Stilicho
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Fest steht jedenfalls, daß sich eine Legion ohne Tross besser besiegen ließ.
Das hab ich immer noch nicht verstanden.
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Fest steht jedenfalls, daß sich eine Legion ohne Tross besser besiegen ließ.
Das hab ich immer noch nicht verstanden.
Das hab ich immer noch nicht verstanden.
Na ja, wenn eine Legion über Tage keine Ravioli mehr bekommt, kämpft sie nicht mehr so gut!![]()
Die "Eiserne Ration" soll für drei Tage gereicht haben.
Für die Ponteslongi-Schlacht ist schon direkt nach dem Engpass und nach Verlust des Trosses von hungernden Legionären die Rede.
Gruss
jchatt
Moin
Ich finde es fraglich, auf Grundlage der momentanen Funde und der Funddichte am Wall, davon auszugehen, dass sich dort der Hauptkampf mit der Masse der Truppen abgespielt haben soll!
Anhand der Karte mit den Funden bei Kalkriese (habe sie noch einmal angehängt) kann man doch lediglich die Feststellung treffen, dass im Bereich des Walls am intensivsten gesucht wurde (graue Flächen)! Klar findet man dann dort auch mehr.
Wenn man ebenso intensiv bei Venne und Schwagsdorf gesucht hätte, wäre dort möglicherweise auch noch wesentlich mehr gefunden worden!
Was eine potentielle Sperre quer des "Fluchtweges" angeht, so halte ich diese für sehr wahrscheinlich! Es muss ja nicht gleich ein Wall sein. Es reichte aus den Weg mit Pfählen und/oder aufgeschichteten Stämmen zu blockieren und diese Sperre mit Soldaten zu sichern.
Die vor der Sperre angelangten Römer konnten sich (aus meiner Sicht) nicht auf einen Durchbruch konzentrieren, da die Germanen gleichzeitig vom Wall her angriffen. Für eben diese Ausfälle hatte man ja die Durchgänge in dem Wall geschaffen. Bei einem reinen Verteidigungswall würde man solche Lücken wohl nicht einbauen!
Gruß
Andreas
Noch mal zum Thema Funddichte:
Die Funddichte wird ja beeinflußt durch
- die Kampfhandlungen selber
- Plünderungen des Kampfplatzes mit erneuter Fundumlagerung
- jahrhundertelange, landwirtschaftliche Bearbeitung des Bodens
- Bodenbeschaffenheit (durch den kalkhaltigen Boden Kalkriese - nomen est omen - sind z. B. Knochen erhalten geblieben)
- banal: wo man überhaupt gesucht hat=)
Ich verstehe nicht, worauf Du hinauswillst. Meinst Du, dass das Heer über den Flugsandrücken gezogen ist? Warum gibt es dann Überreste einer Schlacht auf dem Hangsand?
Warum sollte Caecina mitsamt Tross ein Gebiet betreten haben, das nicht vorher ausgekundschaftet und entsprechend pioniermäßig instandgesetzt war? Er kannte das Terrain doch mit Sicherheit schon von früher her. Kein halbwegs fähiger Feldherr, und das war der alte Haudegen ganz sicher, versäumt solche Grundregeln der Kriegführung. Und im Gegensatz zu Varus wusste er, dass er sich in Feindesland bewegt.
...
Weiß jemand, wo im Wall diese Durchbrüche waren ?
...
Tacitus schreibt auch: "Ringsum stieg das Waldgelände langsam an, das Arminius jetzt dicht besetzte, ..." [Buch I, 63]
habe hier eine Karte von den Grabungen am Wall. Ich vermute, dass die dargestellten Lücken die Durchlässe sind. Weiß es aber nicht genau!
Quelle: Varusforschung in Kalkriese: Die Örtlichkeit der Varusschlacht (UNIVERSITÄT OSNABRÜCK)
Nein, sie ist nicht widerspruchsfrei. Der erste Widerspruch ist der, dass es keine archäologischen Hinweise auf eine Sperre des Weges gibt. Der zweite ist Deine Ansicht, dass hier eine "Verzögerungstaktik" zur Anwendung kommen sollte:Die Lage ist widerspruchsfrei abgewickelt. Ich habe allerdings keinen akzeptablen Überblick über die archäologischen Funde, so dass ich da für Hinweise auf Widersprüche dankbar bin.
