Kalkriese als Ort der Varusschlacht zweifelhaft

... um den vom Kalkrieser Berg herabfliessenden Bächen Gelegenheit zum Entwässern ins grosse Moor zu geben. ...

... weil die Germanen duch Umleiten von Bächen die Baumaßnahmen sabotieren.

Hallo jchatt,

ich meine nicht, dass der Kalkrieser Berg ergiebige Bäche hervorbringt, die auch noch umgeleitet werden können. Es handelt sich hier doch nur um einen schmalen Höhenrücken und nicht um ein großflächiges Hochplateau.

Sicher wird es bei stärkerern Regengüssen zu Rinnsalen kommen, ob man diese jedoch umgeleitet hat und ob diese irgendwelche Dämme gefähren konnten scheint mir zweifelhaft!

Gruß
Andreas
 
Sicher wird es bei stärkerern Regengüssen zu Rinnsalen kommen, ob man diese jedoch umgeleitet hat und ob diese irgendwelche Dämme gefähren konnten scheint mir zweifelhaft
Sehe ich genauso wie Xander.

Weiß jemand, ob es dazu ein hydrogeologisches Gutachten gibt? So etwas ist Standard im Deponie- und Bergbaubereich, und kann auch extreme Niederschläge berücksichtigen.
 
Hallo jchatt,

ich meine nicht, dass der Kalkrieser Berg ergiebige Bäche hervorbringt, die auch noch umgeleitet werden können. Es handelt sich hier doch nur um einen schmalen Höhenrücken und nicht um ein großflächiges Hochplateau.

Sicher wird es bei stärkerern Regengüssen zu Rinnsalen kommen, ob man diese jedoch umgeleitet hat und ob diese irgendwelche Dämme gefähren konnten scheint mir zweifelhaft!

Gruß
Andreas

Genaugenommen befindet sich der germanische Wall zwischen zwei Bächen.

wall.jpg


Eine Gesamtansicht des Berges zeigt noch mehr davon.
Die ganze zerklüftete Struktur des Berges deutet auf grosse Erosion hin.
Kalkriese.jpg

Letztendlich beweist aber schon die Existenz des Drainagegrabens das Wasser hier hinunterströmte.

Bei der Konstruktion des Walles fällt auf daß er mit konstantem Gefälle von West nach Ost konstruiert ist. Wäre das Trockenhalten des Walles der Grund dafür, wäre es ökonomischer gewesen ihn zu beiden Seiten zu den Bachläufen hin abfallen zu lassen.
Mit einer Absperrung am westlichen Bach, wäre sein Wasser im Drainagegraben in den grösseren östlichen Bach geflossen.

Spuren einer solchen Absperrung wären wahrscheinlich schon wenige Jahre später durch natürliche Erosion weggespült worden und sind deshalb wahrscheinlich archäologisch nicht mehr nachweisbar.

An El Quijote:
wassermühle.jpg
Das römische Erdwerk wäre der Lutterdamm!!

Gruss
jchatt
 
Letztendlich beweist aber schon die Existenz des Drainagegrabens das Wasser hier hinunterströmte.

Die Frage ist bei dem - oben so dargestellt schnell errichteten Wallwerk mit kurzer Verwendungszeit für das bevorstehende Gefecht -, ob der Drainagegraben das eigentliche Aufschütten des Walls unterstützen sollte (was Sinn macht, wenn der Wall bei dauerhaften Niederschlägen errichtet wurde) oder das fertige Bauwerk sichern sollte.

Die letztere Variante könnte man eben nur durch eine hydrogeologische Betrachtung unterstützen, um die Wassermenge zu kalkulieren, die am Wall theoretisch in dem veranschlagten Zeitraum des Gefechts nagen kann (zumal eben gerade die beiden - entlastenden- Vorfluter des Oberflächenwassers der Bergkuppe und der Hänge angeführt worden sind). In welcher Menge und für welchen Zeitraum sollte denn Stauwasser einwirken?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo jchatt,

erst mal Danke für die Karten!

Genaugenommen befindet sich der germanische Wall zwischen zwei Bächen.

Auch wenn ich zugestandenermaßen nicht die Gegebenheiten vor Ort kenne, so weiß ich aber, dass es sich bei den meisten in Karten eingetragenen "Bächen" dieser Art lediglich um Rinnen handelt, die nur bei starkem oder lang andauernden Regenfällen zu einem Rinnsal werden!

Bin mir ziemlich sicher, dass die in dem Plan verzeichneten "Bäche" nur gelegentlich Wasser führen.
Aber leider haben wir keine Topographische Karte aus der Römerzeit!


Eine Gesamtansicht des Berges zeigt noch mehr davon. Die ganze zerklüftete Struktur des Berges deutet auf grosse Erosion hin.

Steter Tropfen höhlt den Stein! Um solche Errosionsrinnen entstehen zu lassen bedarf es aber keiner größeren Bäche!

Letztendlich beweist aber schon die Existenz des Drainagegrabens das Wasser hier hinunterströmte.

Nein, das tut es nicht!

