'Hitler wusste nichts vom Holocaust'

Antisemitismus war damals kein Alleinstellungsmerkmal Hitlers und der NSDAP. Auch Hitlers extrem judenfeindliche Aussagen mit sehr übertriebenen Tötungsabsichten, die er bereits in den zwanziger Jahren machte, werden die meisten sicherlich für polemisches Geschwafel eines extremistischen Politikers gehalten haben. Ich denke, viele hatten ein großes Vertrauen in die Zivilisation und ihre christlich-ethischen Stützen, als daß sie glaubten, Hitlers Judenhass würde in einem Völkermord münden.

Was heisst den bei dir "sehr übertriebenen Tötungsabsichten"?

Hier zum Begriff Antisemitismus:

http://www.geschichtsforum.de/457447-post2.html

Hitler war beileibe nicht der radikalste Antisemit unter den Nazis. Die Reichspogromnacht 1938 wurde beispielsweise von Goebbels losgetreten. Hitler verhielt sich anfangs sehr zurückhaltend, ließ dem Geschehen aber seinen Lauf, als er davon erfuhr.

Das ist jetzt aber sehr vereinfacht, das ganze auf Geobbels alleine zu schieben.

Denn die Hetzrede von Goebbels war mit Hitler abgesprochen. Dieser hilt sich bewusst zurück. Das war so geplant, damit es eben so aussah, dass er sehr zurückhaltend gegenüber dem Mob ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der radikale öffentlich-publizierte Antisemitismus war schon Alleinstellungsmerkmal der Partei NSDAP. Reichlich viele - wie die Phase vor der Machtergreifung und der frühe Widerstand im Dritten Reich zeigen - dürften Hitlers Ankündigungen sehr ernst genommen haben.
Schon weit vor Gründung der NSDAP gab es antisemitische Parteien, sogar mal kurzzeitig eine "Antisemitenliga" (Eigenbezeichnung). Trotz des fest verwurzelten Antisemitismus im deutschen Volk jener Zeit, war diesen Parteien kein Erfolg vergönnt. Der Aufstieg der NSDAP lässt sich nicht damit begründen, dass Antisemitismus damals usus war

Neu an der NSDAP war Hitlers rassistisch begründeter Antisemitismus. Juden waren für ihn keine Glaubensgemeinschaft, sondern eine durch gemeinsame Erbanlagen verbundene Ethnie.

Was sollen denn "sehr übertriebene" Tötungsabsichten sein? Hast Du Dich da verschrieben?

Zitate wie dieses, Quelle: Antisemitische Hitler-Zitate
"Wenn ich einmal wirklich an der Macht bin, dann wird die Vernichtung der Juden meine erste und wichtigste Aufgabe sein. Sobald ich die Macht dazu habe, werde ich zum Beispiel in München auf dem Marienplatz Galgen neben Galgen aufstellen lassen. Dann werden die Juden gehängt, einer wie der andere, und sie bleiben hängen, bis sie stinken. So lange bleiben sie hängen, wie es nach den Gesetzen der Hygiene möglich ist, sobald man sie abgeknüpft hat, kommen die nächsten dran, und das geschieht so lange, bis der letzte Jude in München ausgetilgt ist. Genauso wird in anderen Städten verfahren, bis Deutschland vom letzten Juden gereinigt ist."
... klingen nun wirklich sehr abenteuerlich. Ich nehme nicht an, dass die Deutschen das für bare Münze nahmen.

Solche Vergleiche der Radikalität Hitler/Goebbels sind
a) wenig zielführend
b) bleiben diffus.
Sie stützen die Theorie dass Hitler ein "weak dictator" war, der zwar radikale Außerungen machte und in der Öffentlichkeit aggressive Reden schwang, sich sonst aber eher zurückhielt, wenn es ums Handeln ging.

Worauf - Äußerungen oder Verhalten - beruht Deine Einschätzung einer anfangs zurückhaltenden Haltung Hitlers zur Reichsprogromnacht?
Bis eben war ich noch nicht auf dem neusten Stand: Reichspogromnacht - So half Hitler 1938 beim "Volkszorn" mit - Kultur - Berliner Morgenpost - Berlin
Nichtsdestotrotz hielt sich Hitler im Hintergrund, nachdem er von dem Anschlag auf von Rath erfuhr und Goebbels initiierte den Terror gegen die Juden.
 
Schon weit vor Gründung der NSDAP gab es antisemitische Parteien, sogar mal kurzzeitig eine "Antisemitenliga" (Eigenbezeichnung). Trotz des fest verwurzelten Antisemitismus im deutschen Volk jener Zeit, war diesen Parteien kein Erfolg vergönnt. Der Aufstieg der NSDAP lässt sich nicht damit begründen, dass Antisemitismus damals usus war

Neu an der NSDAP war Hitlers rassistisch begründeter Antisemitismus. Juden waren für ihn keine Glaubensgemeinschaft, sondern eine durch gemeinsame Erbanlagen verbundene Ethnie.

Das war aber auch nicht neu bei der NSDAP. Der rassistische Antisemitismus geht auf Stewart Chamberlain zurück.



Zitate wie dieses, Quelle: Antisemitische Hitler-Zitate
... klingen nun wirklich sehr abenteuerlich. Ich nehme nicht an, dass die Deutschen das für bare Münze nahmen.

Die antisemitischen Äusserungen Hitlers sind uns hier auch bekannt. Wo sagt oder schreibt er aber nun den "sehr übertriebene" Tötungsabsichten?

Sie stützen die Theorie dass Hitler ein "weak dictator" war, der zwar radikale Außerungen machte und in der Öffentlichkeit aggressive Reden schwang, sich sonst aber eher zurückhielt, wenn es ums Handeln ging.

Ich glaube du hast da silesias missverstanden.


Bis eben war ich noch nicht auf dem neusten Stand: Reichspogromnacht - So half Hitler 1938 beim "Volkszorn" mit - Kultur - Berliner Morgenpost - Berlin
Nichtsdestotrotz hielt sich Hitler im Hintergrund, nachdem er von dem Anschlag auf von Rath erfuhr und Goebbels initiierte den Terror gegen die Juden.

Wie schon gesagt, das war mit Hitler abgesprochen. Das sich der Führer im Hintergrund hielt, war ein politscher Entscheid. Denn hier muss man eben auch die Äussere-und innere Wahrnehmung des Regimes anschauen.

So einfach wie du es hier darstellt ist es eben nicht.
 
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Schon weit vor Gründung der NSDAP gab es antisemitische Parteien, sogar mal kurzzeitig eine "Antisemitenliga" (Eigenbezeichnung). Trotz des fest verwurzelten Antisemitismus im deutschen Volk jener Zeit, war diesen Parteien kein Erfolg vergönnt. Der Aufstieg der NSDAP lässt sich nicht damit begründen, dass Antisemitismus damals usus war
Was hat das mit behaupteten Alleinstellungsmerkmal in der WR zu tun?

Neu an der NSDAP war Hitlers rassistisch begründeter Antisemitismus. Juden waren für ihn keine Glaubensgemeinschaft, sondern eine durch gemeinsame Erbanlagen verbundene Ethnie.
Das war keineswegs neu, weder an der NSDAP noch an Hitler.

... klingen nun wirklich sehr abenteuerlich. Ich nehme nicht an, dass die Deutschen das für bare Münze nahmen.
Da sollte man einen Blick auf die übrigen Strömungen und Parteien werfen.
Da habe ich eine andere Annahme.

Sie stützen die Theorie dass Hitler ein "weak dictator" war, der zwar radikale Außerungen machte und in der Öffentlichkeit aggressive Reden schwang, sich sonst aber eher zurückhielt, wenn es ums Handeln ging.
Die Debatte ist aktuell, aber bevor sie "etwas stützen können", wären sie selbst zu belgen.

Ich sehe auch nicht ansatzweise, wie ein Vergleich der Radikalität des Antisemitismus von Goebells, Himmler und Hitler, oder Exponenten des Holocaust, erfolgen könnte und welchen Zielen er dienen soll.

Hitler machte im Übrigen nicht nur radikale Äußerungen, sondern zeigte äußerst tatkräftiges Handeln in den wesentlichen Abläufen. Das sollte man in den Themenbereichen diskutieren, die das speziell behandeln, von den Kriegsentschlüssen über die Vernichtung der "Intelligenz", Röhm bis zum Nichtangriffspakt mit Polen. Dass die Diktatur zT "dezentral" organisiert war, chaotisch bis polykratisch funktionierte, ist kein Widerspruch zur Leitung in den zentralen Fragestellungen

Nichtsdestotrotz hielt sich Hitler im Hintergrund, nachdem er von dem Anschlag auf von Rath erfuhr und Goebbels initiierte den Terror gegen die Juden.
Wer sich wo aufhält, Hintergrund oder Vordergrund, muss nun nicht unbedingt etwas mit der Aktivität als solches zu tun haben.

Ich denke an den Putschversuch in Österreich 1934, für den sich ja nun jüngst auch neue entscheidende Aktivitäten Hitlers erwiesen haben. Oder die Frage des Engagements im Spanischen Bürgerkrieg, quasi nebenbei in der Aufführungspause in Bayreuth.:winke:
 
Das war aber auch nicht neu bei der NSDAP. Der rassistische Antisemitismus geht auf Stewart Chamberlain zurück.
Chamberlain schuf die pseudowissenschaftliche Theorie eines rassistischen Antisemitismus, aber Hitler und die NSDAP waren die ersten, die diese Sichtweise politisch verwerteten. Passte es zudem sehr gut ins Konzept des Rassenwahns und damit allgemein zum absurden Weltbild der Nationalsozialisten.

Die antisemitischen Äusserungen Hitlers sind uns hier auch bekannt. Wo sagt oder schreibt er aber nun den "sehr übertriebene" Tötungsabsichten?
Lies mal das zitierte. In den 1920'ern und 30'ern mögen viele mit einer Vertreibung der Juden einverstanden gewesen sein, aber nicht, dass man sie gleich reihenweise umbringt.

Wie schon gesagt, das war mit Hitler abgesprochen. Das sich der Führer im Hintergrund hielt, war ein politscher Entscheid.
Jein; einerseits wollten die Nazis, dass die Novemberpogrome wie ein Volksaufstand aussehen sollten, andererseits war Hitlers zutun nur marginal. Ähnlich wie beim Holocaust nahm er kaum Einfluß aufs Geschehen, sondern ließ den Dingen ihren Lauf und billigte sie, solange das Ergebnis seinem Sinne war.

Was hat das mit behaupteten Alleinstellungsmerkmal in der WR zu tun?
Gab es nicht zur Zeit der WR bereits antisemitische Politiker außerhalb der NSDAP? Habe ich mich getäuscht?

Ich sehe auch nicht ansatzweise, wie ein Vergleich der Radikalität des Antisemitismus von Goebells, Himmler und Hitler, oder Exponenten des Holocaust, erfolgen könnte und welchen Zielen er dienen soll.
Ich finde es interessant, auch die Persönlichkeit bzw. die Psyche der Täter zu beleuchten. Die Geschehnisse zur NS-Zeit sind nicht immer rational begründbar, sondern vieles passierte, weil die Hauptpersonen so waren wie sie waren.

Hitler machte im Übrigen nicht nur radikale Äußerungen, sondern zeigte äußerst tatkräftiges Handeln in den wesentlichen Abläufen.
In vielen Dingen aber nicht, beispielsweise bei seinen Kriegen. Er mischte sich erst ein, als er ungünstige Entwicklungen bemerkte. Zuvor ließ er seinen Leuten freie Hand.
 
In vielen Dingen aber nicht, beispielsweise bei seinen Kriegen. Er mischte sich erst ein, als er ungünstige Entwicklungen bemerkte. Zuvor ließ er seinen Leuten freie Hand.

Ach ja. Weshalb hat er sich dann in dem Westfeldzug eingemischt, in dem der Truppe bei Montcornet zu halten. Dann möchte ich auf Dünnkirchen hinweisen. Beides Zeitpunkte, in dem die militärischen Operationen alles andere als eine ungünstige Entwicklung nahmen.

Dann seine Einmischung, bereits in der Planungsphase, in Barbarosse hat sicher
auch dafür gesorgt, das dieser Feldzug keine vernünftige Schwerpunktbildung hatte.
 
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Ähnlich wie beim Holocaust nahm er kaum Einfluß aufs Geschehen, sondern ließ den Dingen ihren Lauf und billigte sie, solange das Ergebnis seinem Sinne war.
Du solltest Dir bei den derzeit aktuellen Biographien zu Himmler, Heydrich etc. einmal anschauen, wie der Druck der Führerwillens wirkte. Abgesehen davon gehen die Hundertausende Morde 1941 belegbar auf Führerweisungen zurück. Davon solltest Du die Recherche nach einem "Schriftstück" trennen, aber das hat ursi oben schon aufgezeigt.

