Riothamus schrieb:
"Ostfale, nimm bitte auch endlich zur Kenntnis, dass die Quelle behauptet, dass der Gedanke, das Schlachtfeld zu besuchen, Germanicus erst kam, als er nahe des saltus Teutoburgiensis stand."
Richtig, die Nähe zum Schlachtfeld erweckte in ihm das Verlangen, nicht das Auffinden des Legionsadlers, wie es El Quijote immer anklingen lässt! Im Übrigen war das schon immer mein Kenntnisstand, hier eine Erinnerungshilfe:
"Übrigens, dem heutigen Teutoburger Wald war er die ganze Zeit äußerst nahe. Der ist von der mittleren Ems mit bloßem Auge zu sehen..."
Das Kalkriese den Beginn der Schlacht markiert, passt nicht so ganz zu Tacitus:
"Und nun betraten sie die Unglücksstätte, grässlich anzusehen und voll schrecklicher Erinnerungen. Das erste Lager des Varus wies an seinem weiten Umfang und der Absteckung des Hauptplatzes auf die Arbeit von drei Legionen hin. Dann erkannte man an dem halb eingestürzten Wall und dem niedrigen Graben, dass die schon zusammengeschmolzenen Reste sich dort gelagert hatten. Mitten im freien Feld lagen die Gebeine zerstreut oder in Haufen, je nachdem die Leute geflohen waren oder Widerstand geleistet hatten." Übersetzung Sontheimer (Reclam)
oder hier eine andere Übersetzung (Strodtbeck, G.F. bearbeitet von E.Gottwein):
"Dann betraten sie die Stätte der Trauer, schauerlich dem Auge und der Erinnerung. Hier das erste Lager des Varus; der weite Umfang und die Raumverhältnisse des Feldherrnplatzes deuteten auf den tatkräftigen Einsatz dreier Legionen. In einiger Entfernung davon ein nur halb aufgeworfener Wall mit niederem Graben, sichtlich der Lagerplatz eines schon angeschlagenen Restes. Auf der Fläche zwischen beiden bleichende Gebeine, zerstreut liegend oder aufgehäuft, je nachdem sie flohen oder Widerstand leisteten."
Egal, welcher Übersetzung der Vorrang zu geben ist, die zweite unterstützt sogar mehr Florus, beide übersetzen den Ort der Schlacht mit "Stätte" (auch Ort, Stelle, Bereich ist möglich), wobei zuerst die Lager nacheinander wahrgenommen werden, dann das freie Feld, wo die Gefallenen lagen. Tacitus schreibt von zwei Lagern. Wo sind die im Bereich Kalkriese? Wenigstens das Erste müsste ja in der Nähe sein, wenn man denn wirklich von einer mehrtägigen Schlacht ausgeht, die sich über eine große Distanz von mehreren Tagesmarsch-Entfernungen abgespielt hatte, von der ausdrücklich allerdings nur C. Dio schreibt. Tacitus ist hier gerafft, beide Deutungen (Lagerschlacht/Marsch-Schlacht) kann man herauslesen.
Solange nicht feststeht was genau passiert ist, halte ich mich hier an die obigen Übersetzungen und gehe von einer Stelle aus, wo die Hauptschlacht mit Vernichtung der Legionen stattfand.
Dabei gab es Überlebende, die fliehen konnten. Deren Informationen waren immerhin so genau, lieber Stilicho, dass Germanicus wusste, von wo aus er sich in der Nähe des Schlachtfelds befand und er zumindest Caecina die Richtung angeben konnte. Dies sollte auch an Wissen genug sein um an der Ems festzustellen, dass da drüben der Teutoburger Wald /Osning liegt, bei dem Varus besiegt wurde.
Gibt es hier übrigens nur einen Leser, der fest davon ausgeht, dass römische Armeen in Feindesland nie ortskundige Führer (im Sinne von Scouts) benötigten und nutzten?
Aber sicher liege ich auch hier falsch, bestimmt hat Germanicus beim Verwüsten zwischen Ems und Lippe einen Gefangenen befreit , der akkurat den Weg wusste und beschreiben konnte. Natürlich ist dann ein Fast-Rückweg nicht mehr verwunderlich. Bloß warum berichtet Tacitus nicht davon, erwähnenswert wäre es doch schon , oder?