Ist doch durchaus möglich, dass solche Abflussgräben "standardmäßig" angelegt wurden!? Arminius Truppen hatten ja so einiges bei den Römern gelernt.
Wärend meiner Bundeswehrzeit hatten wir bei der Errichtung eines Biwaklagers immer, auch im trockensten Sommer, Abflussrinnen um die Zelte angelegt!

Gruß
Andreas
 
Ist doch durchaus möglich, dass solche Abflussgräben "standardmäßig" angelegt wurden!? Arminius Truppen hatten ja so einiges bei den Römern gelernt.
Wärend meiner Bundeswehrzeit hatten wir bei der Errichtung eines Biwaklagers immer, auch im trockensten Sommer, Abflussrinnen um die Zelte angelegt!

Mir ist kein Befund eines vergleichbaren römischen Drainagegrabens hinter einem Wall bekannt. Es gibt Drainagegräben in Römerlagern. Diese liegen aber in den Strassen oder führen zu ihnen hin und werden an den Toren nach aussen geführt. Der Bereich hinter dem Wall wird also über die "Via Sagularis" entwässert worden sein. Direkt am Wall hätten sie wahrscheinlich mit zunehmender Länge zu unerwünschter Erosion geführt.

Aber der Kalkriesewall ist sowieso von seiner Position, Verlauf und Konstruktion her unrömisch.
Der Drainagegraben ist, wenn man die Kurzfristigkeit seiner Entstehung voraussetzt, in der Tat nur bei Regenwetter sinnvoll.

Gruss
jchatt
 
Und ja, die von den Römern begehbaren Bereiche lassen sich in der Engstelle auf nahezu 1km ausdehnen.
Hier verweise ich nochmal auf Wolters, der die Breite der ganzen Senke mit einem Kilometer angibt und dessen Darstellung zufolge die begehbaren Bereiche sich auf die Hangsand- und die Flugsandzonen jeweils am Rand der Senke beschränkten. Daraus muss man übrigens schließen, dass der Bereich zwischen Hang- und Flugsand nicht passierbar war und dass die Römer nicht mehr auf den Flugsandbereich ausweichen konnten, nachdem sie sich einmal auf den Hangsanden befanden. Was das bedeutete, lässt sich an den Karten ablesen, die Du selbst in Beitrag 2673 verlinkt hast. Aus denen geht auch hervor, dass der passierbare Weg entlang des Walls nicht breiter als 80 Meter gewesen sein kann. 80 Meter also, durch die sich ein möglicherweis 15.000 Mann starkes Heer hindurchzwängen musste - egal, ob es das Heer von Varus oder das des Caecina war.


Gibt es einen archäologischen Befund, daß die vor dem Wall kämpfenden Römer ihr Marschgepäck dabei hatten ?
Zunächst mal bezog sich meine Aussage auf das von Dir eingestellte Höhenprofil, aus dem man den Schluss ziehen könnte, dass der Hang nicht steil genug war, um für das Heer ein Hindernis darzustellen. Für den Abschnittswall kann meine Aussage also schon deshalb nicht gelten, weil die Römer dort nicht nur die Hangneigung sondern erstmal auch den Wall hätten überwinden müssen. Ich erinnere daran, dass sich die Diskussion die ganze Zeit um die Frage dreht, wie breit der Weg eigentlich war, der den Römern zur Verfügung stand. Ich vertrete da die Auffassung, dass ihnen sehr viel weniger Platz zur Verfügung stand, als Du postulierst.

Was Deine Frage nach dem Marschgepäck vor dem Wall angeht: Die Legionäre, die den Wall angegriffen haben, haben sich dabei sicher nicht mit ihren Traglasten abgeschleppt. Aber was haben wohl ihre tausenden von Kameraden getan, die an diesen Angriffen nicht beteiligt waren sondern - gedeckt durch den Gegenangriff - die Engstelle passieren sollten? Gehst Du davon aus, dass sämtliche Legionäre ihr Gepäck vor Erreichen des Walls weggeworfen und liegen gelassen haben? Ich vermute eher, dass dieses ganze Gepäck mitgeführt wurde, weil es für die Einsatzfähigkeit der Legionen entscheidend war, und dass die Truppen es deshalb nur im äußersten Notfall zurückgelassen hätten.

Ich denke das ist der Grund, warum die Römer breite geschotterte Heerstrassen bauten. ( Siehe Lutterdamm auf der Flugsandzone, also" ein schmaler Fussweg der zwischen Sümpfen als Damm ausgeführt wurde" Tac. I, 63)
Bei Kalkriese gab es eine geschotterte Heerstraße? Gibt es dafür einen archäologischen Befund? Wie breit war diese Heerstraße denn? Erstreckte die sich über die gesamte Fläche der einen Kilometer breiten Senke?

Das ist die Einleitung zur umfassenden Kalkriesekritik von Wolters. Wäre schön wenn du das erwähnt hättest.
Ich habe Wolters Angaben zur Breite der Senke und zur Lage der passierbaren Bereiche zitiert. Diese Angaben hängen ja wohl nicht davon ab, ob er ein Anhänger oder ein Gegner der Varusschlacht-Hypothese ist. Welchen Sinn hätte es also gehabt, wenn ich das erwähnt hätte? Welche wichtige Information habe ich unterschlagen?

