Getränke im Mittelalter

Jacobum schrieb:
Anhang anzeigen 3363


Wer sich für mittelalterliches Essen und Trinken interessiert, wird hier sicher fündig:

http://www.mittelalterlich-kochen.de/


Guten Appetit!

Jacobum
Na, ich hoffe die haben ihrte Linklisten mal aktualisiert. Als ich vor Jahren das letzte Mal auf dieser Seite war, waren viele links broken und in anderen stand furchtbarer Humbug (z.B. das Paprika und Tomaten als Nachtschattengewächse im mittelalterlichen Europa verboten gewesen seien :autsch: ).


Edit: Anlässlich dieser Diskussion habe ich mir die Seite noch mal angeschaut und muss zugeben, dass sie inzwischen ganz ordentlcih zu sein scheint!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wurde ja schon gesagt, dass der Alkoholgehalt zumindest bei einigen Getränken wie Dünnbier oder verdünntem Wein gering gewesen ist. Dünnbier hatte - glaube ich mal gelesen zu haben - maximal 2 bis 3 Prozent Alkohol. Demnach konnte man damit, wie bei Cidre heute, schon seinen Durst löschen, denke ich.
 
Dünnbier wird heute als Bier mit einem Alkoholanteil von unter 2% bezeichnet.

Zum Vergleich: Cidre hat zwischen 2,5 und 5% Alkohol, Kwaß zwischen 0,5 und 1%.

Das sind aber wie gesagt die Daten von heute. Je nach Fertigung kann (und konnte) sich der Alkoholanteil auch erhöhen oder verringern.
 
Pardon, aber...

Aswin schrieb:
Demnach konnte man damit, wie bei Cidre heute, schon seinen Durst löschen, denke ich.

Irgendwie kann ich mir jetzt die Frage nicht verkneifen, was in dem großen Trinkgefäß enthalten ist, welches Dein Benutzerbild zeigt.
 
hyokkose schrieb:
Irgendwie kann ich mir jetzt die Frage nicht verkneifen, was in dem großen Trinkgefäß enthalten ist, welches Dein Benutzerbild zeigt.


Dem Gewand nach dürfte es sich um ein mittelalterliches Getränk handeln. Passend zum Thema.
 
El Quijote schrieb:
Dieses Problem hat mich auch schon beschäftigt. Ich habe mir daher folgende, allerdings spekulative Lösung zurecht gelegt: Alkohol verdampft beim Kochen. Das wußte man im Mittelalter zwar sicher nicht, aber man wird sicher aus anderen Gründen Met, Wein und Bier erhitzt haben, um sie in diesem Zustand zu trinken, etwa zum Aufwärmen.
Zudem wird man über Milch und über die Nahrung Wasser aufgenommen haben.
Das Verdampfen von Alkohol dürfte man im Mittelalter sicher gekannt haben, allerdings ist der Effekt beim Erwärmen von Getränken mit geringem Alkoholgehalt eher gering. Wir reden hier ja nicht vom Schnapsbrennen.

Trinkt man den ganzen Tag über Dünnbier (oder Cidre), so kann die Leber ja auch rund um die Uhr den Alkohol abbauen. Es kommt also nicht wie heute in der Kneipe zum Aufbau einer größeren Menge Blutalkohols. Zum Vergleich: Viele hier können sich sicher gut den Effekt von zwei Litern Bier am Abend vorstellen. ;)
Trinkt man jedoch 5-6 Liter Dünnbier über den Tag verteilt, dann ist die Gesamtmenge an Alkohol zwar gleich, der Alkoholpegel ist aber immer nahe 0,0. Auch ein Handwerker hat also keine Einschränkungen bei Reaktion und Fingerfertigkeit zu befürchten.

