Freiheits-Gerechtigkeits-Paradoxon

Kurzer Einwurf. Es scheint oft die Meinung zu geben das Marx der erste sei, der den Kommunismus als Gesellschaftsideal entworfen hat und das der Kom. deshalb , weil Matx Jude war, grosse Ähnlichkeit mit dem Urchristentum oder auch mit dem Klosterleben hat. Ich wollte nur einwerfen das dieses Ideal von einem Geistlichen stammt, der bis heute jedenfalls bei den Katholiken einen hohen Status hat. Thomas Morus Deshalb habe ich nur ein ratloses Kopfschütteln übrig wenn gerade Christen sich dagegen wehren das dieses Urchristliche Gesellschaftsbild nichts mit dem Christentum zu tun haben soll, nur man der meinung ist das das Himmelreich kein Shangrila hinter den Wolken das erst post mortem zu besichtigen ist, sondern den Idealzustand des menschlichen Zusammenlebens beschreibt.
 
Thomas Morus hat aber nicht den Begriff Kommunismus geprägt!

Er schreibt einen Reisebericht über die Insel "Utopia" und legt in diesem Brief nur das Aussehen einer perfekten Welt vor (siehe Utopie *nachobenscroll*).

Er sagt ja nicht, wie man dieses Stadium erreichen kann, schon gar nicht im Sinne von Staat/oder Nichtstaat, je nach Meinung.

http://www.sozialistische-klassiker.org/diverse/Utopia.pdf

Ich persönlich ordne Morus in die Reihe der religiösen Schreiber.
 
askan schrieb:
Kurzer Einwurf. Es scheint oft die Meinung zu geben das Marx der erste sei, der den Kommunismus als Gesellschaftsideal entworfen hat und das der Kom. deshalb , weil Matx Jude war, grosse Ähnlichkeit mit dem Urchristentum oder auch mit dem Klosterleben hat. Ich wollte nur einwerfen das dieses Ideal von einem Geistlichen stammt, der bis heute jedenfalls bei den Katholiken einen hohen Status hat. Thomas Morus...

Ich sehe in den bisherigen Beiträgen nicht, daß dies jemand behauptet hat - abgesehen davon, daß Thomas Morus auf antike Vorbilder (u.a. Platon) zurückgegriffen hat und so mitnichten der Erste war, der ein solches Ideal entwarf...
Und überhaupt ist der Gesamtkontext nicht so einfach abzuhandeln, vgl. dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunismus und eben auch http://de.wikipedia.org/wiki/Utopia_(Roman)
 
askan schrieb:
Zitat:Wo, bitte sehr, fehlt es mir an Sachlichkeit?"

Ganz einfach, weil du dich jedesmal mit Hingabe in kleinen Details zerfaserst, während einige andere versuchen das Ganze zusammenhängend zu betrachten.

Ich sehe nicht, dass so etwas ein Mangel an Sachlichkeit wäre, höchstens an Abstraktonsfähigkeit bzw. der Wille dazu.

Ich bin jedoch der Überzeugung, dass das "Ganze" nun einmal aus sehr viel kleinen Details gebildet wird, die zusammen ein vollkommen anderes Bild formen, als das von eingen hier propagierte.

askan schrieb:
Zitat:"Zu behaupten die Theorie ist gut, lediglich die Praxis wäre etwas daneben gegangen, kann man nur als extreme Realitätsfremde oder als pubertären Provokationsdrang bezeichnen."

ich nenne sowas eher "Innovationsfähigkeit", denn wenn man immer die Flinte ins Korn wirft nur weil ein Konzept nicht auf Anhieb klappt, dann würden wir heute noch in der afrikanischen Savanne leben.

Siebzig Jahre Fehlschläge und Millionen an Toten reichen m.E. um zu behaupten, dass ein Modell gescheitert ist. Weiter auf dem selben Fehler zu beharren ist keine Innovationsfähigkeit sondern Borniertheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
So:motz:

Wieder eine anonyme Bewertung, die völlig überflüssig gewesen wäre, wenn sich jemand die Artikel gut durchgelsen hätte.

"ja, warum wird dann der Kommunismus ablehnt obwohl er sich praktikabel an die Religion anlehnt?"

Hatten wir das nicht vorher geklärt? Gottes Reich und Kommunismus? Und mir dann die Frage stellen, wieso der Kommunismus abgelehnt wird? Das ist keine Begründung für ne negative Bewertung! (und dann noch anonym). Wenn hier schon jeder seine Meinug oder Ansichten postet, dann hat dieser Mensch wohl auch die Courage seinen Namen unter seine Meinung zu setzten!