MfG
 
Der Drainagegraben ist, wenn man die Kurzfristigkeit seiner Entstehung voraussetzt, in der Tat nur bei Regenwetter sinnvoll.
Gruss
jchatt

Danke sehr! Und damit in Bezug auf den Bau selber.

So würde ich das ebenfalls sehen, da man bei Stauwasser und Auslaugung des Wallfußes in Wochen oder Monaten rechnen müsste. Wäre das so, würde der aufgeschüttete Wall auch eine Abdeckung von oben gegen die dann unterstellen starken Regenfälle benötigen. Gibt es dazu Nachweise?

@Maelonn
Auf welche geologischen Betrachtungen stützt sich Wolters bei den Aussagen zur Durchgangsbreite? Sind das seine Hypothesen?

Dass in dieser norddeutschen Landschaft solche behauptet unpassierbaren Geländeverhältnisse (im Fall einer Ausnahmelage) bestanden haben sollen, vermag ich ohne überzeugenden Nachweis nicht zu glauben. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, wenn entsprechende fachliche Untersuchungen stattgefunden haben sollten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier verweise ich nochmal auf Wolters, der die Breite der ganzen Senke mit einem Kilometer angibt und dessen Darstellung zufolge die begehbaren Bereiche sich auf die Hangsand- und die Flugsandzonen jeweils am Rand der Senke beschränkten. Daraus muss man übrigens schließen, dass der Bereich zwischen Hang- und Flugsand nicht passierbar war und dass die Römer nicht mehr auf den Flugsandbereich ausweichen konnten, nachdem sie sich einmal auf den Hangsanden befanden. Was das bedeutete, lässt sich an den Karten ablesen, die Du selbst in Beitrag 2673 verlinkt hast. Aus denen geht auch hervor, dass der passierbare Weg entlang des Walls nicht breiter als 80 Meter gewesen sein kann. 80 Meter also, durch die sich ein möglicherweis 15.000 Mann starkes Heer hindurchzwängen musste - egal, ob es das Heer von Varus oder das des Caecina war.

Vielleicht ist folgende Argumentation besser:
Die Engstelle war für den kompletten Heereszug nahezu unpassierbar (gemacht?). Das dieser Kilometer Breite für Fußtruppen komplett unpassierbar war, zweifel ich an.


Was Deine Frage nach dem Marschgepäck vor dem Wall angeht: Die Legionäre, die den Wall angegriffen haben, haben sich dabei sicher nicht mit ihren Traglasten abgeschleppt. Aber was haben wohl ihre tausenden von Kameraden getan, die an diesen Angriffen nicht beteiligt waren sondern - gedeckt durch den Gegenangriff - die Engstelle passieren sollten? Gehst Du davon aus, dass sämtliche Legionäre ihr Gepäck vor Erreichen des Walls weggeworfen und liegen gelassen haben? Ich vermute eher, dass dieses ganze Gepäck mitgeführt wurde, weil es für die Einsatzfähigkeit der Legionen entscheidend war, und dass die Truppen es deshalb nur im äußersten Notfall zurückgelassen hätten.

Das Marschgepäck war so verteilt, daß das für den Kampf unnötige Gepäck am Tragstock abgelegt werden konnte. Da von den Archäologen immer betont wird , daß die Funde in der Hauptkampfzone hauptsächlich aus Resten von Waffen und Rüstungsteilen besteht. könnte das ein Indiz sein, daß der Kampf von einem anderen Ort aus aufgenommen wurde.
In meinem Szenario wäre das Marschgepäck also möglicherweise beim Tross auf dem Lutterdamm verblieben. Dort (am Lutterkrug!) gab es offenbar auch einen Hortfund von römischen Münzen. Ein Verbringen in die Erde ist für mich auch eher vor dem Gefecht denkbar.

Bei Kalkriese gab es eine geschotterte Heerstraße? Gibt es dafür einen archäologischen Befund? Wie breit war diese Heerstraße denn? Erstreckte die sich über die gesamte Fläche der einen Kilometer breiten Senke?

Das habe ich so nicht behauptet. Aber wie schon erwähnt gibt es auf dem Flugsand eine Heerstraße aus späterer Zeit. Für die sogenannte Hauptkampfzone gibt es die nicht. Und die Anforderungen für einen grossen Heereszug haben sich über die Jahrhunderte wahrscheinlich nicht gross verändert.

Ich habe Wolters Angaben zur Breite der Senke und zur Lage der passierbaren Bereiche zitiert. Diese Angaben hängen ja wohl nicht davon ab, ob er ein Anhänger oder ein Gegner der Varusschlacht-Hypothese ist. Welchen Sinn hätte es also gehabt, wenn ich das erwähnt hätte? Welche wichtige Information habe ich unterschlagen?
MfG

Weil der Kontext dieser Behauptung wichtig ist ?
Zumal wenn Du sie, wie ich meine, entgegen der Argumentation des Verfassers benutzt. Die Römischen Funde streuen weit mehr als Deine 80m. Und damit könnte dies auch als ein Argument gegen die Engstelle zu sehen sein.
Aber damit das jeder selbst entscheiden kann, wäre die Erwähnung des Kontextes meiner Meinung nach hilfreich gewesen.


