Da ich gerade eine Quelle zur Hand habe
... hier das Ganze einmal aus der Sicht Heinrich Abekens (aus: Ein schlichtes Leben in bewegter Zeit, 1898.)
"Es war heute ein großer Moment, und Alle tief bewegt, am tiefsten vielleicht der König selbst, und wenn die Anwesenden alle voll Jubel waren, so war sein Herz es nicht - denn es ist ihm sehr schwer geworden! [...]
Wir versammelten uns in der langen Galerie des Glaces, die die ganze Mittelfront des Schlosses einnimmt - an der einen Seite Fenster nach dem Park, an der anderen Spiegel [...] In der Mitte der Galerie war der Altar errichtet, welchem gegenüber der König während des Gottesdienstes Platz nahm [...] Unmittelbar an dieser Estrade war uns wenigen Civilisten der Platz angewiesen, und zu dieser Estrade kam der König nach dem Gottesdienst, stellte sich da inmitten der Fürsten auf und las erst seine Ansprache an die Fürsten, dann auf seine Aufforderung der Reichskanzler die Proklamation an das deutsche Volk, die sehr schön ist. Das Beste daran hat Bismarck selbst gethan; und sie ist wirklich vortrefflich. Dann begrüßte der König die Fürsten, und der Großherzoog von Baden [...] brachte das Hoch aus auf Seine Kaiserliche und Königliche Majestät unseren Kaiser Wilhelm!
[...]
Aber schade war, dass gegen die sonstige Regel des Ordensfestes gar kein Toast war, weder vom Könige nach auf den König - ich werde mich noch lange nicht gewöhnen können, Kaiser zu sagen."