechtswidrigen Verhaltens seitens der britischen Regierung war.
a) Blockade
b) Anordnung zur Falschbeflaggung und zu Ramm manövern an alle britischen Schiffe.
Wieso "quid pro quo"? Die völkerrechtswidrige Blockade Deutschlands macht den uneingeschränkten U-Bootkrieg nicht plötzlich zu Völkerrecht.
Weiterhin hast du selbst recht deutlich klar gemacht, das bereits U Boote gesunken waren dank der völkerrechtsgemäßen vorgehensweise, aufzutauchen und nach Prisenordnung zu handeln.
Das Gegenteil ist der Fall. Es wurde genau ein U-Boot durch ein bewaffnetes Handelsschiff versenkt, 1918! Die Q ship-Taktitk hatte zum ersten Mal am 24.Juli 1915, also mehr als drei Monate
nach der Versenkung der
Lusitania Erfolg. Lediglich die SKL ging davon aus, dass der Kaperkrieg nach Prisenordnung zu gefährlich war und ordnete den uneingeschränkten U-Boot-Krieg, also das warnungslose Torpedieren alliierter, wie neutraler, Schiffe an.
Da ihnen also dieser Weg gar nicht mehr zur Verfügung stand (sollten sich die Männer in den Suicid stürzen oder den Krieg gleich als verloren aufgeben, weil die anderen das Recht brachen und sie nicht?) tauchten sie nicht mehr auf sondern arbeiteten nur noch nach Flaggen und Identifikation.
Quatsch! Gerade die Feststellung, das die vermeintliche Gefährdung der U-Boote nicht so groß war, wie ursprünglich angenommen, veranlaßte die SKL zur Wiederaufnahme des Kaperkrieges 1916. Dagegen hatten die USA auch nichts weiter einzuwenden, bis die SKL Anfang 1917 wieder zum uneingeschränkten U-Boot-Krieg überging.
Was nun das ohne Warnung angeht, das ja eigentlich das Hauptargument in diesem Fall ist:
- es gab eine Warnung: sogar in den Zeitungen stand, dass man derartige Schiffe wie die Lusitania versenken würde, wenn sie in dsa Kriegsgebiet einfahren würden
- es war bekannt, dass ein U Boot in den Gewässern unterwegs war.
Das ändert nichts daran, dass Schwieger die
Lusitania hätte stoppen müssen, ein Prisenkommando an Bord schicken und die Ladung untersuchen, bevor er sie in einen befreundeten oder neutralen Hafen schickte - oder falls das nicht möglich war, versenkt, nachdem die Passagiere und Besatzungsmitglieder sich in Sicherheit gebracht hatten. Ein Torpedo ins Vorschiff ist gegen alle Regeln.
Und letztlich, nimmt man es genau, brachte nicht der Torpedo die Leute um, sondern die Munition. Der Treffer hätte das Schiff nicht versenken können (hier ist keine Parallele zur unsinkbaren Titanic), sondenr nur verlangsamen.
Zwar mag die Munition angegeben worden sein, diese Art des Waffentrasportes war trotzdem rechtswidrig, da man hier auch Zivilisten als Schutzschilde mißbrauchte.
Die Ursache war letztlich das Torpedo. Ohne Torpedo, keine zweite Explosion. Und seit wann ist es rechtswidrig, Munition auf Passagierdampfern zu transportieren?
Das du dich also mehr darüber aufregst, das deutsche U Boote Torpedos schossen als über diesen Mißbrauch von Menschenleben, das sagt eine Menge aus.
Die SKL beginnt einen maritimen Vernichtungskrieg gegen die zivile Schifffahrt und die Opfer sind selbst schuld, oder was?
U-Boote haben nicht zu warnungslos aus dem Hinterhalt zu torpedieren und wenn sie es trotzdem tun, dann sind die daraus resultierenden Opfer natürlich ihnen anzulasten. Egal, wer vorher welche Regeln bricht. Seit wann wird man erst gehängt und dann angeklagt?