Wie ich bereits angemerkt habe, ist "Verzögerung" ein taktisches Konzept, das nur in Bewegungsgefechten Anwendung finden kann und nur für kräftemäßig unterlegene Truppen überhaupt eine Option ist. Der Ablauf: Angreifen und den Gegner binden, zurückweichen, wieder angreifen, zurückweichen etc. Was Du beschreibst, ist nicht "Verzögern" sondern "Aufhalten". Wie sollen Truppen, die einen Sperr-Riegel bilden, einen marschierenden Gegner "bremsen"? Indem sie jeden zweiten oder dritten Feind durchlassen, um dann von ihm im Rücken angegriffen zu werden? Wenn es den von Dir behaupteten Sperr-Riegel gab, dann kann er nur die Funktion gehabt haben, den Vormarsch zu stoppen. Ihn lediglich abzubremsen, war unmöglich.Mit dem Riegel hat diese Überlegung der Befestigung nichts zu tun. Das Stichwort "Verzögerung" als Grundidee des Gefechtsbild hatte ich schon gegeben.
Wodurch hätte der Kollaps ausgelöst werden sollen? Und wieso ist der Kollaps - dem archäologischen Befund zufolge - im Bereich am Wall eingetreten?Das erscheint mit eben viel zu theoretisch angepackt.
Ich habe die Funktion des Walls nach Phasen unterschieden.
Oder anders ausgedrückt: bei einem vor diesem Bereich kollabierenden Heer bekommt der Wall immer im Verlauf einen Angriffscharakter.
Das Maultier ist an einem Genickbruch eingegangen und nicht unter einem Erdrutsch erstickt. Zudem: Wäre es Teil der Beute gewesen, das nach der Schlacht verschüttet wurde, sollte man annehmen, dass noch weitere Beutestücke mit ihm zugeschüttet wurden. Das ist aber nicht der Fall. Was den zeitlichen Ablauf angeht, haben die Archäologen lediglich festgestellt, dass unter der ehemaligen Wallsohle keinerlei römische Fundstücke ergraben wurde. Daraus schließen sie, dass sämtliche Stücke römischer Herkunft erst dorthin kamen, als der Wall schon stand.Ansonsten ein beispielhaftes Problem zur Zuordnung der Funde: das Maultier kann gut und gerne nach nach Abschluss der Schlacht als Beute unter den Wall geraten sein. Ausgeschlossen wurde - wenn ich das richtig oben gelesen habe - dass es beim Bau beteiligt gewesen ist, vor der Schlacht ist also ausgeschlossen. Der Rest ist offen.
Das weiß ich doch. Worauf ich dauernd hinzuweisen versuche, ist der Umstand, dass nicht dieser Wall sondern Dein Sperrriegel die schwächste Stellung der Germanen gewesen wäre - wenn es sie gegeben hätte. Er hätte direkt in Marschrichtung der römischen Kolonnen liegen müssen. Die Römer hätten keine andere Wahl gehabt, als ihn wegzuräumen. Die Zahl der Truppen, die für dieses Wegräumen verfügbar war, hätte sich durch die Marschbewegung des Heeres ständig vergrößert und es wäre dauernd Verstärkung von hinten herangeführt worden - wie bei einem Damm, gegen den immer mehr Wasser fließt und der dann irgendwann überspült wird. Diese Stellung wäre nicht zu halten gewesen - außer, die Germanen waren so überlegen, dass sie sie sich die ganzen Schanzarbeiten an der Engstelle auch hätten sparen können. Und wenn es die Sperre gegeben hätte, dann hätte sie irgendwelche Spuren hinterlassen müssen. Wenn sie funktioniert hätte, dann hätte es den Durchbruch nicht gegeben, der dem archäologischen Befund nach erfolgt ist. Oder sie wäre überrannt worden - und dann müsste man dafür Spuren finden. Es gibt aber keine. Es gibt NICHTS, was auf die Existenz einer Blockade des Marschwegs während der Schlacht hindeutet!Worauf ich dauernd hinzuweisen versuche ist, dass der Wall als Befestigung eine Aufwertung der relativ schwächsten germanischen Gruppe bewirkt, die der Architekt der Schlacht leicht kalkulieren konnte, wenn er a) die Gesamtstärke der Römer kennt und b) die ungefähre Marschverteilung und Kolonnenlänge.