Solwac
 
Nach dem bereits zitierten Artikel von Bitsch war Trunkenheit / Alkoholismus tatsächlich ein verbreitetes Problem, wenn es auch noch nicht auf der psychologischen Ebene abgehandelt wurde wie heute. Aber es gibt zahlreiche Berichte, die einige Völker als ständig mehr oder minder besoffen schildern.
Den Arabern mit ihrem Alkoholverbot mußte das besonders auffallen. Die hiesigen Involvierten hatten wohl nicht so den Überblick.
 
Na, 5-6 Liter Dünnbier werden die wahrscheinlich nicht getrunken haben. ich müsste mich wirklich ranhalten, wenn ich soviel von was auch immer über den Tag verteilt trinken sollte. Wenn das der Menge Alkohol von 4 normalen Flaschen Bier entspricht, und ich dieses Bier über den Tag verteilt tränke, wäre ich abends blau.
Aber du hast wahrscheinlich recht, wenn man sich mal überlegt, wieviel Flüssigkeit man täglich trinkt (meist ist es zuwenig) und das in Form von Dünnbier, wäre es wohl ohne große Folgen.
 
OT
Vor ein paar Jahrzehnten hat mir mal ein älterer Herr (heute wäre er mindestens 110 Jahre alt) erzählt, "die hätten heute einen Vogel, das Bier wäre viel zu stark, früher (wird so 1920 gewesen sein) hätten er und seine Freunde jeder Sonntags gut und gerne 40-50 Glas Bier getrunken, und das wäre ja heute unmöglich".
Zur Info: ein Glas Bier im Schwäbischen hatte genau 0,30 Liter Inhalt.

Wieviele Hosenknöpfe am Hosenlatz (Reißverschlüsse gabs noch nicht) pro Sonntag hinüber waren, habe ich leider vergessen zu fragen.

Am Rande, es war ein Herr, kein geistloser Säufer.

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
OT
Vor ein paar Jahrzehnten hat mir mal ein älterer Herr (heute wäre er mindestens 110 Jahre alt) erzählt, "die hätten heute einen Vogel, das Bier wäre viel zu stark, früher (wird so 1920 gewesen sein) hätten er und seine Freunde jeder Sonntags gut und gerne 40-50 Glas Bier getrunken, und das wäre ja heute unmöglich".
Zur Info: ein Glas Bier im Schwäbischen hatte genau 0,30 Liter Inhalt.

Wieviele Hosenknöpfe am Hosenlatz (Reißverschlüsse gabs noch nicht) pro Sonntag hinüber waren, habe ich leider vergessen zu fragen.

Am Rande, es war ein Herr, kein geistloser Säufer.

Grüße Repo


12 - 15 Liter ??!! Das schafft ja nicht mal ein Hendlgrillmeister!
 
Jacobum schrieb:
12 - 15 Liter ??!! Das schafft ja nicht mal ein Hendlgrillmeister!

Wenns Bier nur so 2% hatte?

Ich war natürlich nicht dabei. Aber Geschichten über sagenhafte "Saufereien" mit sagenhaften Mengen hört man aus "alter" Zeit eigentlich öfter.

Und irgendwie kann ich mich auch noch an das eine oder anderen solene Besäufnis erinnern, .................:devil:
aber das gehört jetzt wirklich nicht hierher. Kommt der Tagespolitik zu nahe, und Du weißt, die Mods sind da GNADENLOS.:still:

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
Aber Geschichten über sagenhafte "Saufereien" mit sagenhaften Mengen hört man aus "alter" Zeit eigentlich öfter.
Die Übertreibungen gibt es ja heute auch noch. Bei einer Grillparty vor ein paar Jahren wurde so schlecht von den Gästen mitgezählt, dass im Nachhinein etwa die doppelten Vorräte nicht gereicht hätten. :rofl:

Ansonsten sind 10 Liter Flüssigkeit (nein, es war nicht alles Bier ;)) an einem Sonntag kein Problem. Dazu braucht es nur ein etwas wärmeres Wetter, genug Getränke und eine Einstellung, dass man auch wirklich trinkt. Viele heutzutage trinken einfach deutlich zu wenig, 3-4 Liter sollten es schon sein! Jemand mit einem Liter Wasser und drei Tassen Kaffee pro Tag kann sich das vielleicht nicht vorstellen...