Alles in unserem Leben ist an Religion angelehnt, oder an Werte, die die Religion übernommmen hat.
Und ich habe nie gesagt, ich habe mich ausdrücklich davon distanziert, dass die Religion mit Kommunismus gleichzustellen sei!!! Ich redete von zwei völlig unterschiedlichen Utopien! Von wegen der Kommunismus lehne sich praktikabel an die Religion an! Ich habe gesagt:
Für mich Morus - religiöser Schreiber -kein Kommunist - demnach nur Philosoph, der sich eine perfekte Welt wünscht.

Hier zwei Links, für alle, die es nochmal nachlesen möchten!:motz:

http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=11623&page=2

Beitrag #33

http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=11623&page=4

Beitrag #62

 
Zitat:"Für mich Morus - religiöser Schreiber -kein Kommunist - demnach nur Philosoph, der sich eine perfekte Welt wünscht."

Na, ist ja auch logisch! Schließlich war Kolumbus kein Amerikaner und jesus kein Christ!

Aus der philosophischen Idee des Moore entstand der Kommunismus.
 
..."ja, warum wird dann der Kommunismus ablehnt obwohl er sich praktikabel an die Religion anlehnt?"

Vor allem das mit "praktikabel" ist ja wohl sehr gewagt! Das sollte man erst einaml belegen.

Aber tröste dich Martas, mir hat man in diesem Thema per Roten Punkt einen Mangel an Allgemeinbildung bescheinigt. Ich würde gerne Wissen warum.
 
Gut, so kann man das sehen, aber er war kein Kommunist, und dann zu schreiben ich brächte Kommunismus und Religion in einen Pott...NEIN! Das habe ich nicht getan!
 
askan schrieb:
Thomas Morus Deshalb habe ich nur ein ratloses Kopfschütteln übrig wenn gerade Christen sich dagegen wehren das dieses Urchristliche Gesellschaftsbild nichts mit dem Christentum zu tun haben soll, nur man der meinung ist das das Himmelreich kein Shangrila hinter den Wolken das erst post mortem zu besichtigen ist, sondern den Idealzustand des menschlichen Zusammenlebens beschreibt.
Tomas Morus "urchristlich"?
Außerdem hat er sein Ansehen in der Kirche nicht aufgrund seines "Utopia".
Und was das Himmelreich des NT betrifft, so wird eine aufmerksame Lektüre zeigen, dass Jesus keinen Kommunismus gepredigt hat. Sein Himmelreich (egal, wo es angesiedelt wird) hatte ganz andere Vorstellungen als vergesellschaftetes Eigentum.
 
askan schrieb:
Aus der philosophischen Idee des Moore entstand der Kommunismus.

Das kann man nur bedingt so sehen, denn er entstand nicht aus seiner Idee allein ( diese ist im Übrigen einzuordnen unter "Humanismus" und nicht "Urchristentum"), die zudem - ich verweise für den Gesamtkontext nochmals auf den Wiki Artikel (der ist nicht sooo umfangreich und auch nicht sooo unverständlich) - wiederum auf antiken Vordenkern aufbaute.
Und noch viel mehr geprägt wurde die spätere kommunistische Idee durch Aufklärung und Utopischen Sozialismus.
 
Ashigaru schrieb:
Ich glaube, aus solchen Erwägungen heraus hat Marx insgesamt sehr offen gelassen, wie die klassenlose Gesellschaft aussehen soll.
Wenn das richtig ist, dann kann Utopia mit seiner sehr konkreten Vorstellung von einer Gesellschaft kaum großen Einfluss auf Marx gehabt haben. Dieser hat sich ja mit der Ökonmie beschäftigt. Wo gibt's da eine Parallele bei Tomas Morius?
 
Mal zurück zum Ausgangsthema:
Ich sehe keinen engen Zusammenhang zwischen den Begriffen "Freiheit" und "Gerechtigkeit". Mir ist also das Ausgangsthema nicht so ganz klar.
Der Begriff "Gerechtigkeit" im heutigen (nicht im biblischen) Sprachgebrauch ist eine Eigenschaft einer Entscheidung. Wenn man sagt, die Verhältnisse seien gerecht/ungerecht, dann meint man damit, dass der, der die Verhältnisse geschaffen hat, dabei sich für einen Zustand entschieden hat, der weitere Entscheidungen nach sich zieht, die gerecht/ungerecht sind.
Da gibt es ja zwei Grundmuster: "Allen das gleiche" und "Jedem das Seine". Wenn man diese beiden zusammenbringt, kommt das anstößige Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg heraus, wo der letzte, der nur 1 Stunde gearbeitet hat, genauso 1 Denar bekommt, wie die, die den ganzen Tag gearbetet haben.

