Geschichte des Punk

Das bringt mich dann widerum zu der These, dass Punk und HipHop sich ursprünglich sehr ähnlich waren.
Ich behaupte mal HipHop wäre ohne Punk davor nicht in dieser Form entstanden - auch wenn sie rein musikalisch nicht viel miteinander am Hut haben.
Und selbst die Ideologie ist 100% anders...HipHop hieß ursprünglich ja "Mach was aus deinem Leben...schaff es" und Punk war ja "No Future"!
Trotzdem, spätestens seit der Politisierung des Punk nahm dieser auch Einfluss auf den HipHop... Chuck D. (Public Enemy) bezeichnete Rap mal als "CNN der Schwarzen".
Deutlich lässt sich das auch an Musikern erkennen, die spierlisch zwischen Punk und Rap wechseln, zb. die Beastie Boys (wenn auch chronologisch hier nicht ganz passend).
 
Das bringt mich dann widerum zu der These, dass Punk und HipHop sich ursprünglich sehr ähnlich waren.
Ich behaupte mal HipHop wäre ohne Punk davor nicht in dieser Form entstanden - auch wenn sie rein musikalisch nicht viel miteinander am Hut haben.

Entschuldige, aber das ist Nonsens. Weder der Ursprung sind gleich, noch bedingte das Eine dem Anderen.

Ich kenne mich mit Hip Hop nicht aus, aber hier entstand eine Subkultur aus dem Aspekt von Rassimus in den USA. Der Rap wurde das musikalische Sprachrohr der schwarzen Jugendlichen. Die Musikalischen Wurzeln befinden sich zwar ebenfalls im Soul und R´n´B, aber auch mehr aus dem Bereich des schwarzen Gospel bis hin zum Funk.

Einzig gemein haben diese beiden Subkulturen den Zeitraum ihrer Entwicklung ab den 70iger Jahren, aber mehr nicht.

Eine spätere Vermischung bezeichnet die Entwicklung musikalischer Strömungen bzw. charakterisiert den medialen Kapitalismus. Sprich, alles wird vermarktet.

Punk war ja "No Future"!

Wer behauptet das?
 

Die Sex Pistols in God save the Queen.

Was die Kapitalisierung von Jugendsubkulturen angeht, so ist das so, dass das ein großes Problem ist, da eigentlich keine Jugendsubkultur wirklich lange bestand hat ohne kapitalisiert zu werden. Da gibt es inzwischen regelrechte Scouts für. Aber viele wollen das ja auch, Stichwort Markenkonsum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Sex Pistols in God save the Queen.

Ach gottchen, die Sexpistols. Die sind diesbezüglich nicht repräsentativ.
Wenn es eine Jugend-Subkultur gab, die ohne Zukunft lebte, dann doch der Grunge in den 90igern.

Punks waren Anarchisten und gegen alles. Ob es eine Zukunft nun gab oder nicht, war denen Scheiß egal, dass jetzt und hier zählte beim Punk.
 
Köbis schrieb:
Ach gottchen, die Sexpistols. Die sind diesbezüglich nicht repräsentativ.

Man kann ja über die Pistols denken was man will (oder meinetwegen Bierflaschen nach ihnen schmeißen), aber sie sind nun mal der Prototyp des Punk...

Die englische Wikipedia weiß zum Slogan No future:

"The phrase "no future", the song's closing refrain, became emblematic of the punk rock movement. The lyric provided the title of Jon Savage's award-winning 1991 history of the Sex Pistols and punk rock, England's Dreaming."
God Save the Queen (Sex Pistols song) - Wikipedia, the free encyclopedia

Die deutsche widmet diesem Slogan sogar einen ganzen Artikel, wobei der viel Text um wenig Inhalt windet:
No Future – Wikipedia
 
Ach gottchen, die Sexpistols. Die sind diesbezüglich nicht repräsentativ

Wie jetzt? Wie kann man denn sagen die Sex Pistols wären für Punk nicht representativ (gewesen)?
Vllt. waren sie nicht die erste Punkband, und ja sie waren anscheinend gecastet - aber trotzdem waren sie die "Vorzeige"-Punkband...Einfluss..und für einen großen Teil der Subkultur orientierungsgebend.
 
Wie jetzt? Wie kann man denn sagen die Sex Pistols wären für Punk nicht representativ (gewesen)?
Vllt. waren sie nicht die erste Punkband, und ja sie waren anscheinend gecastet - aber trotzdem waren sie die "Vorzeige"-Punkband...Einfluss..und für einen großen Teil der Subkultur orientierungsgebend.

Ich finde, sie waren auch sehr einflussreich - weniger wegen der Musik, die fast schon mehr in Bahnen des klassischen Rock n'Roll verlief, im Vergleich z.B. zu den Ramones oder Stooges. Aber die provokanten, desillusionierten Texte prägten schon ein wenig das Kommende.
Dann kam natürlich noch Sid Vicious dazu, der eigentlich nur kurz in der Band spielte, aber durch seinen Tod zur ersten Märtyrer-Figur und Punk-Ikone wurde.
 
Es gibt natürlich viele Subkuluturen mit No-Futue-attitüde..aber auch viele die etwas anderes aussagen.

HipHop und Reggae zum Beispiel haben eigentlich eher positive Aussagen - Hiphop war geprägt von Respekt! und dieser "ich schaffe es...und werds allen zeigen"-einstellumg - Reggae hat ja viele religiöse elemente.
 
HipHop und Reggae zum Beispiel haben eigentlich eher positive Aussagen - Hiphop war geprägt von Respekt!

