Lungos schrieb:
dass man sich mit Rußland einen quasi unbesiegbaren Gegner einhandelte.
Brest-Litowsk spricht eine andere Sprache!
Rußland war zu groß, um es rasch zu befrieden. Ein Einmarsch in Rußland konnte vielleicht bis Moskau führen, letztendlich aber nicht ganz Rußland niederwerfen
Ersteres ist absolut korrekt, so dachte man. Die Herren rechneten auch nicht damit, ganz bis nach Moskau zu kommen. Hätte man es tatsächlich geschafft, wäre damit wohl der Krieg im Osten gewonnen gewesen. Auch anzünden hätte dann nicht mehr geholfen...
Albatros schrieb:
Keine Ahnung, was es an konkreten Plänen gab,
Ein Herr Fischer hat dazu ein ganzes Buch geschrieben.
aber die Forderung nach einem Präventivkrieg nach Russlands Niederlage gegen Japan waren ja ziemlich laut und deutlich geäußert worden. Da wird sich vielleicht schon der eine oder andere Stäbler mal hingesetzt und irgendwas zusammengestellt haben.
Natürlich wurden verschiedene Szenarien durchdacht/geplant, aber selbiges sicher auch von den westlichen und russischen Militärs. Sowas tun Soldaten nunmal, das ist schließlich auch ihr Job.
Allerdings hat man sich dort leider wenig Gedanken über völkerrechtliche Konsequenzen (Belgien) gemacht. Das ganze war ein Spiel mit verdammt hohem Einsatz.
Wer hat das schon vor dem Krieg?! Auch die Westmächte nicht!
Der moralische Zeigefinger und die Kriegsschuldfrage (zum ersten Mal in der Geschichte!) kamen erst später.
Wenn es nur an vier Divisionen hing, dass die Schlacht um Frankreich an der Marne verlorenging
Sicher nicht. Der Schlieffenplan war strategisch gesehen schon sehr gut.
Nur anstatt wirklich durchzumarschieren, zog man sich (aufgrund unübersichtlicher Lage?) zurück und buddelte Schützengräben.
Repo schrieb:
Was wäre geschehen, wenn die Schacht an der Marne 1914 für Deutschland siegreich geendet hätte?
Die Deutschen hätten wie 1940 über den Kanal geschaut. Mit den gleich langen Gesichtern. Die Engländer hätten sowenig wie 1940 oder 1809 nachgegeben.
1. Damit wäre wohl der Krieg für Deutschland siegreich zu Ende gegangen, zumindest wäre Frankreich aus der Entente ausgeschieden und hätte einen Sonderfrieden geschlossen.
2. Man hätte sicher nicht über den Kanal geschielt. Niemand wollte das!
Nach der Niederwerfung Frankreichs und infolge sicherlich auch Rußlands, wäre es IMHO zu einer Verständigung mit England gekommen.
Denn Unschuldslämmer waren die Briten auch nicht, man denke nur an die Teilungspläne der portugiesischen Kolonien vor dem Ersten Weltkrieg.