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...wenn diese Einschätzung zutrifft, dann wäre der Ausbau Königsbergs zu einer riesigen Festung ein "Dollargrab" gewesen, gegen welches der Schürmannbau am Rhein "Peanuts" darstelltWäre vollständig illusorisch gewesen und jede Befestigung, die man da gebaut hätte, hätte man nur errichtet um sie ohne größere Kampfhandlungen dem Feind zu überlassen.
...wenn diese Einschätzung zutrifft, dann wäre der Ausbau Königsbergs zu einer riesigen Festung ein "Dollargrab" gewesen, gegen welches der Schürmannbau am Rhein "Peanuts" darstellt
Festung Königsberg:
- in der 1. Hälfte des 19. Jhs. eine der wichtigsten preuss. Garnisonen:
1843-59 Bau des inneren Fortgürtels und der Enciente nach seinerzeit modernster Manier (neupr. Polygonalsystem)
1872-85/90 Bau des äußeren Fortgürtels (12 Bieler Forts, mehrere Zwischenwerke, Anschlussbatterien) damit war Königsberg eine der größeren Gürtelfestungen, vergleichbar mit Köln
1910-12 Modernisierung des Fortgürtels (der Fortgürtel erhielt Stahlbetondecken, Neubau zahlreicher Infanteriestützpunkte aus Stahlbeton, ähnlich wie in Köln) - damit war Königsberg wie Köln ein Beispiel der modernisierten Gürtelfestung auf damals modernstem Stand (nur Anlagen wie um Metz, Diedenhofen, KW II, Helgoland, Borkum, Wangerooge, Istein und ein paar wenige weitere waren komplett neu gebaut, ohne sich auf vorhandene Vorgängerbauten a la Bieler Forts stützen zu müssen)
Offenbar wurde Königsberg bis in den Weltkrieg hinein als relevant betrachtet und entsprechend fortifiziert. Nebenbei soll ein Großteil der franz. Reparationszahlungen 1871 für den Königsberger Fortgürtel verwendet worden sein.
Naja, aber das sind alles Maßnahmen, die getrofffen wurden, bevor man sich endgültig auf den modifizierten Schlieffenplan festlegte.
Gehen wir das doch mal ganz konkret im Falle des Schlieffenplans an:
Im Falle eines Deutschland priorisierenden russischen Aufmarsches "G", mit Aufmarsch von mehr als 2 Armeen an der deutschen Grenze, den man wohl durchaus auf dem Schirm haben durfte, wie wollte man irgendwas in Ostpreußen verteidigen, wenn die russischen Kräfte hinreichend gewesen wären, die einzige Armee, die man in diesem Bereich hatte, egal wo sie sich festsetzte zu umgehen und zeitgleich auf ihrem Rückzug zu verfolgen?
Shinigami schrieb:Oder näher an den tatsächlichen Geschehnissen, womit hätte man, wenn Tannenberg nur ein Frontalsieg gewesen wäre, sich Rennenkampff erneut an der Angerapp entgegenstellen wollen?
Wenn man das Gros der 8. Armee wieder gen Osten bewegt hätte, hätte man seine Versorgungslinien entblößt und die Narew-Armee hätte im Grunde nur nachrücken müssen, was sie nach moderater Zeit sicherlich gekonnt hätte.
Gleichzeitig wäre man dann von deutscher Seite her gezwungen gewesen Rennenkampf an der Angerapp selbst nochmal anzugreifen und endgültig zu schlagen, bevor man die Narew-Armee final im Rücken hat.
Ob die 2 auch nicht mehr ganz frischen Korps aus dem Westen da die Kräfte hätten ausgleichen können? Wird man bezwifeln dürfen, im Besonderen hätte Rennenkampff einige Tage Zeit gehabt, die Anerapp-Linie an der nichts signifikantes mehr stand, hinter sich zu lassen.
Shinigami schrieb:Davon ab, liegt vor Königsberg das Frische Haff, mit seiner eher geringen Tiefe und das Nadelöhr an der Frischen Nehrung, die das Haff mit der Ostsee verbindet.