Solwac
 
Geschichten über sagenhafte "Saufereien" mit sagenhaften Mengen hört man aus "alter" Zeit eigentlich öfter.
Schwierig, da Dichtung und Wahrheit zu trennen. Man(n) übertreibt gerne schon mal, wenn`s um früher geht (was haben wir damals gesoffen, was hatten wir für Mädels undundund
 
Gab es im Mittelalter eigentlich schon sekt und champagner?
ich hab mal nen roman gelesen, in dem sie im 13. Jahrhunder bereits champagner hatten, kan das stimmen?

Was Kaffee angeht, kann es sein, dass der schon im 13. jahrhundert im orient weit verbreitet war?

Und was ist eigentlich mit Tee, tranken die Menschen ddes Mittelalters auch Tee, kannten die das schon?

ich hab übrigens irgendwo gelesen, dass es im mittelalter ritter gab, die fünf liter wein an einem abend gesoffen haben sollen...
 
LadyAlienor schrieb:
Gab es im Mittelalter eigentlich schon sekt und champagner?
Nicht im heutigen Sinne. Schaumwein wurde erst im 17. Jahrhundert "erfunden".

LadyAlienor schrieb:
ich hab mal nen roman gelesen, in dem sie im 13. Jahrhunder bereits champagner hatten, kan das stimmen?
Vielleicht soll der Begriff einfach nur einen Wein aus der Champagne beschreiben? :grübel:

Solwac
 
LadyAlienor schrieb:
Und was ist eigentlich mit Tee, tranken die Menschen ddes Mittelalters auch Tee, kannten die das schon?

ich hab übrigens irgendwo gelesen, dass es im mittelalter ritter gab, die fünf liter wein an einem abend gesoffen haben sollen...
Zum Tee: Schau doch mal bei der wilden Hilde (Hildegard von Bingen), was die so an Aufgüssen aller Art empfiehlt. Aber ich glaube viele Kräutlein wurden auch dort in Wein gemischt getrunken, da er ja kräftigend gewirkt haben soll. Bei Asterix hingegen wird ja gerade der Tee erfunden....:)
ohne Gewähr für den Inhalt der Site: http://www.heilkraeuter.de/heiler/hildegard-kraeuter.htm
dort ist jedenfalls von Tee und Wein die Rede. Vielleicht kommst du weiter, wenn du unter der Verwendung der einzelnen Kräuter suchst.

5l Wein - das schaffen auch hartgesottene Fastnachter, wenn die Luft im Saal entsprechend verbraucht ist und der Abend seeeehhhr lang wird und man genügend Durst hat (ich als Hanseatin kann das nicht wirklich nachvollziehen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte nicht vor einigen Jahren ein französischer Archäologe behauptet, die Römer hätten das Verfahren zur Herstellung des Champagners erfunden? *Gerücht in die Welt setz*

Repo schrieb:
Vor ein paar Jahrzehnten hat mir mal ein älterer Herr (heute wäre er mindestens 110 Jahre alt) erzählt, "die hätten heute einen Vogel, das Bier wäre viel zu stark, früher (wird so 1920 gewesen sein) hätten er und seine Freunde jeder Sonntags gut und gerne 40-50 Glas Bier getrunken, und das wäre ja heute unmöglich".

Irgendwie fiel mir da der Werbespruch der Degraa-Brauerei ein (nicht mehr existent, daher auch keine Werbung und im Geschichtsforum am richtigen Platz):

Opa wurde 100jährig, stets trank er Degraa obergärig, Oma wurde 110, Degraa hat sie nie gesehn.
 
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