Jetzt sehe ich aber nicht, was das mit "Freiheit" zu tuin haben soll.

Natürlich kann man Freiheit gewähren oder beschneiden, und diese Entscheidung kann gerecht oder ungerecht sein. Aber dann ist die Freiheit Objekt der gerechten/ungerechten Entscheidung und steht nicht auf einer Stufe mit ihr.

Nur wenn man den alttestamtarischen Gerechtigkeitsbegriff nähme (NN war gerecht in den Augen des Herrn), dann ergäbe sich ein Zusammenhang, weil der Gerechte von seiner Freiheit nur einen gottgefälligen Gebrauch macht, also seine Freiheit selbst beschränkt. Aber da sehe ich kein "Paradoxon".

Kann mir jemand erklären, wie es zum Begriffspaar Freiheit - Gerechtigkeit mit der Eigenschaft "Paradoxon" kommt?
 
fingalo schrieb:
Wenn das richtig ist, dann kann Utopia mit seiner sehr konkreten Vorstellung von einer Gesellschaft kaum großen Einfluss auf Marx gehabt haben. Dieser hat sich ja mit der Ökonmie beschäftigt. Wo gibt's da eine Parallele bei Tomas Morius?
Naja, Marx selbst hat, wie auch seine Vorgänger in Frankreich, den bezug zu Morus hergestellt.
 
askan schrieb:
Naja, Marx selbst hat, wie auch seine Vorgänger in Frankreich, den bezug zu Morus hergestellt.

Ich kenne Thomas Morus, habe eine Ahnung von Marx, aber wo hat Marx den von dir behaupteten Bezug hergestellt?
 
QUOTE]Nur, jeder Versuch den Kommunismus auhc nur anäherhungswese in die Praxis umzusetzen führte zu neuen Hungersnöten. In der Su der 20er jahre oder in den 50ern in China.
[/quote]

das liegt an der produktion und der tatsaceh, dass bürgerkrieg war. die bedingungen waren eifnach mies.

Wenn das so ist, dann frage ich mich, woher ihr überhaupt eure Schlüse zieht, wie diese Gesellschaft auszusehen hat.
sozialistische klassiker und noch andere schreiberlinge. es hat ja auch nicht jeder kommunist das vollkommen gleiche bild.

Menschen zu viel zu verlieren, sie müssen nicht mehr befreit werden und wollen das auch nicht.
Sie haben nichts zu verlieren außer ihre Ketten ;) Sie müssten dann nichtmehr stunden vor dem Einkaufsregal verbringen und sich zwischen 30 Zahnpastatuben entscheiden.
Über Freiheit haben wir doch schon gesprochen
Wenn sie das nicht wollen, dann kann keiner es ändern, alles andere wäre Lüge.

Der Kommunismus kann nur totalitär verwirklicht werden, da die veränderungen die er vornehmen will derartig grundsätzlich sind, dass es in einer Demokratie nie durchkommen würde
Du nimmst das an, aber das muss nicht so kommen.

Vor allem ist ein Dichter kaum produktiv, sie neigen sogar zu intellektueller Eigenbrödlerei.....
Kultur ist ein riesiges Produkt. Zumal er das trotzdem darf. Er darf auch kritisch sein. Kritik heißt ja nich immer die Ordnung abschaffen!

Da läuft es schon auf Gewalt und Repression hinaus.
Das behauptest Du. Ich seh das da nichts steht von Gewalt und Repression.

Ja, für eine revolution bräuchtet ihr die Unterstützung breiter Schichten des Volkes, da siehts für euch aber düster aus.

Und das is bis in alle Ewigkeit so?

Man kann es schon, wenn die versuche nur Ansätze die Theorie zu verwirklichen schon zu Millionen von Toten führt hat.
Wenn man nicht mehr weiter weiß holt man die leichen ausm Keller, wa? Tote aufzählen bringt gar nichts, da schenken sich beide nicht viel.

