Ich nehme an, dass diese Ausgangslage nicht ohne Einfluß auf die Aufmarschpläne und Kriegspläne zu Beginn des ersten Weltkriegs war und folglich in diesem Gebiet auch nicht ohne Einfluß auf die Fronten war.
Vordergründig diente die in der Karte anschaulich illustrierte Festungskette der Deckung des russischen Aufmarsches im "Dreieck" sowie östlich Ostpreußen: ein Bollwerk - verbunden mit den stehenden Einheiten - vor den Ausladestationen der Mobilisierungs-Reserven.
Den deutschen Generalstab beeindruckte das jedenfalls in der Weise, dass ein Schlieffen Chancen nur noch im Westfeldzug sah. Und Moltke folgte ihm darin, praktizierte Planungen eher pro forma im großen Aufmarsch Ost, bis er auch den 1913 ad acta legte. Die rein militärische Sicht für den "schnellen Krieg" antwortete reflexhaft und im Planungsdenken in gewisser Weise sogar logisch durch Umgehung: im Westen blieb damit nur der Umweg über die neutralen Länder.
Zugespitzt könnte man 1914 feststellen: der Festungsbau ließ nur ein Nadelöhr für die Militärs übrig, die Generalstabs-Planungen folgtem diesem Weg, und die Politik war unfähig in der Bewertung der Folgen und vertraute wohl den angegebenen Erfolgschancen.
Könntest Du den Aspekt der Brisanz- bzw. Munitionskrise noch etwas näher erläutern? :winke: