dekumatland
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Seit wann (Zeitpunkt) ist die Aufteilung in toskisch und gegisch nachweisbar? Ich habe auf die Schnelle nichts dazu gefunden.
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Seit wann (Zeitpunkt) ist die Aufteilung in toskisch und gegisch nachweisbar? Ich habe auf die Schnelle nichts dazu gefunden.
Noch früher war es Bardylis
Hierzu;
Pavle Ivić and Alexandru Rosetti have connected the name Bardylis with Albanian i bardhë "white",[4][5] There is another opinion that connects the name Bardylis with both Alb. i bardhë "white" and Alb. yll "star". According to Stuart Edward Mann, the second version is a folk etymology.[6] According to German linguist Paul Kretschmer the name Bardylis is connected with the word "bardulos", which according to him means "grey" in the language of the Messapii in southern Italy.[7]
Wobei das albanische bardhë auf *bardza zurückgehen soll, was mir plausibel scheint. Das entsprechende türkische Lehnwort aus dem Albanischen ist barza. (Das <z> ist ein stimmhaftes s.)
barza - Wiktionary
kaltër - Wiktionary
Und
verdhë - Wiktionary
Das leuchtet mir nicht so ein.
Blau soll gelb sein und gelb soll grün sein.
Delma;
From Proto-Albanian *dailjā, from Proto-Indo-European *dʰeh₁-l-. Compare Old English delu(“teat”).
Das hatten wir schon, siehe Beitrag 100:Possibly the source of the Illyrian tribe name Delmatae.
Das geht wohl auf Gustav Meyer (1890) zurück. Nach Orel (1989) ist das -m- sekundär, ein Zusammenhang mit dem Namen Dalmatiens ziemlich unwahrscheinlich ("and hardly has anything in common with the name of Dalmatia").
Zuletzt noch das Schönste
Dardha;
From Proto-Albanian *dardā, deverbative of *darda ‘to spill, pour’ (whence modern derdh). More at derdh.
Da hast Du vermutlich was falsch verstanden, das Wort wird nicht "illyrisch gedeutet", es wird auch nicht "litauisch gedeutet" oder "slawisch gedeutet", sondern lediglich verglichen mit Wörtern aus anderen verwandten Sprachen.
Gedeutet wird in diesem Fall das illyrische Wort, denn bei den illyrischen Namen ist die Bedeutung unbekannt. In diesem Fall ist es ein Ortsname, der aber bei Strabo als Sumpf beschrieben wird.
In diesem Fall wird das Wort als Erbwort aufgefasst. Gemeinsame Erbwörter gibt es auch in Sprachen, deren Sprecher niemals miteinander Kontakt hatten.
So glaube ich z. B. nicht, dass die Sprecher des Protoalbanischen Kontakte mit den Sprechern des Altenglischen gepflegt haben. Vergleichen kann man die Wörter trotzdem:
Das hatten wir schon, siehe Beitrag 100:
Die ursprüngliche Bedeutung wäre also "ausschütten, ausgießen"
derdh - Wiktionary
Was soll uns das sagen?
Hatte das mit „derdh“ schon gesehen.
Was hat eine Birne mit ausschütten zu tun wenn das die ursprüngliche Bedeutung ist,
verstehe ich nicht so ganz.
Das Wort für die Kirsche wurde z. B. von einer Sprache in die andere entlehnt - von einer unbekannten antiken Sprache ins Griechische, von dort ins Lateinische, von dort ins Deutsche.
DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen SprachePflaume f. Der Name der dunkelblauen (auch gelben) Steinfrucht ahd. phrūma (11. Jh.; doch vgl. früher bezeugtes phrūmboum, 9. Jh.), mnd. mnl. prūme, nl. pruim und (mit Wechsel von r zu l bei Entlehnung aus dem Lat.; s. auch ↗Schilf) ahd. phlūma (11. Jh.), mhd. phlūme, mnd. aengl. plūme, engl. plum ist entlehnt aus vlat. *prūma, dem als Sing. aufgefaßten kollektiven Plur. von vlat. *prumum n., einer im nordwestlichen Balkan, einem Zentrum der Pflaumenkultur, entstandenen Nebenform zu lat. prūnum ‘Pflaume’, beide aus griech. prū́mnon (προῦμνον). Vlat. *prūma gelangt mit der griechisch-römischen Obstkultur über die Goten und andere Germanenstämme längs der Donau zu den Burgundern, über got. und burgund. Vermittlung (neben lat. prūna, als fem. Sing. aufgefaßter neutr. Plur.) ins Galloroman. und von dort ins Westgerm.
Ich schweife ein wenig ab...