Also AIDS als Sympthom des Kapitalismus zu sehen ist, bei allem Respekt, einfach nur dumm.
Also wer in meinen Worten, dass erkennt...

Armut hat es schon immer gegeben, schon vor dem Kapitalismus unserer Zeit.
Aber noch nie so groß, wie heute.

wir bösen Wessis sind ja derartig verdorben von der kalten, herzlosen kapitalistische Gesellschaft, dass wie es einfach nicht ertragen würden, wenn es ein besseres System gäbe. Wir wollen ja alle, das Menschen hungern und sterben, der Kapitalismus hat uns zu Monstern gemacht.
Oder der Kalte Krieg uns noch in den Knochen, vor allem mir, Jahrgang 1990, ich war auch so ein richtig Kalter Krieger
Oder es ist doch unsere stille Bewunderung für den Osten, weil wir nie in paradiesischen Zuständen wie dort leben konnten.
wenn du meinst....


sozialdemokratische- haben ein gemeinsames Ziel: Den Sozialismus als Vorstufe zum Kommunismus
vor langer langer Zeit

Wo, bitte sehr, fehlt es mir an Sachlichkeit?
Überall, hat was von einseitger Hetze

Die haben der Falange ´ne Menge Arbeit abgenommen!

Deswegen lernen wir aus Fehlern im Gegensatz zu anderen... oder versuchen es

Tut euch doch mal zusammen im "Verbund der Anhänger der nicht gut genug durchgeführter Utopien".
Warum sollte ich? Ich hab besseres zu tun.

ich nenne sowas eher "Innovationsfähigkeit", denn wenn man immer die Flinte ins Korn wirft nur weil ein Konzept nicht auf Anhieb klappt, dann würden wir heute noch in der afrikanischen Savanne leben

Das sind wirklich weise Worte.


Begriff der "Ausbeutung" nicht mehr definierbar
Ausbeutung heißt im marx'schen Sinne soviel, wie der Vorgang des Tauschens. Es geht nicht um Arbeitsbedingungen, o.ä. wie oft fälschlicherweise angenommen wird. Durch den Tausch erhalten bestimmte Dinge, seien es Güter oder Dienstleistung einen Wert, den sie gar nicht haben. Diesen Wert haben die Menschen erfunden, dass ist die Ausbeutung nach Marx, wenn ich ihn richig verstanden habe.
Der Kapitalismus hat ein immanent destruktives Potenzial, welches bestimmte Interessen verletzt, die der Abhängigen, aber nun nicht missverstehen. Die Arbeiter sollen den Kampf gegen dieses desturktive Potenzial aufnehmen, um ihre Interessen nach einem besseren guten Leben durchzusetzen, ohne jede Anrufung von Moral oder Egoismus.

Wer stimmt das Leben untereinander ab? Wer regelt die Produktion? Mit welcher Kompetenz teilt er wem knappe Ressourcen zu?
Alle untereinander. Es gibt keinen der sich erhebt. knappen Ressourcen, werden da eingesetzt, wo sie gebraucht werden.

Wer bestimmt mit welchem Recht, was ich als "wertvoll" betrachten darf?
Du selber

was mit den Unterlegenen geschieht
sie haben weiterhin die gleichen Möglichkeiten der Selbstverwirklichung, sie werden nicht benachteiligt.

Das ist nicht nur eine Produktionsfrage, das ist ein Ressourcenproblem - und eines der Umweltbelastung.
Damit wird man sich beschäftigen, aber das Problem gibt es in jeder Gesellsschaftsordnung.

Es werden auch im Kommunismus immer Leute verlieren, weil nicht jeder alles kann
Es soll ja nicht alles können, jeder soll das machen, wo er das Bedürfnis hat.

Wenn ich in der Theorie eine antriebslose Rakete entwickle, die darauf beruht, dass die Gravition ihr Vorzeichen ändert, dann kann ich heute ohne Experiment sagen, dass die Rakete nicht abheben wird
Es geht hier nicht um Technik,sondern um Menschen, die sich verändern können. Die sich auch verändern werden, egal welche Gesellschaftsordnung sie begleitet.

Auch wenn er alles mit seinen Mönchen teilte, so war er doch kein Kommunist, da dies keine verpflichtende Verhaltensweise für jeden

Wo ist das im Kommunismus eine verpflichtende Verhaltensweise? Die Menschen machen das so, weil das ihr Bedürfnis ist. Und wenn Leute das nicht machen, das ist das auch nit weiter tragisch. Ist doch jedem selbstüberlassen.