Hitlers Testament dazu 1945:
"Ich habe aber auch keinen Zweifel darüber gelassen, dass, wenn die Völker Europas wieder nur als Aktienpakete dieser internationalen Geld und Finanzverschwörer angesehen werden, dann auch jenes Volk mit zur Verantwortung gezogen werden wird, das der eigentlich Schuldige an diesem mörderischen Ringen ist: Das Judentum! Ich habe weiter keinen darüber im Unklaren gelassen, dass dieses Mal nicht nur Millionen Kinder von Europäern der arischen Völker verhungern werden, nicht nur Millionen erwachsener Männer den Tod erleiden und nicht nur Hunderttausende an Frauen und Kindern in den Städten verbrannt und zu Tode bombardiert werden dürften, ohne dass der eigentlich Schuldige, wenn auch durch humanere Mittel, seine Schuld zu büssen hat."

Ich finde es interessant, auch die Persönlichkeit bzw. die Psyche der Täter zu beleuchten.
Das solltest Du dann unterhalb Hitlers bei den handelnden Personen angemessen berücksichtigen.

In vielen Dingen aber nicht, beispielsweise bei seinen Kriegen. Er mischte sich erst ein, als er ungünstige Entwicklungen bemerkte. Zuvor ließ er seinen Leuten freie Hand.
Es gibt hier im Forum viele Themen, die sich mit der Vorgeschichte der Expansion und schließlich des Kriegsausbruchs beschäftigen. Darin wird auf den Forschungsstand zum Thema verwiesen. Vielleicht schaust Du da einmal hinein.

Deine These ist weder bzgl. Österreich, noch Sudentengebiet, noch Tschechien, noch Polen aufrecht zu erhalten. Der "politischen Lösung" nach dem Polenfeldzug (zB in Ansehung des militärischen Widerstandes gegen die Westoffensive) stand Hitler entgegen, eindrucksvoll demonstriert am 5.11.1939. Das wiederholte sich in den Anweisung zum Ostfeldzug insoweit, als auch dieser auf (ausschließlich) die Initiative Hitlers zurückging.
 
Chamberlain schuf die pseudowissenschaftliche Theorie eines rassistischen Antisemitismus, aber Hitler und die NSDAP waren die ersten, die diese Sichtweise politisch verwerteten. Passte es zudem sehr gut ins Konzept des Rassenwahns und damit allgemein zum absurden Weltbild der Nationalsozialisten.

Jetzt waren sie auf einmal die Ersten, zuvor war es noch neu. Du musst genauer schreiben und nicht warten bis wir hier was verlinken zum Thema.

Vor allem bei so sensiblen Themen wie das hier, sollte man sehr genau schreiben.


Lies mal das zitierte. In den 1920'ern und 30'ern mögen viele mit einer Vertreibung der Juden einverstanden gewesen sein, aber nicht, dass man sie gleich reihenweise umbringt.

Textstelle wo Hitler die von dir erwähnten "sehr übertriebenen Tötungsabsichten" erwähnt. Die hätte ich gerne.


Jein; einerseits wollten die Nazis, dass die Novemberpogrome wie ein Volksaufstand aussehen sollten, andererseits war Hitlers zutun nur marginal. Ähnlich wie beim Holocaust nahm er kaum Einfluß aufs Geschehen, sondern ließ den Dingen ihren Lauf und billigte sie, solange das Ergebnis seinem Sinne war.


Auf Anweisung Hitlers wurde die Demonstrationen laufen gelassen und die Polizei zurückgerufen. Wenn das kein Handeln ist.


Gab es nicht zur Zeit der WR bereits antisemitische Politiker außerhalb der NSDAP? Habe ich mich getäuscht?

Ja die gab es schon vor der Weimarer Republik und nicht nur in Deutschland.
 
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Bei der Aktion T4 wurde von Hitler angeordnet, dass jede Verwicklung der Reichskanzlei (=Hitler) zu vermeiden sei (Akte GStA Frankfurt Js20/61, S. 18).