Ich wäre an dieser Stelle überfragt, wenn ich beantworten sollte, ob es zu dieser Zeit überhaupt möglich war, den Königsberger Hafen mit Schiffen mit größerer Tonnage anzufahren.
Es sind etliche Milliarden aus Frankreich an Krediten an Petersburg vergeben worden, die primär der Aufrüstung dienten. Das ist auch Berlin nicht verborgen geblieben. Eisenbahnlinien, Artillerie, deutliche Heeresvermehrung, obwohl man schon über ein Millionenheer verfügte. Es wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt.
Der Königsberger Hafen müßte vor dem Ausbau des Seekanals etwa ganz grob für Schiffe bis zu 5 Meter Tiefgang nutzbar gewesen sein.
Die A Variante war die deutlich wahrscheinlichere, denn der russische Nachrichtendienst hatte entsprechende Informationen gesammelt. Sie sah einen vorzeitigen Angriff am 16.Mobilmachungstag vor.
Der russische Generalstab hatte 1908 Kenntnis von der deutschen Generalstabsreise aus dem Jahre 1905 unter Schlieffen erhalten, die den Schluß zuließ, das im Osten des Reiches nur schwache Kräfte sein würden.
Ist zwar schon ein Jahr alt die Diskussion, aber ich greife das einfach nochmal auf:
Inwiefern ließ sich von der Generalstabsreise 1905 auf die Verhältnisse 1914 schließen?
Die Generalstabsreise 1905 ereignete sich vor dem Hintergrund des Russisch-Japanischen Krieges und dem damit korrespondierenden Umstand, dass Russland, das Niederlage und Revolution erst einmal verdauen musste, für den Moment nicht in größerem Maße handlungsfähig sein konnte.
Entsprechend war zu diesem Zeitpunkt auch nicht zu erwarten, dass man von deutscher Seite damit rechnete, große Kräfte im Osten zu brauchen.
Das allerdings lässt sich kaum auf die Verhältnisse von 1914 übertragen, wo man in Berlin durchaus wieder mit einem handlungsfähigen Russland rechnen musste.
In St. Petersburg hatte man natürlich Vorstellungen davon, dass es eine deutsche Planung gab, die einen West-Schwerpunkt vorsah.
Inwiefern hatte man aber Kenntnisse davon, dass das seit 1913 die einzige Planung war, zu der keine offizielle Alternative mehr vorgehalten wurde?
Wenn sich nicht nachweisen lässt, dass der russische Generalstab auch davon Kenntnisse hatte, musste man in St. Petersburg eigentlich damit rechnen nur über eine mögliche Variante im Bild zu sein ohne deren Eintreffen mit einiger Sicherheit vorhersagen zu können.
Wäre Deutschland in seinen militärischen Planungen weiterhin zweigleisig gefahren hätte die Frage für welchen Plan man sich in Berlin entscheiden würde und dementsprechend auch, wie St. Petersburg darauf reagieren musste möglicherweise ganz massiv von der britischen Haltung zum Krieg abgehangen.
Denn man wird wohl unterstellen dürfen, dass wenn es weiterhin eine Ost-Planung gegeben hätte und London signalisiert hätte, sich neutral verhalten zu wollen, falls Deutschland in Westeuropa nicht als Aggressor aufteten würde, das ein starkes Argument für die Ost-Variante gewesen wäre.
Insofern verstehe ich nicht ganz, wie du zu dem Urteil kommst, dass für Russland die Variante "A" grundsätzlich die wahrscheinlichere gewesen wäre.
Wenn St. Petersbrung über die Aufgabe des Ost-Aufmarschs und die endgültige Festlegung auf die West-Option in Berlin im Bilde gewesen wäre, würde ich dir zustimmen. Aber das sehe ich nicht.
Einmal pro Jahr fanden Besprechungen der Generalstäbe Frankreichs und Russlands statt. Ich entnehme dem Protokoll der Sitzung vom 18./31.August 1911 das sich beide Generalstabschefs darin einig waren, dass Deutschland seine Hauptkräfte gegen Frankreich ansetzten wird und gegen Russland nur einen minimalen Teil seiner Truppen übriglassen.
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