Der Kommunismus leugnet grundsätzlich das Recht des Menschen auf Privateigentum.
Meinst du? Die Menschen haben doch trotzdem Privateigentum, wie ein Auto, eine Brille oder sonstewas

Im kommunismsu gibt es kein Privateigentum der Produktionsmittel, das ist was anderes.

Zins ist das Motiv zur Geldverleihung, Eigentum an Grund und Boden ist erforderlich für die Kreditsicherung.
kein Geld, kein Zins, kein Kredit. Warum ist eine Gesellschaft ohne Geld so abwegig, es muss ja nicht Kommunismus sein.

Die, die Maschinen einsetzen können, machen die lokalen Märkte in Afrika kaputt, die mangels Kapital keine Maschinen kaufen und damit nicht konkurrenzfähig produzieren können
keine Märkte, keine Konkurrenz mehr


Denn auch den Entwicklungsländern nach Bedarf die Maschinen zur Verfügung zu stellen, würde rasch an die Grenzen der Machbarkeit stoßen.
Die Produktionsstandorte bleiben doch die selben, damit würde ja eine gewollte Produktionssteigerung eintreten, die ja aber nicht gegeben ist, bei der aktuellen Prdoduktivität.


Sie gehen alle von einer grünen Wiese ohne Vergangenheit aus
Das ist durchaus interessant, aber die Bedingungen sind ja die aktuellen(!) für Kommunismus. Und die Motivation bedeutet ja eine Alternative zu schaffen, sprich aus Fehlern lernen. Das mit den Rahmenbedingungen ist klar, man startet ja nicht sofort Kommunismus, das dauert natürlich. peu á peu verändern sich die Bedingungen. Zumal der Kommunismus nicht funktioniert, wenn er aufgezwungen wird.

Stalinismus ist in keinster Weise ähnlich mit Sozialismus.
griechische Polis, persiches Reich, ägyptische Theokratie, römischer Staat, merowingisch-karolingische Staatsformen, Absolutismus
Und alle sind mit Pauken und Trompeten oder ohne gescheitert. Es geht ja darum es besser zu machen! Aus dem gemachten Neues zu schaffen.

Alle großen Nazis kamen aus dem Westen?
Die aktuellen Parteivorsitzenden und Geldgeber aber! Wer die Nazis im Osten als Schuld der DDR auffässt, sucht sich nur einen Sündenbock. Sie Probleme sind vielschichtig.

Siebzig Jahre Fehlschläge und Millionen an Toten reichen m.E. um zu behaupten, dass ein Modell gescheitert ist. Weiter auf dem selben Fehler zu beharren ist keine Innovationsfähigkeit sondern Borniertheit.

Nach hunderten von Jahren und Milliarden von Toten reichen m.E. um zu behaupten, dass ein Modell wie der Liberalismus viel Unheil bringt. Weiterhin auf dem selbern Fehlern zu beharren und nicht Neues anpacken zu wollen, aus unbegründeten Ängsten ist borniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein wenig genauere Beschäftigung mit der marxistischen, insbesondere der marxistisch-leninistischen Lehre einerseits und der christlichen Lehre andererseits - ich erlaube mir, diese einmal auf den Katholizismus einzuengen - täte hier wirklich gut...

