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Was wissen wir heute eigentlich über den Umgang Karl Marx's mit den Proletariern seiner Zeit?
Wie oft hat er mit diesen das Gespräch gesucht, und wie hat er dies ausgewertet?
Dazu gibt es im Übrigen wissenschaftliche Untersuchungen. Ca. 5 % kirchlicher Äußerungen befassen sich mit Sexualität. Aber 80 % der Presseberichte über kirchliche Äußerungen gehen über diese 5 %. Quelle: Manfred Lütz.dass es sich damit wie mit der Kirche und der Sexualität verhält, man redet zwar viel darüber, hat aber wenig praktische Erfahrung.
@thanepower
Aber natürlich ist es wichtig zu wissen ob Jemand, der ausufernde Ideengebäude über etwas erbaut, sich den Gegenstand seiner Überlegungen genauer angesehen hat
Bei der Philosophie und der Welt ist es aber zeitweise so dass es sich damit wie mit der Kirche und der Sexualität verhält, man redet zwar viel darüber, hat aber wenig praktische Erfahrung.
Jura studiert, über die Dioskuren, also gewissermaßen in Klassischer Archäologie promoviert, als Nationalökonom (also gewissermaßen Volkswirtschafter) bekannt geworden.Darüber hinaus, ist es eigentlich anachronistisch Marx als reinen Philosophen wahrnehmen zu wollen. Marx bewegte sich mit seiner Arbeit an der Schnittstelle zwischen Teilmengen der Philosophie, der Ökonomie und Gebieten, die man heute eher der Sozial- und Geschichtswissenschaft zurechnen würde.
Der Mann hat eigentlich ziemlich interdisziplinär gearbeitet und sich im Rahmen der zeitlichen Möglichkeiten durchaus um empirische Nachweise bemüht.
Unter anderem hat er z.B. diverse Erhebungen der damaligen staatlichen Fabrikinspektoren in sein Werk einfließen lassen.
Bei der Philosophie und der Welt ist es aber zeitweise so dass es sich damit wie mit der Kirche und der Sexualität verhält, man redet zwar viel darüber, hat aber wenig praktische Erfahrung.
Aber natürlich ist es wichtig zu wissen ob Jemand, der ausufernde Ideengebäude über etwas erbaut, sich den Gegenstand seiner Überlegungen genauer angesehen hat.
Eben und was er im Bereich volkswirtschaft fabriziert hat, geht methodisch, mindestens episodisch ja auch in wirtschaftshistorische Bereiche.Jura studiert, über die Dioskuren, also gewissermaßen in Klassischer Archäologie promoviert, als Nationalökonom (also gewissermaßen Volkswirtschafter) bekannt geworden.
Eben nicht. Das ist eine Anachronistische Verfremdung des Begriffs.@Shinigami
zu 1) Marx hat dies sehr weit gefasst, aber der Kern dieser "Klasse" war weniger der Akademiker der seine Arbeitskraft an den Kapitalisten verkaufte, sondern eher der Fabrikarbeiter, jener der eigentlich physische Arbeit leistete.
2) Damit meinte ich umfassend auch die von thanepower genannten Beispiele, als auch die Philosophie im Allgemeinen. Im Fall von Marx ist der Proletarier, der Arbeiter, nicht nebensächlich und die Beschreibung seiner Rolle, sowie des Kapitalisten, der Produktionsprozesse, des Marktes etc. hat Marx auf drei Dicke Bände verteilt. Aus diesem Grund habe ich die einleitende Frage gestellt.
b)Auch hier bezog ich mich erst mal auf thanepowers Beispiele, aber natürlich auch auf Marx, dieser wird nicht nur von der, als Quelle verachteten, Wikipedia an erster Stelle als Philosoph genannt, sondern auch von der Encyclopedia Britannica, so wie einigen meiner greifbaren Lexika, nicht zuletzt deswegen da er 1841 Doktor der Philosophie wurde.
Dass er nicht ausschließlich Philosoph war ist klar, aber zu sagen es sei gewagt seine Tätigkeit so zu bezeichnen ist stark verkürzend.
Es kann sein, dass ich mich irre, aber du spielst ja hier auf Das Kapital an und ich meine mich zu erinnern, dass Marx selbst noch Bd. I und II veröffentlichte, während der dünnere dritte Band von Engels fertiggestellt und herausgegeben wurde und als der verständlichste gilt. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich zwar bereits vor über 20 Jahren mir die MEW-Ausgabe geleistet habe, aber privat nie über die Einleitungen des ersten Bandes hinausgekommen bin, in einem germanistischen Seminar dann Auszüge aus Bd. I gelesen habe.Im Übrigen hat er seine Einlassung original auf einen dicken Band verteilt, die anderen beiden hat Engels als Marxens Nachlass posthum zusammengetragen.
Man sieht auf Facebook manchmal diese Memes mit mehreren Bildern.Ich habe lediglich geschrieben, dass es gewagt ist ihn auf einen "nur Philosophen" reduzieren und ihn daher auschließlich an der Weltzugewandheit oder Weltabgewandheit der Philosophie messen zu wollen (die ich mindestens in Teilen, wenn ich da etwa an Machiavelli denke im übrigen für alles andere als weltabgewandt und in den leeren Raum konstruiert halte).
Der Kern des "Kapitals", ist eine Untersuchung der Produktionsverhältnisse und der gesellschaftlichen Entwicklung im historischen Abriss.
Beides bedient nicht hauptsächlich philosophische Gesichtspunkte, sondern ökonomische, historische und nach heutigem Verständnis sozialwissenschaftliche Themen.
Um Nergals Ausgangsfrage wieder aufzugreifen:
Es ist eine Episode überliefert, nach der Marx einen Pub fluchtartig verlassen musste, wo er mit Arbeitern in Streit geraten war. Das ist natürlich nur eine Anekdote, die ein Schlaglicht wirft, aber nicht mehr. Marx kannte die selbst die Mittellosigkeit und der Begriff Proletarier (von lat. proles, 'Brut') meint die Besitzlosen. Ein akademisches Proletariat, wie man es heute kennt, also der arbeitslose und verarmte Akademiker, gab es damals nicht, das ist ein neues Phänomen. Zu Marx' Zeiten war die akademische Bildung noch ein einigermaßen das wirtschaftliche Auskommen sicherndes Produktionsmittel, um in marxistischer Terminologie zu verbleiben.
Ein Karl Marx, der womöglich gegenüber englischen Arbeitern, die in London in ihr Ale-Glas schauten, predigte, sie sollten zur Revolution schreiten, könnte dementsprechend durchaus auf Ablehnung gestoßen sein.
Man könnte das auf die Philosophie übertragen:
Was Laien denken was Philosophie sei. (Nämlich zielloses "theoretisches" Rumgelaber)
Was Philosophie wirklich ist. (Eine geradezu mathematisch anmutende, logische Form, Denkgebäude zu errichten)
Lediglich zu wenig nachgedachtHabe ich das korrekt verstanden, oder zuviel darüber geredet?
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