"Ostfale, nimm bitte auch endlich zur Kenntnis, dass die Quelle behauptet, dass der Gedanke, das Schlachtfeld zu besuchen, Germanicus erst kam, als er nahe des saltus Teutoburgiensis stand."
Richtig, die Nähe zum Schlachtfeld erweckte in ihm das Verlangen, nicht das Auffinden des Legionsadlers, wie es El Quijote immer anklingen lässt! Im Übrigen war das schon immer mein Kenntnisstand, hier eine Erinnerungshilfe:
"Übrigens, dem heutigen Teutoburger Wald war er die ganze Zeit äußerst nahe. Der ist von der mittleren Ems mit bloßem Auge zu sehen..."
Das Kalkriese den Beginn der Schlacht markiert, passt nicht so ganz zu Tacitus:
"Und nun betraten sie die Unglücksstätte, grässlich anzusehen und voll schrecklicher Erinnerungen. Das erste Lager des Varus wies an seinem weiten Umfang und der Absteckung des Hauptplatzes auf die Arbeit von drei Legionen hin. Dann erkannte man an dem halb eingestürzten Wall und dem niedrigen Graben, dass die schon zusammengeschmolzenen Reste sich dort gelagert hatten. Mitten im freien Feld lagen die Gebeine zerstreut oder in Haufen, je nachdem die Leute geflohen waren oder Widerstand geleistet hatten." Übersetzung Sontheimer (Reclam)
oder hier eine andere Übersetzung (Strodtbeck, G.F. bearbeitet von E.Gottwein):
"Dann betraten sie die Stätte der Trauer, schauerlich dem Auge und der Erinnerung. Hier das erste Lager des Varus; der weite Umfang und die Raumverhältnisse des Feldherrnplatzes deuteten auf den tatkräftigen Einsatz dreier Legionen. In einiger Entfernung davon ein nur halb aufgeworfener Wall mit niederem Graben, sichtlich der Lagerplatz eines schon angeschlagenen Restes. Auf der Fläche zwischen beiden bleichende Gebeine, zerstreut liegend oder aufgehäuft, je nachdem sie flohen oder Widerstand leisteten."
Egal, welcher Übersetzung der Vorrang zu geben ist, die zweite unterstützt sogar mehr Florus, beide übersetzen den Ort der Schlacht mit "Stätte" (auch Ort, Stelle, Bereich ist möglich), wobei zuerst die Lager nacheinander wahrgenommen werden, dann das freie Feld, wo die Gefallenen lagen. Tacitus schreibt von zwei Lagern. Wo sind die im Bereich Kalkriese? Wenigstens das Erste müsste ja in der Nähe sein, wenn man denn wirklich von einer mehrtägigen Schlacht ausgeht, die sich über eine große Distanz von mehreren Tagesmarsch-Entfernungen abgespielt hatte, von der ausdrücklich allerdings nur C. Dio schreibt. Tacitus ist hier gerafft, beide Deutungen (Lagerschlacht/Marsch-Schlacht) kann man herauslesen.
Solange nicht feststeht was genau passiert ist, halte ich mich hier an die obigen Übersetzungen und gehe von einer Stelle aus, wo die Hauptschlacht mit Vernichtung der Legionen stattfand.
Dabei gab es Überlebende, die fliehen konnten. Deren Informationen waren immerhin so genau, lieber Stilicho, dass Germanicus wusste, von wo aus er sich in der Nähe des Schlachtfelds befand und er zumindest Caecina die Richtung angeben konnte. Dies sollte auch an Wissen genug sein um an der Ems festzustellen, dass da drüben der Teutoburger Wald /Osning liegt, bei dem Varus besiegt wurde.
Gibt es hier übrigens nur einen Leser, der fest davon ausgeht, dass römische Armeen in Feindesland nie ortskundige Führer (im Sinne von Scouts) benötigten und nutzten?
Aber sicher liege ich auch hier falsch, bestimmt hat Germanicus beim Verwüsten zwischen Ems und Lippe einen Gefangenen befreit , der akkurat den Weg wusste und beschreiben konnte. Natürlich ist dann ein Fast-Rückweg nicht mehr verwunderlich. Bloß warum berichtet Tacitus nicht davon, erwähnenswert wäre es doch schon , oder?
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