Gruss
jchatt
 
An El Quijote:

Das römische Erdwerk wäre der Lutterdamm!!

Ich weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist, dass die Pontes longi-Hypothesen für Kalkriese darauf basieren, dass am Wall Drainage-Gräben nachgewiesen wurden. Wie kann man denn dann sagen, das Erdwerk der Römer sei der Lutterdamm?!? :confused:
Das ist doch nur noch eine Ersatzhypothese, die sich von den Fakten noch weiter entfernt.
 
Auf welche geologischen Betrachtungen stützt sich Wolters bei den Aussagen zur Durchgangsbreite? Sind das seine Hypothesen?

Dass in dieser norddeutschen Landschaft solche behauptet unpassierbaren Geländeverhältnisse (im Fall einer Ausnahmelage) bestanden haben sollen, vermag ich ohne überzeugenden Nachweis nicht zu glauben. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, wenn entsprechende fachliche Untersuchungen stattgefunden haben sollten.
Wolters selbst geht in dem Werk darauf nicht ein. In einer Fußnote verweist er auf Wolfgang Schlüter, der sich in einem Beitrag über den Stand der Kalkrieser Forschung (zusammen mit Wiegels) um die "Rekonstruktion des Wegesystems" verdient gemacht habe. Ich wühle nachher mal, ob ich dazu was in meinem Regal habe. Auf Anhieb erinnere ich mich aber an nichts. Sorry. Bislang habe ich nur einen Beitrag von Susanne Wilbers-Rost entdeckt, in dem sie schreibt, dass die heutige Geländeoberfläche durch langjährige Plaggenwirtschaft sehr eben erscheine und dass bodenwissenschaftliche Untersuchungen gezeigt hätten, dass das Gelände vor der Plaggenwirtschaft durch zahlreiche Senken und Bachläufe zerteilt gewesen sei. Leider keine Quelle dazu.

MfG
 
Vielleicht ist folgende Argumentation besser:
Die Engstelle war für den kompletten Heereszug nahezu unpassierbar (gemacht?). Das dieser Kilometer Breite für Fußtruppen komplett unpassierbar war, zweifel ich an.
Auf welcher Grundlage zweifelst Du das an? Wolters spricht in dem Zusammenhang von einer feuchten Niederung nördlich der nur hundert Meter breiten Hangsande, die ein Entkommen der römischen Armee nach Norden unmöglich gemacht habe. Selbst wenn man die Unpassierbarkeit bezweifeln will, ist doch erkennbar, dass am Wall gekämpft wurde und ein Entweichen nach Norden nicht stattgefunden hat.

Das Marschgepäck war so verteilt, daß das für den Kampf unnötige Gepäck am Tragstock abgelegt werden konnte. Da von den Archäologen immer betont wird , daß die Funde in der Hauptkampfzone hauptsächlich aus Resten von Waffen und Rüstungsteilen besteht. könnte das ein Indiz sein, daß der Kampf von einem anderen Ort aus aufgenommen wurde.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist immer von einem "eindeutig militärischen" Charakter der Funde die Rede - also von Dingen, die Legionen regelmäßig mitgeführt hätten. Darunter sind auch Teile von Vermessungsgeräten und medizinischen Instrumenten und Ausrüstungsgegenstände von Zugtieren aus dem Tross. Dann gibt es da noch Beschläge von einer Kiste oder gar einem Bettgestell... Sowas dürften Legionäre kaum beim Sturm auf einen Wall mitgeführt haben.

Das habe ich so nicht behauptet. Aber wie schon erwähnt gibt es auf dem Flugsand eine Heerstraße aus späterer Zeit. Für die sogenannte Hauptkampfzone gibt es die nicht. Und die Anforderungen für einen grossen Heereszug haben sich über die Jahrhunderte wahrscheinlich nicht gross verändert.
Ich verstehe nicht, worauf Du hinauswillst. Meinst Du, dass das Heer über den Flugsandrücken gezogen ist? Warum gibt es dann Überreste einer Schlacht auf dem Hangsand?

Weil der Kontext dieser Behauptung wichtig ist ?
Zumal wenn Du sie, wie ich meine, entgegen der Argumentation des Verfassers benutzt.
Hilf mir auf die Sprünge. Ich habe die Argumentation des Verfassers gerade nochmal durchgelesen. Ich kann nichts entdecken, was da im Widerspruch zu meinen Aussagen steht.