Mit einem anderen Obstwort ist es ganz ähnlich; hier ging der Weg angeblich über den nordwestlichen Balkan:
DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
Die slawische Pflaume (russisch. sliwa, kroatisch šljiva, daraus macht man den Sliwowitz) hat eine Verwandte im germanischen Wortschatz, nur die Frucht ist eine andere: die Schlehe, auf Englisch sloe.
Das Altirische Wort für die Schlehe ist draigen (siehe:Etymological Dictionary Of Proto Celtic : Free Download, Borrow, and Streaming : Internet Archive ), Eqrem Çabej hat dieses Wort mit dem albanischen Birnenwort verglichen.
Auch nicht so ganz überzeugend...
Die Traube;
From Proto-Albanian *rāguša, from Proto-Indo-European *sr̥h₂gós ‘berry’, oblique of *sróh₂gs (compare Greek ρώγα (róga) ‘grape’, Latin frāgum ‘strawberry’). (Can this(+)etymology be sourced?)
From Proto-Albanian *ruśśa-, from Ancient Greek ῥώξ (rhṓx).[1]
Die Anhänge wurden nicht geladen, ich habe sie in Beitrag 94 nachgeliefert.Das könnte man als Forschungsstand 2000 betrachten, aber die Forschung bleibt nicht stehen, und es wird weiter geforscht und diskutiert.
So lese ich bei Orel:
Den Anhang 17879 betrachten
2008 unterzog Bardhyl Demiraj die rekonstruierte Form einer genauen internen und externen Überprüfung und zog die Schlussfolgerung:
Den Anhang 17877 betrachten
https://www.albanologie.uni-muenche...ationen-demiraj/bearbeitet_alb_-rrush_-on.pdf
Die Herleitung stammt wohl von Orel, mir kommt sie aber auch nicht schlüssig vor.
Tatsache ist, dass im Altgegischen ein Verb derdh bzw. dardh in der Bedeutung 'vergießen' bezeugt ist.
Ich halte es für möglich, dass das Birnen-Wort gar nichts mit dem albanischen Wort für 'vergießen' zu tun hat. Vielleicht ist es ein Lehnwort aus einer anderen Sprache. [...]
Du kannst sicherlich eine Quelle zu dieser Behauptung nennen.
Stefan Schumacher und Joachim Matzinger, Die Verben des Altalbanischen, Wiesbaden 2013
Bin aber einige Wörter durchgegangen die „dh“ enthalten und alle scheinen Erbwörter zu sein.
dhisk - Wiktionary
dhogë - Wiktionary
dhuroj - Wiktionary
dhespër - Wiktionary
Wenn ich bei den Schumacher/Matzinger "Verben des Altalbanischen" unter DH nachschlage, finde ich überwiegend Lehnwörter aus dem Italienischen und Neugriechischen, z. B. /dhidhaksn/ 'lehren, predigen', /dhifënza:r/ 'verteidigen', /dhispëra:r/ 'verzweifeln lassen', /dhisputon/ 'disputieren', /dhoksiasn/ 'preisen, loben'
/dhominja:r/ 'herrschen'...
Die werden nicht mehr genutzt und sagen mir auch nichts (bis auf dhuroj).
Ich bin Sachen durchgegangen wie dhelpër (Fuchs) dhi (Ziege) dhëmb (Zahn) dhomë (Zimmer) edhe (und) dhjetë(zehn) usw.
Wörter die man auch im Alltag braucht.
Schon klar. Mir ging es nur um den Nachweis, dass das dh kein Indiz für ein Erbwort sein muss.
Noch mehr Wörter gibt es hier: Albanian English Dictionary : Free Download, Borrow, and Streaming : Internet Archive
Wörter für Zahlen und Körperteile werden sehr selten entlehnt. Die Zahlwörter sind im Albanischen, Deutschen und Lateinischen alle Erbwörter; die Ähnlichkeiten gehen auf Urverwandtschaft zurück:
dhjetë - zehn - decem
nëntë - neun - novem
Auch das Zimmer ist in allen drei Sprachen ererbt:
dhomë - Zimmer - domus
(Im Anlaut haben wir dieselbe Regelmäßigkeit wie beim Zahlwort 10: alb. dh- = dt. z- = lat. d-)
Das Zimmer gehört allerdings zu den Kulturwörtern, wo es außer ererbten Wörtern auch zahlreiche Entlehnungen gibt.
Im Deutschen ist das Zimmer ein Erbwort, die Küche, der Keller, die Kammer, die Mauer stammen aber alle aus dem Lateinischen.
Lehnwörter im Albanischen sind z. B. kuzhinë 'Küche', shkallë 'Treppe' (von lat. scala).
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