Die Frage nach der Rolle der "Basis" sollte da gestellt werden, wo sie Mitte des 19. Jahrhundert hingehörte. In den Kontext der Gründung (23.05.1863) des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) durch Lassalle (vgl. z.B. Offermann)
"Its highly centralized, even dictatorial organized structure corresponded to Lassalle`s own Jacobin understanding of democracy." In diesem Kontext, so Offermann, erfolgte zwischen 1863 und 1864 eine Rekrutierung von Arbeitern aus städtischen und ländlichen Gebieten, die im Umfeld der Arbeiter Bildungseinrichtungen sich fortgebildet hatten.
Parallel dazu organisierten sich die Arbeiter Bildungseinrichtungen und Kooperativen mit Hilfe einer Unterstützung aus dem liberalen Bürgertum im Vereinstag Deutscher Arbeitervereine.
Aufgrund von auto-politisierungsprozessen schlossen sich die meisten Arbeiter, auch nach dem Tod von Lassalle 1864, der "radiakleren" Sozialdemokratischen Deutschen Arbeiterpartei" (SDAP) an.
An dieser kurzen Darstellung sollte illustriert werden, dass die Arbeiterschaft durchaus auf die intellektuelle Leistungsfähigkeit aus dem Bürgertum angewiesen war, gleichzeitig diese Gedanken auf der praktischen und auch theoretischen Ebene in der Praxis umgesetzt worden sind.
Und nur dadurch, dass es ein größer werdendes Proletariat gab, sich überhaupt erst die Gelegenheit bot für die Generation an Aktivisten im "Goldenen Zeitalter des Marxismus" (1860 bis ca. 1920) ihre Ideen zur Gestaltung einer lebenswerteren Welt für die Masse der Bevölkerung, sprich die Arbeiterklasse, zu organisieren.
Und diese Generation, die mit Morina beschreiben wurde, entwickelte den "Marxismus" in engem Kontakt mit dem bildungshungrigen und aufstiegsorientiertem Proletariat.
Offermann, Toni (2005): The Lassallean Labor Movement in Germany: Organization, Social Structure, and Association. Life in 1860. In: David E. Barclay und Eric D. Weitz (Hg.): Between reform and revolution: German socialism and communism from 1840 to 1990. New York, N.Y.: Berghahn, S. 87–112.