Die Römischen Funde streuen weit mehr als Deine 80m. Und damit könnte dies auch als ein Argument gegen die Engstelle zu sehen sein.
Aber damit das jeder selbst entscheiden kann, wäre die Erwähnung des Kontextes meiner Meinung nach hilfreich gewesen.
Ich rede die ganze Zeit von der Breite des Weges, also von seiner Nord-Süd-Ausdehnung. Du hast doch die Skizze des Grabungsbereichs selbst verlinkt. Die Grabungsschnitte erstreckten sich - vom Wall aus betrachtet - nirgendwo weiter als hundert Meter nach Norden. Die meisten Funde sind am Fuß des Walls selbst ergraben worden. Hast Du einen Beleg dafür, dass die Fundstreuung "weit" über die von mir genannten 80 Meter hinausgehen? Abschließend nochmal: Nenn bitte den Kontext, den ich Deiner Meinung nach hätte erwähnen müssen.

MfG
 
Wolters selbst geht in dem Werk darauf nicht ein. In einer Fußnote verweist er auf Wolfgang Schlüter, der sich in einem Beitrag über den Stand der Kalkrieser Forschung (zusammen mit Wiegels) um die "Rekonstruktion des Wegesystems" verdient gemacht habe. Ich wühle nachher mal, ob ich dazu was in meinem Regal habe. Auf Anhieb erinnere ich mich aber an nichts. Sorry. Bislang habe ich nur einen Beitrag von Susanne Wilbers-Rost entdeckt, in dem sie schreibt, dass die heutige Geländeoberfläche durch langjährige Plaggenwirtschaft sehr eben erscheine und dass bodenwissenschaftliche Untersuchungen gezeigt hätten, dass das Gelände vor der Plaggenwirtschaft durch zahlreiche Senken und Bachläufe zerteilt gewesen sei. Leider keine Quelle dazu.

MfG

Danke für den Zwischenstand!

Es gibt doch diesen Tagungsband 3 zu den interdisziplinären Forschungen am Ausgrabungsgebiet. Was sagt der zur Konstruktion des Walls?

Hintergrund der Frage: ich hatte eine Weile mit Tagbergbau zu tun. In dem Kontext geht es im Rahmen der Betriebspläne um Abraum, Böschungsstabilitäten, Rutschungsgefahren. Auf die Idee von Drainagen wird jeder spontan kommen, der eine Böschung "nass" errichtet. Mit den Auslaugungen bzw. Auswaschungen stabiler Böschungen hat das zunächst einmal nichts zu tun, wenn es sich nicht um halbwegs dauerhafte "Bauwerke" handelt.

Daher die Nachfrage, ob sich Hydrogeologen zum Wall geäußert haben.

Noch ein Nachtrag, da Du vermutlich meine Hinweise oben missinterpretiert hast: Kämpfe, mglw. die hauptsächlichen, vor dem Wall habe ich nicht negiert, sondern das war die Basis. Meine Überlegungen bezogen sich auf die Ausgangslage, den Durchzug mit Tross, sowie die Topographie. Daraus ergibt sich ein Kessel vor dem Wall.

Bzgl. der Passage sind schon Zweifel vorgetragen worden. Die Erschwernis kann sich mE nur auf die Wagen bzw. größeres Gerät beziehen. Der Wall allein kann damit den Varus-Zug nur "halten", bis die Entscheidung zur Aufgabe des Trosses fällt. Die fällt mit Sicherheit in Relation zur Krise der Lage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie erwartet: Von Schlüter finde ich nichts in meinem alles andere als vollständigen Bestand. Zu Untersuchungen der Bodenbeschaffenheit fand ich bei der schnellen Durchsicht auch nur Aussagen, zu denen keine Quellenangaben gemacht werden. Z.B. Moosbauer und Wilbers-Rost sprechen von Grabungen und Bohrkartierung.

Kämpfe, mglw. die hauptsächlichen, vor dem Wall habe ich nicht negiert, sondern das war die Basis. Meine Überlegungen bezogen sich auf die Ausgangslage, den Durchzug mit Tross, sowie die Topographie. Daraus ergibt sich ein Kessel vor dem Wall.
Mir ist schon klar, worauf Du hinauswolltest. Du entwirfst dabei nur eine taktische Lage, die innere Widersprüche aufweist.

Vielleicht liegt es daran, dass der Charakter des Abschnittswalls immer wieder gern missverstanden wird. Es handelte sich dabei offensichtlich nicht um ein Verteidigungsbauwerk. Es war eine Angriffsstellung. Von dort aus sind Ausfälle gegen die vorbeiziehenden Truppen vorgetragen worden.

Du gehst bei Deinen Überlegungen davon aus, dass dies nur möglich gewesen wäre, wenn es irgendeine Sperre gegeben hätte, die den Durchzug bremst. In dem Fall hätte die Sperre während diese Schlacht aber zwangsläufig den größten Druck auszuhalten gehabt. An den Punkt, der den größten Druck auffangen muss, stellt man aber nicht seine schwächsten Kräfte (lediglich Infanterie). Wäre Deine Überlegung zutreffend, dann hätten die Germanen mit ihrem Wall den Weg sperren müssen. Ein Wall parallel zum Weg wäre dann nicht unbedingt erforderlich gewesen, da dieser Bereich abseits der "Stoßrichtung" der durchziehenden Truppen lag und bereits durch die natürlichen Gegebenheiten "befestigt" war.

