...und das Geldmengenaggregat griffbereit? Ich muss selbst nochmal suchen gehen, ich bin mir sicher, dass ich irgendwo mal einschlägige Statistiken hatte...
Jetzt habe ich schon eine ganze Weile gesucht, u.a. in zwei Wirtschaftshistorien der USA) finde aber nichts Vernünftiges,außer den Hinweis auf Friedman.
Geldmengenaggregate sind problematisch aufgrund der damaligen Datenerfassung. Die unten ausgewiesenen Werte sind offenbar mehrfach leicht in den US-Quellen korrigiert worden, oder Erfassungsmethoden haben sich im Zeitablauf verändert. Danach ergibt sich etwa folgendes Bild:
Nimmt mal mal als Basis die Goldbestände plus Devisenbestände (Quelle: StJBB 1934): 1928-29-30-31-32-33, in Mio. US-$:
16.209 - 16.807 - 18.106 - 17.580 - 17.778 - 16.980
Auf die Krise hin gab es seit Mitte 1928 einen Goldzufluss p.M., 1930/31 einen Abfluss.
Stückgeldumlauf: 1928/33 in Mio. US-$:
Staatsnoten (Einzüge in der Krise 1929 und 1931/33 werden gut sichtbar):
7.123 - 6.560 - 7.633 - 6.527 - 5.320 - 3.806
Banknotenumlauf (erst KontraktionBankenkrise, dann erheblicher Anstieg):
10.191 - 10.339 - 9.515 - 13.697 - 14.856 - 17.505
Zusammen Stückgeldumlauf inkl. Scheidemünzen:
19.697 - 19.243 - 19.348 - 22.525 - 22.643 - 23.192
Danach kann von einem Rückgang der "Geldmenge" Typ Noten/Münzen keine Rede sein. Es gab eine gewisse Substituion zwischen Staatsnoten und Banknoten, Ausdehnung ab 1931.
Einlagenseite (Sicht-, Termin-, Spareinlagen) ist mir derzeit im Detail nicht bekannt. Ersatzweise die Notenbankkredite und Notenbankdepositen 1928/33 zur Plausibilisirung eines Geldmengenaggregates:
1. Wechsel und Vorschüsse (kommt im Krisenverlauf zum Erliegen):
6.488 - 4.301 - 2.583 - 4.101 - 1.125 - 970
2. Sonstige Kredite Zentralbanken an Geschäftsbankensektor (die Stützung 1929ff. und die verschärfte Bankenkrise 1931/32 mit Maximum an Insolvenzzahlen wird sichtbar):
8.654 - 9.816 - 10.752 - 11.287 - 16.199 - 19.048
Sieht nicht gerade nach einer Unterversorgung des Banlensektors mit Zentralbankgeld bzw. -krediten aus.
3. Depositen Geschäftsbanken bei Zentralbank (beienflußt auch durch Zusammenbrüche):
10.421 - 10.110 - 10.563 - 8.920 - 10.750 - 12.025.
4. Griffweise Überleitung auf "ähnlich-M3": Depositen bei Kreditbanken 1928/33:
39.075 - 38.014 - 37.117 - 30.746 - 38.743 - 27.181.
[es fehlen damit noch die Spareinlagen]
Nimmt man insbesondere letzte Reihe, kombiniert man Notenbankgeld, ist tatsächlich ein Geldmengenrückgang bei den erweiterten Geldmengenaggregaten ablesbar. Wichtig ist dabei die US-Bankenkrise 1931/32, die Insolvenz Tausender Institute mit entsprechenden Kundeneinlagen.