Haben sich die Menschen verändert?

Sollte man in dieses Modell nicht vielleicht noch eigene Entscheidungen mit aufnehmen oder wird das zu philosophisch (haben wir überhaupt einen eigenen Willen?

das mit dem freien Willen ist ein echtes Problem
hab ne Docu darüber gesehen es gibt Gehirnforscher und Kriminalpsychologen
die sagen der Mensch hat keinen freien Willen,das Problem was sich daraus ergibt ist,man ist für sein Handeln nicht verantwortlich,da nicht willentlich ausgeführt,heißt keiner wäre haftbar
 
huii, soviele beiträge, obwohl ich dachte, dass das keinen menschen interessieren könnte. gut finde ich die hinweise zum auseinanderhalten der instinkte und erlernten verhaltensweisen.
auf die ausgangsfrage bin ich gekommen, als ich im berliner museum für früh- und vorgeschichte ein modell einer sippe aus dem berlin-brandenburger raum betrachtete. es waren häuser und ställe dargestellt und einige strichmännchen als figuren. ich weiß nicht mehr, welchen genauen zeitraum das darstellen sollte, wohl etwas um die 10.000jahre vor uns. mit ein bisschen phantasie und der erinnerung an meine urbarmachung eines schrebergartengeländes, stellte ich mir deren tagewerk vor. vermutlich haben sie auch geflucht über die quecke oder die wildschweine, die deren felder gleich wieder zuwucherten bzw. umwühlten, die ängste vor den unbekannten nachbarn oder den wetterkapriolen. und die 'zeichen ' des himmels wurden evtl. den 'göttern' zugeschrieben. aber diese menschen müssen sich auch gefreut haben können, gesungen oder gelacht- und evtl auch langeweile verspürt haben worüber und warum auch immer. das wäre ja heute auch nicht anders. nur haben wir andere gerätschaften und erklärungsmodelle für unsere umwelt. in welchem sozialen klima gibt es denn weiterentwicklungen? bei fortdauernder angst und not wahrscheinlich nicht- da gibt es ja eher blockaden. wenn gelacht und gescherzt wird (blödsinn machen, spielen) werden ja eher dinge ausprobiert die zuvor nicht 'erlaubt' waren. in solchen situationen entwickeln sich ja auch witze, schadenfrohes verhalten, überzeichnungen, parodieren (theaterspielen) usw. daraus folgere ich, dass es formen des humors gegeben haben müsste, der sich evtl. auch in den überlieferungen (sagen) oder bildern (höhlenmalereien?) oder figürlichen darstellungen wiederfinden könnte. mir ist schon klar, dass das, was ich komisch finde, nicht bei allen leuten ebenso ankommt und das was früher heiterkeit ausgelöst hat heute sicher kaum wahrgenommen würde. aber vielleicht kennt sich jemand mit solchen sachen aus? ethnologen vielleicht? gibt es auch sowas wie eine "historischepsychologie"? historische abläufe nicht nur historisch/politisch zu interpretieren sondern anhand der psychologie oder soziologie? ich freue mich über literaturhinweise.
 
Gerade zum Humor, insbesondere zu Witzen, im 3. Reich und in der DDR gibt es eine Fülle von Arbeiten. Die sollte man finden.
Eine gute Idee könnte auch sein, die Troubadour-Texte durchzusehen. Da gelten einige auch als deutlich ironisch / humorvoll ...
Dann könnte man sich noch mit den antiken Fabeln beschäftigen, die durch ihre Überspitzungen ja auch deutliche Hinweise auf das damalige Humorverständnis geben könnten.

Aber das alles ist Dir ja zu jung, oder Matrone?

Unter (neuzeitlichen!) Archäologen kursiert noch eine (humorvolle - bitte nicht als zu wissenschaftlich ansehen!) Theorie über die sogenannten Cynolithen ;) Um (meso-)lithische Rastplätze herum gibt es hin und wieder einen Kreis von Nuklei-Resten, Fehlabschläger und anderem Steinabfall. Die liegen mehr oder minder konzentrisch in Wurfweite um die zentrale Feuerstelle herum. Die Idee ist jetzt folgende Situation:
Ein lauer Sommerabend am Rastplatz. Irgendwer konzentriert sich aufs Klingenschlagen. Irgendwann kommen ein paar Füchse oder sonstwas und die versuchen, an die Essensreste ranzukommen. Und geraten in Streit. Balgen sich. Machen Lärm. Stören den Steinschläger. Schließlich sogar so sehr, daß er mit einem lauten "Ihr blöden Mistvieh......!!!!" sein Werkstück nach den Tieren wirft.
Eventuell hätten wir damit den einzigen Archäologischen Nachweis eines emotionalen, situationsbezogenen Ausrufes.
Alt genug? ;)

Die Frage, in wie fern sich Menschen mit ihrem Verständnis von Humor etc verändert haben, geht meiner Meinung nach deutlich in Richtung Philosophie und wird je nach dem, welcher philosophischen Sichtweise man nahe steht, anders beantwortet werden. Und das ist mir für hier ein zu heisses Pflaster ...

Bye

Suedwester
 
...Was versteht man jetzt eigentlich unter "Ur instinkt"?...

OT, aber ich wollt es euch nicht vorenthalten.