Es ist eine militärische Grundregel, dass man eine feste Stellung nur dann einnimmt, wenn man sicher ist, sie auch halten zu können. Deine Überlegungen wären richtig, wenn die Germanen an jenem Ort mit überlegenen Kräften agiert hätten, aus einer Position der Stärke heraus. In dem Fall hätte nämlich von vornherein festgestanden, dass den Römern gar keine andere Wahl bleibt, als die Sperre mit allen Mitteln anzugreifen. Diese Position der Stärke hatten die Germanen aber offenkundig nicht. Die Anordnung des Walls zeigt deutlich, dass sie sich dessen bewusst waren. Sie haben den römischen Truppen die Option gelassen, den Wall nicht anzugreifen, sondern lieber unter Verlusten durchzubrechen.


Bzgl. der Passage sind schon Zweifel vorgetragen worden. Die Erschwernis kann sich mE nur auf die Wagen bzw. größeres Gerät beziehen. Der Wall allein kann damit den Varus-Zug nur "halten", bis die Entscheidung zur Aufgabe des Trosses fällt. Die fällt mit Sicherheit in Relation zur Krise der Lage.
Die Grabungsbefunde sprechen eine andere Sprache. Sie zeigen, dass die Krise entlang des Walls eingetreten ist. Die Truppen sind nicht von hinten nach vorn zusammengebrochen. Sie sind vor dem Wall kollabiert. Auf dem Anmarsch zum Wall und später nach dem Durchbruch hatten die Römer die Lage weitgehend im Griff.

MfG
 
Wie erwartet: Von Schlüter finde ich nichts in meinem alles andere als vollständigen Bestand. Zu Untersuchungen der Bodenbeschaffenheit fand ich bei der schnellen Durchsicht auch nur Aussagen, zu denen keine Quellenangaben gemacht werden. Z.B. Moosbauer und Wilbers-Rost sprechen von Grabungen und Bohrkartierung.
Dann lassen wr den Punkt einfach offen, da findet sich bestimmt noch etwas dazu. Erstmal vielen Dank! Gibt es dazu etwas in "Kalkriese 3"?

Mir ist schon klar, worauf Du hinauswolltest. Du entwirfst dabei nur eine taktische Lage, die innere Widersprüche aufweist.
Die Lage ist widerspruchsfrei abgewickelt. Ich habe allerdings keinen akzeptablen Überblick über die archäologischen Funde, so dass ich da für Hinweise auf Widersprüche dankbar bin.

Vielleicht liegt es daran, dass der Charakter des Abschnittswalls immer wieder gern missverstanden wird. Es handelte sich dabei offensichtlich nicht um ein Verteidigungsbauwerk. Es war eine Angriffsstellung. Von dort aus sind Ausfälle gegen die vorbeiziehenden Truppen vorgetragen worden.
Das erscheint mit eben viel zu theoretisch angepackt.
Ich habe die Funktion des Walls nach Phasen unterschieden.
Oder anders ausgedrückt: bei einem vor diesem Bereich kollabierenden Heer bekommt der Wall immer im Verlauf einen Angriffscharakter. Von daher ist der Verweis für den Anlauf nicht weiterführend. Der Wall kann durchaus in einer ersten Phase Defensivcharakter bekommen haben.

Ansonsten ein beispielhaftes Problem zur Zuordnung der Funde: das Maultier kann gut und gerne nach nach Abschluss der Schlacht als Beute unter den Wall geraten sein. Ausgeschlossen wurde - wenn ich das richtig oben gelesen habe - dass es beim Bau beteiligt gewesen ist, vor der Schlacht ist also ausgeschlossen. Der Rest ist offen.


Du gehst bei Deinen Überlegungen davon aus, dass dies nur möglich gewesen wäre, wenn es irgendeine Sperre gegeben hätte, die den Durchzug bremst. In dem Fall hätte die Sperre während diese Schlacht aber zwangsläufig den größten Druck auszuhalten gehabt.
Genau. Was Du nicht erwähnst ist, dass sich Riegelstellung und Wall durch erzwungene Dispersion der römischen Kräfte in diesem Szenario unterstützen.

An den Punkt, der den größten Druck auffangen muss, stellt man aber nicht seine schwächsten Kräfte (lediglich Infanterie).
Es gibt keine Dogmen, wir können gerne ab Cannae das relative Gegenteil diskutieren.
Worauf ich dauernd hinzuweisen versuche ist, dass der Wall als Befestigung eine Aufwertung der relativ schwächsten germanischen Gruppe bewirkt, die der Architekt der Schlacht leicht kalkulieren konnte, wenn er a) die Gesamtstärke der Römer kennt und b) die ungefähre Marschverteilung und Kolonnenlänge.