Der Kommunismus leugnet grundsätzlich das Recht des Menschen auf Privateigentum.
Dieses Recht ist aber naturgegeben verankert; der Mensch kann zwar freiwillig darauf verzichten (eben z.B. die erwähnten Ordensleute), nie aber dazu gezwungen werden.
Außerdem betont die Kirche, daß das Eigentum des Menschen ebenso eine soziale Funktion hat: der Christ trägt auch auf diesem Gebiet die Verantwortung der christlichen Nächstenliebe für seine Mitmenschen, und deshalb muß er zum Ausgleich der Lasten beitragen (vgl. die päpstlichen Sozialenzykliken).
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Richtig ist, dass der Kommunismus kein Privateigentum kennt und es vergesellschaftet.<o:p></o:p>
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Völlig falsch ist die theologische Betrachtung.<o:p></o:p>
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Nach der Bibel gehört alles Gott und dem Menschen nichts.<o:p></o:p>
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Die Erde ist des Herrn und alles, was darinnen ist, der Erdboden und was darauf wohnt" (Ps. 24,1).<o:p></o:p>
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Der Mensch ist also Verwalter von Gottes Eigentum und hat es sorgsam im Sinne des Eigentümers zu hüten, zu vermehren und einzusetzen. Dabei wird Gott auch Rechenschaft von den Menschen ablegen lassen.
Diese Nutzung geschieht aufgrund der Güte Gottes und er hat als Eigentümer natürlich das Recht dem Menschen diese Güte wieder zu entziehen und damit den Verwalter nicht mehr von seinem Eigentum Nutznießer werden zu lassen.
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Der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen, der Name des Herrn sei gelobt" (Hi. 1,21)<o:p></o:p>
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Nun hat der Mensch eine sehr negative Eigenschaft. E ist egoistisch und will immer mehr haben. Sprich das, was nicht theologisch betrachtet der Motor der gesellschaftlichen Entwickelung zu sein scheint.
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Die Bibel wiederum äußert sich hierzu eindeutig:
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Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Mt. 6,24
<o:p></o:p>
Und somit schließt sich der Kreis. Will der Mensch in seinem Streben nach „mehr“ und „immer mehr“ haben, so versündigt er sich an Gott, denn dann verwaltet er nicht nur, sondern strebt nach der Bereicherung an Gottes Eigentum. <o:p></o:p>
Und das ist ein klarer Verstoß gegen das 8. Gebot.<o:p></o:p>
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Ihr sollt nicht stehlen noch lügen noch betrügerisch handeln einer mit dem andern. 2 Mose 20.15
 
@ Robert Lee: man darf aber auch die Stellen im Neuen Testament nicht vergessen, in der doch recht deutlich und konkret auf Probleme des damaligen, ich sag mal, Wirtschaftslebens eingegangen wird.
Am deutlichsten ist natürlich die Stelle bezgl. der römischen Steuern, in denen Jesus den Juden ausdrücklich sagt: "Gebt Caesar, was Caesar gehört und gebt Gott, was Gott gehört." Auch die Episode mit Zachäus dem Zöllner zeigt m.E. auf, dass Jesus Christus durch sein Wirken nicht unbedingt das wirtschaftliche System in Frage stellt.

Und somit schließt sich der Kreis. Will der Mensch in seinem Streben nach „mehr“ und „immer mehr“ haben, so versündigt er sich an Gott, denn dann verwaltet er nicht nur, sondern strebt nach der Bereicherung an Gottes Eigentum. <?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:eek:ffice:eek:ffice" /><o:p></o:p>
Und das ist ein klarer Verstoß gegen das 8. Gebot.<o:p></o:p>

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Ihr sollt nicht stehlen noch lügen noch betrügerisch handeln einer mit dem andern.

Diese Interpretation geht m.E. zu weit. Gerade im Alten Testament steht nichts davon, dass Besitzerwerb Diebstahl entspricht. Leute wie Abraham waren durchaus ja auch Viehzüchter mit großen Herden.
 
Robert_Lee schrieb:
Völlig falsch ist die theologische Betrachtung.

Interessant; sie stammt nämlich von katholischer Seite - und zwar aus dem Umfeld der Alexander-Langer-Stiftung...
Anm.: Für alle, die sich fragen, wer Alexander Langer war, siehe hier http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Langer
(Quasi der Archetypus des Monopolkapitalisten :ironie: )

Zu den weiteren Interpretationen anhand der Bibelzitate hat sich Ashigaru bereits dankenswerterweise geäußert.
Ich möchte dem lediglich noch hinzufügen, daß es problematisch ist, einzelne Sätze der Heiligen Schrift herauszupicken und daran eine ganze Weltsicht aufzuhängen (so arbeiten bspw. manche Sekten, nicht aber die wissenschaftliche Theologie), anstatt das entsprechende Zitat zumindest in den Kontext des zugehörigen Abschnittes zu stellen, zumeist aber auch - wie Ashigaru sagte - in den "benachbarter" Texte...
Ansonsten kann ich mir nämlich sehr oft einzelne Bibelsätze heraussuchen und daraus interpretieren, wie es mir gerade paßt... :grübel:



Ungeachtet dessen hatte Fingalo bereits den Versuch gestartet, zum eigentlichen Ausgangsthema zurückzukehren - wofür ich auch wäre, denn dabei geht es mE um etwas mehr als über Marxismus vs. Christentum vs. Liberalismus zu streiten und ständig eigene Weltanschauungen zu propagieren... :fs:
 
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