Den bis dahin größten Massenmord, die Tätigkeit der Einsatzgruppen in der SU, bekam Hitler persönlich als Berichte (so zB Meldungen an den Führer über Bandenbekämpfung, 29.12.1942, Meldung Nr. 51 Russland-Süd, Ukraine, Bialystock, "Bandenbekämpfungserfolge vom 1.9. bis 1.12.1942, 2c): Juden exekutiert - insgesamt: 363.211"), abgesandt von der "Feld-Kommandostelle des Reichsführer-SS"

Original abgedruckt bei Fleming, Hitler und die Endlösung - "Es ist des Führers Wunsch ...", S. 128/129

Folgt man zB Burrin (Hitler und de Juden - Die Entscheidung für den Völkermord, S. 106 ff.) mit seinen Nachweisen zum Ablauf, da soll die Hitler-Anweisung zur Vernichtung aller Juden etwa Sept/Okt. 1941 gefallen sein. Ad hoc begann man mit der Abschiebung auch westeuropäischer Juden und der Massenexekution im Osten (zB in Riga). Die Anweisung fiele demnach zusammen mit den bis dahin größten Kesselschlachten der Wehrmacht und hat vermutlich (wie zB vorher Goebbels bzgl. der "Reichsjuden" angekündigt) mit der Erwartung des schnellen Sieges zu tun.
 
Jetzt waren sie auf einmal die Ersten, zuvor war es noch neu.
Nun, sobald etwas Neues in Erscheinung tritt, tut es dies zum ersten Mal. Sonst wäre es ja nicht neu.

Du musst genauer schreiben und nicht warten bis wir hier was verlinken zum Thema.
Ich finde eure Links nicht schlecht. Ich kann nur daraus lernen.

Textstelle wo Hitler die von dir erwähnten "sehr übertriebenen Tötungsabsichten" erwähnt. Die hätte ich gerne.
Hier ist sie noch einmal:
Wenn ich einmal wirklich an der Macht bin, dann wird die Vernichtung der Juden meine erste und wichtigste Aufgabe sein. Sobald ich die Macht dazu habe, werde ich zum Beispiel in München auf dem Marienplatz Galgen neben Galgen aufstellen lassen. Dann werden die Juden gehängt, einer wie der andere, und sie bleiben hängen, bis sie stinken. So lange bleiben sie hängen, wie es nach den Gesetzen der Hygiene möglich ist, sobald man sie abgeknüpft hat, kommen die nächsten dran, und das geschieht so lange, bis der letzte Jude in München ausgetilgt ist. Genauso wird in anderen Städten verfahren, bis Deutschland vom letzten Juden gereinigt ist.
Auf Anweisung Hitlers wurde die Demonstrationen laufen gelassen und die Polizei zurückgerufen. Wenn das kein Handeln ist.
Als "Demonstrationen" würde ich den barbarischen Akt des SA-Terrors nicht gerade bezeichnen. Sicherlich fand Hitler gefallen daran und unterstützte die Aktion. Nicht zuletzt, indem er seine Leibwache, den "Stumtrupp Hitler" losschickte beim Terror gegen die Juden mitzumachen. Bloß wurden die Judenpogrome, bisherigen Erkenntnissen nach, nicht auf Hitlers Initiative losgetreten.

Hier steht noch etwas über Hitlers generelle Unentschlossenheit und wie er sich von den Ereignissen hat treiben lassen: http://www.clsb.org.uk/media/Academic Work/Hitler.pdf
 
Hier steht noch etwas über Hitlers generelle Unentschlossenheit und wie er sich von den Ereignissen hat treiben lassen: http://www.clsb.org.uk/media/Academic%20Work/Hitler.pdf
@Pitti, es spricht nicht gerade für die verlinkten Ausführungen, dass sich der Autor u.a. auf David Irving beruft. Dieser Mann saß schon wegen Holocaustleugnung in Österrreich ein. Und ob Hitler nun gern lange schlief oder nicht, ist in diesem Zusammenhang genauso irrelevant wie der vermeintliche Handelsspielraum seiner Satrapen.
 
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Als "Demonstrationen" würde ich den barbarischen Akt des SA-Terrors nicht gerade bezeichnen. Sicherlich fand Hitler gefallen daran und unterstützte die Aktion. Nicht zuletzt, indem er seine Leibwache, den "Stumtrupp Hitler" losschickte beim Terror gegen die Juden mitzumachen. Bloß wurden die Judenpogrome, bisherigen Erkenntnissen nach, nicht auf Hitlers Initiative losgetreten.

Hier steht noch etwas über Hitlers generelle Unentschlossenheit und wie er sich von den Ereignissen hat treiben lassen: http://www.clsb.org.uk/media/Academic Work/Hitler.pdf

Demonstrationen war ein Ausdruck des Polizeipräsidenten von München, hätte ich hinschreiben sollen. Sorry.