Wäre Deine Überlegung zutreffend, dann hätten die Germanen mit ihrem Wall den Weg sperren müssen. Ein Wall parallel zum Weg wäre dann nicht unbedingt erforderlich gewesen, da dieser Bereich abseits der "Stoßrichtung" der durchziehenden Truppen lag und bereits durch die natürlichen Gegebenheiten "befestigt" war.
Richtig. Als "Riegel" reicht bei den natürlichen Gegebenheiten ein Verband, der den Durchmarsch abbremst und - sagen wir - für den Streckenkilometer rund um den Kalkrieser Berg um 3,4 Stunden abbremst.

Es ist eine militärische Grundregel, dass man eine feste Stellung nur dann einnimmt, wenn man sicher ist, sie auch halten zu können.
Es gibt keine Grundregel(n), wenn man auf die Militärhistorie blickt.

Aber Du hast recht in Bezug auf den Wall: der ist befestigt worden, und sollte unter allen Umständen bis zum Kollabieren gehalten werden. Danach konnte man von dort ebenfalls zum Angriff übergehen.

Mit dem Riegel hat diese Überlegung der Befestigung nichts zu tun. Das Stichwort "Verzögerung" als Grundidee des Gefechtsbild hatte ich schon gegeben.



Die Grabungsbefunde sprechen eine andere Sprache. Sie zeigen, dass die Krise entlang des Walls eingetreten ist. Die Truppen sind nicht von hinten nach vorn zusammengebrochen. Sie sind vor dem Wall kollabiert. Auf dem Anmarsch zum Wall und später nach dem Durchbruch hatten die Römer die Lage weitgehend im Griff.
MfG
Davon habe ich bislang nichts gelesen. Die Zuordnungen der Fundbilder schließen rein gar nichts aus.

Allerdings würde ich - wieder aus der Militärgeschichte heraus - bei einer Schlacht von 25000+ Beteiligten und einer Ausgangslage von mehreren Kilometern Zuglänge davon abraten, eine Erklärung auf 400*50 oder ...20 Meter vor dem Wall zu suchen. Das kann nur schiefgehen. Man sollte berücksichtigen, was topographisch möglich ist, wenn die Stärken und der Anlauf ungefähr bekannt sind.

P.S. um nochmal zu betonen: ob jeweils Teilkräfte sich am Wall geschlagen haben (etwa 30-50% beider Seiten), oder alles, ist nicht als Fundfrage zu klären. Wäre das anders, müsste schon rein logisch nach dem Fundbil auf eine exakte Zahlenstärke vor dem Wall geschlossen werden können, die in den Vergleich zur vermutlichen Stärke von Varus gerückt werden kann. Die These, dass es weitere hotspots im Gefechtsverlauf gab, ist nur durch Grabungen an den plausiblen Stellen zu falsifizieren. Übrigens: gibt es nicht einige Zufallsfunde am südöstlichen Einschnitt, bzw. östlich der Kuppe.
 
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Ich weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist, dass die Pontes longi-Hypothesen für Kalkriese darauf basieren, dass am Wall Drainage-Gräben nachgewiesen wurden. Wie kann man denn dann sagen, das Erdwerk der Römer sei der Lutterdamm?!? :confused:
Das ist doch nur noch eine Ersatzhypothese, die sich von den Fakten noch weiter entfernt.

Genau, mein Szenario ist eine Ersatzhypothes um das auch von Dir angeführte Argument "Der archäologische Befund in Kalkriese spricht eher für die Varusschalcht" zu überprüfen. Also ganz im Sinne der Fragestellung des Threads.
Wenn diese Deine Aussage stimmt, dann muß der Versuch eine mit dem Varusbefund konkurrierende Schlacht in Kalkriese zu konstruieren letztlich wegen gravierender Wiedersprüche mit dem archäologischen Befund scheiter.
Und das sehe ich, im Gegensatz zu Euch nicht.
Ein wirklich gravierendes Argument ist wie Du erwähnt hast, das Amisia-Problem. Aber das ist kein archäologischer Befund.

Ich bin nicht so vermessen mit meinen Argumenten die Caecina-Schlacht in Kalkriese beweisen zu wollen. Dafür verstehe ich zuwenig von Archäologie und Historik.

Gruss
jchatt
 
Moin

Ich finde es fraglich, auf Grundlage der momentanen Funde und der Funddichte am Wall, davon auszugehen, dass sich dort der Hauptkampf mit der Masse der Truppen abgespielt haben soll!

Anhand der Karte mit den Funden bei Kalkriese (habe sie noch einmal angehängt) kann man doch lediglich die Feststellung treffen, dass im Bereich des Walls am intensivsten gesucht wurde (graue Flächen)! Klar findet man dann dort auch mehr.

Wenn man ebenso intensiv bei Venne und Schwagsdorf gesucht hätte, wäre dort möglicherweise auch noch wesentlich mehr gefunden worden!

