thx
Toll, danke für die Antwort und die Links, vor allem der des Innenministeriums NRW ist sehr interessant. Ich bin ziemlich neu hier und versuche, mir einen Überblick über die Entstehung der Zivilisation im Mittelmmerraum zu verschaffen, was garnicht so einfach ist
Als Laie wird einem ja oft suggeriert: Erste Hochkulturen in Mesopotamien & Ägypten - alles andere viel später. Was ja auch stimmt. Aber umso mehr hat es mich überrrascht zu erkennen, welch großen Anteil und Einfluß unsere kulturellen und sprachlichen Vorfahren in Form der Hethitier und eben von dir genannten anderen Völkern auf eben jene Region, die als Wiege der Zivilisation gilt, hatte. Als Geschichtsinterresierter find ich das ziemlich lössig!
Und als ich folgendes las, hats mich förmlich umgehauen (von terrax.de zur entschlüsselung der hethitischen sprache):
"
Übersetzung von "Nu Ninda-an e-ez-za-at-te-ni wa-a-tar-ma e-ku-ut-te-ni":
Das Wort "Ninda-an" bedeutet in vielen altorientalischen Sprachen "Brot". Bei der Entschlüsselung entdeckte der Forscher plötzlich ein Wort, das dem Englischen ähnlich war. Eine Erkenntnis, die ihn auf die indo-europäische Sprachfamilie brachte.
"Wa-a-tar" entspricht dem altsächsischen "Watar", zu deutsch "Wasser" oder dem englischen "water". Das Wort "ez-za" erinnerte ihn an das althochdeutsche Wort für essen: "ezzan", das fast identisch klingt. Kombiniert ergaben die Worte einen Sinn. So konnte er den ganzen Satz verstehen. Vermutlich hat er sich die Worte extra aufgeschrieben.
Im "nu" vermutete er das lateinische "nunc" für "jetzt". Ninda-an kannte er also für Brot. E-ez-za-at-te-ni für essen. "Wa-a-tar" interpretierte er als "Wasser". Das "e-ku-ut-te-ni" am Ende setzte er mit dem lateinischen "aqua" gleich. Es könnte "trinken" heißen, zumindest als Verb und in Verbindung mit dem Wort "Wasser".
So hatte Hrozny den Sinn des Satzes verstanden: "Jetzt isst du Brot und trinkst du Wasser." Damit hatte er den ersten hethitischen Satz seit 3000 Jahren übersetzt."
Wie abgefahren!
Eins aber verstehe ich nicht:
Genetische Studien, die auch Renfrew wiederlegten, haben gezeigt, dass die indo-germanisierung zwar kulturell voll eingeschlagen hat - aber eben nur kulturell. Genannte Genanalysen zeigten, dass die europäische Bevölkerung noch heute zu gut 80 % von der autochthonen Bevölkerung Europas abstammt, eine breite Vermischung mit gar genetischer Dominanz seitens der Kurganesen hat es wohl nicht gegeben. Ähnlichiches hast du ja in Bezug auf das indische Kastenwesen angedeutet.
Folglich stammt unser europides Auftreten zum Großteil von der autochthonen Bevölkerung Europas. Untersuchungen von Mumien aus der Taklamakan-Wüste, die den indo-germanischen Tochaern zugeschrieben werden, legen ein ähnliches Aussehen der indo-germanen nahe (also, zumindestens nach Wikipedia).
Was mich nun interressiert ist, ob und inwieweit ein Verwandtschaftsverhältnis der Indogermanen mit der autochthonen Bevölkerung Ureuropas bekannt ist, von wem die autchthone Bevölkerung abstammt und wie lange es braucht, bis sich physische Merkmale wie hellere Haut/hellere Haare/hellere Augen/Körpergröße und Milchverträglichkeit etablieren?
Weißt du da zufällig näheres?
mfg