Ich weiss ja nicht was für Literatur du liest. Aber wie bb schon geschrieben hat, ein Autor der sich auf David Irving beruft den schaue ich zumindest sehr skeptisch an. Ich weiss auch nicht ob Mommsen und Brozart Freude daran haben in einem Zug mit Irving genannt zu werden.
 
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Nun, sobald etwas Neues in Erscheinung tritt, tut es dies zum ersten Mal. Sonst wäre es ja nicht neu.

Der rassistische Antisemitismus war nun mal keine Erfindung der NSDAP, es gab schon während der Weimarer Zeit und davor (ca. ab 1870), solche Ausprägungen. Am Ende steht dann die NSDAP aber neu war das nicht.

Die NSDAP hat diese Ideologie radikalisiert bis hin zum Völkermord.

Hier mal ein Buchtipp:

Werner Bergmann
Geschichte des Antisemitismus
 
@Pitti, es spricht nicht gerade für die verlinkten Ausführungen, dass sich der Autor u.a. auf David Irving beruft. Dieser Mann saß schon wegen Holocausleugnung in Österrreich ein.
Meines bescheidenen Wissens nach, war Irving, trotz seines Absturzes zum Geschichtsfälscher ein sachkundiger Hitler-Biograph, der auch viel Quellenforschung betrieb und nicht, wie andere Holocaustleugner, von vorn herein mit Tricks und Augenwischerei gearbeitet hat. Allerdings war Irving schon immer von der Person Hitlers fasziniert, weshalb man ihm sicherlich jede Objektivität absprechen kann. Das vorhin von mir verlinkte PDF stammt vielleicht aus einer Zeit, als man Irving noch ernst nahm.

Apropos Irving: http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/1977_4_10_broszat.pdf
 
Forderungen nach einer Vertreibung der Juden bis hin zur physischen Vernichtung gab es schon im 19. Jahrhundert, also lange vor der NSDAP. Das kann man bei Goldhagen "Hitlers willige Vollstrecker" alles detailliert nachlesen.
 
Ich weiss ja nicht was für Literatur du liest. Aber wie bb schon geschrieben hat, ein Autor der sich auf David Irving beruft den schaue ich zumindest sehr skeptisch an. Ich weiss auch nicht ob Mommsen und Brozart Freude daran haben in einem Zug mit Irving genannt zu werden.
Broszat lebt ja nun nicht mehr, aber du hast sicherlich recht, dass er es nicht gefeiert hätte, in einem Atemzug mit Irving genannt zu werden.

Zur Literatur: ich bin leider sehr schlecht bestückt. Ich bin immer noch auf der Suche nach einer ebook-Page, wo man sich seriöse Literatur zum 3.Reich etc. runterladen kann. Im Internet findet man leider fast nur Material selbsternannter, politisch motivierter "Revisionisten", die NS-Verbrechen schönreden möchten. Und dass sowas nichts taugt, brauche ich dir wohl nicht zu erzählen.
 
Broszat lebt ja nun nicht mehr, aber du hast sicherlich recht, dass er es nicht gefeiert hätte, in einem Atemzug mit Irving genannt zu werden.

Zur Literatur: ich bin leider sehr schlecht bestückt. Ich bin immer noch auf der Suche nach einer ebook-Page, wo man sich seriöse Literatur zum 3.Reich etc. runterladen kann. Im Internet findet man leider fast nur Material selbsternannter, politisch motivierter "Revisionisten", die NS-Verbrechen schönreden möchten. Und das sowas nichts taugt, brauche ich dir wohl nicht zu erzählen.

Dann solltet du mal in eine Bibliothek. Dort gibt es ganz viel seriöses. Man muss nur wissen welche Autoren. Wenn du wirklich interesse hast an seriöser Literatur, kannst du auch unsere Buchtipps anschauen.

Es ist eben nicht alles auf dem Netz zu finden.


Hier noch ein Link zu Irving: http://www.zukunft-braucht-erinneru...alismus-und-antisemitismus-nach-1945/119.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, die Dresdener Bombardements sind ein beliebtes Thema rechtsextremer Hohlbirnen, die die Opferzahl gern verzehnfachen. Man dachte sich, durch die Forschungsarbeit einer Historikerkommission die Diskussion beenden zu können, ahnte aber nicht, dass Neonazis wissenschaftliche Ergebnisse nicht akzeptieren, die ihren Dogmen widersprechen.

Wenn du seriöse Hitlerbiographen lesen möchtst, dann doch bitte Ian Kershaw oder Joachim Fest.
Danke für den Tip. ;)
 
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