Dieser Verband wäre ein Selbstmordkommando gewesen. Und völlig sinnlos. Ich stelle mir gerade vor, in welchem Zustand die Spitze der römischen Kolonne und der Bereich im Vorfeld des Walls waren, nachdem von dort der erste Ausfall folgt ist. Das Gelände muss ausgesehen haben wie - ein Schlachtfeld. Überall Gefallene und Verwundete, niedergestochene Zugtiere, umgestürzte Karren, verstreutes Material. Wenn das den Zug nicht ausreichend bremste...Als "Riegel" reicht bei den natürlichen Gegebenheiten ein Verband, der den Durchmarsch abbremst und - sagen wir - für den Streckenkilometer rund um den Kalkrieser Berg um 3,4 Stunden abbremst.
Na ja. So wirklich viel her geben die Knochenfunde nicht. Ein verschüttetes Maultier, das Skelett zur Hälfte gut erhalten. Eine Knochengrube mit sehr schlecht erhaltenem Knochenmaterial von wenigen Individuen. Wo sind da wohl die Knochen der "kollabierenden" römischen Streitmacht geblieben? Wurden die Leichen von den Germanen zu heiligen Hainen verbracht? Oder - zugegeben makaber - waren germanische Seifensieder am Werk? Wenn der Boden in Kalkriese eine gute Erhaltung von Knochen ermöglicht, ist der Befund äußerst dürftig. Von 10.000 Römern findet man Überreste von 1 Promille?Carolus schrieb:Noch mal zum Thema Funddichte:
Die Funddichte wird ja beeinflußt durch
- die Kampfhandlungen selber
- Plünderungen des Kampfplatzes mit erneuter Fundumlagerung
- jahrhundertelange, landwirtschaftliche Bearbeitung des Bodens
- Bodenbeschaffenheit (durch den kalkhaltigen Boden Kalkriese - nomen est omen - sind z. B. Knochen erhalten geblieben)
- banal: wo man überhaupt gesucht hat=)
Na ja. So wirklich viel her geben die Knochenfunde nicht. Ein verschüttetes Maultier, das Skelett zur Hälfte gut erhalten. Eine Knochengrube mit sehr schlecht erhaltenem Knochenmaterial von wenigen Individuen. Wo sind da wohl die Knochen der "kollabierenden" römischen Streitmacht geblieben? Wurden die Leichen von den Germanen zu heiligen Hainen verbracht? Oder - zugegeben makaber - waren germanische Seifensieder am Werk? Wenn der Boden in Kalkriese eine gute Erhaltung von Knochen ermöglicht, ist der Befund äußerst dürftig. Von 10.000 Römern findet man Überreste von 1 Promille?.
Das Panorama konnte aber Arminius nicht dicht "besetzen". Insofern ist doch ein Widerspruch zur Schilderung gegeben, die sich auf die Lokalität der Schlacht bezieht.
P.S. der Verlauf ist außerdem ein Gegensatz den Karten weiter oben. Wo sollen denn die Germanen postiert gewesen sein?
Wenn man von den Dammer Bergen bei Vörden einen Bogen entgegen den Uhrzeigersinn über Rieste, Bramsche, Engter zum Kalkrieser Berg ziehst, Bekommst Du einen 270° Bogen mit ungefähr 30-35Km Länge.
Zum Vergleich: Der in Vierer- oder Sechserreihe marschierende Varuszug (15.000 Mann) wird von vorsichtigen 15-20 Km bis zu, meiner Ansicht nach übertriebenen 50km veranschlagt.
Eine vergleichbare Anzahl Germanen könnten also auch dieses Gebiet relativ dicht besetzen.
Unabhängig von diesen Überlegungen wird man bei dem Versuch scheitern ein besser passendes Gelände, wie oben beschrieben, zwischen Ems und Rhein zu finden.
Gruss
jchatt
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