Und was ist dan mit dem Fun-Punk? :scheinheilig:
Hier wird versucht, eine übernormale gesellschaftliche Jugenkultur in sachlicher Hinsicht einzufassen. Das geht nicht, denn der größte Aspekt ist die persönliche Freiheit und das Denken eines Punks.
Ich kann aber eine Jugendkultur nicht katalogisieren und an einer einzelnen Behauptung den gesellschaftlichen Denken und Stand dieses Lebens ein Sachverhalt anhängen, die nur so von subjektiven Eindrücken erwächs, wie der Punk.

Ich habe es erlebt!
 
Keine Ahnung würdest du Fun-, Skate-, Pop-Punk noch zur Subkultur zählen?
Würde das eher als kommerzialisierte Ableger bezeichnen.
 
Keine Ahnung würdest du Fun-, Skate-, Pop-Punk noch zur Subkultur zählen?
Würde das eher als kommerzialisierte Ableger bezeichnen.

Kann man nicht veralllgemeinern. WIZO (die ich nicht mag) gehen eindeutig in die Funpunk-Ecke, haben aber teils auch sehr linksradikale Texte wie "Kein Gerede" (zeitweise sogar indiziert) oder "Kopfschuss". Mit Berechtigung kann man natürlich fragen, wie das zusammengeht.
 
Keine Ahnung würdest du Fun-, Skate-, Pop-Punk noch zur Subkultur zählen?
Würde das eher als kommerzialisierte Ableger bezeichnen.


Kennst du die Goldenen Zitronen?
Oder, oder, oder.....

Wobei du hier wieder kurze musikalische Epochen verzwirbelst...

Die Subkulur als Punk ist schon seit Anfang der 80iger "verkauft" und kommerzialisiert, da dachte noch keine an Skate oder Pop auch ohne Punk!
 
Mal kurz was zu der ganzen Kommerzialisierungsdebate.
Ich finde, da wird teils zu viel Wert drauf gelegt, bzw. von der falschen Seite angegangen.
MMn kann man sich nur kommerzialisieren lassen und wird nicht kommerzialisiert. Wenn sich eine Band/ein Individuum dem kommerzialisiertem Gesamtkonzept, welches Konträr zur eigentlichen Ursprungsidee steht, unterwirft, dann ist das eine persönliche Entscheidung.
Viele sagen, Punk ist doch nur noch Kommerz. Dann war so jemand noch nie in einem Besetztem Haus/Keller/Acker und hat ein richtiges Punk-Konzert erlebt. Gleiches lässt sich auf andere "Jugend"kulturen übertragen.
 
Hallo Zusammen,

hier ein kleiner Kulturtipp, für alle die, die der Entstehung des Punkrock, (Joey möge es mir vergeben, natürlich Rock´n´Roll) etwas näher sein möchten.

RAMONES Museum Berlin

Rock Classics schrieb:
Die RAMONES waren die perfekte Band: sie waren laut, sie sahen gut aus und sie spielten schnell.
Die RAMONES spielten knapp 2.300 Konzerte, veröffentlichten 14 Studioalben und hatten nie einen Hit.

Ramones Museum Berlin / Cafe Mania
 
Und noch ein Tipp, für alle die, die den Ursprung ergründen möchten:

Patti Smith
Just Kids
KIEPENHEUER & WITSCH

Vom Glück des Jungseins in der NY Kunstboheme: die Poetin des Punk über die wilden Sechziger und Siebziger
 
Uff!

Gute Diskussion.

Aber auch anstrengend.

Ich denke PUNK ist in erster Linie Musik und nicht unbedingt Lebensgefühl.

Zitat Mike Peters (The Alarm):
"It was such a positive energy..."

Jeder wollte plötzlich Musik machen. Jeder wollte in einer Band sein. Das war auch plötzlich möglich, ohne ein Instrument total zu beherschen.
Und ob man will oder nicht: Die PISTOLS waren wegweisend. Sie waren die erste wirkliche Punk-Band.

Andere haben das ganze dann weiterentwickelt. THE CLASH waren hier wohl die wichtigsten Wegbereiter.

Daraus sind dann wohl die wichtigen Gitarrenbands der 80iger entstanden:
The Cure, U2, The Alarm, Big Country, New Model Army, The Cult usw.
Deren Wurzeln liegen alle im Punk.

In den 90igern kam dann GRUNGE. Das Kind brauchte doch nur einen anderen Namen...

Und jetzt?
Jetzt haben wir Crossover... aber das ist letztendlich nur ein andere Name für Punk...
 
Crossover ist schon noch etwas anderes. ;)

Und U2 würde (heute zumindest) niemand mehr mit Punk assoziieren.
;)
 
Uff!Daraus sind dann wohl die wichtigen Gitarrenbands der 80iger entstanden:
The Cure, U2, The Alarm, Big Country, New Model Army, The Cult usw.
Deren Wurzeln liegen alle im Punk.
The Cure war geil! Lullaby!
U2 Punk? Die sind so etwas von politisch korrekt und glattgelutscht... brrrr
 
Und jetzt?
Jetzt haben wir Crossover... aber das ist letztendlich nur ein andere Name für Punk...

Crossover habe ich in den neunzigern als Vermischung von Hiphop mit härteren Rockrichtungen (also Punk, Metal o.ä.) erlebt. Ich wurde letztens uafgeklärt, dass dies nun Nu Metal hieße. Ob das nun so stimmt oder nicht, entzieht sich meiner Kenntnis.
 
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