Was eine potentielle Sperre quer des "Fluchtweges" angeht, so halte ich diese für sehr wahrscheinlich! Es muss ja nicht gleich ein Wall sein. Es reichte aus den Weg mit Pfählen und/oder aufgeschichteten Stämmen zu blockieren und diese Sperre mit Soldaten zu sichern.
Die vor der Sperre angelangten Römer konnten sich (aus meiner Sicht) nicht auf einen Durchbruch konzentrieren, da die Germanen gleichzeitig vom Wall her angriffen. Für eben diese Ausfälle hatte man ja die Durchgänge in dem Wall geschaffen. Bei einem reinen Verteidigungswall würde man solche Lücken wohl nicht einbauen!

Gruß
Andreas
 

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Anhand der Karte mit den Funden bei Kalkriese (habe sie noch einmal angehängt) kann man doch lediglich die Feststellung treffen, dass im Bereich des Walls am intensivsten gesucht wurde (graue Flächen)! Klar findet man dann dort auch mehr.

Die Funde pro Quadratmeter sind am Wall schon signifikant höher als z.B. im auch recht weiträumig untersuchten Bereich im Nordwesten.

Wenn man ebenso intensiv bei Venne und Schwagsdorf gesucht hätte, wäre dort möglicherweise auch noch wesentlich mehr gefunden worden!

Ich denke auch das dort noch einiges zu erwarten ist.

Was eine potentielle Sperre quer des "Fluchtweges" angeht, so halte ich diese für sehr wahrscheinlich! Es muss ja nicht gleich ein Wall sein. Es reichte aus den Weg mit Pfählen und/oder aufgeschichteten Stämmen zu blockieren und diese Sperre mit Soldaten zu sichern.

Wenn die Argumente für/gegen die Begehbarkeit der Engstelle Substanz haben, dann hätte auch das Aufweichen des Bodens durch Wasserumleitung den Effekt einer aufhaltenden Sperre. Diese Taktik der Germanen ist zudem zweimal bei Tacitus bezeugt.
Einmal im Bataverkrieg bei der Schlacht um Vetera und eben bei den Ponteslongi.
Was immer dort passiert ist. Vielleicht war das Aufhalten gar nicht die primäre Intention. Vielleicht hatte man es nur auf den Tross abgesehen.
Man wollte also nur sehr ökonomisch Soldaten von potentieller Beute trennen.

Die vor der Sperre angelangten Römer konnten sich (aus meiner Sicht) nicht auf einen Durchbruch konzentrieren, da die Germanen gleichzeitig vom Wall her angriffen. Für eben diese Ausfälle hatte man ja die Durchgänge in dem Wall geschaffen. Bei einem reinen Verteidigungswall würde man solche Lücken wohl nicht einbauen!

Weiß jemand, wo im Wall diese Durchbrüche waren ?

Gruss
jchatt
 
Moin jchatt

Die Funde pro Quadratmeter sind am Wall schon signifikant höher als z.B. im auch recht weiträumig untersuchten Bereich im Nordwesten.

Unbestritten! Wollte nur darauf hinweisen, das es nach der Karte auch so einige Suchflächen ohne (nennenswerte) Funde gibt. Diese Suchflächen suggerieren aber eine noch höhere Funddichte.


Wenn die Argumente für/gegen die Begehbarkeit der Engstelle Substanz haben, dann hätte auch das Aufweichen des Bodens durch Wasserumleitung den Effekt einer aufhaltenden Sperre.

Möglich, das eine schließt das andere ja nicht aus.


Was immer dort passiert ist. Vielleicht war das Aufhalten gar nicht die primäre Intention. Vielleicht hatte man es nur auf den Tross abgesehen.
Man wollte also nur sehr ökonomisch Soldaten von potentieller Beute trennen.

Da ich eher der Varuschlacht-Theorie nahe stehe, kann ich mir dies nicht vorstellen.

Arminius und seine Hilfstruppen sind nicht abtrünnig geworden (mit allen folgenden Konsequenzen), nur um mit dem Plündern eines Trosses mal eben "Kasse" zu machen. Die Vernichtung der Legionen war das Ziel!

Gruß
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Unbestritten! Wollte nur darauf hinweisen, das nach der Karte auch so einige Suchflächen ohne (nennenswerte) Funde gibt. Diese Suchflächen suggerieren aber eine noch höhere Funddichte.

Stimmt. Sogar Gebiete ohne Funde können trotzdem Teil des Gesamtszenarios sein. Denn nur dort wo auch gekämpft wurde kann es Funde geben. Ansonsten wäre der Verlauf aller römischen Heerzüge leicht nachvollziehbar.

da ich eher der Varuschlacht-Theorie nahe stehe, kann ich mir dies nicht vorstellen.
Arminius und seine Hilfstruppen sind nicht abtrünnig geworden (mit allen folgenden Konsequenzen), nur um mit dem Plündern eines Trosses mal eben "Kasse" zu machen. Die Vernichtung der Legionen war das Ziel!

Möglich, aber bei Arbalo und Aliso haben die Plünderungen entscheidende Rollen gespielt. Bei einer Schlacht (Drusus,Arbalo? Quelle fehlt mir im Moment) soll die Beute angeblich sogar vorher verteilt worden sein.
Fest steht jedenfalls, daß sich eine Legion ohne Tross besser besiegen ließ.

Gruss
jchatt
 
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