Heute noch schnell in die Bücherei weil ich doch mehr über den Instinkt des Menschen erfahren wollte. Kurzer SmallTalk mit der netten Mitarbeiterin - "...ich suche ein Buch das sich mit den Instinkten und Urinstinkten des Menschen befasst..."

.....

Daraufhin sie "...welch Zufall, über das Thema hab ich doch erst die Tage in einem Geschichtsforum gelesen..."

Klonk - das war meine Kinnlade :still:

Ich muss gestehen, ich war richtig sprachlos - und das will schon was heißen.

Ob "Sie" dies hier jetzt wohl liest :grübel: ...wenn ja, ich war der sprachlose :S

... ein Buch haben wir dann aber dennoch nicht gefunden - sie hatte aber auch viel Kundschaft und ich wenig Zeit.

Hat vielleicht einer von euch einen Buchtipp zu dem Thema? - damit ich demnächst mal zielgerichtet suchen - und mehr plaudern -kann:pfeif:
 
@Friesengeist
Humane Urinstinkte: vorsichtig sein und weglaufen.
Wer besonders attraktiv in seiner Horde sein will, schreit noch mächtig laut und gebärdet sich bevor er auch wegläuft.
 
Für zwei davon sicher.
Gab es nicht irgendwo die Theorie von Erhaltung des Individuums - Erhaltung der Art - Erhaltung der Gesellschaft?
 
Hallo!

Ich denke, das angeborene Verhaltensweisen ("Instinkte") sich seit den letzten 100 000 Jahren nicht verändert haben.
Priorität hat: 1. Das eigene Wohlbefinden (Überleben des Individuums).
2. Das Wohlbefinden der Kleingruppe (Familie, Sippe usw.).
3. Das Wohlbefinden des Stammes. Also im weitesten Sinne
der Menschen, die wir persönlich kennen.
Wahrscheinlich ist es sogar angeboren, das z.B. das Überleben der Gruppe als wichtiger eingeschätzt wird als das eigene Überleben.
Ein Mitglied der eigenen Gruppe wird man unter Einsatz des eigenen Lebens eher aus dem Feuer retten als einen Fremden.
Das "Wohlbefinden" der Gesellschaft, des Staates, der Erde usw. sind alles abstrakte Dinge, die uns letzlich nur am Rande interessieren (wenn man ehrlich ist).
Meiner Meinung nach sind wir genau die gleichen Menschen wie vor 10 000 Jahren. Das Gehirn, das einen Speer wirft, um seine Kinder gegen einen Säbelzahntiger zu verteidigen ist das gleiche, wie jenes, das eine Atombombe wirft, um seine "Gemeinschaft" gegen "das Böse" zu verteidigen.
Der einzige Unterschied besteht darin, das es sich im ersten Falle um eine reale Gefahr, im 2. Falle um eine erfundene Gefahr handelt.
Ob das nun Fortschritt ist:confused:
 
Nur, wer das Überleben der Gruppe sichert, sichert das eigene Überleben. Der Mensch ist auf Arbeitsteilung angewiesen.
 
Das gilt aber nur in "Normalsituationen" ... im Katastropehenfall zum Beispiel sind die Meisten sich selbst die Nächsten ...
 
Sollte man als erstes nicht auflisten: Was sind Urinstinkte? Als Kind laufen lernen? Sprechen lernen? Wenn man einer Gefahr ausgesetzt ist, den Kopf schützen?
Dazu gibt es sicher hervorragende Literatur. Ich würde es mir aber von einem Experten erklären lassen, weil: ich habe nicht so viel Zeit zum Lesen. :winke:

LG G.
 
Laufen und sprechen sind sicherlich keine Instinkte da man es erst erlernen muß.Instinkte sind angeboren und müssen nicht erlernt werden
der Selbsterhaltungstrieb ist ein Instinkt,kein Mensch kann sich selbst ohne Hilfsmittel töten,es ist ihm unmöglich die Luft bis zum Tod anzuhalten
 
@Guntbot, lies mal bei Wiki nach. Instinkte und Triebe kann ich bewusst überwinden (Selbsterhaltungstrieb, Sexualtrieb, Hunger etc.). Reflexe (dazu zählt das Atmen) nicht.
Also durch Luftanhalten geht nicht, wohl aber ein Sprung von der Klippe. Du hast einfach das falsche Beispiel wie man sich zu Tode bringt gewählt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also durch Luftanhalten geht nicht, wohl aber ein Sprung von der Klippe. Du hast einfach das falsche Beispiel gewählt.

ok kann schon sein
aber der Sprung wäre ja auch schon wieder ein Hilfsmittel
Triebe kann man zwar durch Projektion auf andere Sachen umlenken oder unterdrücken aber nicht abstellen
Reflexe sind ja unbewußte Aktionen und werden soviel ich weiß vom Rückenmark gesteuert und können antrainiert werden
wie aber verhält es sich mit Instinkten werden die vom Gehirn,bewußt oder unbewußt gesteuert oder auch vom Rückenmark
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer Steuert die Hormonausschüttung?
Wer steuert die neuronale Leitung?

Also ich persönlich finde, hier fehlen noch einige Aspekte ...
 
Zurück
Oben